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Veröffentlicht am 05.10.2021

eine Stadt in Flammen?

Als die Stadt in Flammen stand
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Der Klappentext hört sich richtig spannend und interessant an: „Ein schwarzes und ein weißes Mädchen. Eine Stadt in Flammen. Nur gemeinsam können sie überleben.“
„Als die Stadt in Flammen stand“ von Kimberly ...

Der Klappentext hört sich richtig spannend und interessant an: „Ein schwarzes und ein weißes Mädchen. Eine Stadt in Flammen. Nur gemeinsam können sie überleben.“
„Als die Stadt in Flammen stand“ von Kimberly Jones und Gilly Segal wartet mit einem interessanten Setting und eine tollen Grundidee auf. Leider fand ich die Umsetzung nicht wirklich gelungen. Mir fehlte es an Spannung, ordentlich Tiefgang und den Bezug zu den Charakteren konnte ich nicht wirklich aufbauen. Das Buch ließ sich toll lesen und die Kapitel werden abwechselnd aus Lenas und Campbells Sicht geschrieben. Insgesamt war mir das aber zu wenig. Man hätte weiterführende Erklärungen in die Geschichte einarbeiten können, um das Ganze besser darzustellen. Was der Handlung an Tempo fehlt, teilweise ist es sehr langwierig, kommt umso hektischer in der Beschreibung der Szene rüber.
Als Fazit kann man festhalten, dass viel Potential nicht ausgeschöpft worden ist. Hier wäre wirklich mehr drin gewesen.

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Veröffentlicht am 05.11.2020

Eine Sensation? Nein, leider nicht.

Asterix - Der Goldene Hinkelstein
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„Asterix - Der Goldene Hinkelstein“ von René Goscinny und Albert Uderzo ist kein wirklicher Asterix-Band, so wie man die Abenteuer des gallischen Freundes eigentlich kennt. Es ist vielmehr ein Mini-Abenteuer ...

„Asterix - Der Goldene Hinkelstein“ von René Goscinny und Albert Uderzo ist kein wirklicher Asterix-Band, so wie man die Abenteuer des gallischen Freundes eigentlich kennt. Es ist vielmehr ein Mini-Abenteuer welches 1967 in Frankreich als Schallplatte mit Begleitheft veröffentlicht wurde. Vom Umfang her würde die Geschichte lediglich ein Drittel eines normalen Bandes füllen. Zudem liest sich das Ganze eher wie ein Theaterstück mit wenigen Illustrationen.
Der Funke springt nicht rüber. Diesmal gilt nicht: Man muss einfach alle haben! Es ist zwar schön, dass man ein altes Abenteuer nun endlich in deutscher Sprache vorliegen hat, jedoch ist das mir zu wenig. Zu wenig Geschichte, zu wenig Esprit, zu wenig Illustration. Vielleicht hätte man das Begleitheft als solches auch behandeln sollen. Als Zugabe zum nächsten Band in einer besonderen Ausstattung wäre dies aus meiner Sicht vernünftiger gewesen.
Für Sammler definitiv ein Muss. Alle anderen warten lieber auf den nächsten Asterix-Band.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Plötzlich Stille

Die Stille
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Bereits das Cover lässt die Stille erahnen, welche in dem Werk von Don DeLillo vorherrschen sollte, jedoch haben die Charaktere in diesem Buch einen enormen Redebedarf. Die Welt im Ausnahmezustand – und ...

Bereits das Cover lässt die Stille erahnen, welche in dem Werk von Don DeLillo vorherrschen sollte, jedoch haben die Charaktere in diesem Buch einen enormen Redebedarf. Die Welt im Ausnahmezustand – und jeder geht damit anders um, hat sein Ventil, um diese neuartige Konfrontation zu bewältigen.
„Die Stille“ ist ein Werk, welches polarisieren wird. Vieles wirkt sehr diffus. Ein perfektes Beispiel dazu liefert der Autor selbst: „Halbsätze, nackte Wörter, Wiederholungen. Diane hätte das gern als eine Art ritualistischen einstimmigen Cantus planus gesehen, aber dann sagte sie sich, Prätentiöser Unsinn.“ [27]
Auf der anderen Seite sind da wirklich schöne, philosophische Überlegungen, die perfekt zum Status quo passen. Das ist schon sehr durchdacht. „Je fortgeschrittener, desto verletzlicher. Unsere Überwachungssysteme, unsere Geräte zur Gesichtserkennung, unser Bildauflösung. Woher wissen wir, wer wir sind?“ [34]
Das Buch möchte sehr viel – und das auf wenigen Seiten. Eine richtige Auseinandersetzung mit dem Thema der Stille findet nicht statt. Ich hatte das Gefühl, dass lediglich die Spitze eines Eisbergs betrachtet wurde und manches, hier am Beispiel Corona nur aufgrund der aktuellen Lage mit einem Satz erwähnt wurde. „Das Virus, die Seuche, Corona, die Märsche durch die Flughäfen, die Masken, die entleerten Straßen der Städte.“ [44 f.]
Die Charaktere wirken auf mich sehr kopflos. So agieren sie auch. Das spiegelt sich im Handeln und in den unklar, verworren und nicht leicht zu durchschauenden Monologen wieder, auch wenn sie mit anderen reden.
„Was geschieht auf den Straßen? Was ist da draußen? Wer ist da draußen? (…) Zehn Jahre in Amerikanischer Eiche gelagert (…) Was ist mit deinen Schuhen passiert?“ [49]
Mir ist das Ganze zu wenig, zu konstruiert. Und nach einem Flugzeugabsturz, Platzwunde am Kopf, schiebt man eine Nummer, nur um sich die Wartezeit im Krankenhaus zu verkürzen? Nein, so kann Don DeLillo mich nicht begeistern.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Fragen unserer Zeit

Technophoria
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Die Inhaltsangabe preist „Technophoria“ von Niklas Maak als Roman zu den großen Fragen unserer Zeit an: wild, melancholisch und hinreißend zugleich. Dem kann ich nicht zustimmen. Ja, es ist ein Buch, das ...

Die Inhaltsangabe preist „Technophoria“ von Niklas Maak als Roman zu den großen Fragen unserer Zeit an: wild, melancholisch und hinreißend zugleich. Dem kann ich nicht zustimmen. Ja, es ist ein Buch, das viele Themen abhandelt und diese auch gesellschaftlich betrachtet. Aber es sind viel zu viele Themen. Ich schreibe extra Buch, denn als Roman würde ich es nicht bezeichnen, da die Geschichte nicht wirklich fesselnd oder gar spannend ist. Das wäre aber wahrscheinlich der Fall gewesen, wenn sich Maak auf die Geschichte mit der Qattara-Senke in der Libyschen Wüste in Ägypten beschränkt hätte. So ist aber das Ganze zu überfrachtet.

Die Charaktere bleiben blass, unnahbar und des Öfteren hatte ich das Gefühl, dass vieles nur zusammengewürfelt erscheint. Während mich die Betrachtung der Vergangenheit noch fasziniert hatte, ging es danach nur noch quälend weiter. Es war ein stetiges Auf und Ab, ohne dass es fesselnd wirkte. Vieles von dem man in diesem Buch gelesen hat, ist nach Beendigung wieder vergessen.

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Gerüchte sind wie Samen

Das Gerücht
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„Gerüchte sind wie Samen, die der Wind verbreitet. Man kann nie voraussagen, wo sie landen werden, aber sie werden landen. … Es ist ganz gleich, ob Gerüchte wahr sind oder falsch. Je häufiger sie wiederholt ...

„Gerüchte sind wie Samen, die der Wind verbreitet. Man kann nie voraussagen, wo sie landen werden, aber sie werden landen. … Es ist ganz gleich, ob Gerüchte wahr sind oder falsch. Je häufiger sie wiederholt werden, desto schneller und stärker wachsen sie.“ [107]
Der Klappentext von „Das Gerücht“ der Autorin Lesley Kara hat mich ziemlich neugierig auf diesen Roman gemacht. Was wird die Leser*innen hier wohl alles erwarten? Gerade im Hinblick auf Fake News bietet die Geschichte ordentlich Potenzial und ist somit auch brandaktuell.
Wie bereits in dem eingangs erwähnten Zitat beschrieben, ist es egal ob Gerüchte wahr oder falsch sind. Fallen sie auf einen Nährboden, werden sie weiter befeuert, dann wird automatisch eine Spirale von Ereignissen in Gang gesetzt, deren Ausgang man nicht mehr kontrollieren kann. Die Gerüchte verselbständigen sich und nehmen ein unbekanntes Ausmaß an.
Leider dümpelt die Geschichte lange vor sich hin. Es zieht sich alles enorm. Mir fehlt das gewisse etwas, was mich zum Weiterlesen animiert. Auch wenn man wissen möchte wie alles sich entwickelt, so muss man sich zwingen weiter zu lesen. Und das, obwohl der Schreibstil angenehm ist. Die Geschichte nimmt erst auf den letzten hundert Seiten Fahrt auf. „Eine Erkenntnis folgt der anderen. Ein Kartenhaus bricht in sich zusammen.“ [309] Insgesamt ist das aber zu wenig. Auch wird das Potenzial nicht voll ausgeschöpft. Das ist schade.

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