Berührende Geschichte mit Südfrankreich-Flair
Die Frauen von der Purpurküste – Julies Entscheidung (Die Purpurküsten-Reihe 2)Bei Lara kommt gerade ziemlich viel zusammen: Ihr Freund hat sie betrogen, ihre Mutter stirbt viel zu früh an einer schweren Krankheit und nun verliert sie auch noch ihren Job in Bremen. Das ist für sie ...
Bei Lara kommt gerade ziemlich viel zusammen: Ihr Freund hat sie betrogen, ihre Mutter stirbt viel zu früh an einer schweren Krankheit und nun verliert sie auch noch ihren Job in Bremen. Das ist für sie Anstoß genug, sich gemeinsam mit ihrer Oma Béatrice im südfranzösischen Collioure auf die Suche nach ihrem Vater zu machen, den sie nie kennengelernt und den ihre Mutter nie erwähnt hat.
Bei ihrer Suche stoßen sie nicht nur auf den charmanten Meeresbiologen Félix, sondern auch auf Spuren von Béatrices großer Schwester Julie, die 1944 zur Zeiten der deutschen Besatzung spurlos verschwunden ist…
Meine Meinung:
Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt. Einerseits habe ich versucht langsam zu lesen und jede Seite zu genießen, anderseits wollte ich immer unbedingt wissen, wie es weitergeht. So war das Buch letztlich viel zu schnell ausgelesen – was definitiv ein gutes Zeichen ist!
Sehr gut gefallen haben mir die wechselnden (zeitlichen) Perspektiven zwischen der Gegenwart und den Geschehnissen im Jahr 1944 während der deutschen Besatzung in Frankreich. Nicht nur dadurch ist der Spannungsbogen sehr gut angelegt, denn als Leser(in) erlebt man bis zum Ende einige überraschende Wendungen, die insgesamt aber alle glaubwürdig und sehr stimmig angelegt sind. Und letztlich bekommt man auch das erwünschte Happy End (ohne zu viel zu verraten…)!
Neben der gekonnt angelegten Geschichte und den warmherzig entworfenen handelnden Personen fand ich es sehr gut, dass das Flair in dem wunderschönen kleinen Ort Collioure sehr authentisch beschrieben ist. Ich war selbst schon mehrmals in dem Ort und habe ihn genauso wahrgenommen, wie er im Buch dargestellt wird: zauberhafte Gassen, kleine Läden, pastellfarbene Häuser mit Bougainvilleen davor, entspannte und freundliche Menschen, gutes Essen und vor allem ein ganz besonderes Licht über dem blauen Meer. Somit kann man sich mit dem Roman ganz herrlich in den Urlaub träumen, auch wenn man gerade nicht wegfahren kann.
Dabei gibt die Autorin die Gegebenheiten vor Ort so genau wieder, dass sie sogar auf die Wochentage, an denen Markt stattfindet, achtet.
Außerdem habe ich auch einiges zur Geschichte Frankreichs während des 2. Weltkriegs gelernt, denn auch über eine Einrichtung in Elne, die sog. Maternité, hat die Autorin sehr fundiert recherchiert, was man im Text sehr deutlich spürt.
Durch die Geschichte habe ich große Lust bekommen, wieder einmal nach Frankreich zu fahren. Sie hat mich vor allem aber auch emotional berührt und mir sehr schöne Lesestunden geschenkt.
Fazit:
Auch dieser Band über die „Frauen von der Purpurküste“ ist ein echtes Wohlfühlbuch, das bewegt, emotional mitnimmt und unterhält und zwar alles vor der Kulisse des wunderschönen Südfrankreichs.