Sehr lesenswert!
Wir VerlorenenHandlung:
Nachdem Smilla ihre Mutter an die Plage verloren hat, die schon fast die gesamte Menschheit ausgelöscht hat, kämpft sie sich mit ihrer kleinen Schwester Jera allein durch das Leben. Die beiden ...
Handlung:
Nachdem Smilla ihre Mutter an die Plage verloren hat, die schon fast die gesamte Menschheit ausgelöscht hat, kämpft sie sich mit ihrer kleinen Schwester Jera allein durch das Leben. Die beiden schließen sich einer Gruppe an, deren Mitglieder wie sie nichts von Betrügereien halten und deshalb möglichst versteckt in einem Bunker leben. Es zählt nur das Überleben und sich vor den Verlorenen Jungs zu verstecken, die vor nichts zurückschrecken. Doch als Smilla auf Falk trifft, den sie schon Davor gekannt hat, wird ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt. Aber ist Falk wirklich der, für den er sich ausgibt? Kann Smilla ihm vertrauen?
Meinung:
Das Cover finde ich richtig schön. Die Pusteblume stellt meiner Meinung nach sehr gut die Einsamkeit und Verlassenheit der Verlorenen dar. Die Farben sind stimmig, besonders mag ich den cremefarbenen Schriftzug. Das dargestellte Bild wirkt eigentlich ziemlich friedlich und ruhig, was allerdings durch den Titel “Die Verlorenen“ dann anders aussieht. Der Titel macht neugierig auf die Geschichte und ich war gespannt, was dahintersteckte.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, das Buch lässt sich leicht lesen und ist sehr fesselnd geschrieben. Die Handlung wird sehr anschaulich beschrieben, gut finde ich, dass die Autorin nicht auf unnötige Details eingeht. Auch das Setting finde ich klasse, denn endlich habe ich mal wieder ein Buch gelesen, das in Deutschland, genauer gesagt, in der Eifel spielt. Das war mal etwas anderes und erfrischend, weil die meisten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen haben, andere Länder oder auch Kontinente wie Amerika als Schauplätze haben.
Die Handlung war sehr unvorhersehbar und spannend. Total gespannt habe ich das Buch gelesen und hoffe nun, dass bei uns nicht auch so eine Plage ausbricht? Denn die hat fast die gesamte Menschheit sterben lassen, Smilla und Jera zählen zu den wenigen Überlebenden. Und die meisten schrecken vor nichts mehr zurück, die rauben und töten, um eben nicht zu verhungern, denn die Vorräte sind rar. Besonders zu fürchten scheint die Bunker-Gruppe allerdings die Verlorenen Jungs, einem ehemaligen Fußballverein, über den viele Gerüchte kursieren. Die klangen wirklich gruselig und ich hoffte nicht, dass es zu einer Begegnung kam …
Smilla kommt mir sehr sympathisch vor. Ich bewundere sie für ihren Mut und ihre Tapferkeit. Sie trägt das Herz am rechten Fleck, was sich dadurch zeigt, dass sie Edwin mit in den Bunker nimmt, um den älteren Mann zu verarzten, obwohl das gegen die Regeln verstößt. Etwas verwirrt hat mich Smillas Alter, das nicht expliziert genannt wurde. Ich würde sie auch ca. 22 Jahre schätzen, auf jeden Fall ist ein großer Altersunterschied zwischen Smilla und Jera. Auch die Beziehung der beiden Schwestern gefällt mir sehr, da sie sehr authentisch dargestellt wird. Man merkt, dass sie sehr vertraut sind und aufeinander verlassen können. Jera habe ich auch gleich in mein Herz geschlossen. Die beiden Schwestern haben einiges durchgemacht, da auch ihre Mutter nicht von der Plage verschont wurde. Nun wollten sie damals nach ihrem Vater suchen, der anscheinend nicht an der Plage gestorben war. Doch bei ihrer Reise wären sie fast gestorben und worden gerade noch rechtzeitig von einer Familie aufgenommen, mit denen sie heimlich in einem Bunker leben. Aber Smilla fühlt nicht dort nicht richtig wohl und akzeptiert und sie ist froh, wenn sie dem Bunker für einige Zeit entfliehen kann.
Falk konnte ich schlecht einschätzen. Er und Smilla kennen sich schon seit der Zeit, als sie ihm Nachhilfe gegeben hat, damals war er noch sehr schüchtern, doch die Plage hat Falk offenbar sehr verändert und das nicht unbedingt zum Guten. Mir schien, als hätte er zwei Seiten: Eine sanfte und liebenswürdige, die Smilla an ihm kennenlernt, dann aber ist er manchmal auch sehr grausam und man fragt sich, auf welcher seite er wohl steht. Gehört Falk etwa zu den Verlorenen Jungs?
Fazit:
Ein grandioses Debüt von Jana Taysen, das mich total begeistern konnte. Ich kann es wirklich jedem weiterempfehlen, der auf spannende Dystopien steht!