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Veröffentlicht am 19.10.2020

lustige Fassade

QualityLand 2.0 (QualityLand 2)
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„Auf einer Skala von Trump bis Einstein könnte man diese Idee noch nicht mal verzeichnen.“ [270]

Ready to read on a smarter planet? Es geht weiter. „QualityLand 2.0“ von Marc-Uwe Kling macht genau da ...

„Auf einer Skala von Trump bis Einstein könnte man diese Idee noch nicht mal verzeichnen.“ [270]

Ready to read on a smarter planet? Es geht weiter. „QualityLand 2.0“ von Marc-Uwe Kling macht genau da weiter wo der Vorgänger QualityLand aufgehört hat. Man bekommt zwar eine Einführung, Informationen zu den Charakteren, zu dem Geschehen, so dass man diesen Roman als eigenständiges Werk lesen kann. Jedoch finde ich, dass der erste Teil sehr gut geschrieben war und dementsprechend nicht nur Spaß macht, sondern auch den Einstieg erleichtert und zum Verständnis beiträgt.
Wie ich bereits zum Vorgänger geschrieben hatte - Hinter der ganzen "lustigen" Unterhaltung steckt viel mehr – so ist das auch in diesem Teil. Es sind die Themen unserer Zeit: Klimawandel, eine smarte Welt und die Folgen, die sich daraus ergeben. Dazu kommt noch die Datensammlungswut. Dies beschreibt Kling sehr treffend: „Wir haben das Wissen. Es ist nur noch nicht aufbereitet.“ [127] Er geht aber auch auf die soziale Gerechtigkeit ein. „Die Ungleichheit in unserem Land ist so groß geworden, dass sich die Reichen selber einsperren.“ [164] Und natürlich wird es auch politisch. Dies verdeutlicht bereits das eingangs erwähnte Zitat.
„Wir müssen Menschen vom ökonomischen Druck befreien, der sie zwingt, sinnlose Jobs auszuüben.“ [89 f.]
Hinter all der lustigen Fassade steckt viel Wahrheit, Gedanken, mit denen sich die Charaktere auf eine wunderbare Art und Weise konfrontiert sehen und darüber vortrefflich diskutieren und philosophieren. Beispielhaft kann hier das Thema Vergessen genannt werden. Also, dass das Netz nie etwas vergisst. Er greift das Thema "Recht auf Vergessenwerden" auf, mit dem sich auch schon die Gerichte beschäftigt haben. Als Beispiel wäre das BGH zu nennen, welches über Klagen gegen Google diesbezüglich entscheidet.
„Und folglich gibt es irgendwo Server des Vergessenen. … So etwas wie das kollektive Unbewusste …. Das würde Freud gefallen.“ [139]
Und das tolle bei diesem Werk, obgleich manche Themen einem eher Angst machen sollten, ist, dass man doch viel lachen kann. Dies wird bei dem Lied „What if God was John of Us?“ deutlich. Prima, dass da Joan Osborne in den Neunzigern schon daran gedacht hat.
„Etwas einfach gleich zu sagen, führt selten zu Erkenntnisgewinn beim Gegenüber.“ [352] Genauso verhält es sich auch mit diesem Werk. Da hilft nur lesen.

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Veröffentlicht am 14.10.2020

im Garten

Petronella Apfelmus - Zaubertricks und Maulwurfshügel
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Endlich ist er da. Band 8 dieser wundervollen und liebevollen Kinderbuchreihe. „Petronella Apfelmus: Zaubertricks und Maulwurfshügel“ lautet diesmal der Titel. Diesmal ist alles ein bisschen anders. Nicht ...

Endlich ist er da. Band 8 dieser wundervollen und liebevollen Kinderbuchreihe. „Petronella Apfelmus: Zaubertricks und Maulwurfshügel“ lautet diesmal der Titel. Diesmal ist alles ein bisschen anders. Nicht nur, dass die Apfelhexe Petronella die Zwillinge Lea und Luis auf Käfergröße hext, als Geburtstagsüberraschung zur Erkundung der Gartenwelt, sondern auch, dass so vieles erklärt wird. In den vorherigen Bänden ging es primär um eine Geschichte, ein Rätsel und dessen Lösung. Natürlich gibt es hier auch ein Rätsel, aber die ganzen Insekten und deren Aufgabe werden auf eine lustige und ansprechende Weise erklärt. Da tauchen Engerlinge auf, der Schreck eines jeden Gärtners, Kellerasseln, Regenwürmer und viele mehr.
Die fabelhaften Illustrationen haben gefühlt zugenommen, sind des Öfteren auch über zwei Seiten zu finden, beispielsweise bei der Sprechstunde im Grünen. Petronella ist ein wunderbarer Charakter. Man verliebt sich in die schönen Illustrationen von Sabine Büchner und mit dem Schreibstil begeistert die Autorin Sabine Städing die kleinen Zuhörer innen und die Vorleser innen gleichermaßen.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Horror trifft auf Action

Aliens: Staub zu Staub
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Das personifizierte Grauen ist zurück. Diesmal als Comic von Gabriel Hardman. „Aliens: Staub zu Staub“ entführt die Leserinnen zu der Trono-Kolonie von LV-871 und nimmt diese auf eine temporeiche Flucht ...

Das personifizierte Grauen ist zurück. Diesmal als Comic von Gabriel Hardman. „Aliens: Staub zu Staub“ entführt die Leserinnen zu der Trono-Kolonie von LV-871 und nimmt diese auf eine temporeiche Flucht vor den Aliens mit. Im Vordergrund steht der zwölfjährige Maxon. Aus dessen Perspektive wird die Geschichte geschildert.
Düster und durchaus blutig geht es in diesem Werk zu Gange. Die Farben passen perfekt zu der stetigen Bedrohung. Lediglich Explosionen erhellen die Szenerie etwas. Gestalterisch weiß der Comic zu begeistern. Die Atmosphäre wird auf eine beeindruckende Weise zu den Lesern
innen transportiert. Die Charaktere sind sehr gelungen. Ihre Mimiken sind facettenreich dargestellt und zeigen die jeweiligen Emotionen, von Hoffnungslosigkeit bis entschlossen und kampfbereit, richtig gut.
Besonders gefällt mir die Wandlung des Protagonisten Maxon. Zu Beginn spürt man förmlich seine Hilflosigkeit, seine Unfähigkeit zu aktivem Handeln. Mit der Zeit wandelt er sich, wird mutiger und willensstärker. Das spiegelt sich auch zeichnerisch in seiner Figur wieder.
Auch ohne visuelle Effekte und effektbringende Musik konnte mich „Aliens: Staub zu Staub“ sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Ein Feempir

Bazilla - Fee wider Willen
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Bazilla von Morchelfels ist ein Vampirmädchen. Naja, nicht ganz. Jedenfalls dachte sie das. Doch an ihrem Geburtstag erlebt sie eine riesige Überraschung: Es wachsen ihr durchsichtige Flügel. Und das heißt, ...

Bazilla von Morchelfels ist ein Vampirmädchen. Naja, nicht ganz. Jedenfalls dachte sie das. Doch an ihrem Geburtstag erlebt sie eine riesige Überraschung: Es wachsen ihr durchsichtige Flügel. Und das heißt, dass sie in Wirklichkeit eine Fee ist. Dumm nur, wenn man gar nicht auf rosa steht. Ob das funktioniert, beziehungsweise gut gehen kann, erfahren die Zuhörer innen und Leser innen in „Bazilla - Fee wider Willen“ von Heike Eva Schmidt. Die wunderschönen Illustrationen steuert Angela Gstalter bei.

Die Kapitel haben eine Länge von 12 Seiten, sind mit ausreichend Illustrationen versehen und lassen sich gut lesen. Das Verhältnis von Text zu Illustration ist perfekt und angemessen für die Zielgruppe im Alter von acht Jahren. Bazilla ist ein toller Charakter, dem man gerne folgt. Man ist sofort neugierig was die Protagonistin alles erleben wird, wie sie sich mit der neuen Situation zurechtfinden wird.

„Sie passte in etwa genauso gut zu den hellen Stühlen wie ein Stück Kohle auf eine Sahnehaube. […] Bazilla fühlte sich wie ein Käfer inmitten von Schmetterlingen.“ [87 f.]

Bazilla ist ein taffes Mädchen, ähm ein Feempir natürlich. Ihr steht Elvis, der kleine Flederhamster, zur Seite. Auch wenn sie die dunklen Töne der Nacht liebt, mit rosa nichts anfangen kann, frech daherkommt, von vermeintlich ekeligen Sachen (Spinne) fasziniert ist, so ist das Buch aufgrund seiner Feen-Thematik eher für Mädchen geeignet.

Viele neue Wortkreationen findet man in diesem Buch: Sie schleicht auf Feenspitzen, Feempir und Feebote. Die Feebote, Regeln für Feen und Alben, sind gleichzeitig auch die Botschaft des Buches. Die einzelnen Feebote (Bsp. Wir helfen und unterstützen einander und schließen niemanden aus) werden in den Kapiteln aufgegriffen und thematisiert. So gelangen die Botschaften perfekt zu den Zuhörer* innen.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Das System macht keinen Fehler

QualityLand (QualityLand 1)
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„Im Netz gibt es kein Umsonst. Wenn du für einen Service nichts bezahlst, dann bezahlt ihn jemand anders. Der will etwas dafür. Deine Zeit, deine Aufmerksamkeit, deine Daten.“ [211]
Was soll man zu „QualityLand“ ...


„Im Netz gibt es kein Umsonst. Wenn du für einen Service nichts bezahlst, dann bezahlt ihn jemand anders. Der will etwas dafür. Deine Zeit, deine Aufmerksamkeit, deine Daten.“ [211]
Was soll man zu „QualityLand“ von Marc-Uwe Kling sagen? Ich versuche es: Was. Für. Ein. Buch. Wow! So lustig es auf den ersten Leseeindruck herkommt, so viel mehr steckt doch dahinter. Vieles wird sehr übertrieben dargestellt und eben so vieles fließt einfach ein, kommt mehr oder weniger versteckt zur Geltung. Die ganzen Anspielungen sind einfach wunderbar. Man könnte das Buch als eine lustige Mischung aus, der Circle, der Store und 1984 bezeichnen. Wobei Kling hier weitergeht. Er spart nicht mit Gesellschaftskritik, verdeutlicht dies an diversen Beispielen und erklärt auch Zusammenhänge für jedermann verständlich. Wie funktionieren Algorithmen, in welche Abhängigkeit begeben wir uns und wodurch entstehen Gefahren durch unser Handeln.
Das Werk wird auch politisch, greift aktuelle Themen auf und transportiert diese auf eine wunderbare Weise zu den Lesern *innen.
„Ich werde pro Kommentar bezahlt, und rechte Kommentare schreiben sich schneller, weil man nicht auf so nervigen Kram wie Orthographie, Grammatik, Fakten oder Logik Rücksicht nehmen muss.“ [79]
Auch wenn es natürlich viel Übertreibungen in diesem Buch gibt, so wirken diese dadurch wieder sehr real. Wir sind oftmals gar nicht so weit weg und auf dem besten Wege dahin, dass die Dinge real werden. Vorhandene Themen, hier am Beispiel des Kinderwunsches, der Entwicklung des Embryos, führt er weiter und bringt den Wunsch ein perfektes Baby haben zu wollen pointiert auf den Punkt. „Es wird wahrscheinlich eine drogensüchtige Sexarbeiterin ohne Kontakt zu ihrer Familie, mit gelegentlich wiederkehrenden Depressionen.“ [162]

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