Zum Inhalt:
Eine vierköpfige Gruppe sucht das Abenteuer in verlassenen Gebäuden. Bei dem Besuch eines alten Filmstudios geraten sie beim Anblick einer Szene in Panik; war der vorgefundene Körper ein echtes Mordopfer? Die vier schwanken zwischen einem Besuch bei der Polizei und der Verdrängung ihres Erlebnisses. Bis der erste von ihnen stirbt – und Clementine Starke gerne Dominic Bell, den ermittelnden Beamten, bei seiner Suche nach dem Täter unterstützen möchte. Doch Dominic hat Angst vor ihrem obsessiven Wesen.
Mein Eindruck:
Der Thriller hat es in sich. Man hofft und bangt mit der Gruppe und sinniert trefflich über den Mörder. Doch dieser Fall wird überlagert von sogar zwei Dauerhandlungen, von denen eine vor und eine in dem ersten Buch begonnen hat. Das ist mindestens eine zu viel, denn leider nehmen die Stücke und die daran beteiligten Personen so viel Platz ein, dass die wirklich guten Teile, die sich mit dem Urban Exploring befassen, ins Hintertreffen geraten. Stattdessen liefert Marland jede Menge kaputte Typen ab, allen voran ihre Protagonistin Clementine Starke, die sich selbst als liebstes Forschungsobjekt sieht. Doch auch die zweite Hauptperson, der Polizist Dominic, bekleckert sich nicht unbedingt mit Ruhm, wenn er Clementine trotz fast schon flehentlicher Bitten einfach nicht zuhören will, - obwohl sie schon bewiesen hat, dass sie ermitteln kann. Und auch sonst kommuniziert er nicht gerne – für einen Polizisten, der auf Aussagen angewiesen ist, eine große Schwäche.
So hat man also zwei Charaktere, mit denen man einfach nicht warm wird. Da nützt es auch nichts, die Kapitel von Clementine in der ersten Person zu kreieren, - sie ist zu seltsam, um sie zu verstehen und ihr Umgang mit anderen Menschen absolut gewöhnungsbedürftig.
Der Rest des Buches ist angenehmerweise in der dritten Person geschrieben. Damit behält man den nötigen Abstand zu einem wirklich gelungenen Showdown. Dieser hätte gerne direkt ein wenig endgültiger sein können, denn den Nachklapp hat die Autorin ganz eindeutig bei der Fernsehserie Luther geklaut.
Mein Fazit:
Bessere Fokussierung auf den Hauptfall, nicht so viele Altlasten und gerne ein bisschen mehr Kommunikation beim nächsten Fall