Cover-Bild Im nächsten Leben wird alles besser
(47)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Paperback
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Humor
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 03.08.2020
  • ISBN: 9783864931192
Hans Rath

Im nächsten Leben wird alles besser

Roman | Humorvoll und federleicht: Der neue Bestseller von Hans Rath

Wir sehen uns in der Zukunft! - Eine Geschichte von Morgen
Im beschaulichen Leben von Arnold Kahl bricht urplötzlich eine neue Zeitrechnung an: Über Nacht wird der 53-jährige ins Jahr 2045 katapultiert. Ist das ein Alptraum? Oder eine physikalische Anomalie? Arnold weiß nur: Ab sofort ist er ein alter Sack, der die Welt nicht mehr versteht: Künstliche Intelligenz steuert sämtliche Lebensbereiche, humanoide Serviceroboter erledigen die Arbeit. Wer sich die reale Welt nicht mehr leisten kann, der zieht nach Times Beach, einem virtuellen Freizeitpark. Arnolds persönlicher Assistent heißt Gustav. Der charmante Uralt-Roboter hilft bei der Rekonstruktion von Arnolds Leben, das sich als ein Desaster entpuppt. Arnold hat es gründlich verbockt. Seine Ehe und Familie sind Geschichte, sein Leben ein Jammertal. Er wünschte, er könnte die letzten 25 Jahre zurückdrehen – aber wie?

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2020

Sehr tiefgehende Story, die lange nachhallt

0

Arnold Kahl führt ein ganz normales Leben. Er hat zwei Kinder, die bereits ihren Weg gehen, eine Buchhandlung, die ihn gerade so über Wasser hält, einen langjährigen Freundeskreis und eine Ehefrau an seiner ...

Arnold Kahl führt ein ganz normales Leben. Er hat zwei Kinder, die bereits ihren Weg gehen, eine Buchhandlung, die ihn gerade so über Wasser hält, einen langjährigen Freundeskreis und eine Ehefrau an seiner Seite, die seine Launen erträgt. Alles ganz unaufgeregt. Am nächsten Tag wird Silberhochzeit gefeiert werden. Kein Wunder also, dass Arnold die Welt nicht mehr versteht, als er in einer fremden Umgebung aufwacht und feststellt, dass er nun 73 Jahre alt ist und sich an die letzten 25 Jahre nicht erinnern kann. Die Welt ist sehr technisch geworden und mithilfe seines im Grunde schon schrottreifen „persönlichem Assistenten“ Gustav, einem Roboter, der die Bezeichnung „synthetischer Charakter“ bevorzugt, macht er sich auf die Suche nach Antworten und am besten auch wieder zurück ins Jahr 2020 …

Ja, dieses Buch ist lustig, ganz ohne Frage. Aber es ist an vielen Stellen – und insgesamt gesehen – auch sehr ergreifend und tiefgehend. Dass sich Gustav im Grunde menschlicher als Arnold verhält und sich auch rasanter entwickelt, ist schon auffällig und regt zum Nachdenken an. Doch Arnold entdeckt auch gerade daran, was er in seinem früheren Leben so alles falsch gemacht hat. Dem Leser eröffnet sich so nach und nach ein Bild, das erschüttert, bewegt und schwer im Magen liegt.

Fast schon nebenbei spinnt Rath die aktuelle Lage weiter und lässt in nicht allzu ferner Zukunft die Mächtigen die Menschen in zwei Gruppen selektieren: Die eine Gruppe lebt real, die andere in einer digitalen Welt, Times Beach. Klingt erst mal toll, aber wenn man die Konsequenzen und Bedingungen kennt, dann stockt einem der Atem. Kein Wunder, dass es auch „die Autonomen“ gibt, die sich von all der digitalen Überwachung komplett abschotten und auf ihre Weise leben.

Die Schritte, die Arnold geht, um die verlorene Zeit zurückzubekommen, sind in sich stimmig und sehr logisch. Dennoch steckt das Buch voller wunderbarer Philosophie. Man kann es recht flott „weglesen“, doch hält man auch immer mal inne und lauscht dem Nachhall, den gewisse Szenen auslösen. Man findet auch ganz viele brandaktuelle Themen. Diese werden zumeist nur angeschnitten, aber sie sind da und stoßen ganz schön bitter auf.

Ganz zu Anfang hat mich Arnold amüsiert, dann hat er mich genervt, dann wieder tat er mir unendlich leid. Dieses Wechslebad der Gefühle muss ein Autor erst mal in Gang setzen können! Die Wendung im vierten Abschnitt war zu erahnen, doch das ist nicht als Kritik aufzufassen. Sie macht das Buch zu dem Juwel, das es ist. So erkennt man dann am Ende, wie wunderbar die Aussage des Autors ist und spürt noch lange die Erschütterung in der Seele – mir gefällt das. Es öffnet die Augen und das Herz. Rath legt den Finger zwar in die Wunde, aber er bohrt nicht blutrünstig darin herum, sondern überlässt dem Leser, was er mit der gewonnenen Erkenntnis macht. Es ist zudem ein Buch, dessen Cover ich fürchterlich, den Inhalt aber unbeschreiblich gut finde. Die Schattenfiguren sind schön und passend, die Neonschrift schreckt ab und passt meiner Meinung nach kein bisschen zum Buch. Mein Fazit zum Inhalt: Fünf Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.07.2020

Lebe hier und jetzt!

0

Hans Rath ist für mich ein Schriftsteller, dem man hoffnungslos verfällt. In diesem für meine Begriffe fantastischen Buch (in jeder Beziehung) spielt er wiedermal Klavier auf den Gefühlssaiten ...

Hans Rath ist für mich ein Schriftsteller, dem man hoffnungslos verfällt. In diesem für meine Begriffe fantastischen Buch (in jeder Beziehung) spielt er wiedermal Klavier auf den Gefühlssaiten des Lesers. Von lautem Lachen über stirnrunzelndes Nachdenken bis zum Tränen wegwischen ist wieder wirklich alles dabei. So surrealistisch die Story auch ist, es sind so viele "Halbwahrheiten" dabei, soviele winzige Details, bei denen man innerlich "ja, genau" schreit und andererseits den Kopf schütteln möchte... Was ist aus uns geworden - uns und all der Technik? Das Buch hat mir - wie alle seine Bücher - sehr gut gefallen. Schwere Kost, leicht verpackt! Es sind die vielen Facetten, die hier aufgegriffen werden, die es mir als Leser sehr angenehm machen, ehrlich mit mir selbst zu sein. Ein nachdenklich machender Roman - wie alle seine Bücher - der mich sehr bewegt hat!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.09.2020

Herzerfrischend humorvoll

0

Ich hatte das Buch zunächst überhaupt nicht auf dem Schirm und bin eher durch Zufall darauf aufmerksam geworden. Und was soll ich sagen? Ich bin wirklich nicht enttäuscht worden.

Das Cover wirkt auf den ...

Ich hatte das Buch zunächst überhaupt nicht auf dem Schirm und bin eher durch Zufall darauf aufmerksam geworden. Und was soll ich sagen? Ich bin wirklich nicht enttäuscht worden.

Das Cover wirkt auf den ersten Blick etwas „dunkel“, bestimmt durch die Farbe schwarz, aber da sind noch bunte Buchstaben, die etwas erhellendes, erheiterndes haben, gemeinsam mit den beiden Karikaturen. Insgesamt gefällt mir das Cover recht gut.

Die Geschichte ist schnell erklärt. Der Protagonist Arnold Kahl ist ein Nörgler, mit sich und der Welt unzufrieden und findet sich plötzlich im Jahr 2045 wieder. Ein Alptraum, oder etwa doch nicht?

Dort ist er aber nicht allein, sondern ihm ist ein sogenannter Bot namens Gustav, eine Künstliche Intelligenz zur Seite gestellt, die sich um ihn kümmern soll, denn dies ist in der Zukunft scheinbar so. Welch eine tolle Vorstellung. Gustav kümmert sich mal mehr oder weniger emphatisch, meistens seiner technischen Logik folgend, ziemlich gut um Arnold, obwohl er ein Auslaufmodell ist. Manchmal scheint er schon Ausfallerscheinungen zu haben, was den Bot durchaus sehr sympathisch macht. Es beginnt eine herrlich Geschichte mit dem ungleichen „Paar“. Der Autor erzählt uns was sie gemeinsam erleben, welche abstrusen Situationen sie meistern und vor allem sind es die wirklich guten und klugen Dialoge, witzig, spritzig, mal bissig, mal mit schwarzem Humor gespickt, die diese Geschichte so wunderbar erfrischend macht.

Es ist ein Buch das durch seine Leichtigkeit, seinen Humor und durch den, für mich frischen Schreibstil besticht. Gerne wäre ich bei den beiden live dabei. Ich erwische mich immer wieder, wie ich schmunzelnd die Geschichte in mich aufsauge und mich auf das nächste Kapitel freue, mit einem verschmitzten Lächeln

Zugegeben, an manchen Stellen ist es etwas vorhersehbar, aber das tut der Leichtigkeit und dem Humor des Buches nicht weh. An manchen Stellen lag ich dann dennoch nicht ganz richtig, aber was soll’s. Es ist kein Krimi, kein Roman sondern gute Unterhaltung für einen lauen Sommerabend oder einen ebenso schönen Strandtag.

Sehr gut gefällt mit dann doch, dass es nicht nur eine einfache Unterhaltung ist, sondern mich ganz behutsam als Leser zum nachdenken anregt. Anregt über das Leben nachzudenken. Wie wichtig nehmen ich mich und wieviel bleibt dadurch vom „wir“ auf der Strecke. Was für Wünsche habe ich im Leben und kann ich diese realisieren.

Warum verschieben wir so viele wichtige Dinge auf Morgen um dann am Ende ihnen nurmehr nachzutrauern?

Ein herzerfrischendes Buch mit ganz klarer Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2020

Humorvoll und weise

0

Arnold Kahl wacht eines Morgens in einem fremden Bett – ja in einer für ihn sogar fremden Welt auf. Seine letzte Erinnerung stammt vom 16. Februar 2020, doch nun ist es der 16. Februar 2045. Wir befinden ...

Arnold Kahl wacht eines Morgens in einem fremden Bett – ja in einer für ihn sogar fremden Welt auf. Seine letzte Erinnerung stammt vom 16. Februar 2020, doch nun ist es der 16. Februar 2045. Wir befinden uns also in einer nicht ganz so fernen Zukunft und doch hat sich die Welt deutlich verändert. Der Klimawandel hat sich weiter verschärft und einige Landstriche sind untergegangen. Trotzdem ist es kein apokalyptischer Roman, sondern eine mögliche Zukunftsvision, die ich interessant und irgendwie gar nicht mal so schlecht und gleichzeitig doch wieder erschreckend fand. Ich bin mir nach wie vor unschlüssig, ob ich in dieser Welt gerne leben würde.

Für Arnold ist die „schöne neue Welt“ auf jeden Fall befremdend und beängstigend, da er so ohne jede Vorwarnung hineingeschubst wurde. Was er und sein synthetischer Charakter Gustav (in den ich mich direkt verlieben könnte) nun alles erleben, soll jeder Leser selbst herausfinden. Da will ich nicht zuviel verraten.

Mich hat die Geschichte auf jeden Fall unterhalten und auch nachdenklich gemacht. Das Ende war sehr berührend. Ich muss mir unbedingt noch weitere Bücher von Hans Rath ansehen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.08.2020

Wenn die Zukunft so ganz anders als erwartet ist...

0

Stellen Sie sich vor, Sie erwachen eines Morgens und befinden sich 25 Jahre in der Zukunft. Ihre Erinnerungen an diese Zeit sind jedoch nicht vorhanden. Wie denn auch, Sie sind ja gestern erst noch im ...

Stellen Sie sich vor, Sie erwachen eines Morgens und befinden sich 25 Jahre in der Zukunft. Ihre Erinnerungen an diese Zeit sind jedoch nicht vorhanden. Wie denn auch, Sie sind ja gestern erst noch im Jahr 2020 gewesen! So ergeht es auch Arnold Kahl, der nach einem Streit mit seiner Frau Kathrin am Vorabend plötzlich im Jahr 2045 die Augen aufschlägt und von einem „synthetischen Charakter“ – das Wort ‚Roboter‘ verwendet man in der Zukunft nicht! – namens Gustav in einer „Residenz für Leute im besten Alter“ – denn auch Seniorenheim sagt man nicht mehr! – versorgt wird. Arnold versucht mit Hilfe von Gustav die letzten Jahre zu rekonstruieren und erfährt dabei Erschreckendes über sein zukünftiges Ich – oder vergangenes Ich? Irgendwie muss Arnold zurück ins Jahr 2020 und das Ruder noch herumreißen. Allerdings hat der Leiter der Altersresidenz ganz andere Pläne mit dem renitenten Amnesie-Patienten... Denn wer der Gesellschaft und den Krankenkassen zur Last fällt, wird in das digitale Programm „Times Beach“ hochgeladen. Wird Arnold dem servergestützten ewigen Paradies noch entkommen können?

Hans Rath ist es wieder einmal gelungen, mich mit seiner Geschichte zu fesseln und absolut zu begeistern. Er schafft es einfach immer wieder, die perfekte Mischung zwischen Humor und Tiefsinnigkeit zu finden, mich zum Lachen, Weinen und Nachdenken zu bringen. Am Ende musste ich mir selbst an die eigene Nase fassen und so manch angesprochenes Thema erstmal sacken lassen. Gibt es einen freien Willen? Würden wir ihn, so er denn existiert, auch den Künstlichen Intelligenzen zugestehen? Und würden sie dann nicht auch Gefühle wie Freundschaft empfinden können? Aber sind sie dann nicht vielleicht am Ende sogar die besseren Menschen, so wie der loyale Gustav, oder haben wir möglicherweise genau davor Angst? Oder ist es mehr eine generelle Furcht vor der Zukunft, von der wir glauben, dass sie unveränderlich ist, wenn man erst einmal eine bestimmte Richtung eingeschlagen hat? Also finden wir uns tatsächlich lieber mit unserem Alltagstrott ab und verlieren die Lebensfreude, werden verbittert und miesepetrig, so wie Arnold? Und geben dabei die Bindung zu unserer Familie auf, weil es selbstverständlich ist, dass sie immer da ist, weil man eben blutsbedingt zusammengehört? Wenn uns diese neue Geschichte von Hans Rath etwas lehrt, dann, dass wir jeden Tag so leben sollten, als wäre es unser letzter. Und dass wir abends beruhigt und ohne Vorwürfe und Zweifel ins Bett gehen sollten, weil wir keine ungeklärten Streitigkeiten vom Tag zurückgelassen haben. Danke für diese Erinnerung, Herr Rath!

Die schrulligen und sehr eigensinnigen Figuren dieser Geschichte muss man einfach lieben, obwohl ich Arnold gern das ein oder andere Mal am Kragen gepackt hätte... Den halben Stern Abzug gibt es für die Auflösung um die Person von Gustav. Das erschien mir einfach zu weit hergeholt und passte für mich so gar nicht. Ich hätte allerdings nichts gegen einen Freund wie Gustav einzuwenden, solch eine Loyalität (und Sinn für Humor) findet man nicht alle Tage!

Passend zum Thema kann ich nur wärmstens die Serie „Upload“ empfehlen, die sich ebenfalls mit der Idee des digitalen Weiterlebens nach dem ‚fleischlichen‘ Tod befasst. Zwar auf recht skurrile Art und Weise, aber das ist ja hier bei Arnold und Gustav nicht unbedingt anders.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere