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Veröffentlicht am 24.09.2020

Hospital de Sant Pau in Barcelona

Das Hospital der Hoffnung
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Diese Geschichte beginnt im Jahr 1892 in Barcelona. Ein Säugling wird in die Drehlade des Findelhauses in der Carrer Ramelleres eingelegt. Dabei liegt eine Holzschatulle mit einem Foto und einem Zettel ...

Diese Geschichte beginnt im Jahr 1892 in Barcelona. Ein Säugling wird in die Drehlade des Findelhauses in der Carrer Ramelleres eingelegt. Dabei liegt eine Holzschatulle mit einem Foto und einem Zettel auf dem Lluís steht. Also wird der Kleine so genannt. Er wächst bei der Amme Dolores auf, die ihn zusammen mit ihrer Tochter Maria aufzieht. Doch dann kommt der Zeitpunkt, als er in ein Kinderheim muss. Als man bemerkt, dass er ein begabter Zeichner ist, wird er Lehrling bei einem Bildhauer. Dolores und Maria bekommen eine Anstellung im Haus des Doktors Darius Rovira. Während Maria Krankenschwester werden möchte, träumt Aurora, die Tochter des Hauses, von einem Medizinstudium.
Ich hatte die Leseprobe gelesen, die mir Lust auf das Buch gemacht hatte. Doch leider konnte mich „Das Hospital der Hoffnung“ nicht überzeugen, denn schon bald ging es mehr um den Bau des neuen Krankenhauses und den späteren Umzug dorthin, als um die eingeführten Personen. Immer wieder gab es größere Zeitsprünge. Einige Themen werden angeschnitten, aber nicht vertieft. Der Schreibstil war auf Dauer auch nicht so meins, da alles ziemlich sachlich blieb. Auch waren die Perspektivwechsel nicht immer gleich erkennbar. Der Stoff bot die Grundlage für Gefühlschaos und Konflikte. Aber für mich fehlten Emotionen und größere Schwierigkeiten, die die Geschichte interessant gemacht hätten. Die entscheidenden Augenblicke im Leben der Protagonisten wurden nur beiläufig in einem Satz abgehandelt. Allerdings fand ich es schön, etwas über die politischen Verhältnisse im Spanien der damaligen Zeit zu erfahren.
Da es mehr um das Krankenhaus als um die Personen ging, konnte ich auch keine Beziehung zu ihnen aufbauen. Darius Rovira ist ein dominanter und kaltherziger Mensch, der Standesdünkel hat und seinen Willen durchsetzen will. Den Weg seines Sohnes Llorenc hat er frühzeitig vorgezeichnet, dagegen gilt Aurora als Tochter nicht viel. Doch Aurora weiß, was sie will. Mir hat es gefallen, dass sich Dolores um Lluís kümmert, als wäre er ihr Sohn. Doch arme Leute können sich Gefühle nicht leisten. Daneben gab es noch eine Vielzahl von Personen.
Natürlich kommt am Ende noch ein Geheimnis heraus, das ich aber schon frühzeitig erahnt hatte.
Ein historischer Roman, der mich nicht überzeugen konnte, da ich etwas Anderes erwartet hatte.

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Veröffentlicht am 23.09.2020

Wirtschaftswunderzeit

Die Wunderfrauen
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Dieses Buch ist der erste Band einer Trilogie und erzählt die Geschichte von vier Frauen in den Jahren des Wirtschaftswunders. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege. Obwohl sie sehr unterschiedlich sind, ...

Dieses Buch ist der erste Band einer Trilogie und erzählt die Geschichte von vier Frauen in den Jahren des Wirtschaftswunders. Immer wieder kreuzen sich ihre Wege. Obwohl sie sehr unterschiedlich sind, wollen sie alle in diesen Zeiten ihren Weg gehen und glücklich werden.
Luise Dahlmann will ihren Traum von einem Lebensmittelgeschäft verwirklichen. Dafür braucht sie allerdings die Zustimmung ihres Ehemanns, der sie machen lässt. Mit viel Einsatz gelingt es ihr, den Laden zu eröffnen. Annabel von Thaler Ist Ehefrau eines Arztes, fühlt sich aber in dieser Rolle nicht glücklich. Die aus Schlesien Vertriebene Marie Wagner möchte mit Pferden arbeiten, doch auf dem Gestüt will man keine Bereiterin. Daher nimmt sie eine Arbeit auf dem Hof von Luises Bruder an. Helga Knaup kommt aus gutem Haus. Sie will sich nicht verheiraten lassen, sondern auf eigenen Füßen stehen und eine Ausbildung als Krankenschwester zu machen.
Erzählt wird diese Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man die Frauen mit ihren Denkweisen gut kennenlernt. Alle Charaktere waren authentisch und vielschichtig dargestellt. Obwohl nicht immer alles glatt läuft, fehlen mir doch die größeren Probleme, die der Geschichte Spannung verschafft hätte. Manche Gedanken und Handlungen konnte ich nicht so recht nachvollziehen. Auch war mir doch vieles zu detailliert dargestellt, so dass sich für mich Längen ergaben. Auch war alles ziemlich vorhersehbar.
Die Auswirkungen des Krieges sind noch zu spüren, aber es geht stetig bergauf. Es ist eine Zeit, in der es jungen Frauen nicht möglich war, selbstbestimmt ihre Entscheidungen zu treffen. Sie waren ab hängig von ihren Eltern und später von ihrem Ehemann. Wollten sie arbeiten, brauchten sie die Zustimmung.
Eigentlich lese ich gerne Bücher aus dieser Zeit, aber dieser Roman konnte mich nicht so recht packen. Mir fehlte da der Tiefgang.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Dein Platz in meinem Herzen

Dein Platz in meinem Herzen
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Journalistin Bridget schreibt einen Blog, auf dem sie von Männern berichtet, die ihr das Herz gebrochen haben. Doch dann erhält sie das Angebot, das Buch der kürzlich verstorbenen Erfolgsautorin Nicole ...

Journalistin Bridget schreibt einen Blog, auf dem sie von Männern berichtet, die ihr das Herz gebrochen haben. Doch dann erhält sie das Angebot, das Buch der kürzlich verstorbenen Erfolgsautorin Nicole Dupré als Ghostwriterin zu Ende zu schreiben. Dafür muss sie sich aber in das Leben und die Gefühlswelt der Autorin hineinversetzen können. Daher reist sie nach Cornwall und trifft dort auf den trauernden Ehemann Charlie und die kleine Tochter April. Es dauert nicht lange, bis Gefühle im Spiel sind. Doch eigentlich gibt es da in Australien einen Mann, den sie heiraten wollte.
Dieser Roman lässt sich schön flüssig lesen. Allerdings hat mich diese Geschichte nicht so hundertprozentig überzeugt, denn sie ist mir nicht unter die Haut gegangen. Zum einen fand ich, dass es recht viele Männer waren, an denen sich Bridget in ihrem Blog abgearbeitet hat, zum anderen konnte ich nicht so ganz nachvollziehen, warum ausgerechnet sie zum Ghostwriter werden sollte.
Bridget liebt Musik und singt gerne mit, sobald sie Songs hört. Aber als Person erschien sie mir zu wankelmütig. Sie hat einige Probleme mit Männern gehabt, daher wollte sie sich wohl nicht binden. Allerdings finde ich es auch merkwürdig so etwas über einen Blog der ganzen Welt mitzuteilen. Wenigstens hat sie sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt. Mir war Charlie wesentlich sympathischer und ich konnte seine Gefühle besser nachvollziehen.
Natürlich war vorauszusehen, wie die Geschichte enden wird. Doch das ist nicht schlimm, wenn der Weg dorthin passt. Doch da hat mich dieser Roman nicht ganz überzeugt, zumal es einige Längen gab. Dafür ging es am Ende alles ziemlich schnell.
Nett zu lesen.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Wilde Freude

Wilde Freude
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Als Jeanne die Diagnose „Brustkrebs“ erhält, braucht sie eigentlich liebevolle Unterstützung, doch ihr Mann verlässt sie, weil er ihr Leid nicht mitansehen will. Sie hätte es wissen müssen, denn bereits ...

Als Jeanne die Diagnose „Brustkrebs“ erhält, braucht sie eigentlich liebevolle Unterstützung, doch ihr Mann verlässt sie, weil er ihr Leid nicht mitansehen will. Sie hätte es wissen müssen, denn bereits beim Tod ihres Sohnes hat er sie eigentlich alleine gelassen. Bei der Chemo lernt sie andere Frauen kennen, die auch einiges hinter sich haben. Sie stehen sich bei und wollen gemeinsam ihre Krankheit bekämpfen. Doch dann planen sie einen verrückten und gewagten Coup. Sie wollen einen Juwelier mitten in Paris überfallen.
Das Buch liest sich angenehm, besonders die emotionalen Parts konnten mich überzeugen. Dann allerdings gab es doch ein paar Klischees zu viel und auch ihr Plan wirkt überzogen.
Die Frauen sind sehr unterschiedlich. Doch sie wollen sich nicht unterkriegen lassen und unterstützen sich. Sie freunden sich an und Brigitte, Assja und Mélody sind für Jeanne da, die sich immer wieder schuldig fühlt. Nachdem ihr Mann lange bestimmt hat, wo es lang geht, lässt sie sich aber auch jetzt von den Freundinnen vereinnahmen. Da ihr ständig eine Entschuldigung über die Lippen kommt, wird sie von den anderen Frauen „Sorry“ genannt. Man kann mit diesen Frauen fühlen, die ihr Päckchen zu tragen haben. Den Männern kommt in diesem Roman die unsympathische Rolle zu.
Mir hat es gefallen, dass die Frauen gemeinsam kämpfen und dabei dennoch „wilde Freude“ am Leben empfinden. Ihr Plan ist natürlich verrückt. Doch wann ist die Zeit, verrückte Pläne zu schmieden – wenn nicht gerade in diesem Moment?
Der Roman nimmt aber noch einmal eine andere Richtung und das Ende war mir dann etwas zu knapp.
Ein unterhaltsamer Roman über starke Frauen, die sich nicht unterkriegen lassen wollen.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Anders als erwartet

American Spy
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Marie Mitchell wird in ihrem Schlafzimmer von einem bewaffneten Mann angegriffen. Sie kann entkommen, aber sie weiß auch, dass ihre Vergangenheit sie eingeholt hat, denn als ehemalige Amerikanische Spionin ...

Marie Mitchell wird in ihrem Schlafzimmer von einem bewaffneten Mann angegriffen. Sie kann entkommen, aber sie weiß auch, dass ihre Vergangenheit sie eingeholt hat, denn als ehemalige Amerikanische Spionin ist sie nun nicht mehr sicher.
Sie sollte seinerzeit Thomas Sankara, den Präsidenten von Burkina Faso, ausspionieren. Es war eine besondere Herausforderung, die ihr Leben damals verändert hatte, denn zuvor hatte sie als einzige schwarze Frau nur Papierkram erledigen dürfen.
Das Buch geht dramatisch los, doch danach nimmt die Spannung schnell wieder ab. Für einen Thriller gab es meiner Meinung nach jedenfalls zu wenig Thrill. Dennoch fand ich die Geschichte interessant, denn es gibt einiges Historische, dass mir so nicht bewusst war. Der Kalte Krieg sorgt für umfangreiche Agententätigkeit auf allen Seiten. Frauen haben es zu der Zeit nicht leicht, sich im Job zu behaupten und sind häufig Übergriffen ausgesetzt.
Erzählt wird diese Geschichte aus Sicht der Protagonistin in einer Art Tagebuch. Der Schreibstil ist etwas ausschweifend.
Marie Mitchell ist eine interessante Person, die für das FBI arbeitet und ihren Job gut macht. Sie bewegt sich beruflich in einem von weißen Männern dominierten Umfeld. Natürlich greift sie zu, als sie dem Bürojob und dem damit verbundenen Papierkram entkommen kann. Sie ahnt aber nicht, was sich damit für sie alles ändert.
Für mich ist dieses Buch mehr Familiengeschichte und Gesellschaftsroman als Thriller – interessant, aber nicht so spannend wie gedacht.

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