Die Fotografinnensaga geht weiter
Mimi und Anton haben sich in Münsingen gut eingelebt und auch die Druckerei läuft sehr gut. Alles könnte bestens sein, doch im Sommer 1914 verschärft sich die politische Lage auf das dramatischste als ...
Mimi und Anton haben sich in Münsingen gut eingelebt und auch die Druckerei läuft sehr gut. Alles könnte bestens sein, doch im Sommer 1914 verschärft sich die politische Lage auf das dramatischste als der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand in Sarajevo ermordet wird.
Der Ausbruch des 1. Weltkriegs zerstört viele Pläne, auch in Münsingen müssen die Frauen ihren Weg gehen und hierbei versuchen Mimi, Bernadette und Corinne so gut es geht zu helfen.
Für mich war schon lange klar, dass die Fotografinnensaga von Petra Durst-Benning eine Reihe ist die ich nicht aus der Hand geben werde und so war ich auch schon sehr gespannt mit was mich der vierte Teil unterhalten wird.
Ganz kurz hatte ich etwas Probleme in die Geschichte einzutauchen, doch als ich dann den Zugang gefunden hatte konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Der Roman war insgesamt auf fünf Erzählstränge aufgebaut, was zum einen eine richtig runde Geschichte ergab aber auf der anderen Seite mich auch brutal in meinem Lesefluss behindert hat da man alles gerade zu Beginn den richtigen Figuren zuordnen musste.
Da ich schon viele Historische Romane der Autorin gelesen habe weiß ist sie legt auf Recherche großen Wert, nur leider ist ihr hier wirklich ein Patzer unterlaufen.
Auf Seite 89 wird über das Attentat in Sarajevo gesprochen, seit wann allerdings der Thronfolger von Österreich der Sohn von Kaiser Franz Joseph ist, das weiß ich nicht denn er ist der Sohn von Karl Ludwig dem Bruder von Franz Joseph. Kronprinz Rudolf war der einzige männliche Nachkomme von Franz Joseph und dieser hat sie 1889 auf seinem Jagdschloss Mayerling das Leben genommen.
Ich erwarte ja nicht, dass alles zu 100% stimmt aber gerade bei so was sollte man schon bei den Fakten bleiben.
Dem Handlungsverlauf konnte ich immer sehr gut folgen, gut manche Gedanken- und Zeitsprünge hatten mich kurz etwas verwirrt aber sonst war für mich immer alles sehr gut nachvollziehbar.
Was mich auch etwas irritiert hat war der Adventskalender, denn solche gab es bereits gut 10 Jahre früher und ja hier greift wohl die künstlerische Freiheit der Autorin.
Ebenso kenne ich das Wort Brotzeit aus dem schwäbischen nicht, es ist dort immer ein Vesper hier vermischt mir die Autorin die bayrische Ausdrucksweise zu sehr mit der schwäbischen.
Der Spannungsbogen war auch immer sehr straff gespannt und ja es gab immer wieder überraschendes mit dem ich nicht gerechnet hatte.
Da man die meisten Figuren schon von Band 1 kennt war es gar kein Problem sich die Figuren des Romans während des Lesens vorzustellen.
Auch bei den Handlungsorten hatte ich keinerlei Probleme mir diese anhand der Beschreibungen vor dem inneren Auge entstehen zu lassen.
Alles in allem habe ich den Roman wirklich sehr gerne gelesen, nur hat mich die eine oder andere Sache etwas gestört und mich so auch in meinem Lesefluss behindert deshalb habe ich mich entschieden vier von fünf Sternen für den Roman zu vergeben.