Ihre wachsenden Kräfte, die immer unbeherrschbarer werden, machen nicht nur Ava Angst. Niemand kann sie kontrollieren, und die Isle of Skye wird zunehmen von Elementaren bedroht. Wie soll Ava die Menschen schützen, die sie liebt, wenn sie die größte Bedrohung für sie ist? Als das Tribunal die Jagd auf sie eröffnet, bleibt ihr keine Wahl. Sie muss den Dolch der MacLeods finden und ihre Kräfte in den Griff bekommen, bevor die Sturmkrieger sie erreichen. Auch wenn das bedeutet, sich gegen Lance zu richten …
Beim ersten Mal Lesen war ich von „Sturmtochter – Für immer verboten“ ja nicht komplett überzeugt. Im Dezember habe ich den ersten Teil noch mal gelesen und war überrascht davon, wie anders ich ihn wahrgenommen habe – viel komplexer, aufregender und actionreicher erschien er mir. Direkt darauf durfte ich „Sturmtochter – Für immer verloren“ lesen, über den ich damals schon einiges wusste. Aber dass mich der zweite Band der Reihe noch viel mehr begeistern würde, habe ich nicht erwartet.
Mit Ava hatte ich anfangs meine Probleme, aber hier nicht. Im zweiten Band hatte sie direkt eine starke Erzählstimme und war mittendrin in ihren Problemen. Nach dem tragischen Ende einer gewissen Person aus Band 1 war Avas Stimmung am Boden, während ihre Kräfte immer weiter anwachsen. Ich möchte diese innere Zerrissenheit, die sie schließlich zum Handeln zwingt und sie immer wieder in actionreiche, gefährliche Situationen kommen lässt. Im zweiten Teil wird viel stärker klar, wie gefährdet Ava als letzte MacLeod mit Wasserkräften ist. Dass sie dabei Hilfe von ihren Freunden und Verbündeten annimmt, da ihr gar keine andere Wahl bleibt, hat die ganze Geschichte dynamisch und aufregend gemacht. Denn sie verstehen sich nicht immer super – ja, manche ihrer Geheimnisse und Aktionen gegeneinander sind sogar genug, um einen Krieg der Elemente-Clans freizusetzen.
Im zweiten Band zeichnen sich auch die politischen Verhältnisse deutlicher ab, was ich mir stark gewünscht habe. Mit den Oberhäuptern der Kelvins und der Dundas haben Ava und ihre Verbündeten zwei starke und doch sehr unterschiedliche Stimmen gegen sich, die immer wieder für Gefahr sorgen. Die Sturmkrieger tun ihr Übriges, dass die angespante Situation zunehmend eskaliert.
Doch bei all den Feindseligkeiten gibt es Hoffnung: Mit Sloan Dundas und Bowen Campbell wurden zwei neue, wichtige Charaktere eingeführt, die mir durch ihre teilweise ambivalenten Handlungen zugesagt haben. Sie sind nicht unbedingt die Art von Mensch, die man auf der Stelle mag, aber vor allem mit Sloan habe ich mich schnell angefreundet. Auch Julianna hat sich in diesem Band mächtig gesteigert und wirkt selbstbewusster, entschlossener und stärker als im Vorgänger. Und Reid ist einfach Reid – hach. Und er lässt so einige Bomben platzen!
Das Fernweh hat mich gepackt. Ich will nach Schottland, will den nächsten Band der Reihe so schnell wie möglich lesen, will noch mehr Politik, noch mehr Spannung, noch mehr Kampf – und den wird es im dritten Teil der Reihe garantiert geben. Es gab so einige Cliffhanger, die mich mit offenem Mund haben dasitzen lassen. Aber gerade deshalb war dieses Buch so unglaublich gut: Es beschönigt nichts, hier werden große Risiken eingegangen und große Verluste erlitten. Und nach diesem Mittelband wird das Finale sicherlich grandios!