Für kalte Winterabende
Die WeihnachtsvillaDarum geht's:
Als Einstimmung in die Weihnachtszeit erzählen die für ihre historischen Frauenromane bekannten Autorinnen vier Kurzgeschichten, in denen die Protagonisten zur Weihnachtszeit um ihr Glück ...
Darum geht's:
Als Einstimmung in die Weihnachtszeit erzählen die für ihre historischen Frauenromane bekannten Autorinnen vier Kurzgeschichten, in denen die Protagonisten zur Weihnachtszeit um ihr Glück kämpfen müssen. Die unterschiedlichen Settings an der Ostsee, in England, Island und in den bayerischen Bergen sorgen für abwechslungsreiche Kulissen und unterschiedliche Atmosphären. Doch eines haben alle Geschichten gemeinsam: die Liebe ist auch an Weihnachten das Wichtigste.
So fand ich‘s:
Auch wenn es noch etwas früh ist für das Adventsfeeling, war mir angesichts der immer kürzer werdenden Tage einfach nach einer herzerwärmenden Lektüre. Das Cover sprang mir dann auch gleich ins Auge und versprach mir, das was ich suchte.
Die vier Geschichten sind allesamt solide im bekannten Stil der historischen Frauenromane geschrieben und bieten jede auf ihre Art eine kleine Reise in die Vergangenheit an unterschiedlichen Orten mit den jeweilig passenden Atmosphären.
Am besten gefallen hat mir gleich die erste Geschichte „Heller Stern in finstrer Nacht“ von Hanna Caspian. In dieser Erzählung kam ich beim Lesen dem gewünschten Weihnachtsgefühl am nächsten.
Karin Baldvinssons „Das Weihnachtsversprechen“ sehe ich in meiner persönlichen Rangliste an zweiter Stelle. Sie nimmt den Leser mit nach Island und es hat mir gut gefallen, wie die Autorin uns trotz der Kürze der Geschichte einen Einblick in Land und Leute gegeben hat.
In „Heimkehr“ lässt uns Anne Jacob an einer anderen Art von Liebe teilhaben – es geht um die Liebe innerhalb der Familie. Als Kind der Berge war ich auf diese Geschichte, die in den bayerischen Alpen spielt, sehr gespannt. Die Autorin hat die burschikose Art der Bayern amüsant skizziert – für meinen Geschmack wäre aber diesbezüglich ab und an etwas weniger mehr gewesen, empfand ich doch einige Charaktereigenschaften mit der Zeit als anstrengend. Dennoch ist es eine etwas andere Geschichte mit einer unerwarteten und herzerwärmenden Wendung.
Martina Sahlers „Weihnachten in Summerlight House“ könnte ich mir gut als Roman vorstellen. Die Zeitspanne, in der die Geschichte spielt, empfand ich für eine Kurzgeschichte als zu umfassend. Ich hatte zu wenig Zeit, mich auf die Protagonistin einzulassen und diese blieb daher für mich leider etwas blass.
Alles in allem hat mir das Buch einige kurzweilige und abwechslungsreiche Lesestunden geschenkt. Es sind schöne Geschichten, die man durchaus in eine warme Decke eingekuschelt mit einer Tasse heißer Schokolade wunderbar genießen kann und die einem so einen langen Winterabend verschönern. Mir persönlich fehlte ein bisschen das Weihnachtsglitzern – das Kitschige rund rum ums Christfest. Wahrscheinlich bin ich mit den falschen Erwartungen an das Buch rang gegangen. Denn so gesehen, haben die Autorinnen womöglich durchwegs bewusst auf zu viel Sentimentalität verzichtet, um den Geschichten die Realitätsnähe nicht zu nehmen.
Die Liebe dagegen kommt nicht zu kurz – und das ist ja das Wichtigste, auch an Weihnachten.