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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Geschichte

Ewig und eine Stunde
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Da Kurzgeschichten bei mir immer gut ankommen und ich Carlsens neuestes Label „Bittersweet“ sehr interessant finde, musste ich unbedingt sämtliche Kurzgeschichten haben und selbstverständlich auch lesen. ...

Da Kurzgeschichten bei mir immer gut ankommen und ich Carlsens neuestes Label „Bittersweet“ sehr interessant finde, musste ich unbedingt sämtliche Kurzgeschichten haben und selbstverständlich auch lesen. Nachdem ich bereits die Kurzgeschichte von Tanja Voosen gelesen habe und begeistert war, musste Mirjam H. Hüberlis Geschichte „Ewig und eine Stunde“ direkt folgen. Diese hat mir trotz kleinerer Schwächen ebenfalls gut gefallen.

Mirjam H. Hüberli besitzt einen sehr angenehmen Schreibstil, der dafür sorgt, dass man sich sofort wohlfühlt und mittendrin im Geschehen ist. Die Dialoge sind flüssig, zum Teil kitschig, zum Teil romantisch. Die Figuren sind zudem sehr gut ausgearbeitet, sodass man sie trotz der Kürze von knapp achtzig Seiten gut kennen lernt. Als Kritikpunkt muss jedoch gesagt werden, dass die Geschichte schon recht früh vorhersehbar ist, als kleine Stichworte bereits am Anfang der Geschichte in den Raum geworfen wurden, die für den weiteren Verlauf fast schon zu viel verraten haben. So denkt Geneviève untere anderem daran, ihre Katze zu füttern, obwohl sie keine besitzt.

Mit Geneviève lernt man eine sehr liebenswürdige und sympathische Figur kennen, die zwar ab und zu durch den Wind ist, jedoch immer authentisch wirkt. Sie lebt mitten in Paris und hat den Eiffelturm immer im Blick, wohnt allein in ihrer großen, neuen Wohnung und fühlt sich einsam. Stellenweise kommt es fast so vor, als wäre sie auch nach drei Jahren in der Stadt der Liebe nie so ganz angekommen, sodass sie eine gewisse Melancholie ausstrahlt. Als sie dann wieder Nash begegnet, spürt sie ein Kribbeln, das sie zuvor noch nicht in ihrem Leben erlebt hat. Sie empfindet eine solche Vertrautheit ihm gegenüber, obwohl sie ihn zuvor noch nie gesehen hat – oder etwa doch?

Die Liebesgeschichte fand ich stellenweise schon fast zu vorhersehbar, was ich ein wenig schade finde. Die Auflösung ist zwar an sich stimmig und lückenlos, allerdings hätte ich etwas mehr Spannung deutlich schöner gefunden. Außerdem wurde hierbei mit einigen Klischees gespielt, was ich zwar in Ordnung finde, allerdings war es mir zum Teil dann doch etwas zu kitschig.

Das Cover wirkt auf den ersten Blick relativ schlicht, je mehr man sich jedoch drauf konzentriert, desto mehr Details erkennt man. Besonders die Uhr passt nicht nur gut zum Buchtitel, sondern auch zur Geschichte selbst. Die Kurzbeschreibung wusste ebenfalls zu überzeugen, sodass ich dieses Ebook unbedingt lesen musste.

Insgesamt hat mir „Ewig und eine Stunde“ trotz kleinerer Schwächen gut gefallen, sodass ich diese Geschichte nur empfehlen kann. Wer außerdem ein Liebhaber von Paris ist und auch nichts gegen ein wenig Kitsch einzuwenden hat, wird mit dieser Kurzgeschichte sicherlich seine wahre Freude haben.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gute Geschichte

Wir sehen uns GESTERN
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Da Kurzgeschichten bei mir immer gut ankommen und ich Carlsens neuestes Label „Bittersweet“ sehr interessant finde, musste ich unbedingt sämtliche Kurzgeschichten haben und selbstverständlich auch lesen. ...

Da Kurzgeschichten bei mir immer gut ankommen und ich Carlsens neuestes Label „Bittersweet“ sehr interessant finde, musste ich unbedingt sämtliche Kurzgeschichten haben und selbstverständlich auch lesen. Den Anfang macht bei mir die hochgeschätzte Tanja Voosen, die schon lange nicht mehr nur als Geheimtipp gilt. Meine Erwartungen waren hoch und ich bin froh, dass ich dabei nicht enttäuscht wurde.

Die knapp achtzig Seiten lange Geschichte handelt von Mallory, einer durch und durch organisierten Schülerin, die in ihrem Leben nichts dem Zufall überlässt. Obwohl die Geschichte nur so kurz ist und ich mir sicher bin, dass diese auch mit gut und gerne 150 Seiten mehr funktioniert hätte, werden die jeweiligen Figuren gut beschrieben und ich konnte mich in Mallory sehr gut hineinversetzen. Dazu sind die Dialoge oftmals sehr humorvoll und sarkastisch, sodass ich das ein oder andere mal wirklich lachen musste.

Besonders die Figuren sind mehr als gut gelungen, sodass ich sie ins Herz geschlossen habe. Hierbei sticht Mallory besonders heraus, denn sie trägt ihr Herz auf der Zunge und ist dabei nicht auf den Kopf gefallen. Sie ist humorvoll, intelligent und durch und durch liebenswert, allerdings besitzt sie auch so manche Macke, die sie jedoch nur noch sympathischer macht. So ist sie verrückt nach Autos, was für ihr Alter doch eher ungewöhnlich ist, dazu ist sie von ihrem Kalender abhängig, da sie sich an alle Termine hält und zudem nichts dem Zufall überfallen möchte, sodass sie im Leben nur selten überrascht werden kann. Dies geschieht jedoch ausgerechnet dann, als ein Neuer an ihre Schule kommt und ihr den Kopf verdreht – auch wenn sie sich dies nur schwer eingestehen möchte. Was sie dabei jedoch nicht ahnt: So ganz unbekannt ist ihr der Neue nicht…

Neben Mallory konnte mich auch ihre Großmutter überzeugen, die für ihr Alter noch recht jugendlich erscheint und einen besonders guten Humor besitzt. Sie überredet ihre Enkelin zu einem Diary-Slam, bei dem man alte Tagebücher aus seiner Kindheit und Jugend vor Publikum vorliest und dafür – wenn es gut läuft – auch Feedback erhält. Dabei erfährt man besonders lustige und auch peinliche Momente aus ihrer Kindheit, wo sich aber sicherlich auch viele Leser drin wiedererkennen werden.

Neben den lustigen Themen wie dem Diary-Slam oder auch die kleine Liebesgeschichte, die in der Geschichte thematisiert wird, gibt es aber auch ein paar ernstere Themen, wie z.B. Druck, den man sich selbst macht. Was bereits Mallorys Schwester an Druck erleben musste, scheint nun auch fast schon Mallory zu betreffen, da sie sich selbst immer unter Druck setzt und aufgrund von finanziellen Problemen fast schon wie besessen für die Schule lernt, um ein Stipendium zu erhalten. Dabei ist besonders schön zu sehen, wie ihre Großmutter reagiert und ihre Enkelinnen unterstützt, damit man sieht, dass das Leben nicht nur aus Arbeit bestehen muss.

Das Cover ist auf den ersten Blick relativ schlicht, allerdings gefällt es mir von der Farbgestaltung und mit den vielen Punkten richtig gut. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen, sodass ich von Anfang an wusste, dass ich dieses Ebook unbedingt lesen muss.

„Wir sehen uns GESTERN“ ist insgesamt eine unterhaltsame Geschichte, die mich zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken anregen konnte. Wer früher oder auch jetzt noch selbst Tagebuch schreibt, wird sich zudem in der ein oder anderen Situation wiedererkennen können. Ich kann die Kurzgeschichte demnach nur empfehlen und freue mich auf viele weitere Werke von der Autorin.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Auftakt

Himmelblau (Elfenblüte, Teil 1)
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Elfen gehören zu meinen liebsten Fabelwesen, von daher war ich schon sehr auf „Himmelblau“, dem ersten Band der „Elfenblüte“-Reihe gespannt und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen, da es mir ...

Elfen gehören zu meinen liebsten Fabelwesen, von daher war ich schon sehr auf „Himmelblau“, dem ersten Band der „Elfenblüte“-Reihe gespannt und habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgelesen, da es mir so gut gefallen hat.

Ich muss zugeben, dass ich auf den ersten Seiten ein paar kleinere Probleme mit dem Schreibstil hatte, denn obwohl sich dieser sehr flüssig und leicht lesen lässt, hatte ich dennoch ein paar Schwierigkeiten mit den oftmals blumigen Beschreibungen und den Dialogen, die sich manchmal wie aus einer anderen Zeit lesen. Dennoch fand ich die Geschichte sehr faszinierend, sodass ich das Buch kaum aus den Händen legen konnte. Wer sich also auf einen eher ungewöhnlichen Schreibstil einlassen kann, wird durchaus seine Freude an dem Buch haben.

Auch die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, sodass man sie im Laufe der Zeit sehr gut kennen lernt. Im Fokus stehen hierbei Alahrian und Lillian, aus deren Sicht die Geschichte abwechselnd erzählt wird. Alahrian, ein eher ruhiger, unscheinbarer Schüler, der von einigen Menschen für sein Verhalten gemieden wird, war mir von Anfang an sympathisch. Seine Vergangenheit und all das, was er bereits erleben musste, haben mich sehr berührt, sodass er schnell zu meiner Lieblingsfigur in der Geschichte wurde. Dazu hat er als Elf einige Eigenarten an sich, die ich sehr unterhaltsam fand. Auch Lillian, die gemeinsam mit ihrem Vater in ein bayrisches Dorf gezogen ist und dort zunächst gar nicht sein wollte, hat mir ebenfalls direkt gefallen. Obwohl sie keine großen Geheimnisse hat und einfach nur ihre Musik und Bücher liebt, merkt man doch sehr schnell, dass auch sie ein ganz besonderer Mensch ist, der oftmals Dinge entdeckt, die für andere Menschen unsichtbar bleiben.

Trotz der Tatsache, dass die Freundschaft zwischen Lillian und Alahrian oftmals ein einziges Hin und Her ist, da viele Geheimnisse zwischen ihnen stehen, empfand ich ihre Geschichte alles andere als nervig oder gar klischeehaft. Sicherlich gibt es hier und da Momente, die man bereits aus anderen Büchern in ähnlicher Form her kennt, allerdings hat mich dies in keinster Weise gestört.

Auch die anderen Figuren, wie z.B. Anna-Maria, Lillians Freundin und Tochter des Bürgermeisters oder auch Morgan, Alahrians allseits beliebter Bruder und Rockstar des Dorfes, haben mir gut gefallen. Zwar gibt es auch hier und da so manches Klischee, allerdings hat es sehr gut zu ihnen gepasst, sodass ich auch sie ins Herz schließen konnte.

Die angedeutete Liebesgeschichte zwischen Lillian und Alahrian ist voller Geheimnisse, Missverständnissen und Frustmomenten, die beide gleichermaßen emotional, aber auf ihre ganz eigene Art und Weise erleben. Während Lillian sich eher verkriechen möchte und Trost in der Musik findet, ist Alahrian eher der Verdrängungstyp, der manche Dinge einfach nicht wahr haben möchte. Als Leser möchte man so manches Mal „Jetzt sag es ihr doch!!!“ brüllen, allerdings empfand ich auch die ewig andauernden Spannungen als sehr unterhaltsam.

Das Cover ist einfach wunderschön und hat mich direkt angesprochen, sodass ich bereits da wusste, dass ich das Ebook unbedingt lesen möchte. Die Kurzbeschreibung, die ebenfalls sehr gelungen ist, hat ebenfalls dazu beigetragen, dass das Buch unbedingt auf den Reader musste.

Insgesamt ist „Himmelblau“ ein gelungener Auftakt der „Elfenblüte“-Reihe, der mich mit interessanten Figuren und einem teilweise blumigen, aber dennoch unterhaltsam Schreibstil überzeugen konnte. Der zweite Band „Sonnengelb“ ist bereits ebenfalls ausgelesen, sodass ich schon jetzt zugeben muss, dass diese Reihe Suchtpotential besitzt. Ich kann dieses Ebook nur empfehlen!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Schlusstakt
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Obwohl ich sämtliche Bücher von Arno Strobel besitze, ist „Schlusstakt“ leider erst das erste Buch, das ich auch tatsächlich lese. Aufgrund der tollen Kurzbeschreibung waren meine Erwartungen an das Buch ...

Obwohl ich sämtliche Bücher von Arno Strobel besitze, ist „Schlusstakt“ leider erst das erste Buch, das ich auch tatsächlich lese. Aufgrund der tollen Kurzbeschreibung waren meine Erwartungen an das Buch entsprechend hoch und ich bin froh, dass ich hierbei nicht enttäuscht wurde – ganz im Gegenteil, denn ich wurde an vielen Stellen überrascht und konnte das Buch nur selten aus den Händen legen.

Arno Strobel hat bei diesem Jugendthriller eine eher einfache, jedoch sehr angenehme Sprache verwendet, die mir durchaus gefallen hat und dafür gesorgt hat, dass das Buch viel zu schnell ausgelesen wurde. Die Dialoge konnten mich überzeugen, die Figuren selbst wurden sehr gut ausgearbeitet und auch die Insel, auf der die Geschichte spielt, wird ausreichend beschrieben, sodass ich mir vieles bildlich vorstellen konnte.

Obwohl man bereits durch gewisse Castingformate einen guten Einblick in das Leben der dort teilnehmenden Kandidaten enthält, bleibt vor dem Fernseher dennoch immer ein bitter Nachgeschmack, denn man fragt sich, wie viel dabei erfunden ist und was alles der Wahrheit entspricht. Arno Strobel hat hier mit „Schlusstakt“ eine Situation geschaffen, die durchaus realistisch ist und die heutige Fernsehlandschaft perfekt hineinpasst. Die Knebelverträge, die vielen Regeln und die Tatsache, dass Talent allein nicht ausreicht, wird ebenso realistisch dargestellt, wie auch die Figuren und ihre jeweiligen Erlebnisse.

Ich muss zwar gestehen, dass ich am Anfang mit Vicky nicht ganz warm wurde, da sie mir sehr naiv erschien, allerdings besserte sich dies im Laufe der Geschichte. Auch ihre Mitbewohnerinnen und gleichzeitig Konkurrentinnen Maike, Ivana und Carolin sind ebenfalls gelungen, genauso wie die Jury, die vom Aufbau her sehr an „Deutschland sucht den Superstar“ erinnert: Ein Macho, der immer den Ton angeben möchte, ein Mitläufer, dem es gar nicht mehr um die Sendung an sich geht, eine gute Seele, die für die Kandidaten einsteht und ein weiterer Juror/Jurorin, der/die nicht das ist, was er/sie zu sein scheint.

Der Fall rund um Carolin wird spannend und schonungslos erzählt und ich habe mich tatsächlich dabei ertappt, wie ich eine Gänsehaut bekam. Interessant ist auch, wie jeder mit dem Fall umgeht. Während die Kandidaten eher allesamt geknickt wirken und einige mit der Show sogar pausieren wollen, scheint es der Jury und der Produktion lediglich um gute Quoten zu gehen, sodass die Show ohne große Diskussionen weitergeführt werden muss.

Die Auflösung des Falls hat mich zum Teil überraschen können, vor allem, da ich selbst lange Zeit jemand anderes in Verdacht hatte. Es ist von daher besonders schön, dass hierbei am Schluss sämtliche Fragen beantwortet wurden. Der Sieger der Show war dagegen fast schon zu erahnen, da es zu den typischen „Hier, ich hab Schicksal und bin ein Opfer“-Casting Stars gepasst hat. Dennoch: Sehr gut gemacht!

Das Cover ist wunderschön und stimmig. Die Insel und das Meer werden gut dargestellt, sodass ich mir einiges direkt bildlich vorstellen konnte. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich dazu animiert, das Buch direkt zu lesen.

Insgesamt konnte mich Arno Strobels „Schlusstakt“ mit interessanten Figuren, einer schonungslosen Sicht auf die heutigen Castingshows, sowie spannenden Ereignissen begeistern, sodass ich sicherlich noch weitere Bücher von ihm lesen werde. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannende Geschichte

Schlusstakt
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Obwohl ich sämtliche Bücher von Arno Strobel besitze, ist „Schlusstakt“ leider erst das erste Buch, das ich auch tatsächlich lese. Aufgrund der tollen Kurzbeschreibung waren meine Erwartungen an das Buch ...

Obwohl ich sämtliche Bücher von Arno Strobel besitze, ist „Schlusstakt“ leider erst das erste Buch, das ich auch tatsächlich lese. Aufgrund der tollen Kurzbeschreibung waren meine Erwartungen an das Buch entsprechend hoch und ich bin froh, dass ich hierbei nicht enttäuscht wurde – ganz im Gegenteil, denn ich wurde an vielen Stellen überrascht und konnte das Buch nur selten aus den Händen legen.

Arno Strobel hat bei diesem Jugendthriller eine eher einfache, jedoch sehr angenehme Sprache verwendet, die mir durchaus gefallen hat und dafür gesorgt hat, dass das Buch viel zu schnell ausgelesen wurde. Die Dialoge konnten mich überzeugen, die Figuren selbst wurden sehr gut ausgearbeitet und auch die Insel, auf der die Geschichte spielt, wird ausreichend beschrieben, sodass ich mir vieles bildlich vorstellen konnte.

Obwohl man bereits durch gewisse Castingformate einen guten Einblick in das Leben der dort teilnehmenden Kandidaten enthält, bleibt vor dem Fernseher dennoch immer ein bitter Nachgeschmack, denn man fragt sich, wie viel dabei erfunden ist und was alles der Wahrheit entspricht. Arno Strobel hat hier mit „Schlusstakt“ eine Situation geschaffen, die durchaus realistisch ist und die heutige Fernsehlandschaft perfekt hineinpasst. Die Knebelverträge, die vielen Regeln und die Tatsache, dass Talent allein nicht ausreicht, wird ebenso realistisch dargestellt, wie auch die Figuren und ihre jeweiligen Erlebnisse.

Ich muss zwar gestehen, dass ich am Anfang mit Vicky nicht ganz warm wurde, da sie mir sehr naiv erschien, allerdings besserte sich dies im Laufe der Geschichte. Auch ihre Mitbewohnerinnen und gleichzeitig Konkurrentinnen Maike, Ivana und Carolin sind ebenfalls gelungen, genauso wie die Jury, die vom Aufbau her sehr an „Deutschland sucht den Superstar“ erinnert: Ein Macho, der immer den Ton angeben möchte, ein Mitläufer, dem es gar nicht mehr um die Sendung an sich geht, eine gute Seele, die für die Kandidaten einsteht und ein weiterer Juror/Jurorin, der/die nicht das ist, was er/sie zu sein scheint.

Der Fall rund um Carolin wird spannend und schonungslos erzählt und ich habe mich tatsächlich dabei ertappt, wie ich eine Gänsehaut bekam. Interessant ist auch, wie jeder mit dem Fall umgeht. Während die Kandidaten eher allesamt geknickt wirken und einige mit der Show sogar pausieren wollen, scheint es der Jury und der Produktion lediglich um gute Quoten zu gehen, sodass die Show ohne große Diskussionen weitergeführt werden muss.

Die Auflösung des Falls hat mich zum Teil überraschen können, vor allem, da ich selbst lange Zeit jemand anderes in Verdacht hatte. Es ist von daher besonders schön, dass hierbei am Schluss sämtliche Fragen beantwortet wurden. Der Sieger der Show war dagegen fast schon zu erahnen, da es zu den typischen „Hier, ich hab Schicksal und bin ein Opfer“-Casting Stars gepasst hat. Dennoch: Sehr gut gemacht!

Das Cover ist wunderschön und stimmig. Die Insel und das Meer werden gut dargestellt, sodass ich mir einiges direkt bildlich vorstellen konnte. Die Kurzbeschreibung ist ebenfalls gelungen und hat mich dazu animiert, das Buch direkt zu lesen.

Insgesamt konnte mich Arno Strobels „Schlusstakt“ mit interessanten Figuren, einer schonungslosen Sicht auf die heutigen Castingshows, sowie spannenden Ereignissen begeistern, sodass ich sicherlich noch weitere Bücher von ihm lesen werde. Ich kann dieses Buch uneingeschränkt empfehlen.