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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2021

Es war nicht meins....

What I Like About You
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Geschichten, in denen Blogs eine Rolle spielen, fand ich schon immer interessant und somit habe ich „What I Like About You“ nur allzu gerne eine Chance geben wollen und habe mich auf eine süße und kurzweilige ...

Geschichten, in denen Blogs eine Rolle spielen, fand ich schon immer interessant und somit habe ich „What I Like About You“ nur allzu gerne eine Chance geben wollen und habe mich auf eine süße und kurzweilige Geschichte gefreut. Leider entpuppt sich die Geschichte für mich jedoch als Enttäuschung, denn hier wollte so vieles nicht für mich zusammenpassen.

Dies beginnt leider schon beim Schreibtstil. Marisa Kanter gelingt es zwar, dass die Geschichte trotz einer Seitenlänge von knapp 480 Seite nie wirklich langatmig erscheint, allerdings haben der Aufbau der Geschichte, der aus sehr vielen – zu vielen – Zufällen besteht und die Figuren nicht für mich funktionieren wollen. Gleichzeitig kommt es auch immer wieder zu Wiederholungen, an denen ich fast verzweifelt bin.

Besonders auffällig ist dies bei Halle, die einen Bücherblog betreibt, Cupcakes backt – was ständig erwähnt wird - und durch die Reiselust ihrer Eltern immerzu an anderen Orten lebt. An sich wird sie als das nette Mädchen von Nebenan beschrieben, das Bücher liebt und noch ihren Platz auf der Welt sucht und fortan mit ihrem Bruder bei ihrem Großvater lebt. Dabei wird auch immer betont, dass sie für ihr Alter schon sehr reif ist, was jedoch leider nicht wirklich spürbar ist. So wirkt sie in vielen ihrer Chats und Tweets oftmals noch sehr kindlich und auch ihre Gedanken, wenn sie die Geschichte in der Ich-Perspektive erzählt, sind oftmals anstrengend, da diese nicht nur immer wieder aus Abkürzungen bestehen, sondern sie tatsächlich auch ständig Dinge wie „LOL“ denkt. Auch die Tatsache, dass sie nicht wirklich zu sich selbst stehen kann und online ein Doppelleben führt, weil sie befürchtet, dass ihre Onlinefreunde ihr wahres Ich nicht mögen könnten, wollte für mich nicht funktionieren, da sich immer wieder Logikfehler eingeschlichen haben. Das war mir persönlich too much und wollte nicht so recht zu ihrer eigentlichen Persönlichkeit passen.

Auch die anderen Figuren wirkten für mich insgesamt recht blass, oberflächlich, auf möchtegern-cool gemacht und stellenweise auch unsympathisch. Zwar fand ich Halles Bruder Ollie und auch ihren besten (Online-) Freund Nash, der plötzlich leibhaftig vor ihr steht, doch ganz interessant, allerdings sind sie meiner Meinung nach viel zu kurz gekommen, was dem Verlauf der Geschichte oftmals nicht gut getan hat. Besonders auffällig ist das bei Nash. Ich fand Nash und Halle zwar hier und da ganz niedlich zusammen, wie sie online und auch später im Reallife immer wieder diskutieren, allerdings wirkt auch da vieles zu aufgesetzt und auch die Liebesgeschichte zwischen ihnen wirkt zu hektisch abgearbeitet. Somit haben sie von der Autorin nicht nur als Paar zu wenig Zeit bekommen, sondern auch ihre Entwicklung kam zu rasch und war somit oftmals nicht nachvollziehbar.

Positiv ist jedoch, dass in „What I Like About You“ nicht nur das Thema Buchblogs, backen und Freundschaften angesprochen werden, sondern auch das Thema Trauer eingebaut wurde, denn Halles großes Idol, ihre Großmutter, ist verstorben, mit der sie ihre Leidenschaft für Bücher geteilt hat. Halle kann den Tod ihrer Großmutter nur schwer verarbeiten, was glaubwürdig dargestellt wird und der Geschichte dadurch eine gewisse Tiefe spendiert hat.

Kurz gesagt: „What I Like About You“ hätte aufgrund seiner Themen ein interessantes und süßes Buch werden können, ist allerdings an seinen oftmals zu aufgesetzten und unsympathischen Figuren sowie ständigen Wiederholungen und Logikfehlern gescheitert, sodass ich mich mit der Geschichte leider nicht anfreunden konnte. Sehr schade, hier wäre deutlich mehr drin gewesen.

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Veröffentlicht am 03.12.2020

Altbackene Tipps, die niemand mehr braucht

Großeltern für Dummies
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Die „...für Dummies“-Reihe begleitet mich schon seit vielen Jahren und eigentlich finde ich diese immer sehr nützlich und teilweise sogar ganz unterhaltsam. „Großeltern für Dummies“ ist dagegen für mich ...

Die „...für Dummies“-Reihe begleitet mich schon seit vielen Jahren und eigentlich finde ich diese immer sehr nützlich und teilweise sogar ganz unterhaltsam. „Großeltern für Dummies“ ist dagegen für mich leider ein wenig das genaue Gegenteil, denn hier wird stellenweise ein Bild geschaffen, das alles andere als modern ist und eher für Fragezeichen sorgt, als Fragen tatsächlich beantwortet.

Wenn man plötzlich Großeltern wird, ist dies sicherlich eine spannende Zeit, vor allem, wenn man beobachten darf, wie das eigene Kind selbst Mutter oder Vater wird. Von daher ist eine kleine Auffrischung für werdende Großeltern an sich ganz schön.

Hier wird jedoch meiner Meinung nach ordentlich übertrieben und alles viel zu überspitzt dargestellt. Dazu wirken viele Tipps sehr altbacken und alles andere als modern, denn man bekommt hier stellenweise den Eindruck, als wäre der werdende Elternteil bereits auch in den Fünfzigern.

Ob es wirklich nötig ist, werdende Großeltern erstmal über Konsolen aufzuklären, sei mal dahin gestellt, denn man muss schon in einem sehr hohen Alter sein, wenn man noch nichts von einer Konsole oder Computerspielen gehört hat. Gleichzeitig wird hier auch ein Bild von Großeltern geschaffen, das mir nicht gefällt, denn laut Autoren rennt die Oma den gesamten Tag über mit Kittel und Schürze herum, was heutzutage einfach nicht mehr der Fall ist.

Hier habe ich mir eine doch deutlich modernere Variante erhofft, bei denen die Tipps und Tricks mehr an die heutige Zeit angepasst sind. Leider ist dies nicht der Fall, sodass ich „Großeltern für Dummies“ eher nicht empfehlen würde.

Veröffentlicht am 31.10.2020

Es war nicht meins....

The Mayfly - Die Chemie des Bösen
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Auf „The Mayfly – Die Chemie des Bösen“ war ich bereits besonders gespannt, da ich bislang fast nur Gutes über diesen Thriller gehört habe. Leider waren meine Erwartungen allerdings etwas zu hoch, denn ...

Auf „The Mayfly – Die Chemie des Bösen“ war ich bereits besonders gespannt, da ich bislang fast nur Gutes über diesen Thriller gehört habe. Leider waren meine Erwartungen allerdings etwas zu hoch, denn hier habe ich lediglich einen Thriller vorgefunden, der mit vielen Klischees spielt und bei dem irgendwie alles schon einmal da gewesen war.

Man muss James Hazel zugutehalten, dass er versucht hat, den Thriller insgesamt recht spannend zu gestalten. Mein Problem war hierbei jedoch, dass er sich zu viel an den typischen Klischees aus dem Genre bedient hat und für mich nicht viel Neues hier enthalten war. Zwar muss man sagen, dass sich die Geschichte flüssig liest und auch die Figuren hier und da gut ausgearbeitet sind, allerdings

Geschichten, in denen ein Ermittler, in dem Fall auch ein Anwalt, selbst unter Verdacht gerät und dabei den wahren Täter finden möchte, gibt es bereits wie Sand am Meer und genau so liest sich auch dieses Buch. Charlie Priest ist dabei natürlich jemand, der seine eigenen Dämonen hat und nicht der geselligste Mensch ist, wie es auch bei vielen anderen Ermittlern der Fall ist. Dieser wird von einem Mann bedroht, der wenige Zeit später brutal ermordet aufgefunden wird. Dabei gerät nicht nur Charlie Priest in das Fadenkreuz der Polizei, sondern es steht vor allem die Frage im Raum, warum der Getötete einen USB-Stick von Charlie wollte.

Der Fall bietet dabei nur selten wirkliche Überraschungen, sondern bietet lediglich die üblichen Verfahrensweisen, die man bereits aus vielen anderen Werken aus dem Genre kennt. Zwar ist hier durchaus ein roter Faden erkennbar, allerdings bot die Geschichte für meinen Geschmack zu wenig Neues, um mich wirklich begeistern zu können. So war hier letztendlich einfach alles nur nett, was für einen Thriller doch eher ein Todesurteil ist.

Somit konnte mich „The Mayfly – Die Chemie des Bösen“ mit seinen Figuren und wenigen Überraschungen und Wendungen leider nicht von sich überzeugen, sodass dieser Thriller leider nicht allzu lange im Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Enttäuschend

milk and honey - milch und honig
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Da ich bereits viel Gutes über "Milch und Honig" gehört habe, war ich schon sehr gespannt, wie ich die Texte und Gedichte von Rupi Kaur finden werde. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und leider ...

Da ich bereits viel Gutes über "Milch und Honig" gehört habe, war ich schon sehr gespannt, wie ich die Texte und Gedichte von Rupi Kaur finden werde. Meine Erwartungen waren dementsprechend hoch und leider muss ich sagen, dass ich doch sehr enttäuscht bin.

Das Buch ist an sich mit seinen Illustrationen und vom Aufbau her schön gestaltet, inhaltlich sind die Texte jedoch stellenweise sehr schwierig, da sie oftmals doch sehr fragwürdig sind. Zwar sind viele der Texte durchaus nachvollziehbar, allerdings sind manche Texte doch so (gewollt!) provokant, das ich nur genervt den Kopf schütteln konnte, weil ich so manche Einstellung und Gedanken nicht als richtig empfinden konnte.

Zwar sind Gedichte und Texte grundsätzlich immer Geschmacksache, aber normalerweise erhoffe ich mir immer, dass bei solchen Texten eine Aussage enthalten ist. Eine Botschaft, über die man nachdenkt oder die einen berührt. Bei Rupi Kaurs Texten habe ich dies jedoch zum Großteil leider nicht empfunden, da viele der Lyrics doch leider sehr belanglos sind. Einige andere Texte sind dagegen schon sehr extrem und hätten meiner Meinung nach eine Triggerwarnung durchaus gebraucht, da die Texte somit nicht für Jedermann geeignet sind.

Positiv ist jedoch, dass hier gleich mehrere wichtige Themen wie das Ende einer Beziehung, der Anfang einer Liebe, Gewalt, Missbrauch, aber auch Feminismus angesprochen werden, sodass man der Autorin mangelnde Vielseitigkeit nicht vorwerfen kann.

Dennoch bin ich letztendlich leider enttäuscht, da mich die Texte weder großartig berühren, noch zum Nachdenken anregen konnten. Man liest sie, man findet sie hier und da ganz nett, schüttelt aber auch genauso oft mit dem Kopf und hat die Texte leider viel zu schnell wieder vergessen.

Veröffentlicht am 14.06.2020

Wenn Autoren wütend machen...

Du wolltest es doch
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"Du wolltest es doch" ist ein von der Thematik her eher schwieriges Buch, das sowohl zum Nachdenken anregt, als auch aufwühlt und wütend macht. Da ich bislang fast nur positive Bewertungen zu dem Buch ...

"Du wolltest es doch" ist ein von der Thematik her eher schwieriges Buch, das sowohl zum Nachdenken anregt, als auch aufwühlt und wütend macht. Da ich bislang fast nur positive Bewertungen zu dem Buch gelesen habe, wollte ich es unbedingt lesen und muss sagen, dass ich trotz aller Lobeshymnen doch recht enttäuscht bin.

Schuld daran ist nicht nur der oftmals sehr langatmige Schreibstil, sondern auch die Botschaft, die hier im Buch vermittelt wird, denn hier wird das Vergewaltigungsopfer wie eine Täterin behandelt. Jeder sagt, sie ist selbst schuld. Jeder sagt, dass sie es aufgrund ihres bisherigen Verhaltens verdient hat. Dadurch vermittelt die Autorin dem Leserin, dass man eine solche Tat selbst zu verantworten hat, was dazu führen kann, dass ein Opfer erst gar nicht erst zur Polizei geht und eine solche Tat zur Anzeige bringt. Eine Autorin, die ein solch brisantes Thema anspricht, steht meiner Meinung nach in der Verantwortung, um besonders jüngere Leserinnen aufzuklären, was hier jedoch kaum passiert ist.

Dazu kommt, dass fast alle Figuren, insbesondere das Opfer, sehr unsympathisch dargestellt werden. Emma ist (natürlich!) wunderschön und sich dessen auch bewusst, denn sie liebt es im Mittelpunkt zu stehen und bei den Jungs gut anzukommen. Sie wirkt sehr arrogant und aufdringlich und wird bei einer Party das Opfer einer Vergewaltigung. Während sie sich an kaum etwas erinnern kann, existieren sogar Fotos davon, was dazu führt, dass Emma keinerlei Mitleid oder Hilfe angeboten bekommt, sondern von allen nur als Schlampe abgestempelt wird.

So erschreckend dies auch ist und so wütend mich das Ganze gemacht hat, so muss ich auch sagen, dass die Geschichte damit leider auch sehr authentisch ist, da es leider viele junge Mädchen und auch Frauen gibt, die sich für das, was ihnen passiert ist schämen und es somit nicht zur Anzeige bringen.

Kurz gesagt: "Du wolltest es doch" ist alles andere als eine leichte Lektüre: Sie macht fassungslos, wütend, lässt einen mit dem Kopf schütteln und regt gleichzeitig zum Nachdenken an. An sich könnte das Buch nahezu perfekt sein, da die Autorin jedoch meiner Meinung nach oftmals daneben gegriffen hat und auch die Figuren sehr unsympathisch sind, bin ich letztendlich doch enttäuscht.

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