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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2017

no Ris, no fun

Minus 18 Grad
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No Risk no fun, so könnte das Motto für diesen dritten Krimi mit Fabian Risk sein. Wobei diesmal nicht nur Risk und sein Team und sein Fall eine große Rolle spielen. Er ermittelt in einer ziemlich undurchsichtigen ...

No Risk no fun, so könnte das Motto für diesen dritten Krimi mit Fabian Risk sein. Wobei diesmal nicht nur Risk und sein Team und sein Fall eine große Rolle spielen. Er ermittelt in einer ziemlich undurchsichtigen Angelegenheit. Ein Auto stürzt ins Wasser aber der Fahrer ist bereits lange tot gewesen und auch wieder nicht, da er die letzten Wochen überall gesehen wurde. Fazit: Er ist nicht gefahren und jemand anders hat sich für ihn ausgegeben.
Aber Fabian Risk hat auch weiterhin jede Menge Probleme mit seiner Familie. Hier sehe ich auch den größten Kritikpunkt für mich, denn eben seine Familienmitglieder sind teilweise ziemlich stark in die Krimihandlung involviert und das liest sich manchmal doch etwas aufgesetzt und unglaubwürdig.

Anderenorts wird aber auch ermittelt. In einem scheinbar ganz anderen Fall. Diese verschiedenen Erzählstränge laufen die meiste Zeit erst mal nebeneinander her. Man wird genötigt, das Buch schnell zu lesen, weil man immer wieder wissen will, wie es im gerade anderen Fall noch weitergehen könnte. Das ist schlau gemacht aber man hat das Gefühl, es würde fast für zwei Krimis reichen.

Im Vergleich finde ich, dass dieser Band nicht ganz an die Vorgängerbücher herankommt. Aber am Ende gibt es noch ein, zwei überraschende Wendungen und das Finale ist dann wieder solide und zufriedenstellend. Für Fans der Reihe ist das Buch ein Muss. Man kann es sicherlich auch als Neueinsteiger versuchen, ich finde aber, man nimmt sich damit etwas den Spaß. Lieber am Beginn der Reihe mit Herzsammler anfangen.

Veröffentlicht am 08.02.2017

lecker

Easy. Überraschend. Low Carb.
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Low Carb heißt heutzutage die neueste Diätform. Ich bin kein Diätfan. Ich glaube an eine Änderung der Lebensweise und an eine langfristige Änderung des Essverhaltens. Aber das System Kohlenhydrate wegzulassen ...


Low Carb heißt heutzutage die neueste Diätform. Ich bin kein Diätfan. Ich glaube an eine Änderung der Lebensweise und an eine langfristige Änderung des Essverhaltens. Aber das System Kohlenhydrate wegzulassen zwar nicht neu aber es interessiert mich. Vor allem die Idee, dennoch alle wichtigen Nährstoffe und Vitamine zu bekommen und aus Gemüse mal etwas anderes als eine langweilige Beilage zu machen.

Die Autorin, Bettina Matthaei schafft es, dem Diät-Begeisterten trotzdem Knödel, Gnocci Polenta, Rissotto oder ähnliches vorzusetzen, nur sind die Ausgangszutaten eben nicht Mehl oder Reis sondern Gemüse und vegetarische Ersatzmittel wie Tofu, die nicht nur den Magen füllen sollen, sondern ein vollwertiger Ersatz für die Kohlenhydrate sind und auch optisch schon was hermachen.

Es sind ein paar wirklich ansprechende Dinge in diesem Kochbuch. Z.B. die Blumenkohl-Chia-Polenta, die einfach und extrem lecker mit dem Seelachs harmoniert hat. Highlights wie Petersielienwurzelpüree oder Möhren-Mandel-Brot gibt es jetzt definitiv öfter auf unserem Speiseplan.

Leckere Rezepte nicht nur für Diät-Fans. Mir gefällt das Buch gut.
T

Veröffentlicht am 08.02.2017

Das Lied der Störche

Das Lied der Störche
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Nach der Hochzeit der verwitweten Mutter zieht Frederike mit ihr auf ein ostpreußisches Gut zum Stiefvater Erik. Dort verlebt sie mit ihren Halbgeschwistern eine behütete, geordnete aber glückliche Kindheit. ...

Nach der Hochzeit der verwitweten Mutter zieht Frederike mit ihr auf ein ostpreußisches Gut zum Stiefvater Erik. Dort verlebt sie mit ihren Halbgeschwistern eine behütete, geordnete aber glückliche Kindheit. Das Landleben, fernab einer größeren Stadt und auch fern vom Rest des Deutschen Reiches, ist geprägt von den jahreszeitlichen Arbeiten, vom Umgang mit den Tieren, dem Versuch einen großen Haushalt zu organisieren und zu finanzieren. Die Kinder werden von einem Hauslehrer unterrichtet, haben wenig Kontakt zu anderen Kindern. Ihre Eltern erziehen sie liebevoll aber streng und haben einen festen Blick auf die Zukunftspläne, die sie mit ihren Kindern verfolgen. Da Frederike keine leibliche Tochter von Erik von Fennhusen ist, wird im Laufe der Jahre immer wichtiger, dass sei eine solide Ausbildung bekommt, um sich so für die Ehe mit einem anderen Gutbesitzer zu qualifizieren. Schon von Kindheit an ist Frederike fasziniert von dem über 10 Jahre älteren Ax. Als sie ins heiratsfähige Alter kommt, möchte die Mutter eine Verbindung zwischen den beiden forcieren.

Wer Ulrike Renk kennt weiß, dass ihre Geschichten von realen Personen handeln und deren Familiengeschichte erzählt wird. Im Zentrum stehen immer junge Frauen die für sich einen Platz im Leben suchen. Dabei hat sie einen ruhigen und unaufgeregten Erzählstil und nimmt sich viel Zeit für die zwischenmenschlichen Beziehungen der Familien. Im „Lied der Störche“ kommt dazu noch ein intensiver Blick auf die unteren Stände, die im Haushalt der Familie dafür sorgen, dass das Gut so reibungslos läuft. Die einfachen „Leute“ und die Gutsbesitzerfamilie bilden eine harmonische Einheit in der jeder seinen Platz kennt.

Frederike, ihre Mutter und ihre Geschwister finden nach kleinen Anlaufschwierigkeiten in Ostpreußen ein Zuhause. Freddy entwickelt sich zu einer klugen Frau, die von Anfang an eine große Empathie für Mensch und Tier hat. Vielleicht fehlt ihr auch deshalb manchmal etwas der gesunde Widerspruchsgeist der Jugend. Und sie tut sich auch schwer mit der Entscheidung, ob der etwas geheimnisvolle spröde Ax der Richtige für sie ist.

Mir hat gefallen, wie nah man der Familie und dem Personal kommt. Es erinnert ein bisschen an ein deutschen Downton Abbey. Allerdings ist es viel idyllischer und entspannter und die Dramen hier im Buch sind verhältnismäßig klein und harmlos und lösen sich zumeist sehr schnell in Wohlgefallen auf. Im Mittelteil fand ich, dass die Geschichte etwas dahin plätscherte. Es wurde sehr viel von den Vorbereitungen diverser Feste berichtet und der Alltag war doch recht ereignislos auf so einem Gut – wenn man mal von der vielen Arbeit absah.

Eine stille, anschaulich erzählte Geschichte, die ganz am Schluss noch eine Überraschung parat hatte und so neugierig macht auf die angekündigte Fortsetzung.

Veröffentlicht am 29.01.2017

Guter erster Teil

Königreich der Schatten: Die wahre Königin
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Seit 17 Jahren herrscht im Reich Relhok die Schwarze Finsternis. Nur um die Mittagszeit gibt es eine Stunde lang Sonne. Vor 17 Jahren wurden der rechtmäßige König und seine Frau ermordet. Vor 17 Jahren ...

Seit 17 Jahren herrscht im Reich Relhok die Schwarze Finsternis. Nur um die Mittagszeit gibt es eine Stunde lang Sonne. Vor 17 Jahren wurden der rechtmäßige König und seine Frau ermordet. Vor 17 Jahren wurde Luna als deren Tochter geboren und gerettet. Mit ihren Rettern, einem alten Mann und einer alten Frau, lebt sie versteckt im Wald. Der Mörder ihrer Eltern ist jetzt der König. Und lange weiß er nichts von ihrer Existenz. Luna ist von Geburt an blind und hat deshalb ihre anderen Sinne außerordentlich geschärft. So rettet sie dem Waldläufer Fowler das Leben und als die Häscher des Königs doch ihr Versteck finden, kann Luna mit ihm fliehen.

Das Königreich der Schatten ist der Auftaktband einer neuen Reihe der Autorin Sophie Jordan. In der Jugendfantasy ist sie bereits ziemlich bekannt und ich war gespannt darauf, dieses Buch für mich zu entdeckt. Gefallen hat mir die Art, wie sie schreibt und ihren Helden ein Gesicht gibt. Ich war schnell in der Geschichte drinnen und Luna ist ein sehr liebenswerter, wenn auch etwas naiver Charakter. Im Laufe des Buches bricht ihre halbwegs heile Welt auseinander und sie muss sich neu zurecht finden. Sie tut das auf ihre eigene Art, an der man bereits schnell sieht, dass sie trotz ihrer Behinderung stark und klug ist. Fowler kämpft mit den eigenen Dämonen der Vergangenheit und braucht eine Weile, bis er sich auf Luna einlassen kann. Natürlich verlieben die beiden sich ineinander. Das gehört ja zum Genre dazu und ist durchaus was fürs Herz.
Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen, da es extrem spannend ist und ständig etwas Neues passiert. Das ist auch mein einziger wirklicher Kritikpunkt, dass die Autorin ziemlich viel reinpackt in diesen ersten Band und manchmal war es mir tatsächlich etwas zu schnell und nicht ausführlich genug beschrieben.

Mein Fazit: Ein schönes Fantasybuch, durchaus nicht nur für Teenager, mit Luft nach oben für den Folgeband, auf den ich sehr gespannt bin, denn das Buch endet leider mit einem ziemlich fiesen Cliff-Hanger.

Veröffentlicht am 03.01.2017

Auf der Flucht

Der fremde Bretone
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„Der fremde Bretone“ ist ein Konglomerat verschiedener Spannungs-Genres in einem Roman. Der erste ins Deutsche übersetzte Roman von Emmanel Grand wird unter Krimis und Thrillern geführt und hat sowohl ...

„Der fremde Bretone“ ist ein Konglomerat verschiedener Spannungs-Genres in einem Roman. Der erste ins Deutsche übersetzte Roman von Emmanel Grand wird unter Krimis und Thrillern geführt und hat sowohl Elemente eines Krimis als auch eines Mysteriethrillers. Aber auch die Flüchtlingsproblematik und ein Mafiakiller spielen eine große Rolle in diesem Roman.
Der rumänische Flüchtling Marko gerät bei seiner Flucht aus der ukrainischen Heimat in einen Kampf mit übergriffigen Schleusern, bei dem diese von den Flüchtlingen erschlagen werden. Daraufhin setzt die Mafia einen Killer auf sie an. Marko sucht nach Arbeit und landet auf einer kleinen bretonischen Insel. Eigentlich genau der falsche Ort um so einfach unterzutauchen, denn die kleine Inselgemeinschaft ist misstrauisch und lehnt Fremde prinzipiell ab. Und als ein Mord geschieht, ist der Fremde sofort der von allen mutmaßte Täter. Zu allem Überfluss gibt es eine Art Geister-Erscheinung, die immer wieder den Tod orakelt; wessen Tod auch immer.
Am besten gefallen hat mir zum einen die Beschreibungen der rauen Küstenlandschaft und des harten kargen Lebens der Seeleute und ihrer Angehörigen. Man schmeckt das Salz, das Wasser und die Kälte. Man spürt die Einsamkeit und Enge der dörflichen Gemeinschaft. Zum anderen ist die vertrackte Lebenslage von Marko eindringlich und klug beschrieben und wenn er auch kein Held im üblichen Sinne ist, so kann man doch gut mit ihm mitfühlen und sorgt sich mehr als einmal um seine Zukunft.
Trotz der dramatischen Ausgangslage und der ständigen Bedrohung, ist die Spannung lange nur unterschwellig zu spüren, verschwindet zwischen den alltäglichen Querelen beim Fischen und den Animositäten der Kollegen von Marko. Der Kommissar von Festland muss hinter Marko als Hauptdarsteller ins zweite Glied rücken und deshalb ist es auch für mich kein richtiger Krimi gewesen sondern ein Roman über einen Außenseiter und Flüchtling, der versucht in der Fremde mit allen Mitteln zu überleben. Die Thrillerelementen wurden vor allem am Ende eingesetzt.