Manche Bücher erobern das Leserherz im heimlich still und leise, manche zögerlich, andere nie. Und manche im Sturm und so überraschend, dass man sich selber am Ende beglückwünscht dafür, dass man diesen ...
Manche Bücher erobern das Leserherz im heimlich still und leise, manche zögerlich, andere nie. Und manche im Sturm und so überraschend, dass man sich selber am Ende beglückwünscht dafür, dass man diesen Schatz gefunden hat. Genau so erging es mit mit "Das Glück ist grau".
Von Anfang an interssierte mich nicht nur der Esel und sein Schicksal sondern auch, dass die Geschichte in einer Amish-Gemeinde spielt. Diese etwas antiquierte Gemeinschaft von Amerikanern fasziniert mich seit langem und ich gucke alle Filme und lese alle Bücher, die ich darüber finden kann. Und wie erhofft ist diese Glaubensgemeinschaft es, die dem Buch den letzten und für mich entscheidenden Unterton gibt. Der Autor war mir vorher unbekannt aber seine einfühlsame Art von Mensch und Tier zu erzählen, ist herzerwärmend und sehr klug. Das Grautier ist eine gequälte Kreatur, die hier Hilfe von vielen Menschen erhält und dadurch auch unerwartet viel Hilfe für diejenigen gibt, die sich ihm zuwenden und die sich seinetwegen kennen- und schätzenlernen.
Ein Wohlfühlbuch, welches ich kaum mehr aus der Hand legen wollte. Eine Geschichte, die eine Verfilmung und vorher sehr viele neue Leser verdient hat.
Inzwischen sind Bale und Ellie mir sehr ans Herz gewachsen. Und der zweite Band der Vortex-Trilogie hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Während die beiden sich in verschiedenen Vergangenheit tummeln, ...
Inzwischen sind Bale und Ellie mir sehr ans Herz gewachsen. Und der zweite Band der Vortex-Trilogie hat meine Erwartungen mehr als erfüllt. Während die beiden sich in verschiedenen Vergangenheit tummeln, kämpfen, verlieben und fast verlieren, schreitet der Plot stetig voran. Die Bedrohung wächst, Zweifel werden gesät, immer mehr erkennen wir, dass der Sieg Opfer fordern wird und das der Krieg nicht gefochten werden muss, koste es was es wolle.
Die Autorin hat auch in der Fortsetzung überzeugt und ich kann den Abschluss dieser Reihe kaum erwarten. Und das Cover ist sowieso der Hammer und ich liebe es wieder. Auch Band zwei ist für jung und alt bestens geeignet und inzwischen würde ich mich richtig freuen, wenn diese Geschichte verfilmt würde.
Genau so sollte der erste Band einer Trilogie sein.
Genau so stelle ich mir eine gute Dystophie vor.
Genau deshalb liebe ich das happtische Erlebnis bei Bücher so.
Das tolle Cover und die Farbgestaltung ...
Genau so sollte der erste Band einer Trilogie sein.
Genau so stelle ich mir eine gute Dystophie vor.
Genau deshalb liebe ich das happtische Erlebnis bei Bücher so.
Das tolle Cover und die Farbgestaltung ziehen den Interessierten im Buchladen magisch an.
Der Klappentext klang vielversprechend - auch wenn ich ungern mit anderne Trilogien Vergleiche ziehe, denn ich bevorzuge das Neue und Unbekannte. Und die Geschichte liest sich einfach toll. Sprachlich angenehm, auch für ältere Lese-Semester durchaus schön. Also All-Age-Garantie. Eine Heldin mit Ecken und Kanten, eine Welt die an unsere erinnert und doch erschreckend verändert und für den einzelnen mehr als bedrohlich daherkommt.
Besonders hervorheben möchte ich, dass die Autorin sich viele Gedanken über Logik der Veränderungen und über die Entwicklung der Charaktere macht. So ist genug Potential für eine spannende Fortsetzung, die nicht den ersten Band wiederholen muss sondern voranschreitet.
"Ihr Königreich" liegt in einer abgelegenden Gegend Norwegens und ihre Jugend ist dunkel und voller Schrecken, bis die Eltern mit dem Auto in eine tiefe Schlucht stürzen. Auf sich allein gestellt kommen ...
"Ihr Königreich" liegt in einer abgelegenden Gegend Norwegens und ihre Jugend ist dunkel und voller Schrecken, bis die Eltern mit dem Auto in eine tiefe Schlucht stürzen. Auf sich allein gestellt kommen Roy und Carl überraschend gut zurecht. Der eine wird Automechaniker und Chef der örtlichen Tankstelle, der andere kommt nach einer Ausbildung in Amerika zum großen Geld. Als dieser nach hause zurückkehrt, planen die Brüder ein ungewöhnliches Bauprojekt. Aber die Vergangenheit holt sie gnadenlos ein und es gibt mehr als ein Verbrechen, welches es zu verschleiern gilt.
Es handelt sich um einen Stand-Alone meines nordischen Lieblingsautors Jo Nesbo. Diesmal steht kein Ermittler in Zentrum des Geschehens sondern es ist die Perspektive zweier jungen Männer, die vom Leben schlechte Karten gemischt bekommen haben und die kämpfen mussten, um zu überleben. Und das mit Mitteln, die sie für lange Zeit hinter Gitter bringen würden, wenn jemand es herausfindet.
Das Tempo der Geschichte beginnt fast gemächlich und mit vielen Rätseln und Andeutungen, so dass es von Anfang an eine Sogwirkung auf mich hatte. Etwa ab der Mitte weiß man, was in der Jugend der Brüder vorgefallen ist und das Gefühl, ein Abgrund käme unaufhaltsam näher, wird stärker und stärker. Können die beiden ihre Köpfe aus der sich zuziehenden Schlinge ziehen? Immer wieder?
Ich muss vorsichtig sein, um nicht zu viel zuverraten. Wer Jo Nesbo und gute Thriller mag, kommt hier voll auf seine Kosten. Die Psychologie und die Charakterzeichnungen sind ganz großes Kino und Nesbo zeigt, dass er hinter die Fassaden der Menschen schauen kann und deren Gefühle und Beweggründe einleuchtend rüber bringt. Auch Mord und Totschlag bekommen plötzlich eine Ebene, die man nachvollziehen kann.
„So weit die Störche ziehen“ war mein erster Roman von Theresia Graw. Der Klappentext klang genau nach meinem Beuteschema auch wenn mir der Hinweis auf ein Neues „Vom Winde verweht“ doch etwas hochgegriffen ...
„So weit die Störche ziehen“ war mein erster Roman von Theresia Graw. Der Klappentext klang genau nach meinem Beuteschema auch wenn mir der Hinweis auf ein Neues „Vom Winde verweht“ doch etwas hochgegriffen schien. Solche Vergleiche werden ja leider eher inflationär gemacht. Ähnlich wie Fantasybücher die man mit HdR in einem Atemzug nennt. Diese Vorschusslorbeeren können die Bücher oft nicht erfüllen und ich finde es eigentlich unnötig, da der Leser dadurch falsche Erwartungen entwickelt und wenn diese dann nicht erfüllt werden, ist man enttäuschter, als es dem Buch vielleicht angemessen erscheint.
Heldin des Romanes ist Dora Twardy, älteste Tochter eines ostpreussischen Gutherren. Die Geschichte beginnt im Jahr 1939. Das Mädchen ist 16 Jahre jung und ebenso ungestüm wie naiv. Sie liebt das Reiten und ihre Pferde und den Sohn eines benachbarten Gutshofbesitzers, Wilhelm. Wohlbehütet, wie sie aufgewachsen ist, interessiert sie sich wenig für Politik oder Schule, genießt das Leben, den Wohlstand ihrer Familie und die aufkeimende erste Liebe. Mit ihrem Äußeren und ihrem Enthusiasmus kann sie Wilhelm überzeugen, sie so bald als möglich zu heiraten. Aber als die Frau ihres Onkels stirbt, muss sie erst mal für einige Zeit nach Königsberg um diesem bei Haus und Kindern zu helfen. Dort lernt sie den Fotografen Curt kennen und verdreht auch diesem sehr schnell den Kopf, ohne ihm zu sagen, dass sie inoffiziell bereits verlobt ist. Als dieser herausfindet, dass sie ihm nicht die ganze Wahrheit gesagt hat, bricht er enttäuscht den Kontakt zu ihr ab. Während Dora mehr mit ihrem komplizierten Männergeschichten beschäftigt ist, schliddert Deutschland mit voller Kraft voraus in den zweiten Weltkrieg und dann werden erst der älteste Bruder und später auch der Vater zum Wehrdienst eingezogen und auf das Gut in Ostpreussen rückt der Krieg und die Russen schnell näher.
Zu viel will ich gar nicht über den weiteren Verlauf erzählen. Das Buch nimmt von Kapitel zu Kapitel mehr fahrt auf und die Spannung steigt mit der Dramatik der Ereignisse. Dora entwickelt sich dabei vom naiven Mädchen zu einer jungen Frau, die geliebte Menschen in schrecklichen Zeiten verliert, die auch alleine ihre Frau stehen muss, die sich schließlich auf der Flucht vor den Russen in einem Flüchtlingstreck wiederfindet. Dabei handelt sie fast immer mit viel Herz und einem schier unerschütterlichen Optimismus und wächst Stück für Stück über sich hinaus.
Ja, Dora ist in ihrer Art durchaus mit Scarlett O’Hara vergleichbar. Und ähnlich wie sie muss sie erst herausfinden, welchen Mann sie liebt und dass der Krieg eine Bedrohung für Leib und Seele ist, der man sich nur mit Mut und Stärke stellen kann. Und das am Ende nur zählt, dass die Liebsten überleben und die Heimat die Menschen sind, die man im Herzen trägt und die man liebt. Doras Entwicklung und auch der Spannungsbogen bis zum Ende halten dem Vergleich mit „Vom Winde verweht“ durchaus stand. Die Tiefe der Figuren, die Lebendigkeit und Authentizität, die die Autorin noch in die kleinsten Nebenfiguren steckt, machen den Roman zu einem wundervollen Leseerlebnis. Außerdem beschreibt sie sehr eindringlich die Kriegsgeschehnisse und die Flucht aus Ostpreussen. Mich hat das Buch begeistert. Umso erfreulicher, dass Theresia Graw bereits an der Fortsetzung arbeitet.