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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2020

Spannend, tragisch, lesenswert

Hafenstraße 52
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Darum geht es:

Lübeck – Hafenstraße 52 – 1996 – Eine Flüchtlingsunterkunft steht in Flammen. 10 Menschen verlieren ihr Leben. Der Täter (oder die Täterin) wird nie gefasst.

Lübeck – 2016 – Privatermittler ...

Darum geht es:

Lübeck – Hafenstraße 52 – 1996 – Eine Flüchtlingsunterkunft steht in Flammen. 10 Menschen verlieren ihr Leben. Der Täter (oder die Täterin) wird nie gefasst.

Lübeck – 2016 – Privatermittler Winter steht auf der Brücke und beobachtet die zugefrorene Trave. Plötzlich wird er von einer Frau angesprochen. Sie sagt weder ihren Namen noch macht sie exakte Angaben. Aber sie bittet Winter, einen Mann zu finden, der am Jahrestag des fürchterlichen Brandanschlages, erneut eine Flüchtlingsunterkunft anzünden will. Gebäude sollen brennen und Menschen sterben. Winter soll das verhindern. Mehr sagt sie nicht. Und dann ist sie auch schon verschwunden. Was für eine merkwürdige Begegnung. Soll Winter sie ernst nehmen? Doch wo soll Winter suchen? Er versucht, sich Hilfe bei der Kripo zu holen. Vergebens. Er versucht die Frau zu finden. Auch ohne Erfolg. Dann brennen plötzlich zunächst leerstehende Unterkünfte. Ist an der Warnung dieser Frau etwas dran? Winter beginnt zu ermitteln. Und schon bald kommt er der Lösung des Falles näher und näher.

Meine Meinung:
Hafenstraße 52 führt uns nach Lübeck. Wir erleben zunächst den Brandanschlag von 1996 noch einmal hautnah mit. Danach kehren wir ins Hier und Jetzt zurück und begleiten Winter bei einer spannenden Suche nach dem mutmaßlichen Täter von heute und auf eine noch spannendere Lösung, die so von vorneherein nicht zu erwarten war.

Dieses 200 Seiten lange Buch ist in insgesamt 26 Kapitel unterteilt, so dass man dieses Buch auch in mehrere Abschnitte unterteilt, sehr gut lesen kann. Der Schreibstil ist leicht und flüssig.

Mein Fazit:
Ein sehr spannendes Buch mit geschichtlichem Hintergrund, dass uns auch einen Blick in die Abgründe der menschlichen Seele gewährt. Unbedingt lesenswert. Von mir gibt es satte 5 Sterne.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.10.2020

Konstanz im Ausnahmezustand

Still schweigt der See
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Darum geht es:
Hauptkommissar Paul Sito hält einen Gastvortrag an der Uni in Konstanz, als plötzlich bewaffnete und maskierte Männer den Hörsaal stürmen und sämtliche Anwesende als Geiseln nehmen. Insgesamt ...

Darum geht es:
Hauptkommissar Paul Sito hält einen Gastvortrag an der Uni in Konstanz, als plötzlich bewaffnete und maskierte Männer den Hörsaal stürmen und sämtliche Anwesende als Geiseln nehmen. Insgesamt fünfzig Personen haben die Geiselnehmer in ihrer Gewalt. Sämtliche Handys wurden einkassiert. Sie fordern, dass eine Vergewaltigungsserie aufgeklärt wird. Sito kann unentdeckt bleiben und auch sein Diensthandy wurde nicht entdeckt. Kurz darauf soll eine Demo einer Klimaaktivistin stattfinden. Und zu allem Überfluss wird ein Bus mit weiteren Geiseln und einer Bombe an Bord auf dem Polizeipräsidium abgestellt. Die Forderungen der Geiselnehmer werden live in den sozialen Netzwerken wie facebook usw. übertragen. Doch wer sind die Geiselnehmer? Wer ist der Kopf der Bande? Wird es der Polizei mit Hilfe von Sito gelingen, die Geiselnahme unblutig zu beenden? Und was haben die Geiselnahme und die Klima-Aktivistin gemeinsam?

Meine Meinung:
Mit „Still schweigt der See“ ist Tina Schlegel wieder einmal ein Spitzen-Krimi gelungen. Spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Und hochaktuell und super fesselnd.

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig. Dieses 318 Seiten lange Werk ist in 3 Abschnitte und insgesamt 13 Kapitel unterteilt. So kann man es auch gut in mehrere Abschnitte unterteilt lesen. Wenn es einem gelingt, dieses Buch aus der Hand zu legen. Mir ist das nicht gelungen.

Mein Fazit:
Ein brandaktueller, hochspannender Krimi, den man einfach nicht mehr aus der Hand legen will. Also: Lesen, lesen, lesen. Mehr braucht man da nicht zu sagen. Ganz klare 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.10.2020

High-Speed-Tod beim Speed-Dating

Ringelpietz mit Abmurksen
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Darum geht es:
Loretta Luchs ist Single und (eigentlich) glücklich. Doch ihre Freunde sind davon nicht so richtig überzeugt und wollen ihr unbedingt zur „großen Liebe“ verhelfen. Und so kommt es, dass ...

Darum geht es:
Loretta Luchs ist Single und (eigentlich) glücklich. Doch ihre Freunde sind davon nicht so richtig überzeugt und wollen ihr unbedingt zur „großen Liebe“ verhelfen. Und so kommt es, dass eine Freundin sie im Liebesgarten (einer Internet-Single-Börse) anmeldet. Dort trifft sie auf Robin Hood, einen auf den ersten Blick sehr charmanten Herrn. Gleichzeitig bekommt Loretta von ihren Freunden drei Gutscheine für ein Speed-Dating. Bei der zweiten Veranstaltung bricht einer der Teilnehmer (ausgerechnet der, den Loretta in die engere Wahl genommen hat) tot zusammen. Loretta wird schnell klar, dass es sich hier nicht um einen Unfall handelt. Doch wer hatte ein Motiv? Und vor allem, welches? Loretta beginnt (mal wieder) auf eigene Faust zu ermitteln. Natürlich unterstützt von ihren Freunden. Dass sie sich damit noch in große Gefahr begibt, ahnt sie zu Anfang noch nicht. Doch wird sie Mörder enttarnen können?

Meine Meinung:
Wieder mal ein typischer Fall für und von Loretta Luchs. Inzwischen ihr 12. Man kann dieses tolle Buch aber ohne weiteres als Einzelband lesen.
Lorettas unnachahmliche und unkonventionelle Art die Dinge anzupacken überzeugt genauso wie die authentische Darstellung ihrer Freunde, die jeder für sich ebenfalls ein Unikat sind. Sehr gut umgesetzt finde ich auch, dass einer im breitesten „Ruhrpott-Slang“ spricht, der Rest aber reinstes Hochdeutsch. Das macht das Buch und noch authentischer und (für mich) den Reiz des Regionalkrimis aus. Es ist mit Dialekt, aber man wird davon nicht erschlagen. Sehr gut gelöst.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Dieses 299 Seiten lange Buch ist in 28 Kapitel unterteilt. So kann man in einem Rutsch genauso gut lesen, wie in mehrere Abschnitte unterteilt.

Mein Fazit:
Lotte Minck versteht es wieder einmal einen spannenden und unblutigen Fall um die sympathische Loretta Luchs zu spinnen. Wer also ohne allzu viel Action und Blutvergießen auskommt und trotzdem einen spannenden und humorvollen Krimi mit regionalem Bezug zu schätzen weiß, wird hier sicher voll auf seine Kosten kommen.
Meine absolute Leseempfehlung und 5 Sternchen.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Spannende Ermittlungen an der Nordsee

Fetenmord in Neuharlingersiel. Ostfrieslandkrimi
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Darum geht es:
Sommer in Neuharlingersiel. Es ist Donnerstag und Strandfete. Die gebuchte Band fällt aus und so bekommt der DJ Carsten Kröger seine Chance. Er soll bei der Strandfete auflegen und Einheimischen ...

Darum geht es:
Sommer in Neuharlingersiel. Es ist Donnerstag und Strandfete. Die gebuchte Band fällt aus und so bekommt der DJ Carsten Kröger seine Chance. Er soll bei der Strandfete auflegen und Einheimischen wie Touristen ordentlich einheizen. Das gelingt ihm und seinem Team sehr gut. Nachdem die Fete zu Ende und das Equipment abgebaut ist, treffen sich der DJ, seine Freundin und seine beiden besten Freunde in seinem Camper auf dem Campingplatz in Neuharlingersiel um die erfolgreiche Fete gebührend mit Scotch zu feiern. Doch dann bekommt Meite, die Freund von Carsten eine MMS mit einem sehr deutlichen Foto. Es kommt (nachdem die Freunde gegangen sind) zu einem Streit zwischen Meite und Carsten. Am nächsten morgen wird Carsten tot in seinem Camper gefunden. Von Meite fehlt jede Spur. Doch wer hatte ein Motiv und genügend Hass, Casten zu ermorden? Meite, wegen des Fotos? Seine Ex-Freundin Carmen? Oder hat es doch etwas mit den illegalen Pokerrunden zu tun, an denen Carsten regelmäßig teilnahm? Die Kommissare Jürgens und Linning ermitteln in alle Richtungen. Dann wird eine zweite Leiche gefunden und langsam (aber sicher) kommt Licht ins Dunkel.

Meine Meinung:
Wieder mal ein sehr gelungener Fall um die Kommissare Bert Linning und Nina Jürgens. „Fetenmord in Neuharlingersiel“ ist der inzwischen 11. Fall um die sympathischen Kommissare aus der Feder von Rolf Uliczka, der aber auch als Einzelband problemlos gelesen werden kann. Auch in diesem Band versteht es der Autor geschickt und immer wieder auf die falsche Fährte zu führen und uns wieder und wieder zum mitraten zu animieren. Glaubt man, den Täter zu kennen, kommen neue Details ans Licht.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Dieses 200 Seiten lange Werk ist in 12 Kapitel unterteilt. Man kann es also ganz bequem in einem Rutsch oder aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Ein sehr gelungener Krimi von Rolf Uliczka, der nicht durch wilder Action oder viel Blutvergießen, sondern durch gute Ermittlungsarbeit überzeugt. Von mir eine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Wundervolle Ermittler-WG

Soko mit Handicap: Der Tote und der Taucher
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Darum geht es:
Lina, eine junge Polizistin, wird von ihrem Bruder Theo um Hilfe gebeten. Theo leidet an ALS und wohnt in einer „Behinderten“-WG. Einer der WG-Bewohner wurde morgens tot in seinem Bett ...

Darum geht es:
Lina, eine junge Polizistin, wird von ihrem Bruder Theo um Hilfe gebeten. Theo leidet an ALS und wohnt in einer „Behinderten“-WG. Einer der WG-Bewohner wurde morgens tot in seinem Bett gefunden. Auch er litt an einer Atemwegserkrankung. Der Arzt bestätigt einen natürlichen Tod. Aber Theo glaubt nicht daran. Durch Zufall fällt Theo bei der Leiche seines Mitbewohners eine Einstichstelle am Arm auf, obwohl dieser keine Medikamente mittels Spritze verabreicht bekommt. Auch das Verhalten eines weiteren WG-Mitbewohners ist mehr als merkwürdig. Dieser WG-Bewohner ist Autist, seit dem Tod von Mike, völlig neben der Spur und sagt immer: „Der Taucher, der Taucher, der Taucher ...“ Doch was will er damit andeuten? Hat er an diesem Abend etwas gehört oder gesehen und versucht sich jetzt mitzuteilen? Das alles ist mehr als merkwürdig und Theo beginnt, mit Hilfe seiner WG-Mitbewohner und seiner Schwester, auf eigene Faust zu ermitteln. Doch wird es dieser illustren Runde gelingen, Licht ins Dunkel zu bringen?

Meine Meinung:
„Der Tote und der Taucher“ ist ein besonderer Krimi. Natürlich geht es hier in erster Linie um den Kriminalfall. Es geht aber auch um die Menschen in dieser WG. Jeder mit seinem persönlichen Schicksal und seiner individuellen Beeinträchtigung. Diese werden ganz wundervoll und charmant in Szene gesetzt. Man kann sich wundervoll in die Charaktere und die Situation in der WG hineinversetzen. Mir sind die Menschen mit all ihren Ecken, Kanten und ihrer Individualität regelrecht ans Herz gewachsen. Sie sind einfach wundervoll und charismatisch dargestellt. Dieser Krimi lässt uns die Welt der Menschen mit Beeinträchtigung und ihr Handeln kennenlernen und verstehen. Und er räumt mit vielen Vorurteilen, diesen Menschen gegenüber auf.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Das ein oder andere (mehrheitlich medizinische) Fremdwort oder Fachausdruck lässt sich nicht vermeiden, stört aber den Lesefluss in keinster Weise.

Diese insgesamt 341 lange Werk ist in 36 Kapitel unterteilt. Man kann es also sowohl in einem Rutsch, als auch ganz bequem in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.
Allerdings endet was Buch mit einem „fiesen“ Cliffhanger. Der Fall wird nicht zur Gänze aufgeklärt. Dafür braucht es den zweiten Teil.

Mein Fazit:
Ein Krimi der besonderen Art, der ohne viel Blutvergießen auskommt. Mit tollen Charakteren. Wer sich nicht davor scheut, diese wundervolle WG kennenzulernen, der wird hier voll auf seine Kosten kommen. Ich kann dieses Buch nur wärmstens empfehlen und gebe hier gerne 5 Sterne.

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