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Veröffentlicht am 01.12.2020

Viel Geduld macht sich bezahlt!

Tag des Nakathá
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Vielen lieben Dank an die Autorin und Mainwunder für das Rezensionsexemplar und die wundervolle Kampagne! ♥
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Okay, ...

Vielen lieben Dank an die Autorin und Mainwunder für das Rezensionsexemplar und die wundervolle Kampagne! ♥
Die Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Okay, da gibt es tatsächlich nicht besonders viel zu sagen, nur: Schaut euch dieses Cover an! Und schaut es euch genau an, denn die Detailverliebtheit ist sagenhaft. Man kann viel in dieses Cover hineindeuten, aber eines macht es offensichtlich: Es handelt sich beim ersten Band der Chronica Usenia um einen High-Fantasy-Abenteuerroman. Hervorragend gestaltet und wenn man den Inhalt kennt, macht es auch Sinn! 😉
Wie viel Sinn der Titel Tag des Na´kathá macht, erschließt sich einem erst relativ spät in der Handlung, aber dann wird einem klar, dass das Buch nicht anders hätte heißen dürfen. Ich denke sogar, dass man den gesamten Sinn des Titels auch erst im weiteren Verlauf der Reihe nachvollziehen können wird.

Meine Meinung:
Was für den Titel gilt, kann man im Prinzip auf das gesamte Buch übertragen. Lange versteht man wirklich nicht viel von dem, was dort vor sich geht, und am Ende hat man auch noch lange nicht alles verstanden, aber dennoch ist Tag des Na´kathá ein vielversprechender Auftakt zu einer womöglich bis ins kleinste Detail durchdachten, genialen Reihe.
Aber fangen wir langsam an.

Der Einstieg in das Buch ist zugegebenermaßen eher holprig. Das liegt vor allem an dem Schreibstil der Autorin, der sich doch stark von anderen Schreibstilen unterscheidet und daher sehr gewöhnungsbedürftig ist. Sie bedient sich eines auktorialen Erzählers, dem es mir teilweise schwerfiel, vollständig zu folgen, weil er doch eher rasant zwischen den vielen Charakteren umherspringt. Hinzu kommen viele kurze, abgehackte Sätze, die den Lesefluss zunächst ein wenig behindern.
Dennoch muss ich sagen: Gebt dem Schreibstil eine Chance, denn nach einer gewissen Zeit, werdet ihr euch daran gewöhnt haben! Dann merkt man auch, dass der auktoriale Erzählstil mit Bedacht gewählt ist. Anhand der Vielzahl der Charaktere, bei der es leicht ist, den Überblick zu verlieren, ist es, hilft der allwissende Erzähler, denke ich, ganz gut dabei, dass man als Leser eben doch nicht so leicht den Faden verliert.

Die Kehrseite davon ist natürlich, dass er es einem erschwert, eine tiefere Bindung zu den Figuren aufzubauen – jedenfalls bei mir war es so. Durch die überblickende Erzählperspektive bleibt man – obwohl man öfter durchaus einen Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten erhält – eher auf Distanz zu den Charakteren. Es wirkt, als würde man das Geschehen aus einer Vogelperspektive beobachten und nicht inmitten der Charaktere dabeistehen.
Wieder gilt: Mit der Zeit gewöhnt man sich daran und dann kann man auch eine Beziehung zu den Figuren entwickeln. Es ist anfangs eben nur ein wenig schwieriger.

Dacan, der Hauptprotagonist der Reihe, ist mir nach einer gewissen Zeit sehr sympathisch geworden. Er ist ein fähiger Seefahrer und guter Anführer, der sich durch seinen besonnenen, gewissenhaften Führungsstil und seine Sorge um seine Crew auszeichnet.
Er bildet einen starken Kontrast zu seinem Kontrahenten Delos, dessen Kälte und Skrupellosigkeit sowie die Tatsache, das ihm ein tief vergrabenes, dunkles Geheimnis umgibt, kennzeichnend ist.
Dieser Kontrast hat mir wirklich sehr gut gefallen!
Anfangs fiel es mir aufgrund ihrer ähnlichen Namen (der gleiche Anfangsbuchstabe und die gleiche Anzahl Buchstaben reicht mir da schon) allerdings noch etwas schwer, sie auseinander zu halten, was zwischendurch für etwas Verwirrung gesorgt hat, aber auch das hat sich irgendwann gelegt. xD

Über Anouk, Dacans Blutsbruder und bester Freund, hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren. Er hat eine ganz andere Kultur, die sich besonders durch seine intensive Bindung zu seinen Ahnen auszeichnet, als die anderen Crewmitglieder, die zwar auch allesamt aus unterschiedlichen Ländern kommen, sich untereinander aber ein wenig mehr ähneln. Zudem muss er in seiner Vergangenheit Schlimmes erlebt haben, das wird jedoch nicht näher erläutert, sondern nur angeschnitten. Ich hoffe, dazu kommt mehr im Folgeband!

Kazim, ein weiterer Freud Dacans, der erst etwas später hinzutritt, konnte mich jedoch durch seinen eigensinnigen Humor am meisten von sich überzeugen – er war der Hauptgrund dafür, dass ich zwischendurch mal gut lachen konnte! Gleichzeitig hat auch er viel auf dem Kerbholz, ist durchtrieben und man darf ihn nicht unterschätzen. Er verspricht, im nächsten Band eine bedeutendere Rolle zu bekommen.
Die anderen Crewmitglieder der Edra bleiben dagegen jedoch eher farblos und ihre Namen konnte ich mir durchgehend leider nicht merken, was aber angesichts der Charaktermenge auch nicht weiter verwunderlich ist. Ich hoffe dennoch, dass sich auch das im Folgeband ändern wird!

Der Plot ist zunächst – wie bereits angerissen – sehr verwirrend. Man versteht nicht, welchen Sinn der Auftrag an Dacan hat und wohin die unterschiedlichen Herausforderungen, denen er und seine Crew sich im Laufe der Reise stellen müssen, führen sollen. Dennoch ahnt man, dass das alles auf etwas Größeres hinauslaufen soll, man hat nur keinen blassen Schimmer, was dieses Größere sein soll.
Erst relativ spät kommt etwas Klarheit auf. Dann kann man sich rückblickend einen Reim auf das meiste, was bisher passiert ist, machen und man versteht auch so einiges besser als vorher. Alle Fragen werden jedoch selbst bis zum Schluss nicht vollständig beantwortet, Vieles bleibt sogar gänzlich unbeantwortet. Der Nebel lichtet sich also, aber eben nur ein wenig und man hat längst nicht alles durchblickt.
Man braucht für Chronica Usenia also gehörig viel Geduld, wodurch das Lesen teils auch sehr anstrengend wird, aber ich denke, im Laufe der Reihe wird sich das auszahlen.
Einzig negativ ist mir dabei nur aufgefallen, dass manches Wesentliches einfach unkommentiert dahingestellt wird; eine solche Situation passiert auf S. 284f. Ich hatte den Eindruck, dass hier Potenzial ungenutzt bleibt, sowohl das Funktionieren der Welt, in der wir uns befinden, als auch die Stärken eines bestimmten Charakters zu erklären. Stattdessen wird das Problem durch einen einzigen Satz ohne Erklärung gelöst. Ich musste die bestimmte Stelle mehrfach lesen um sicherzustellen, dass ich nichts aus Versehen überlesen habe (passiert manchmal, wenn es spannend wird, ups), aber mein Eindruck wurde dadurch nur noch bestätigt. Das hat mich sehr verwirrt und gleichzeitig auch ein wenig enttäuscht.
Glücklicherweise tauchen solche Situationen, in denen ich mir mehr Tiefe gewünscht hätte, nicht allzu häufig auf, und eine solche extreme wie auf S. 284f. ist auch ein Einzelfall. Vielleicht verschafft auch hier Band zwei eine Erklärung?
Nichtsdestotrotz ist die Handlung durchgehend sehr spannend.

Erwähnenswert ist schließlich noch, dass sich das Worldbuilding hier durch eine ungemeine Diversität auszeichnet; Usenia ist von vielen unterschiedlichen Kulturen (und Lebewesen) bevölkert, die teilweise winzige Parallelen zu unserer Welt aufweisen, für den Leser meistens jedoch völlig unbekannt sind. Allzu tiefgehend wird auf die unterschiedlichen Völker hier noch nicht eingegangen, aber es wird ein wesentliches Fundament für eine beeindruckende, komplexe Welt geschaffen, auf das im Folgeband hoffentlich gebaut wird.

Fazit:
Es gibt wohl zwei wesentliche Aspekte, die meine Rezension zusammenfassen:
1. Habt Geduld beim Lesen! Auch wenn sich sehr Vieles sehr lange nicht erklärt und man förmlich im Dunkeln tappt, was das Lesen zugegebenermaßen erschwert, lohnt es sich, weiterzulesen. Am Ende wird man zwar nicht mit allen Antworten belohnt, aber man merkt dafür nur umso stärker, wie unglaublich gut durchdacht Chronica Usenia ist. Tag des Na´kathá ist das Versprechen auf eine atemberaubende High Fantasy-Reihe.
Das führt zu 2.: Dieser Auftakt macht sehr viel Hoffnung auf den zweiten Band. Vieles bleibt auch am Ende noch ungeklärt und es kommen einige Fragen hinzu. Um also Band eins vollständig nachvollziehen zu können, muss man wahrscheinlich die gesamte Reihe kennen. Auch das ist ein Zeichen dafür, dass Usenia eine wirklich hochkomplexe Welt ist, die noch so viel mehr verbirgt, als sie einem hier gezeigt hat.
Das macht Tag des Na´kathá zu einem sehr soliden Auftakt, der trotz seiner nicht unwesentlichen Schwächen durchaus lesenswert ist und neugierig auf den Folgeband macht.
Daher hat er auch trotz der Kritik mit Fug und Recht gute 4/5 Lesehasen verdient!

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Eine Geschichte über Schicksal und Berufung

Whitefeather (Legende der Schwingen 1)
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Vielen lieben Dank an NetGalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover ist so wunderschön! ...

Vielen lieben Dank an NetGalley und den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Das Cover ist so wunderschön! .
Ich muss gar nicht viel dazu sagen. Schaut es euch einfach nur an!
Mir gefällt besonders gut, dass es mit dem Schwarz, Weiß und Gold in so schlichten Farben gehalten ist. Das passt natürlich gleichzeitig auch zu dem Inhalt: Es gibt Whitefeather und Blackfeather. Hier geht es zunächst um die Whitefeather, wie ja auch der Titel schon sagt. Deshalb liegt auch auf dem Cover der Fokus auf die weißen Schwingen.

Meine Meinung:
Mit dem Einstieg habe ich mich ehrlicherweise etwas schwergetan. Das Buch startet mit einigen Jugendbuch-Klischees, unter anderem die obligatorische Dreiecksbeziehung, die direkt offensichtlich ist, und auf die ich nicht wirklich Lust hatte. Das Lesen macht also zunächst wenig Spaß, da man das Gefühl hat, die gleiche Geschichte wie schon hundertmal zu lesen.

Aber nichtsdestotrotz liest man erstmal weiter, hauptsächlich weil der Schreibstil sehr angenehm und flüssig zu lesen ist.
Dann kommt es zum ersten Plottwist, den man zwar erahnen kann, der dann aber doch spannend geschrieben ist. Das ist im Übrigen stellvertretend für das gesamte Buch: Vieles ist zwar leider vorhersehbar, aber die Autorin hat ein Händchen dafür, den Leser trotzdem ans Buch zu fesseln. Obwohl man in etwa erahnt, wie es ausgehen wird, möchte man wissen, wie genau es dazu kommen wird, und liest weiter.

Trotz allem gibt es auch Situationen, die man so nicht vorhersehen konnte, insbesondere in Bezug auf Lijan.
Seinen Charakter fand ich auch mit Abstand am interessantesten – gerade weil er mich so überraschen konnte. Man ordnet ihn zunächst in eine Schublade ein, merkt dann aber irgendwann, dass er dort gar nicht hineinpasst. Man hat schnell Zweifel, ob der erste Eindruck, den man von ihm hat, wirklich stimmt, und kann nur schwer einschätzen, welche Rolle (die des Helden oder des Bösewichts) er in Whitefeather einnimmt. Das macht ihn zwar nicht gerade sympathisch, aber durch diese Undurchsichtigkeit trägt er wesentlich zur Spannung bei.

Liz und Fab wirken dagegen noch farblos. Anders als Lijan haben sie nur wenig, was sie von anderen Romantasy-Figuren unterscheidet. Trotzdem wachsen sie dem Leser ans Herz, vor allem Fab, der mich ein bisschen an Damon Salvatore erinnert hat. Fab hat auch eine dunklere Vergangenheit, über die man mehr und mehr herausfindet und die ihn etwas interessanter als die Protagonistin macht.
Ich wünsche mir von Band zwei, dass auch Liz mehr Persönlichkeit erhält.

Die Idee mit den Engeln und Engelsstädten hat mir sehr gut gefallen. Ich habe zwar schon einige Engelsgeschichten gelesen, allerdings noch nicht in der Weise. Die Whitefeather und Blackfeather sind ein ganz neuer Take auf Engel, gerne möchte man mehr über die beiden Städte und ihre Regeln herausfinden. Man bekommt hier zwar einige Brocken hingeworfen, die allerdings kaum Licht ins Dunkel bringen, sondern eher nur noch mehr Fragen aufwerfen. So weiß man zum Beispiel nicht wirklich, was jetzt die Wahrheit ist und was gelogen, oder wer gut oder böse ist. Man ahnt zwar, dass es zu einem Verrat kommen wird, aber von wem er kommt, bleibt bis zum Schluss völlig unklar, da man lange nicht weiß, wem man überhaupt trauen kann.
Das macht die ganze Sache jedoch wieder packender und ich bin gespannt, wie der Konflikt im Folgeband aufgelöst wird.
Das Ende ist nämlich zwar auch vorhersehbar, aber dennoch schließt Whitefeather mit einem fiesen Cliffhanger ab.

Fazit:
Whitefeather ist ein guter Auftakt zu einer neuen Dilogie, der zwar zunächst nicht besonders überzeugt, dann den Leser jedoch recht schnell umstimmt. Trotz teilweiser Vorhersehbarkeit und 08/15-Figuren punktet er mit einer originellen Idee, einem packenden Schreibstil und vielen Rätseln.
4/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Eine Einführung in ein (hoffentlich) großartiges Fantasy-Epos

Wolfszeit
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Aufmachung:
Also, dazu kann ich gar nicht besonders viel sagen, außer: Ich habe selten ein Buch gesehen, das schöner aufgemacht ist.
Man hat am Anfang eine Karte, die sogar bunt gedruckt ist, und auch ...

Aufmachung:
Also, dazu kann ich gar nicht besonders viel sagen, außer: Ich habe selten ein Buch gesehen, das schöner aufgemacht ist.
Man hat am Anfang eine Karte, die sogar bunt gedruckt ist, und auch in den einzelnen Kapiteln finden sich viele schöne zum Inhalt passende Illustrationen.
Der Untertitel Bund der Verstoßenen ist sehr passend. Bei Wolfszeit ist man sich zuerst nicht sicher, inwiefern der Titel zum Inhalt passen soll, aber ab einer gewissen Szene kann man es sich denken. Es ist ein Titel, zu dem man sich nicht sofort etwas denken kann, aber sobald der Groschen fällt, macht er sehr viel Sinn! :D
Einzig die Kapitel waren mir teils etwas zu lang, auch wenn sie in weitere Abschnitte gegliedert sind.

Meine Meinung:
Zum Einstieg lernt man Elais kennen: Eine zurückhaltende Elfe, die von ihrem Volk für ihre Verbindung zur Magie verstoßen wird und sich daraufhin alleine auf den Weg zur Schule der Magier macht. Schon auf den ersten paar Seiten habe ich sie für ihren Mut, sich gegen ihre Familie und ihr gewohntes Umfeld zu entscheiden, besonders respektiert. Man bekommt einen Einblick darein, wie der Abschied ausgefallen ist, und fühlt direkt mit der ersten Protagonistin mit.
Danach jedoch verlässt man sie für einige Zeit erst einmal und liest eine Weile nichts von ihr.

Der Fokus liegt dann nämlich zunächst auf Tkemen und Kaya.
Tkemen wurde zu Unrecht eines Verbrechens beschuldigt und befindet sich nun auf der Mission, das Geschehene geradezurücken. Dabei wird nicht nur erzählt, wie es dazu gekommen ist, er bekommt auch ein kleines bisschen an Backstory, wie es ihm in seiner Kindheit ergangen ist. Darüber hätte ich mir vielleicht noch ein paar Details mehr gewünscht, die nicht so am Rande erwähnt werden, und er hätte noch etwas mehr Persönlichkeit bekommen können.
Tkemen war mir nämlich zwar meistens durchaus sympathisch (vor allem zu Anfang hat er mich auch sehr an Geralt von Riva erinnert, hehe), allerdings fand ich es teilweise doch schwierig, mich in ihn hineinzuversetzen, da seine Handlungen oft in sich widersprüchlich waren bzw. ich das Gefühl hatte, dass er hin und wieder relativ schnell seine Meinung ändert.
Auch sein Alter hat mich ein wenig verwirrt. Wenn ich es richtig verstanden habe, soll er ca. Mitte zwanzig sein. Allerdings habe ich es auch so aufgefasst, dass er sich zu Kaya hingezogen fühlt. Sie ist aber erst 15 und das fand ich dann doch komisch. Oder ich habe entweder sein Alter falsch verstanden oder seine Beziehung zu Kaya, die dann vielleicht doch eher geschwisterlicher bzw. elterlicher Natur ist? Da konnte ich leider nicht so durchblicken.

Kaya selber ist eine meiner Lieblingsfiguren aus Wolfszeit. Ich kann eigentlich gar nicht so viel über sie schreiben, außer, dass sie wirklich tough ist und gleichzeitig aber auch eine wunderbar liebenswerte, unschuldige Seite hat. Trotzdem wirkt sie nicht naiv, sondern lernt viel mehr aus ihren Fehlern und wächst daran. An ihr konnte ich wirklich den größten Charakterwachstum sehen! Und sie hat mich auch ein bisschen an Arya Stark erinnert, sowohl wegen ihres Aussehens, als auch, weil sie ihr Herz auf der Zunge trägt. :D

Haku, der vierte im Bunde (Wortspiel), taucht leider erst relativ spät auf. Das führt dazu, dass er im Leseempfinden eher eine Nebenrolle einnimmt, obwohl er ja einer der Protagonisten ist. Vielleicht liegt das auch daran, dass man, außer seiner Herkunft und einer kurzen Zusammenfassung, was er die Tage vor seinem Auftauchen erlebt hat, nicht viel über ihn erfährt.
Das fand ich, ehrlich gesagt, etwas schade, da ich ihn als sympathischen, interessanten Charakter wahrgenommen habe, der noch viel mehr auf dem Kerbholz hat, als er in Bund der Verstoßenen zeigt. Er lässt sich zum Beispiel nicht von Tkemen einschüchtern und scheut sich nicht davor, seine Meinung zu sagen. Nicht selten ist er die „Stimme der Vernunft“, was die Truppe wahrscheinlich vor der einen oder anderen unklugen Entscheidung bewahrt hat. Dabei wirkt er viel erwachsener als Tkemen, der sich oftmals von seinen eigenen Zielen und Vorteilen leiten lässt und die Gruppe viel zu leicht aus den Augen verliert. Gerade dieser starke Kontrast zwischen den beiden Männern hat mir sehr gut gefallen, weshalb ich hoffe, dass wir in Band zwei noch viel mehr über Haku erfahren. Und vielleicht auch etwas mehr Szenen mit ihm und Tkemen, denn ich glaube, ihre Antipathie gegenseitig hat großes Unterhaltungspotenzial! :D

Auch bzw. vor allem Thea bleibt die meiste Zeit über stark im Hintergrund, was ich so tatsächlich nicht erwartet hätte, da sie ja auch eine der Protagonisten ist, die eine eigenen Charakterkarte haben. Über sie erfährt man nur wenig, lediglich, dass sie der Diebesgilde ihres Vaters angehört, der sie aus irgendeinem Grund aber nicht wirklich als eine würdige Nachfolgerin anerkennt. Gerne hätte ich mehr über sie und auch über die Diebesgilde erfahren, vor allem, da die Gilden anscheinend einen wesentlichen Part im Untergrund der Städte Ferian und Failin haben. Ich hoffe, darüber lesen wir noch mehr im Folgeband.

Ähnliches gilt im Übrigen für die einzelnen Handlungsstränge, die am Ende alle so langsam zusammenzulaufen zu scheinen. So fragt man sich zum Beispiel was genau es mit Erik und seinen Plänen auf sich hat, oder welche Ziele Lord Eisen verfolgt. Auf die Antworten dieser Fragen wird hingearbeitet, allerdings wird nicht wirklich klar, worauf alles hinauslaufen soll. Vielmehr endet das Buch dort, wo alles gerade ein bisschen anfängt, Sinn zu machen, was dazu führt, dass sich Bund der Verstoßenen mehr wie eine Einführung oder ein Prequel als wie ein erster Teil anfühlt.
Das ist gleichzeitig auch der Grund, weshalb es teilweise schwierig war, den Handlungen zu folgen, sodass sich das Buch an manchen Stellen ein klitzekleines bisschen zieht. Dazu tragen im Übrigen auch die einzelnen Zeitsprünge bei, die ich nicht selten leider erst später erkannt habe. Wenn sie – bspw. durch Kursivschrift oder eine Zwischenüberschrift – gekennzeichnet würden, könnte das dem Leser die eine oder andere Verwirrung ersparen. 😉

Auch wird Rassismus nicht nur zwischen Menschen und Elfen, sondern auch zwischen Nairi und Ktero hier zwar angeschnitten, aber wirklich thematisiert wird das Ganze eher nicht. Die Autorin bleibt hier vielmehr vorsichtig an der Oberfläche, aber ich denke, wenn sie hier etwas mutiger ist und die Thematik zu dem Problem macht, das es hier ist, bekommt Wolfszeit eine schöne Tiefe!

Nichtsdestotrotz – um das mal klarzustellen, weil das alles jetzt doch sehr negativ klingt – hat mir das Buch als Auftakt richtig gut gefallen, was vor allem an dem wunderbaren bildhaften Schreibstil liegt, der einem die Welt so gut beschreibt, dass man sich die einzelnen Kulissen wie ein Filmset vorstellen kann. Auch die Kampfszenen sind mir wirklich positiv aufgefallen, sie sind sehr dynamisch und fesselnd beschrieben! Und können wir bitte einmal alle die unglaublich kreativen Namen loben? :D
Auch wenn also einiges noch an der Oberfläche kratzt und viele Fragen offenbleiben, macht das Weiterlesen viel Spaß. Man ist neugierig auf diese neue Fantasygeschichte und gespannt, was sie so alles bereithält. Hoffentlich werden in Band zwei einige Fäden zusammengeführt und so manches, insbesondere die Charaktere noch etwas weiter ausgebaut, dann hat Wolfszeit wirklich das Potenzial, ein großartiges Fantasy-Epos zu werden!


Fazit:
Bund der Verstoßenen ist ein guter Auftakt zu einer neuen Fantasyreihe, die vor allem in Worldbuilding, mit Kreativität und einem tollen Schreibstil punktet. In vielen Aspekten bleibt das Buch jedoch leider eher an der Oberfläche, was insofern schade ist, als dass das Potenzial förmlich greifbar ist. Man könnte also fast schon sagen, Band eins von Wolfszeit beschränkt sich hier eher auf die Vorarbeit, die Band zwei hoffentlich aufgreift und das Potenzial an sich wirklich großartigen Geschichte ausschöpft.
Ich werde mir Band zwei definitiv zulegen, weil ich große Hoffnungen in Wolfszeit hege. Deshalb und weil mir das Lesen trotz etwas Kritik viel Spaß gemacht hat, gibt es von mir 4/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Eine ungewöhnliche Geschichte über einen Jungen und seinen Hund

Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt
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Aufmachung:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Ich bin eigentlich nicht so der Orange-Fan, aber hier passt es sehr gut zum postapokalyptischen Setting. Gut gefällt mir auch, dass man die Silhouette des Protagonisten ...

Aufmachung:
Das Cover gefällt mir sehr gut. Ich bin eigentlich nicht so der Orange-Fan, aber hier passt es sehr gut zum postapokalyptischen Setting. Gut gefällt mir auch, dass man die Silhouette des Protagonisten mit seinem Hund sieht, die am Rand einer Klippe oder ähnliches sitzen und in die Ferne schauen. Das passt natürlich zu der Suche von Griz nach seinem Hund.
Trotz der auffälligen Farbgebung ist das Cover doch sehr minimalistisch gehalten, was zur Stimmung des Buches passt.
Der Titel gefällt mir auch gut, insbesondere, da er einfach nur übersetzt wurde (der Originaltitel lautet A Boy and His Dog at the End of the World).

Meine Meinung:
Der Einstieg ist mir ein wenig schwergefallen. Das lag hauptsächlich an dem sehr ungewöhnlichen Erzählstil.
Das Buch wird von Griz erzählt, allerdings nicht so, wie man es normalerweise von einem Ich-Erzähler gewohnt ist. Es scheint zunächst nämlich so, als würde er mit dem Leser direkt sprechen. Aus diesem Grund gibt es in dem ganzen Buch auch nicht eine einzige wörtliche Rede – Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt ist tatsächlich eine einzige lange Erzählung von Griz.

Das führt dazu, dass man erst einmal eine Weile braucht, um überhaupt zu verstehen, was vor sich geht. Griz erzählt chronologisch, aber man weiß lange Zeit gar nicht, worauf er eigentlich hinauswill. Natürlich möchte er seinen Hund zurückholen, aber man fragt sich die ganze Zeit, ob da nicht noch mehr passiert.
Der Erzählstil an sich ist auch ein großes Geheimnis des Buches, das erst später gelüftet wird. Dennoch bleibt dem Leser Vieles bis zum Schluss noch verborgen, vorher versteht man es einfach nicht in Gänze.
Das alles macht das Lesen natürlich ein wenig anstrengend.

Das möchte ich aber gar nicht kritisieren! Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt ist nämlich keinesfalls ein schlechtes oder langweiliges Buch, im Gegenteil. Es hat unwahrscheinlich viel Tiefe, die sich einem erst nach und nach erschließt. So stellt das Buch zum Beispiel immer wieder Bezüge zu unserer Gegenwart her und spricht Aspekte an, die selbstverständlich sind und über die man schlicht nicht nachdenkt. Beispielsweise ist uns die Überbevölkerung natürlich allen bewusst. Aber welche (auch banalen) Auswirkungen das auf unseren Alltag hat, eher nicht so. Beispielsweise kann ich mir gar nicht vorstellen, rauszugehen und einfach absolute Stille zu hören. Vor allem hier in der Stadt ist es ja nie wirklich still. Für Griz ist das ganz normal.
Man kann das Buch also nicht „mal eben so“ durchlesen. Um wirklich zu verstehen und zu verarbeiten, worum es geht, braucht es Zeit und Ruhe und vielleicht auch die eine oder andere Pause zwischendurch. Aber gerade das ist es, was das Buch auszeichnet, denn obwohl es keine leichte Lektüre ist, kann man es nur schwer aus der Hand legen.
Das hinzubekommen, ohne dass der Leser sich langweilt oder überanstrengt, muss ein Autor auch erstmal hinbekommen!

Der Protagonist Griz ist noch ein Kind, was man auch merkt. Er trifft einige übereilte, emotionale Entscheidungen, die er hauptsächlich fällt, weil ihm die Erfahrung fehlt. Trotzdem kann man sich gut in ihn hineinversetzen und fühlt mit ihm mit; man sieht die Welt eben durch seine Augen. Das liegt wohl vor allem an dem besonderen Erzählstil, durch den man ihm viel näher kommt als gewöhnlich. Es ist so, als würde er dem Leser die Geschichte persönlich erzählen. Dadurch gewinnt das Buch an Emotionalität und berührt den Leser. Es passiert an sich nicht viel in Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt. Aber Griz schafft es durch diese Nähe trotzdem, den Leser mitzureißen. Deshalb ist es auch nicht so schlimm, dass einem der Einstieg schwerfällt und der Anfang sich zieht.

Das Ende hält auch noch einmal eine Überraschung bereit, mit der man nicht rechnet.


Fazit:
Ein Junge, sein Hund und das Ende der Welt ist kein Buch für zwischendurch. Der Einstieg ist zäh und schwierig, aber wenn man sich erst einmal auf den besonderen Schreibstil einlässt, beweist das Buch, wie viel emotionale Tiefe und Bedeutung in ihm steckt. Die Erzählung ist eher ruhig, aber dafür umso berührender.
4/5 Lesehasen.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Süße Winter-Wonderland-Story, aber mehr nicht

New Wishes
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Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich mag die Cover ...

Vielen lieben Dank an den Knaur-Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars!
Meine Rezension spiegelt selbstverständlich trotzdem meine ehrliche Meinung wider.

Aufmachung:
Ich mag die Cover der „Green Valley“-Reihe wirklich gerne, aber ich glaube, das zu „New Wishes“ gefällt mir tatsächlich am besten! Das liegt wohl vor allem an den hübschen Schneeflocken, die um den Titel herum und auf der Rückseite verteilt sind und sofort deutlich machen, dass es sich hierbei um ein winterliches Büchlein handelt, das perfekt in diese Jahreszeit passt.
Den Titeln der Reihe konnte ich, zugegebenermaßen, nie wirklich etwas abgewinnen, weil sie in meinen Augen absolut nichtssagend sind, aber immerhin bei „New Wishes“ sehe ich irgendwo eine Verbindung zum weihnachtlichen Thema.


Meine Meinung:
Die „Green Valley“-Reihe und ich haben eine holprige Reise hinter uns. Band 1-6 (bzw. 1-5 plus die kleine Novelle über Sarah und Grayson) habe ich als Hörbuch gehört. Dabei hat mir „New Beginnings“ noch ganz gut gefallen, aber von den anderen vier Teilen kann ich das nicht behaupten – die Novelle war okay, angesichts der Kürze aber auch nicht besonders aussagekräftig.
Vor allem Izzys und Wills Geschichte war eine große Enttäuschung für mich, weil ich beide im Auftakt eigentlich sehr mochte, aber der größte Krampf war in meinen Augen „New Dreams“, der vor Heteronormativität, ständigen Wiederholungen, austauschbaren Figuren und langweiliger Vorhersehbarkeit nur so strotzt. Mit „New Horizons“ (4) und „New Chances“ (5) wurde das Ganze dann wieder besser, wobei auch diese beiden Bücher nicht gerade mit Originalität oder Spannung glänzten. Entsprechend niedrig waren dann auch meine Erwartungen für „New Wishes“ und ich muss ehrlich sagen: Hätte ich das Buch nicht bereits als Rezensionsexemplar hier liegen gehabt, hätte ich nach diesem Ritt wohl gar nicht erst dazu gegriffen.
Glücklicherweise kann ich sagen, dass ich von dem neuesten Band der „Green Valley“-Reihe doch ganz positiv überrascht bin, wenn es auch bei Weitem nicht zu den besten – oder überhaupt besseren – New Adult-Romanen (inklusive der in meinen Augen viiiiel lesenswerteren Cherry Hill-Reihe der Autorin) gehört, die ich bisher gelesen habe.

Denn auch wie alle Vorgängerbände leidet „New Wishes“ vor allem an zwei Dingen:
Zunächst einmal der sehr vorhersehbare, nach Schema F aufgebaute Plot. Man kann anhand der Stelle im Buch, in der man sich gerade befindet, ziemlich gut vorhersagen, wann der erste Kuss kommt, die erste Auseinandersetzung, der erste Sex, das große Drama und natürlich das Happy End. Ich störe mich nicht zwangsläufig an diesem simplen Schema – vor allem wenn mir gerade der Sinn nach einer verlässlichen Feel-good-romance ist, liebe ich es, wenn sich Bücher wie Nachhausekommen anfühlen und wenn man weiß, woran man ist. Das heißt nämlich auch noch lange nicht, dass ein Buch, das nach diesem Schema aufgebaut ist, eintönig oder vorhersehbar sein muss. Genau das ist „New Wishes“ aber leider.
Ich habe es durchaus gerne gelesen und wegen des lockeren Schreibstils – dem man ganz eindeutig anmerkt, dass zwischen diesem Buch und dem letzten „Green Valley“-Band noch die ganze „Cherry Hill“-Reihe liegt – kam ich auch flott durch, konnte wunderbar abschalten und passend zum winterlichen Setting beim Lesen das Schneegestöber vor meinem Fenster genießen.
Wirklich spannend oder überraschend fand ich die Handlung dagegen nicht. Ich wusste stets ganz genau, was mich als nächstes erwartet, wie die Protagonisten reagieren würden und wohin sich die Handlung daraufhin bewegen würde.

Der zweite Punkt, der mir bisher in allen Büchern der Autorin aufgefallen ist, und an dem auch „New Wishes“ leidet, ist die Charakterisierung des männlichen Protagonisten – oder eben gerade das Fehlen dieser. Wie auch schon sämtlicher Protagonist vor ihm ist und bleibt Leo leider von Anfang bis Ende unheimlich blass und deshalb austauschbar. Ich mochte ihn zwar – gerade die Art, wie er mit Rebecca deutlich und unmissverständlich kommuniziert (looking at you, Will und Izzy!), hat mir hier mit am besten gefallen. Aber dabei sticht er trotzdem nicht wirklich hervor, vor allem nicht neben Rebecca.

Rebecca war mir von Anfang an eine der liebsten Green Valley-Mädels, weshalb ich mich ursprünglich auch mit am meisten auf „New Wishes“ gefreut habe. Aus diesem Grund bin ich froh, dass dieses Buch ihr auch gerecht wird, und aus ihr nicht, wie bei Izzy, eine völlig fremde Figur macht! Nichtsdestotrotz – oder vielleicht auch gerade deshalb – bin ich auch von ihr ein wenig enttäuscht. Von Anfang an lernt man sie als die Tochter des Reverends kennen, die religiös ist, der ihre Familie und die Gemeinde sehr am Herzen liegen und die neben all dem auch nicht auf den Mund gefallen ist. Gerade ihre Religion, die ja doch so ein großer Teil ihres Charakters zu sein schien, kommt hier in meinen Augen jedoch viel zu kurz, es ist praktisch kaum Thema. Sie könnte auch einfach Sozialarbeiterin sein.
Auch die Probleme Leos, die hier und da, vor allem gegen Ende hin, mal Thema sind, werden durchweg eher nur stiefmütterlich behandelt. Das ist schade – hier hätte „New Chances“ durchaus viel mehr Potenzial für mehr Tiefe gehabt, dann wäre ich auch auf emotionaler Ebene sicherlich mehr mitgerissen worden.

Einzig das Setting Green Valleys konnte ich hier wieder voll genießen, wenn es in meinen Augen auch, vor allem im Vergleich zu Band 5, vielleicht ebenfalls ein wenig zu kurz kam. Mehr im Fokus steht hier wohl eher der Eishockey-Sport, aber auch zu diesem Punkt kann ich sagen: Mehr Seiten und mehr Liebe zum Detail hätten „New Chances“ sicherlich keinen Abbruch getan, im Gegenteil.


Fazit:
„New Chances“ kratzt in meinen Augen in allen Aspekten leider viel zu sehr an der Oberfläche. Vor allem Rebeccas Beziehung zur Religion, ihr Konflikt, mit dem anfangs eingeleitet wird, Leos Vergangenheit (Leo als Figur insgesamt) und das Kleinstadtleben Green Valleys bekommen nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdient hätten und die wesentlich dazu beigetragen hätte, dass ich das Buch insbesondere auf emotionaler Ebene noch viel mehr genossen hätte.
Trotz aller Kritik hatte ich sehr angenehme Lesestunden, die vor allem in Kombination mit dem Schneegestöber vor meinem Fenster sehr winterlich-weihnachtlich und cozy waren. Die Geschichte war süß, wenn auch nicht allzu tiefgreifend, und alleine deshalb schon, weil mich Rebecca und Leo nicht annähernd so genervt haben wie andere Paare aus dieser Reihe (hustIzzy und Will hust), ist das Buch mein zweitliebster Teil dieser Reihe. Vor allem wegen der Austauschbarkeit insbesondere des jeweiligen männlichen Protagonisten, der Vorhersehbarkeit des Plots und der Oberflächlichkeit ist und bleibt „Green Valley“ für mich insgesamt jedoch leider eine Enttäuschung – die „Cherry Hill“-Reihe der Autorin hat mir wesentlich besser gefallen.
3,5/5 Lesehasen.

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