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Veröffentlicht am 22.09.2020

Erwartet großartig

Das Lied des Wolfes
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Seitdem ich Anthony Ryans Draconis Memoria-Reihe gelesen habe, bin ich ein großer Fan seiner Bücher und vor allem seines epochalen Schreibstils.

Allein deswegen wollte ich dem Auftakt seiner neuen Trilogie, ...

Seitdem ich Anthony Ryans Draconis Memoria-Reihe gelesen habe, bin ich ein großer Fan seiner Bücher und vor allem seines epochalen Schreibstils.

Allein deswegen wollte ich dem Auftakt seiner neuen Trilogie, die auf seinem Erstlingswerk, der Rabenschatten-Trilogie, basiert, unbedingt eine Chance geben. Und auch obwohl mir dieses Vorwissen gefehlt hat, war es großartiges Popcornkino für die Vorstellungskraft.

Vaelin al Sorna, der Held der Vorgänger-Bücher, ist von seinem ruhigen Alltag als Turmwächter der Nordlande etwas gelangweilt. Umso schneller folgt er einer Nachricht übers Meer, derzufolge sich eine dunkle Macht erhebt und seine ehemalige große Liebe bedroht.

Dem sehr detailreichen Schreibstil des Autors hat man es zu verdanken, dass man der Geschichte auch als Neuling sehr gut folgen kann. Ohne den Leser zu langeweilen reist man durch interessante Landschaften zu mittelalterlich anmutenden Kulturen, begleitet von interessanten Figuren, deren Charakterschwächen sie überaus menschlich wirken lassen. Besonders der große Held der Geschichte hat es mir angetan, wirkt er doch in keiner Weise übermenschlich, trotz seiner vielen Erfolge und Siege im Kampf.

Und auch die fantastischen Elemente, auch wenn sie weniger greifbar wirken, haben mich fasziniert.

Besonders gelungen fand ich aber das Aufeinandertreffen der verschiedenen Kulturen, haben sie mich doch sehr auf die Unterschiede zwischen Europäischem Westen und Fernem Osten erinnert.

Fazit:
Insgesamt sehr gelungen und auch für Quereinsteiger eine sehr lesenswerte High Fantasy.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Beeindruckend mutig

Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete
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Die Nationalsozialisten und der von Ihnen ausgelöste Zweite Weltkrieg ist ein Thema, das mir in letzter Zeit sehr oft bei meiner Lektüre über den Weg gelaufen ist. Ich finde es wichtig, mich über die Geschichte ...

Die Nationalsozialisten und der von Ihnen ausgelöste Zweite Weltkrieg ist ein Thema, das mir in letzter Zeit sehr oft bei meiner Lektüre über den Weg gelaufen ist. Ich finde es wichtig, mich über die Geschichte meines Heimatlandes zu Informieren, und mir bewusst zu werden, wie der Krieg auch unsere Nachbarländer getroffen hat.

Sharon Cameron erzählt die Geschichte von Stefania und ihrer kleinen Schwester Helena, die ihren Mut und all ihre Ersparnisse dafür eingesetzt haben, 13 Juden aus dem Ghetto ihrer Heimatstadt Przemysl zu verstecken und ihnen so das Leben zu retten.

Nicht nur dank der Tatsache, dass diese Erzählung auf wahren Begebenheiten beruht, sondern auch dank des hochemotionalen Erzählstil ist dieses Buch ergreifend und fesselnd ohne Ende. Bis zum Schluss fiebert man mit den Opfern, leidet und kämpft mit ihnen. Ohne Atempause folgt man ihnen auf diesem harten Weg und wird kein bisschen geschont.

Diese Geschichte ist eine Lebensgeschichte, die unbedingt gehört, erzählt werden muss und ich habe ihr sehr gerne gelauscht.

Ein absoluter Bonus ist das ausführliche Nachwort, das mehr über die Frau Stefania offenbart und noch einmal bewusst macht, dass dies keine Geschichte ist, die man abhaken kann, sobald die Buchdeckel sich schließen.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Bezaubernd skurril

Malamander - Die Geheimnisse von Eerie-on-Sea
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Warst du schon einmal in Eerie-on-Sea? Im Winter hat es eine ganz unheimliche, seltsame Atmopshäre, am Strand heult der Wind, durch die Gassen zieht der Nebel, aber im Grand Nautilus Hotel wartet ein warmes ...

Warst du schon einmal in Eerie-on-Sea? Im Winter hat es eine ganz unheimliche, seltsame Atmopshäre, am Strand heult der Wind, durch die Gassen zieht der Nebel, aber im Grand Nautilus Hotel wartet ein warmes Feuer und vor allem Herbert Lemon, der beste Sachenfinder der Welt, auf dich!

Als eines Abends ein lockenköpfiges Mädchen durchs Fenster in seine Kabutze klettert, auf der Flucht vor Hakenhand, und ihn bittet, seine verschwundenen Eltern zu finden, beginnt ein großes Abenteuer, dass sie direkt in die Höhle des mysteriösen Malamanders führt!

Ein großartiges Abenteuerbuch, wunderschön illustriert und mit fantasievollen Figuren ausgestattet. Die ganze Geschichte hat einen leicht verstaubt-heimeligen Charme, der einen auffängt und umhüllt wie eine warme Decke, unter der man sich verkriechen kann, wenn das Monster aus dem Meer auftaucht.

Thomas Taylor steckt seine Fantasie, mit der er bereits früher die englischen Cover der Harry Potter-Bücher illustriert hat, auf kreative Weise in seine Erzählung und erschafft eine Geschichte, die zum Träumen und Mitfiebern einlädt. Und zum Schluss bleibt die Hoffnung, dass es bald noch mehr Abenteuer mit Herbie und Violet geben wird!

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Starke Heldin

Hex Files - Hexen gibt es doch
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Seien wir mal ehrlich: das Genre der Romantic Fantasy (oder Fantasy im Allgemeinen) ist nicht gerade besonders bekannt, für starke, selbstständige, weibliche Figuren, die sich ihrem männlichen Gegenstück ...

Seien wir mal ehrlich: das Genre der Romantic Fantasy (oder Fantasy im Allgemeinen) ist nicht gerade besonders bekannt, für starke, selbstständige, weibliche Figuren, die sich ihrem männlichen Gegenstück nicht an den Hals werfen oder sich kopfüber verlieben.

Insofern ist Hex Files mit seiner Hauptfigur Ivy ein absoluter Glpcksgriff! Denn Ivy ist zwar nicht perfekt, eigentlich ist sie sogar das absolute Gegenteil: sie wählt immer den Weg des geringsten Widerstandes; sprich, sie ist unheimlich faul, nicht unbedingt ein Ausbund an Attraktivität und hat auch nur einen mies bezalten Job als Taxifahrerin. Aber sie ist vollkommen im reinen mit sich, hat alles an sich akzeptiert und sprüht nur so vor Intelligenz und Humor.

Den braucht sie auch, als sie ungewollt an einen Hexer des Heiligen Ordens der Magischen Erleuchtung gebunden wird und kurz darauf als Ermittlerin in einem Kriminalfall landet.

Nun würde sich bestimmt jeder denken: ach komm, das läuft doch bestimmt auf eine Liebesgeschichte hinaus, der Hexer ist bestimmt attraktiv, dunkel, geheimnisvoll und gutaussehend. Und ja, ganz abstreiten kann ich das natürlich nicht. Denn Helen Harper hat mit Rafael einen interessanten Gegenpart zu Ivy entworfen. Allerdings wird die Zusammenarbeit der beiden eher von witzigen Streitgesprächen mit gegenseitiger Einsichtigkeit und richtiger Kommunikation bestimmt, als von gegenseitiem Anschmachten.

Während man die üblichen Stilmittel der Romantik getrost vermissen kann, hat sich die Autorin eher auf den interessanten Kriminalfall und die Entwicklung einer guten Partnerschaft konzentriert und damit einen gelungenen Einstieg in diese neue Reihe geschaffen.

Die Figuren sind sympathisch, die Dialoge witzig und die Handlung in ihrer Kürze überraschend wendungsreich. Ein Buch, an dem sich Autoren dieses Genres gerne ein Beispiel nehmen dürfen!

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Veröffentlicht am 08.06.2020

Doppeltes Spiel

Miracle Creek
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Angie Kim hat mit ihrem Roman eine fesselnde Geschichte geschaffen, die sich liest wie John Grisham im Seelenstriptease.

Die junge Elisabeth wird des Mordes angeklagt, nachdem ihr Sohn und ihre Freundin ...

Angie Kim hat mit ihrem Roman eine fesselnde Geschichte geschaffen, die sich liest wie John Grisham im Seelenstriptease.

Die junge Elisabeth wird des Mordes angeklagt, nachdem ihr Sohn und ihre Freundin bei einer Gasexplosion ums Leben gekommen sind. Dabei könnte das Feuer, welches dazu führte, auch jeder andere der bei dem Gerichtsprozess anwesenden Zeugen gelegt haben.

Der an ein Gerichtsprotokoll angelehnte Roman bietet aus der Sicht der verschiedenen Beteiligten tiefe Einblicke in die Gedankenwelt der Figuren und offenbart schnell das doppelte Spiel aus Wahrheit und geschönten Aussagen. Dabei transportiert die Erzählung in ihrer ruhigen, unaufgeregten Form umso deutlicher die verschiedenen Gefühle und Emotionen. So hat Angie Kim ein atmosphärisches Kammerspiel geschaffen, das unheimlich gut recherchiert in verschiedene Themenfelder wie Autismus, Eheprobleme und Rassismus einführt.

Keine der Figuren ist darauf angelegt, Sympathien beim Leser zu wecken. Nichtsdestotrotz kann man sich leicht in alle hineinversetzen, ihre Handlungen und Lügen sind auf emotionaler Ebene nachvollziehbar; sie wirken zutiefst menschlich.

Fazit:
Der Roman überzeugt nicht durch einen rasanten Plot, auch wenn er überraschende Wendungen bereit hält, sondern durch seine geballte Menschlichkeit.

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