Krimi für gemütlichen Abend
Agatha Raisin und die ertrunkene BrautAgatha ist deprimiert, denn ihr Mann James hat beschlossen, ins Kloster zu gehen. Von der Welt enttäuscht und allein gelassen, flieht Agatha auf die weitentfernteste Insel, die das Reisebüro finden konnte. ...
Agatha ist deprimiert, denn ihr Mann James hat beschlossen, ins Kloster zu gehen. Von der Welt enttäuscht und allein gelassen, flieht Agatha auf die weitentfernteste Insel, die das Reisebüro finden konnte. Doch auch hier erinnert sie zu viel an ihre vergangene Beziehung und sie ist froh, nach wenigen Wochen wieder zurück in den Cotswolds zu sein. Sie beschließt, ihr Leben wieder selbst in die Hand zu nehmen und meldet sich bei einem Pilateskurs an. Doch bereits auf dem Weg zur zweiten Stunde, wird eine tote Frau von einem herannahenden Hochwasser angeschwemmt, bekleidet mit einem Brautkleid samt Brautstrauß. Natürlich kann es sich Agatha nicht nehmen lassen, diesem Fall nach zu gehen. Zusammen mit ihrem ehemaligen Kollegen und Freund Roy, sowie ihrem neuen Nachbarn John Armitage, macht sie sich mit einer List an die Aufklärung des Mordes. Sehr zum Missfallen der örtlichen Polizei. Und auch die Befragten sind alles andere als begeistert. So dauert es nicht lange, bis es zu einem weiteren Mord kommt.
M.C. Beatons zwölfter Roman über Agatha Raisin und ihre kriminalistischen Fähigkeiten, ist erneut typisch britisch geschrieben. Eine etwas verschrobene und gleichzeitig liebevolle Kriminalgeschichte, eingebettet in die Landschaft der Cotswolds. Eine Mischung aus grausamem Mord und Dorfidylle. Auch die altbekannten Einwohner des kleinen Dorfes Carsely sind wieder mit dabei und auch wenn sie keine direkte Rolle in dem Mordfall spielen, so sind sie immer Teil der Handlung. Ich finde, dass rundet die Geschichte wunderbar ab und gibt einem nach der Menge an Romanen fast ein bisschen das Gefühl, Teil des Dorfes zu sein. Sehr gut gelöst finde ich auch den Neubeginn nach den vielen Auf und Abs mit James Lacey. Ich hatte schon bei den letzten Romanen das Gefühl, dass es hier nicht mehr viel Entwicklungspotential gibt. Mit diesem Buch nimmt der Autor einen neuen Anlauf, in dem auch Agatha selbstbewusster zu werden scheint. Dabei ist die Geschichte gewohnt lebendig geschrieben mit dem Fokus auf den Dialogen zwischen den beteiligten Personen. Diese bekommen dadurch auch ihren ganz eigenen Charakter, denn jeder hat seinen persönlichen Sprachstil. Der kriminalistische Teil ist, nach meinem Empfinden, logisch aufgebaut und man hat zwar oft eine Vermutung, wie der Fall ausgehen könnte, aber die Handlung wird meist so offen gehalten, sodass man zum Schluss noch mal überrascht werden kann.
Insgesamt kann ich sagen, dass M.C. Beaton auch hier wieder einen gelungenen Krimi für gemütliche Herbstabende und einer Tasse Tee geschrieben hat und ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Übersetzungen.