Sing oder stirb
Castingshows sind vor allem bei Jugendlichen immer noch ein großes Thema, denn irgendwie träumt man ja doch davon, entdeckt und ein Star zu werden. Auch wer die Sendungen nicht verfolgt, bekommt doch am ...
Castingshows sind vor allem bei Jugendlichen immer noch ein großes Thema, denn irgendwie träumt man ja doch davon, entdeckt und ein Star zu werden. Auch wer die Sendungen nicht verfolgt, bekommt doch am Rande immer wieder mit, was dort passiert. Und nicht selten werden die Kandidaten vorgeführt und als Lachnummer missbraucht.
Hier knüpft das Buch an: Zwar können die Teilnehmer, die mit Vicky in die letzte Runde der Castingshow kommen, alle singen, doch werden sie permanent getestet und gegeneinander aufgehetzt. Schnell wird Vicky klar, dass nur die Show zählt - wie es den Teilnehmern dabei geht, ist egal. Auf diese Weise wird meiner Meinung nach Jugendlichen die nicht so schöne Seite des Ruhms aufgezeigt, ohne den Finger zu heben und sie von oben herab zu belehren.
Das Singen an sich spielt in dem Buch auch eher eine untergeordnete Rolle. Der Aufbau der Show ist sehr an Deutschland sucht den Superstar angelegt, also bekommt man mit, wie sich die Teilnehmer auf ihre Auftritte vorbereiten und anschließend von der Jury bewertet werden. Für mich stand trotzdem das Miteinander, der Umgang untereinander und natürlich die Manipulationen durch die Produzenten der Show im Vordergrund. Das hat mir gut gefallen.
Spannung darf natürlich auch nicht fehlen. Bereits im Prolog werden wir mit einer Leiche konfrontiert, wer es ist, warum und natürlich wer die Person umgebracht hat ist allerdings lange unklar. Hier kann sich der Leser darauf freuen, mitzurätseln und sich selbst eine Meinung zu bilden.
Der Schreibstil ist sehr jugendlich, ohne vor Jugendsprache überzuquellen. Es lässt sich schnell und locker lesen.
Insgesamt finde ich das Buch für die Zielgruppe sehr gelungen, auch wenn es nicht an die Erwachsenen-Thriller von Arno Strobel herankommt. Von mir gibt es 4 Sterne!