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Veröffentlicht am 09.05.2021

Nichts ist so, wie es scheint

Geiger
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Gerade, als die Kinder und Enkel von den Bormans das Haus verlassen, klingelt das Telefon. Agneta nimmt ab und als am anderen Ende jemand „Geiger“ sagt, legt sie auf, holt eine Waffe aus ihrem Versteck ...

Gerade, als die Kinder und Enkel von den Bormans das Haus verlassen, klingelt das Telefon. Agneta nimmt ab und als am anderen Ende jemand „Geiger“ sagt, legt sie auf, holt eine Waffe aus ihrem Versteck und erschießt ihren nichtsahnenden Mann. Zufällig kommt eine der Töchter zurück und findet ihren erschossenen Vater, aber nicht ihre Mutter. Sie wendet sich an ihre Kindheitsfreundin Sara Nowak, die jetzt Kommissarin ist. Und diese stößt auf unfassbare Geheimnisse …

Der Anfang ist echt genial und lässt auf tolle Lesestunden hoffen, doch leider wurde für meinen ganz persönlichen Geschmack die Story sehr schnell zu einem extrem komplizierten und verwirrenden Politthriller. Das hätte ich definitiv gern vorher gewusst! Die Themen (DDR, Sowjetunion/Russland, Stasi, kalter Krieg) sind so gar nicht meins, auch wenn ich ein Kind der 80er bin.

Die vielen Personen/Figuren sind ein bisschen anstrengend für mich. Vielleicht auch, weil so viele Perspektivwechsel sind. Kaum hab ich mich in eine Figur hineinversetzt, ist die nächste "tonangebend". Es gibt viele Geheimnisse - irgendwie hat jeder eins. Und es gibt viele Lücken - dieses Stilmittel mag ich so gar nicht. Da wird einiges angedeutet, dann wieder abgelenkt. Ich weiß gern, woran ich genau bin. Ach ja - und die Ortswechsel sind auch heftig. Als Krönung ist eine deutsche Ermittlerin mit verstrickt.

Auch die vielen widersprüchlichen Dinge machen mir zu schaffen. Da wurde so lang voraus geplant und dann so viel falsch gemacht, vergessen, übersehen, unbeachtet gelassen, das passt für mich einfach nicht zusammen.

Die Personen/Figuren sind alle recht anstrengend. Kaum jemand im Buch hat keine Probleme, dafür hat so ziemlich jeder Geheimnisse. Voran kommt niemand so wirklich und auf einmal schießt die Geschichte auf die Zielgerade, mit jeder Menge Überraschungen und gewendeten Wendungen und neuen Verbindungen – und macht mich damit noch unleidlicher, als ich bis dahin ohnehin schon war. Die Grundidee ist vielleicht gar nicht so übel, aber die Ausführung geht ganz weit an meinem Geschmack vorbei.

Alles in allem kann ich leider nur zwei Sterne geben.

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Veröffentlicht am 11.10.2020

Schlechte Unterhaltung

Funkenmord (Kluftinger-Krimis 11)
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Vielleicht erwarte ich zu viel, wenn ich möchte, dass ein Krimi auch dann den Hauptteil der Story einnimmt, wenn die Reihe schon Kultstatus erlangt hat. Das Buch ist unterhaltsam, gar keine Frage, aber ...

Vielleicht erwarte ich zu viel, wenn ich möchte, dass ein Krimi auch dann den Hauptteil der Story einnimmt, wenn die Reihe schon Kultstatus erlangt hat. Das Buch ist unterhaltsam, gar keine Frage, aber der Fall ist alt, Kluftinger laboriert halbherzig dran herum und bestimmt 90% der Story dreht sich um ihn und sein Privatleben. Dass ewig gebraucht wurde, bis sein(e) Vornamen bekannt wurden, war ja noch ein bisschen lustig. Aber das Geschlecht des Enkelkindes so lang zu umschiffen, ebenso dessen Name, finde ich dann schon arg gewollt. Tut mir leid, ist nicht mehr witzig.

Jede Figur sollte sich innerhalb einer Reihe weiterentwickeln und diese Entwicklung muss auch gar nicht vorhersehbar sein. Aber dass eine Figur sich so penetrant wichtig nimmt und jeglicher Arbeit dermaßen aus dem Weg geht, Gefühle anderer nicht wichtig nimmt, sich selbst noch immer extrem toll findet – ach, ich weiß nicht. Mich nervt es mehr, als dass es mich unterhält. Auch die „Trauerrituale“ der Kollegen sind nur 100 Seiten bedingt lustig, danach lächerlich. Da tut „die Neue“ richtig gut! Auch nicht klassisch, sondern ebenfalls eindeutig „anders“, aber erfrischend und im Vergleich dann doch wieder normal. Na gut, sie müsste jetzt nicht unbedingt wie ein Aschenbecher stinken und bei jeder Gelegenheit rauchen.

Es sind viele kurze Episoden aneinandergereiht und halbherzig zu einer ganzen Story zusammegeflickt. Mir kommt es vor, als wären den beiden Autoren irgendwann Ideen gekommen, die nun geballt hier untergebracht worden sind, aber einfach nicht wirklich passen wollen. Vor allem hat es da auch Puzzleteilchen, die ich ganz übel finde. Besonders das Kapitel auf dem Tierfriedhof finde ich schlicht und ergreifend entsetzlich. Auch die ach so nette Erika gefällt mir nicht so ganz. Hat sie sich da etwa Überheblichkeit angeeignet? Ehrenamtliche Helferin hin oder her, sie misst ihre Beschäftigung mit der von anderen und wertet. Nun, wer’s braucht. Kluftingers Denschlisch ist auch nur kurz lustig – selbst da nicht so stark, wie das Autorenduo vermutlich meint. Und obwohl ich selbst im Leben mir keinen Thermomix ins Haus holen werde, finde ich das Geseiere darüber kein bisschen lustig. Von Krimi ist nicht viel zu merken. Der Part hätte für eine Kurzgeschichte ausgereicht.

Anfangs dachte ich ja noch, komm, das entwickelt sich bis spätestens zur Mitte zu einem tollen, witzigen Krimi. Tja, dann schwand die Hoffnung. Mit jedem Kapitel mehr. Die Auflösung des alten Falles, der mehr durch Zufall zustande kam und mit Ermittlungskönnen so gar nix zu tun hat, enttäuscht dann auch noch komplett. Viele Figuren sind einfach unglaubwürdig und platt. Sogar Kluftingers Sohn und Schwiegertochter fangen an, berechnend zu handeln. Der Grund für die extrem abgespeckte Taufe ist jetzt echt nicht gerade etwas, auf das man stolz sein könnte. Und lustig finde ich das auch nicht. Überhaupt – ich konnte kaum über einen „dummen August“ lachen, ich habe mich dafür aber arg über ganz viele Figuren im Buch richtig geärgert. Besonders über Kluftiger. Der ist kein bisschen lustig, der ist hier von A-Z einfach ein unsympathischer, arbeitsscheuer, egoistischer und eingebildeter Waldschrat.

Tja, jetzt, wo ich Dampf abgelassen habe, schwanke ich nicht mehr, wie viele Sterne das wohl werden können. Meine Entscheidung steht – zwei Sterne. Fürs Papier.

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Veröffentlicht am 25.09.2020

Manches ändert sich wohl nie!

Unser Mathelehrer unterrichtet von draußen - damit er dabei rauchen kann!
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Der Titel klingt ja super lustig – nur leider ist es der Inhalt vom Buch nur bedingt. Ja, gut, man fühlt sich sehr an die eine oder andere eigene Lehrkraft erinnert oder eine der Anekdoten löst eine Erinnerung ...

Der Titel klingt ja super lustig – nur leider ist es der Inhalt vom Buch nur bedingt. Ja, gut, man fühlt sich sehr an die eine oder andere eigene Lehrkraft erinnert oder eine der Anekdoten löst eine Erinnerung an eine ähnliche Begebenheit aus. Manchmal bleibt einem auch die Spucke weg ob der Frechheit (anders kann man es kaum sagen), die sich mancher Lehrer oder Lehrerin herausnehmen. Dennoch, so wirklich umgehauen hat es mich nicht.

Eingeschoben wurde neben einer Art Typologie von Lehrern noch ein Kapitel „Was Lehrer dürfen – und was nicht“. Ersteres hat mich wirklich gelangweilt. Da wurde mit Gewalt etwas als lustig verkauft, das einfach nur fad und teils auch geschmacklos ist. Letzteres jedoch kann schon wichtig für Eltern und Schüler sein, zumal es genug Lehrkräfte gibt, die ihre Handlungen immer und jederzeit für gerechtfertigt und legal halten – auch dann, wenn sie eigentlich wissen, dass dem nicht so ist.

Interessant ist jedenfalls schon, dass einige der kleinen Stories fast schon fünfzig Jahre her sind – und doch genau so auch heute passieren könnte. Sie unterscheiden sich nur minimal von den Erlebnissen der Schüler von heute. Da fragt man sich dann schon, ob man lachen oder weinen soll! Wirklich gefallen haben mir die kleinen Zeichnungen im Witze- oder Comic-Stil. Die Kapitel-Einteilung ist in meinen Augen jedoch ein wenig gezwungen und überspannt. Bitter stößt mir auch die eine oder andere Geschichte auf, die ich so schon kenne – und zwar als Witz. Nicht als Tatsache. Ist das nun den Leser veräppeln oder schlechte Recherche? Keine Ahnung. Auf alle Fälle gefällt es mir nicht.

Lehrer sind auch nur Menschen und Menschen haben Launen und machen Fehler. Solange die Kinder ein Zuhause haben, das sie unterstützt und ihnen hilft, ist alles nicht schlimm und kann mit Humor genommen werden. Dennoch – irgendwie ist „die andere Seite“ doch lustiger und schöner. Also wenn Lehrer von den Sprüchen und Aktionen ihrer Schüler erzählen. Quasi Kindermund. Ich habe erstaunlich lange gebraucht, um diese knapp über 200 Seiten zu lesen. Ziemlich schnell wurde das Buch auf den Nachttisch gelegt und kurz vor dem Schlafen noch ein paar wenige Seiten gelesen.

Am Ende kommen dann noch die Lehrer zu Wort, die über ihre Kollegen „berichten“. Auffällig ist hier, dass diese Geschichtchen wesentlich mehr Raum pro Text bekommen haben. Woran das wohl liegen mag?

Wie also bewertet man so ein Buch? Schwer zu sagen. Vom Unterhaltungsfaktor her jedenfalls nicht sehr gut. Von der Aussage her wohl noch weniger gut. Und da meine Lesezeit beansprucht worden ist und ich noch immer nicht weiß, ob ich mich fremdschämen soll oder Angst um die Kids von heute haben muss, gebe ich zwei Sterne.

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Veröffentlicht am 05.09.2020

Achtzig magere Seiten Sammelsurium mit vielen Zeichnungen

Geheimnisse der Hexen
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Fast ist es schon frech, dies als „Buch“ zu bezeichnen, hat es doch gerade mal 80 Seiten. Dafür ist der Preis dann trotz der schönen Aufmachung mehr als stolz!

Das Buch ist ab 11 Jahren und da muss ich ...

Fast ist es schon frech, dies als „Buch“ zu bezeichnen, hat es doch gerade mal 80 Seiten. Dafür ist der Preis dann trotz der schönen Aufmachung mehr als stolz!

Das Buch ist ab 11 Jahren und da muss ich sagen, habe ich Bauchweh. Es gibt da einige Dinge, die Kids in diesem Alter meiner Meinung nach zu stark beschäftigen und beeinflussen können.

Noch dazu ist es ein wildes Durcheinander. Es kann sich nicht so ganz entscheiden, ob es ein Buch ist, das den Kids etwas über Hexen erzählen möchte, oder ein Hexenlehrbuch sein soll. Gerade letzteres gefällt mir für die Zielgruppe so gar nicht, denn es ist nicht spielerisch und kindlich. Im Gegenteil – die Anleitungen und Anweisungen sind absolut ernst gemeint. Das merkt man schon daran, dass das Buch mit „Liebe Schwester …“ startet.

Die einzelnen Kapitel beinhalten alle sehr kurze Texte zu Grafiken. Tiefes Wissen wird nicht vermittelt. Alles wird angeschnitten, nichts ausführlich behandelt. Die Zeichnungen sind düster und in meinen Augen schon recht beängstigend. Der Esoterik-Gedanke ist hier deutlich im Vordergrund und kommt mir zu stark durch. Ich möchte kein Kind im Zielgruppenalter damit konfrontieren – schon gar nicht ohne „Aufsicht“. Spätestens bei: „Erinnere dich, in dem Moment, in dem du mit dem Bösen einen Bund eingegangen bist, hat dieser dich mit seinen Klauenhänden gezeichnet.“ hört es bei mir dann ganz auf. Wird anfangs kurz mal der Unterschied von weißer und schwarzer Magie angesprochen und betont, dass Böses auf einen dreifach zurückfällt, wird hier deutlich, dass die Mädchen sich „auf die böse Seite“ schlagen. Liebe Eltern, da sind Alptraumnächte quasi im Preis inbegriffen und vorprogrammiert!


Zur Milderung werden dann Märchen und TV-Serien mit Hexen angeführt. Das rettet bei mir jedoch nichts mehr. Selten war ich so entsetzt über ein Buch. Es ist auch eines der wirklich wenigen Bücher, die ich niemals ein Kind ohne Aufsicht lesen lassen würde. Dazu kommt ein bisschen Kräuterkunde, ein bisschen Edelsteinkunde, Pendeln, Orakeln – ein wilder Mix eben. Da sind die Kids besser dran, sie sammeln in einem schönen Notizbuch selbst Informationen und Wissen zu den diversen Themen, die mehr oder weniger mit Hexen zu tun haben.


Sorry, mehr als zwei Sterne sind nicht drin. Und die sind schon arg großzügig!

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Veröffentlicht am 07.06.2020

Prima Idee, in der Praxis aber ganz schlecht umsetzbar

The Big Bowling
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Einige der Rezepte kenne ich schon aus „Lunch to go“. Genau diese finde ich auch lecker und interessant. Der Rest ist mir zum Großteil leider zu abgehoben und es entspricht sehr wenig davon meinem Geschmack, ...

Einige der Rezepte kenne ich schon aus „Lunch to go“. Genau diese finde ich auch lecker und interessant. Der Rest ist mir zum Großteil leider zu abgehoben und es entspricht sehr wenig davon meinem Geschmack, zudem ist der Aufwand, der für die meisten Bowls betrieben werden muss, echt enorm.

Das Baukasten-System hat ganz klar viele Vorteile, aber da stelle ich mir lieber andere Gerichte zusammen. Auch die Farbenvielfalt ist z.B. in der japanischen Küche ein Hauptkriterium, das kann man ja auch selbst ganz einfach an sich feststellen – wenn die Farben auf dem Teller (oder eben in der Schüssel, die man heute ja Bowl nennt) hübsch sind und das Auge mitessen kann, dann schmeckt es noch mal so gut. Aber hier werden Zutaten verwendet, die ich nicht in der Küche habe (und auch nicht haben möchte), es werden Trends bedient (die nicht immer so toll sind, wenn man sie näher betrachtet) und dabei die Alltagstauglichkeit vergessen, denn fast alles ist doch recht aufwändig. Die Schlagworte vegetarisch, vegan, glutenfrei, laktosefrei, lowcarb, lazy tauchen mir auch echt zu oft auf. Wäre das im Titel gestanden, hätte ich das Buch nicht gekauft. Ich möchte leckere Schüsselchen machen, mit ganz normalen Zutaten für Menschen ohne Intoleranzen und ohne Kalorienzählerei. Was genau mit „lazy“ gemeint ist, ist mir auch nicht ganz klar.

Schön finde ich die Infos zu den einzelnen Lebensmitteln, die es zwischendurch immer mal gibt.

Aufgebaut sind die Rezepte, wie in so ziemlich jedem Kochbuch mit Zutatenliste und Schritt-für-Schritt-Anleitung. Zusätzlich findet man noch die Angaben zur Portionsanzahl, Zubereitungszeit, Kalorienangabe und eben noch die Schlagworte, die ich oben aufgezählt habe. Wie ebenfalls bereits erwähnt sind die Anweisungen zwar verständlich, aber insgesamt oft super aufwändig. Natürlich ist es schön, wenn Lebensmittel in Herzchen oder Sternchen geschnibbelt werden, aber auch nur dann, wenn jemand den dadurch anfallenden „Abfall“ auch nutzt und nicht wegwirft.

Ja, schade eigentlich, aber dieses Kochbuch ist ein echter Fehlgriff. Zwei Sterne, mehr geht nicht.

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