Cover-Bild Die Töchter des Roten Flusses
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 592
  • Ersterscheinung: 19.01.2017
  • ISBN: 9783746632704
Beate Rösler

Die Töchter des Roten Flusses

Roman

Zwischen uns die halbe Welt.

Nach dem Tod ihrer Stiefmutter findet Tuyet Briefe ihrer Mutter aus Vietnam. Wollte sie den Kontakt zu ihrer Tochter also doch nicht abbrechen? Auf der Suche nach Antworten reist Tuyet von Frankfurt nach Hanoi, der Stadt am Roten Fluss, wo sie die junge Linh kennenlernt und tief in die fremde Exotik ihrer Heimat eintaucht. Als sie eines Tages Linhs Mutter kennenlernt, die als Vertragsarbeiterin in der ehemaligen DDR gelebt hatte, ist Tuyet ihrer Vergangenheit plötzlich näher, als sie ahnt … 

Exotisch und farbenprächtig: Ein bewegendes Familienepos zwischen Deutschland und Vietnam.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.03.2017

Packende und interessante Familiengeschichte!

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"Die Maschine der Vietnam Airlines befand sich bereits im Ladenanflug auf Hanoi, und noch immer blickte Tuyet auf eine vom Morgendunst verschleierte Bergkette. Keineswegs hatte sie den Eindruck, in wenigen ...

"Die Maschine der Vietnam Airlines befand sich bereits im Ladenanflug auf Hanoi, und noch immer blickte Tuyet auf eine vom Morgendunst verschleierte Bergkette. Keineswegs hatte sie den Eindruck, in wenigen Augenblicken in einer Sieben-Millionen-Stadt zu landen." - S. 96

Kennt ihr Bücher die einen wirklich ins Herz kriechen? So nenne ich das mal.
In "Töchter des Roten Flusses" geht es um die Geschichte einer getrennten Familie und deren Wege, dabei beginnt alles mit Tuyet, die ohne es zu wissen, sich selber suchen muss.

Auf der Suche nach ihrer Mutter findet sie sich in einer ganz anderen Welt wieder und man merkt schnell, wie gut die Autorin hier recherchiert hat.
Sehr eindrucksvoll und deutlich schafft sie es die beiden Welten zu beschreiben und auch die Charaktere wirken einfach authentisch.
Außerdem lebt die Geschichte durch ihre bewegenden Zeitsprünge in die Vergangenheit und Gegenwart, wobei sie mehr als nur die Geschichte der Familie mitnimmt, sondern auch viel über die damaligen Situation und Auswirkungen einem näher bringt.
So las ich den Roman einerseits mit schweren, bangen und hoffnungsvollen Herzen und anderseits mit großen Interesse für die damalige Zeit und für die Kultur.

In dem Buch finden sich einige vietnamesische Begriffe wieder und die Kulisse wird sehr bildgewaltig beschrieben, ohne dass viel zu viele Beschreibungen verwendet werden, konnte ich leicht in die Welt abtauchen und dem Roman in vollen Zügen genießen.
Außerdem erschienen mir die Charaktere sehr real, auch ihre Beweggründe und im ganzen ist der Schreibstil flüssig und angenehm zu lesen.
Am Ende enthält das Buch noch einen Anhang mit Historischen Hintergründen, ein Namensregister und Erklärungen für die verschiedene vietnamesischen Anreden der Familienmitglieder und Übersetzungen einzelner Wörter.

"Sie genoss den Klang der optimistischen Stimmen, die hier lauter klangen als die der Trauernden. Hahns Augen brannten nicht mehr, statt nach Leichen roch es nach Reis und Tee, und schließlich war sie wieder bereits, zu glauben, dass sie schon bald ein besseres Vietnam erleben würde." - S. 172

"Die Töchter des Roten Flusses" von Beate Rösler ist ein sehr lebhafter und faszinierender Roman über eine Familie und greift interessante historische Fakten auf, die, die Autorin sehr leicht mit ihren Figuren verwebt.
Ein bewegender und packender Roman, der bestimmt bei vielen Anklang findet!

Veröffentlicht am 07.03.2017

Deutsch-Vietnamesische Familiengeschichte

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Tuyet, eine junge Anwältin in einer Wirtschaftskanzlei, besucht ihre im Sterben liegende Stiefmutter Marina. Diese vertraut ihr einen Schlüssel für eine Schatulle an. Sie ringt Tuyet ein Versprechen ab, ...

Tuyet, eine junge Anwältin in einer Wirtschaftskanzlei, besucht ihre im Sterben liegende Stiefmutter Marina. Diese vertraut ihr einen Schlüssel für eine Schatulle an. Sie ringt Tuyet ein Versprechen ab, ihren Vater Phong nicht unnötig zu erschüttern, da sein Herz nicht das stärkste ist. Nach Marinas Tod findet Tuyet in der Schatulle alte ungeöffnete Briefe ihrer leiblichen, aber unbekannten Mutter Hanh aus Vietnam. Bisher war Tuyet in dem Glauben aufgewachsen, dass ihre leibliche Mutter sie verlassen hatte. Sollte ihre geliebte Stiefmutter Marina Schuld daran gehabt haben, dass die Familie auseinander gerissen wurde?

Allein mit dem Wissen der Briefe, der Wut auf ihre Stiefmutter und den anspruchsvollen Job fühlt sich Tuyet überfordert. Nach einem Unfall reist sie mit ihrem Freund Alexander nach Vietnam. Doch der Urlaub entwickelt sich nicht wie geplant. Ihre Beziehung ist an einem Wendepunkt gekommen. Alexander fliegt nach Deutschland und Tuyet begibt sich auf die Suche nach ihrer leiblichen Mutter.

Beate Rösler hat mich mit ihrem neuen Roman sogleich in diese Deutsch-Vietnamesische Familiengeschichte hineingezogen.

Geschickt wird der Leser mit Rückblicken nach Hanoi in das Leben von Hanh und Phong geführt, beginnend 1970 zur Zeit des amerikanischen Krieges. Als Kinder lernten sich die beiden in einem Dorf kennen, wohin sie evakuiert wurden, um den Bombenhagel zu entgehen. Nach Kriegsende hatten Phong und Hanh die Chance in die DDR zu gehen, um Vietnam beim Aufbau zu helfen. Hier habe ich eine andere Sicht auf die DDR erhalten. Der Staat war Aufenthaltsort von ausländischen Studenten und Vertragsarbeitern aus kommunistischen Bruderländern.

Auch bin ich mit Tuyet auf eine interessante Reise nach Vietnam gegangen. Ich habe etwas über die Geschichte dieses Landes erfahren und die wunderschöne Landschaft, das emsige Treiben in den Städten sowie die bunte quirlige Seite Vietnams kennengelernt. Aber auch die andere Seite zu kritischen Themen blieb nicht unerwähnt.

Das Buch ist nicht nur eine Familiengeschichte, sondern Beate Rösler hat es gekonnt geschafft Reisebeschreibung, geschichtliches und unterschiedliche Kulturen miteinander zu verweben.

Eine wundervoll erzählte Geschichte für alle, die bei der Lektüre gedanklich gern an exotische Orte reisen.

Veröffentlicht am 19.02.2017

Die Töchter des roten Flusses

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Tuyet, eine 29jährige Anwältin lebt in Frankfurt und ist beruflich voll eingespannt. Ihr Vater, der Vietnamese Phong ist als Medizinstudent in die DDR gekommen und mit Marina verheiratet. Als ihre Stiefmutter ...

Tuyet, eine 29jährige Anwältin lebt in Frankfurt und ist beruflich voll eingespannt. Ihr Vater, der Vietnamese Phong ist als Medizinstudent in die DDR gekommen und mit Marina verheiratet. Als ihre Stiefmutter an Krebs stirbt, vermacht sie Tuyet die Briefe ihrer leiblichen Mutter Hanh. Hanh war auch als Leiharbeiterin in Deutschland, ist dann aber mit der älteren Töchter Tien nach Vietnam zurückgekehrt. Tuyet hat immer gedacht, Hanh habe nichts von ihr wissen wollen, dieses wird durch die Briefe in Frage gestellt. Tuyet reist mit ihrem Freund Alexander nach Hanoi, um mehr über ihre Mutter zu erfahren. Tuyet bleibt für länger in Hanoi und bei der Suche nach ihrer Mutter wird ihr ganzes Leben in Frage gestellt.

Gleichzeitig wird geschildert, wie Phong und Hanh als Kinder den Krieg der Vietnamesen gegen die Amerikaner erleben. Sie wachsen in der Heimat auf und kommen später in die DDR. Während Phong bleibt, kehrt Hanh nach Hause zurück und dadurch werden auch die Schwestern getrennt.

Dieses Buch dreht sich nicht nur um die Geschichte von Tuyet und ihre Familie, die spannend zu lesen ist. Es geht auch um den Vietnamkrieg und das Leiden der Bevölkerung damals. Viele Vietnamesen sind als Studenten in die DDR gekommen und auch viele Frauen als Leiharbeiter, um Geld für ihre Angehörigen zu verdienen. Man erlernt Hanoi und das Leben und die Mentalität der Leute kennen. Auch das Land Vietnam wird einem näher gebracht. Man merkt , das die Autorin zur Zeit in Hanoi lebt und genau weiß, worüber sie schreibt.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, gerade die Mischung aus Tuyets Geschichte und Hanois Geschichte damals und heute fand ich gut. Das macht für mich das Besondere bei diesem Buch aus, das 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung von mir bekommt.


Veröffentlicht am 07.02.2017

Auf den Spuren der Vergangenheit

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Für Tuyet Neumann ist es, als würde die Welt einstürzen. Marina, die Frau die sie großgezogen hat, ist ihrer Krebserkrankung erlegen. Im an sie gerichteten Nachlass findet sie Hinweise darauf, dass ihre ...

Für Tuyet Neumann ist es, als würde die Welt einstürzen. Marina, die Frau die sie großgezogen hat, ist ihrer Krebserkrankung erlegen. Im an sie gerichteten Nachlass findet sie Hinweise darauf, dass ihre richtige Mutter sie gar nicht verlassen hat. Im Gegenteil, sie wartete in Vietnam mit ihrer großen Tochter Tien, auf die Rückkehr ihres Mannes Phong und die kleine Tochter Tuyet. Hat Marina die Ehe ihrer Eltern zerstört? Aber es kommt noch schlimmer. Ihr Freund Alexander hat sich für zwei Jahre nach London an eine dortige Schule versetzen lassen. Und auch auf Arbeit wird sie mit ihren eigenen Fehlern konfrontiert. Die Chefin schickt sie auf eine Auszeit.

In dieser Phase begibt sie sich auf eine Entdeckungsreise nach Vietnam und beschließt nach ihrer Mutter und ihrer Schwester zu suchen und ihre Wurzeln zu finden.

Dieses Buch war für mich eine wahre Entdeckung. Es hat mich fasziniert, es war ungemein interessant und auch fesselnd. Die Handlung war zu keiner Zeit vorhersehbar. Es sind so viele Dinge geschehen, mit denen ich im Vorfeld nie gerechnet hätte. Die Protagonisten sind ausgesprochen sympathisch. Gerade Tuyet, die in diesem Buch so eine unglaubliche Wandlung mitmacht, der es auch gelingt, sich von den inneren Zwängen zu lösen, ist mir besonders lieb gewesen. Auch die Beschreibungen über das vietnamesische Leben und ihre Rituale waren so aufschlussreich. Sie haben dieses Buch mit Leben gefüllt und es zudem extrem bereichert. Ganz besonders interessant fand ich die Beschreibung des Lebens der Vietnamesen damals in der DDR. Ich selbst kannte auch einige Vietnamesen, habe aber viele Dinge ihres persönlichen Lebens nicht bemerkt bzw. wahrgenommen.

Für mich ist dieses Buch ein wahrer Schatz den ich nur zu gern weiterempfehle. Von mir gibt es fünf verdiente Lesesterne.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Deutsch-vietnamesisches Familienepos

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Romane wie der vorliegende, der im Wesentlichen Familiengeschichte ist und daneben so viele Kenntnisse über eine fremde, hier die vietnamesische Kultur vermittelt, treffen immer wieder meinen Lesegeschmack.
Die ...

Romane wie der vorliegende, der im Wesentlichen Familiengeschichte ist und daneben so viele Kenntnisse über eine fremde, hier die vietnamesische Kultur vermittelt, treffen immer wieder meinen Lesegeschmack.
Die Familiengeschichte ist inhaltlich einfach (sorgt aber bei den Beteiligten für viel Gefühlschaos): Die 29jährige Tuyet, Kind vietnamesischer Eltern, ist bei ihrem Vater Phong und dessen deutscher Ehefrau Marina aufgewachsen, stets im Glauben gewesen, ihre Mutter Hanh habe sich für sie nicht mehr interessiert, nachdem Hanh, die als Vertragsarbeiterin aus Vietnam ihrem studierenden Mann in die DDR gefolgt war, mit der älteren Tochter in die Heimat zurückgekehrt ist. Doch war es wirklich so? Zweifel werden in Tuyet geweckt, als sie nach Marinas Tod in deren persönlichen Sachen einen Stapel ungeöffneter Briefe von Hanh an Phong findet. Tuyet begibt sich auf eine Reise nach Hanoi, um die Heimat ihrer Eltern kennenzulernen und vielleicht ihre Mutter zu finden und deren Sichtweise auf die Geschehnisse ein Vierteljahrhundert zuvor zu erfahren.
Wie die familiären Verhältnisse waren und welchen Einfluss das politische Regime hatte, ist sehr berührend dargestellt. Mit Hanoi als Reiseziel ist es selbstverständlich, dass Vieles über die Geschichte des asiatischen, mir nicht so geläufigen Landes zu erfahren ist. Es empfiehlt sich, vor der eigentlichen Lektüre die historischen Hintergründe im Anhang zu lesen. Denn wer weiß schon wirklich etwas von der französischen Kolonialzeit in Vietnam, dem amerikanischen Krieg, der Teilung und Wiedervereinigung des Landes, seinen Beziehungen zum Bruderland DDR, seiner wirtschaftlichen Öffnung seit Ende der 80er Jahre? Auf alles wird in der Geschichte eingegangen und es ist sehr lehrreich. Interessant sind auch die Beschreibungen des Alltagslebens der Vietnamesen, z.B. dass das Moped das meistbenutzte Verkehrsmittel ist und auf ihm oft zwei und mehr Personen gleichzeitig fahren oder dass das Handy noch vor dem Festnetztelefon Einzug ins Land gehalten hat. Bei den vielen gut recherchierten Detailkenntnissen verwundert es nicht zu hören, dass die Autorin in Hanoi lebt.
Ein sehr empfehlenswertes Buch.