Atemberaubend spannend
Auf Sylt wird die Leiche eines angesehenen Geschäftsmannes gefunden. Die Todesart ist einfach unglaublich. So etwas haben die Ermittler noch nie gesehen. Denn der Mann wurde offenbar in einem Gewächshaus ...
Auf Sylt wird die Leiche eines angesehenen Geschäftsmannes gefunden. Die Todesart ist einfach unglaublich. So etwas haben die Ermittler noch nie gesehen. Denn der Mann wurde offenbar in einem Gewächshaus festgehalten, bis ihn, der unter ihm wachsende Bambus, mit seinen spitzen Sprossen durchbohrte und dabei qualvoll tötete. Die Fallanalytiker Rabea Wyler und Jan Grall werden als externe Berater zu diesem außergewöhnlichen Fall herangezogen. Schon bald schlägt der Täter erneut zu...
Nach "Der Alphabetmörder" und "Rapunzel, mein" ist "Rache, auf ewig" bereits der dritte Fall, bei dem die beiden Fallanalytiker Rabea Wyler und Jan Grall ermitteln. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ermittlungen sicher auch dann folgen, wenn man die Vorgänger nicht gelesen hat. Allerdings sind die Vorkenntnisse hilfreich, um zu verstehen, warum die beiden als externe Berater arbeiten und warum die vorherigen Ermittlungen tiefe Spuren bei beiden hinterlassen haben.
Der Einstieg in den aktuellen Fall gelingt mühelos. Ohne langatmiges Vorgeplänkel befindet man sich mitten im Geschehen und beobachtet, wie der Geschäftsmann im Gewächshaus festgehalten und relativ emotionslos darauf hingewiesen wird, dass der unter ihm sprießende Bambus bald für seinen qualvollen Tod verantwortlich sein wird. Das Interesse an diesem Fall wird dadurch sofort geweckt.
Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Da diese häufig an entscheidenden Stellen wechseln, nimmt der Thriller bereits früh ein hohes Tempo auf. Es gibt zwar immer mal wieder kurze Atempausen, in denen man sich sammeln kann, doch danach zieht der Autor das Tempo sofort wieder an. Der Täter schlägt auf seinem Rachefeldzug gnadenlos zu und rechnet mit seinen Opfern ab. Beim Lesen sollte man deshalb nicht zu zartbesaitet sein, da die Situationen, in denen die Leichen aufgefunden werden, so realistisch beschrieben werden, dass sofort das Kopfkino anspringt und man die entsprechenden Bilder vor Augen hat. Auch wenn man, durch die wechselnden Perspektiven, etwas mehr weiß, als die Ermittler, bleibt der Fall rätselhaft. Man kann sich nie sicher sein, welche Wendung die Handlung auf den nächsten Seiten nimmt, denn es kommt immer wieder zu Überraschungen. Das Ganze gipfelt schließlich in einem Finale, das einem den Atem raubt.
Ein atemberaubend spannender Fall für Rabea Wyler und Jan Grall, der durch ein hohes Tempo dafür sorgt, dass man förmlich durch die Seiten fliegt!