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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.09.2020

Nicht ganz so gut wie das Debüt

Wer auf dich wartet
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Voller Erwartung sitzt Aidan Poole spätabends vor seinem Laptop und wartet auf die Verbindung über Skype mit seiner Freundin Zoe. Doch was er dann zu sehen bekommt, lässt ihn das Blut in den Adern gefrieren. ...

Voller Erwartung sitzt Aidan Poole spätabends vor seinem Laptop und wartet auf die Verbindung über Skype mit seiner Freundin Zoe. Doch was er dann zu sehen bekommt, lässt ihn das Blut in den Adern gefrieren. Vor laufender Kamera muss er mitansehen, wie seine Freundin ermordet wird…

Es ist bereits der zweite Fall für DCI Jonah Sheens und sein Team. Nach dem Debüt „Wer sie findet“, das mir total gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf die Fortsetzung. Leider kommt diese nicht so ganz an die Klasse des Erstlings heran.

Das Team rund um Jonah Sheens ist mir nach wie vor sehr sympathisch, allen voran Juliette Hanson und Jonas Sheens. Jeder hat so seine kleinen privaten Problemchen, doch diese nehmen nicht allzu viel Raum ein.

Erzählt wird auf zwei Zeitebenen, dem „Jetzt“ und dem „Davor“. Letzteres beginnt 20 Monate vor dem Mord, als Aidan und Zoe sich kennenlernten. Dieser Erzählstrang nähert sich in kleinen Schritten der Gegenwart an. Dabei erfährt man viel über die Entwicklung der Beziehung zwischen Aidan und Zoe. Das Jetzt wird aus der Sicht der Polizei erzählt und wechselt zwischen den Teammitgliedern, hauptsächlich zwischen Sheen und Hanson. Es gibt viele falsche Verdächtige und irgendwie könnte fast jeder als Täter in Frage kommen. Doch stellenweise war mir das Buch einfach zu langatmig mit seiner mühsamen Ermittlungsarbeit. Vielleicht lag es auch daran, dass einfach zu viele Verdachtsmomente auf die verschiedenen Figuren gelegt wurden. Nachdem dann endlich klar wird, wer der Täter wirklich ist, zieht sich das Ende immer noch für meinen Geschmack ein wenig zu lang.



Dennoch, ein tolles Team, das mir sehr gut gefällt und ein relativ spannender Plot. Auf eine Fortsetzung bin ich gespannt.

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Gittes zweiter Fall

Dänische Schuld (Ein Gitte-Madsen-Krimi 2)
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Kaum ist die Bestatterin Gitte Madsen zurück in ihrer Wahlheimat, dem dänischen Ferienort Marielyst, wird sie erneut in einen Kriminalfall verwickelt. Bei einem Abendessen im angesagten Restaurant Schou´s ...

Kaum ist die Bestatterin Gitte Madsen zurück in ihrer Wahlheimat, dem dänischen Ferienort Marielyst, wird sie erneut in einen Kriminalfall verwickelt. Bei einem Abendessen im angesagten Restaurant Schou´s fällt neben ihr plötzlich ein Gast vom Stuhl. Schnell wird klar, dass die vermeintliche Pilzvergiftung in Wahrheit ein Giftmord war. Gittes Neugier ist sofort geweckt und sie nimmt ihre privaten Ermittlungen auf…
Es ist bereits der zweite Fall für die Hobbyermittlerin Gitte Madsen. Nach „Ein dänisches Verbrechen“ begibt sich die 35jährige nun auf die Suche nach dem Mörder des Giftopfers. Unterstützung erhält sie dabei vom Sohn des Opfers und selbstverständlich ermittelt auch die örtliche Polizei mit Kommissar Ole Ansgard. Doch nicht nur der Giftmord will geklärt werden, zeitglich ist Gitte immer noch auf der Suche nach ihrem Vater, der seit 18 Jahren vermisst wird.

Es ist ein Krimi mit viel Lokalkolorit und eindeutig dem Genre Cosy Crime zuzuordnen. Das Buch ist zwar spannend, allerdings nicht auf höchstem Niveau. Unbedingt erwähnenswert sind die vielen Eindrücke über Land und Leute, die nicht nur eine tolle Atmosphäre schaffen, sondern mir Dänemark ein großes Stück näher gebracht haben.
Die Protagonistin Gitte ist absolut sympathisch und ihre Beziehung zu Kommissar Ole Ansgard noch sehr ausbaufähig. Die beiden kommen sich zwar näher, aber so ganz ist der Funke noch nicht übergesprungen. Die Figuren fand ich allesamt gut gezeichnet, auch die Nebencharaktere haben ein gutes Gesicht bekommen.

Für mich war „Dänische Schuld“ ein zwar unblutiger, aber spannender und unterhaltsamer Krimi, eigentliche die ideale Urlaubslektüre. Ich bin gespannt wie es weitergeht mit der Suche nach Gittes Vater und auch wie sich die Beziehung mit Ole weiterentwickelt.

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Veröffentlicht am 30.08.2020

Die Wiederauferstehung des Jeffrey Tolliver

Die verstummte Frau
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Eine Studentin wird beim Joggen überfallen, betäubt und mehrmals vergewaltigt. Eine Zeugin ruft die Polizei. Am Tatort angekommen erklärt das Team rund um Polizeichef Jeffrey Tolliver die Frau sofort für ...

Eine Studentin wird beim Joggen überfallen, betäubt und mehrmals vergewaltigt. Eine Zeugin ruft die Polizei. Am Tatort angekommen erklärt das Team rund um Polizeichef Jeffrey Tolliver die Frau sofort für tot. Erst die Rechtsmedizinerin Sara Linton erkennt, dass das Opfer noch lebt. Die junge Frau bleibt zwar querschnittsgelähmt, doch sie überlebt. Anders ergeht es der Zeugin, die plötzlich verschwunden ist…
Nach eher schlampig geführten Ermittlungen wird schließlich Daryl Nesbitt als Täter verhaftet und kommt ins Gefängnis.
Acht Jahre später. Wieder wird eine junge Frau brutal ermordet und der Modus gleicht der Tat vor acht Jahren. Daryl Nesbitt sitzt immer noch im Gefängnis und beteuert seine Unschuld. Als Täter kommt er nicht in Frage. Im Gegenteil, er behauptet sogar, dass ein Serienmörder die Taten begangen habe. Als Agent Will Trent Nesbitt befragt muss er erkennen, dass der alte Fall von damals noch einmal aufgerollt werden muss, damit die Wahrheit endlich ans Licht kommt.
Seit „Belladonna“ dem Debüt von Karin Slaughter bin ich ein großer Fan dieser Serie, die von der Grant County-Reihe mit dem Team Sara Linton und Jeffrey Tolliver zur Georgia-Reihe mit Will Trent mutierte. Sara muss sich in diesem Buch mit ihrem zukünftigen Ehemann Will und ihrem Ex-Mann Jeffrey, der ermordet wurde herumschlagen.
Erzählt wird auf zwei Zeitebenen, dem „Damals“ in Grant County und dem „Jetzt“ in Atlanta. Will Trent muss alte Zeugen ausfindig machen und läuft verschwundenen Beweisen hinterher. Doch er muss diesen Fall aufklären, auch um Saras Willen und um seine zukünftige Ehe mit ihr.
Total super fand ich die Wiederauferstehung von Jeffrey Tolliver, den ich schon irgendwie vermisse. Doch mit Will an Saras Seite ist ein sehr guter Ersatz gefunden. Doch so ganz rund läuft es zwischen den beiden nicht, denn Wills Heiratsantrag ging gründlich daneben…
Die Geschichte ist zwar superspannend erzählt, besonders der stete Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen hat mir gut gefallen. Wer Karin Slaughter kennt, weiß dass die Autorin nicht mit blutigen Details spart, wenn es darum geht eine brutale Tat zu beschreiben. Doch dieses Mal fand ich die gut 670 Seiten einfach ein bisschen zu viel und ein Hauch von Langatmigkeit hat sich eingeschlichen.
Trotzdem ein spannender Thriller, weit über dem Durchschnitt. Karin Slaughter ist weiterhin ein Garant dafür, wenn es darum geht Gänsehaut zu erzeugen. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Spannende Ermittlungen bei Eiseskälte

Auf kalter Spur
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Die Mordermittlerin Tracy Crosswhite kehrt mit ihrem Mann Dan und der zwei Monate alten Tochter Danielle zurück in ihren Heimatort Cedar Grove. Hier kam vor 20 Jahren ihre Schwester Sarah ums Leben, auch ...

Die Mordermittlerin Tracy Crosswhite kehrt mit ihrem Mann Dan und der zwei Monate alten Tochter Danielle zurück in ihren Heimatort Cedar Grove. Hier kam vor 20 Jahren ihre Schwester Sarah ums Leben, auch ein anderes Mädchen wurde fast zur gleichen Zeit ermordet. Beide Taten wurden nie aufgeklärt. Nun starb eine Reporterin bei einer Brandstiftung und die örtliche Polizei bittet Tracy um Mithilfe. Während dessen ist Dan als Anwalt in einer äußerst dubiosen Angelegenheit tätig. Tracy beginnt zu ermitteln und ahnt dabei nicht, dass der Täter sie schon längst im Visier hat…

Es ist bereits der 7. Fall der Tracy-Crosswhite-Reihe. Die Fälle sind in sich geschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden. Der Tod der Schwester Tracys, der nie richtig aufgeklärt werden konnte, zieht sich dabei wie ein roter Faden durch die Bände. Natürlich entwickelt sich das Privatleben der Protagonisten über die verschiedenen Fälle hinweg, doch zum Verständnis des aktuellen Falls sind diese Informationen nicht so relevant.
Tracy ist eine sehr sympathische Figur, die so manchen Mann in die Tasche stecken kann. Ich fand das Buch recht spannend geschrieben. Die Atmosphäre der eisigen, verschneiten Landschaft kam gut rüber. Manche Szenen waren jedoch zu detailliert beschrieben, daher empfand ich es stellenweise etwas langatmig. Es gibt Wendungen und falsche Fährten, diese runden die Handlung gut ab. Insgesamt ein spannender und unterhaltsamer Thriller, ich bin gespannt auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

Nicht wie gewohnt

Bluthölle (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 11)
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Alles beginnt mit einem Taschendiebstahl. Doch statt der erhofften Geldbörse findet Angela Wood nur ein ledergebundenes Notizbuch in der Tasche. Doch dieses Buch hat solch brisanten Inhalt, dass Angela ...

Alles beginnt mit einem Taschendiebstahl. Doch statt der erhofften Geldbörse findet Angela Wood nur ein ledergebundenes Notizbuch in der Tasche. Doch dieses Buch hat solch brisanten Inhalt, dass Angela es dem LAPD zukommen lässt. Es handelt sich dabei um eine Art Tagebuch eines Serienmörders, in denen er seine Taten beschreibt. Doch seine Handlungen werden gesteuert durch sogenannte „Stimmen“, die die Opfer, Todesart und Zeitpunkt und die Foltermethoden vorgeben. Da der Täter weiß, dass die Diebin ihn erkannt hat, setzt alles daran, sie zu finden und wieder an seine Notizen zu gelangen. Und der Gegner ist sehr, sehr gefährlich…
Dies war das erste Mal, dass mir allein schon die Widmung in einem Buch von Chris Carter eine Gänsehaut verursachte. Der Autor hat ein Corona-Opfer in seinem nahen Umfeld zu beklagen und dies scheint nicht spurlos an ihm vorbeigegangen zu sein.
Das Buch startet in gewohnter Manier sehr spannend und entwickelt sich mit seinen vielen Cliffhangern zu einem richtigen Page-Turner. Doch ab der Mitte ist irgendwie die Luft raus. Ich empfand das Ende sogar als langatmig, was äußerst ungewöhnlich ist. Anscheinend hat der Todesfall in Chris Carters Umfeld ihm sehr zu schaffen gemacht.
Insgesamt also dieses Mal leider nur ein mäßiges Ergebnis. Ich wünsche dem Autor viel Kraft und hoffe, dass er mit der Zeit wieder zu seiner alten Form findet.

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