König Artus lässt bitten… Für mich einer der besten Bände der Reihe bislang!
Ein ehemaliger Mitstudent und Freund, von allen nur „Dan „The Man“ genannt, verbrennt in seinem Haus. Doch zuvor hat er Ruth noch eine Nachricht zukommen lassen, in der er ihr mitteilt, dass er bei Ausgrabungen, ...
Ein ehemaliger Mitstudent und Freund, von allen nur „Dan „The Man“ genannt, verbrennt in seinem Haus. Doch zuvor hat er Ruth noch eine Nachricht zukommen lassen, in der er ihr mitteilt, dass er bei Ausgrabungen, in einem ehemaligen Römerlager, die Gebeine von König Artus höchstpersönlich aufgefunden hat, jedoch noch eine zweite Meinung zur endgültigen Identitätserkennung einholen lassen möchte. Aus diesem Grund bittet er Ruth darum. Außerdem klingt bereits in seiner Mail durch, dass er sich bedroht fühlt. Ruth ist wie vor den Kopf geschlagen, doch selbstverständlich will sie den letzten Wunsch von Dan erfüllen. Vor allem, als sie erfährt, dass Dan ermordet wurde. Zusammen mit dem Druiden Cathbad und ihrer kleinen Tochter Kate, macht sich Ruth auf den Weg in den Norden Englands. Während Cathbad sich hingebungsvoll um die quirlige Kate kümmert und beide zunächst wunderschöne Urlaubstage verleben, versucht Ruth, in Bezug auf den Knochenfund, Licht ins Dunkel zu bringen.
Sehr rätselhaft erscheint ihr vor allem, dass das Skelett von gleich zwei Personen stammt, die jedoch keinesfalls so alt sind, wie die Knochen von König Artus. Irgendjemand, womöglich Dans Mörder, muss die Knochen vertauscht haben. Aber wer hat so etwas getan und vor allem welches Motiv hat den Täter bloß dazu bewogen?
Ruths Aufenthalt in dem beschaulichen Örtchen muss ihm jedoch ein Dorn im Auge sein, denn plötzlich bekommt sie bedrohliche SMS Nachrichten. Und auch jemand aus Cathbads Freundeskreis stirbt, so dass Ruth nichts anderes übrig bleibt, als sich an DCI Nelson zu wenden, der sich gerade zufällig mit seiner Frau ganz in der Nähe im Urlaub, nämlich in Blackpool, befindet und zudem Vater ihrer kleinen Tochter Kate ist. Letzteres ließ sie bislang zögern, doch als sie fürchten muss, dass sie und Kate in akuter Lebensgefahr schweben, informiert sie Nelson, der aus allen Wolken fällt, aber sogleich alle Hebel in Bewegung setzt, um den Fall mit seinem Ex-Kollegen zu lösen…
Der fünfte Teil um die forensische Archäologin Dr. Ruth Galloway spielt diesmal in einem kleinen Ort in äußersten Norden Englands. Obwohl es zunächst so aussieht, als ob DCI Nelson diesmal außen vor wäre, hat es die Autorin dann doch noch geschafft, auch den knorrigen Ermittler und Ruth Ex-Geliebten in die Story zu integrieren, denn zufällig stammt er aus dieser Region und besucht in diesem Roman zusammen mit seiner Frau, seine noch lebende Mutter.
Jedoch muss man nun nicht befürchten, dass die Autorin sich in seitenlangen Ergüssen über DCI Nelsons Familientreffen auslässt. Fans der Serie können da ganz beruhigt sein, denn auch im fünften Teil der Reihe bleibt Nelson so wie er ist. Seine Arbeit geht stets vor. Sehr witzig fand ich die Dialoge, die er mit seinem Ex-Kollegen und jetzigem Leiter der Dienststelle führt, der zusammen mit ihm versucht, den Fall aufzuklären. Sandy ist eben ein Original, genau wie Nelson.
Apropos Original. Mit großer Freude durfte ich feststellen, dass in „Rabenkönig“ der Druide Cathbad einen noch größeren Part einnimmt, als je zuvor in den Büchern der Serie. Da mir Cathbad eigentlich die liebste Figur dieser Reihe ist, weil ich seine liebeswerte Schrulligkeit, gepaart mit diesen besonders trockenen Kommentaren, die er anderen gegenüber an den Tag legt, so liebe, hatte ich beim Lesen von „Rabenkönig“ diesmal wieder ungetrübte Lesefreude zu verbuchen. Zugegeben, der Kriminalfall mag vielleicht nicht unbedingt sehr knifflig wirken und auch Spannungselemente sind, sieht man einmal vom „Showdown“ am Ende ab, nicht wirklich vorhanden, doch auch diesmal gelingt es Elly Griffith, ein wohliges Lesegefühl zu schaffen, dass sich bei mir sogleich einstellt, wenn ich auf die bereits vertrauten Figuren der Serie treffe, die allesamt sehr vielschichtig gestrickt sind. Mögen viele Leser auch eine gewisse Sprödigkeit und Sperrigkeit bei Ruth feststellen, ich mag sie dennoch, auch wenn sie vielleicht nicht unbedingt eine große Frohnatur darstellt, was allerdings auch für DCI Nelson gilt.
Ihre Entwicklung gestaltet sich nach wie vor für mich sehr interessant und ich bin sehr gespannt darauf, ob DCI Nelson und Ruth womöglich doch noch ein Paar werden.
Ein wenig traurig fand ich es, nach einer sehr fiesen Schrecksekunde, die die Autorin mir beschert hat, dass eine der Hauptfiguren, am Ende des Romans, beschließt im kalten Norden zu bleiben. Ich hoffe sehr, dass das für die Zukunft weiterer Bände nicht bedeutet, dass diese Figur nicht mehr in Erscheinung trifft, denn das wäre ein herber Verlust für die Serie!
Kurz gefasst: König Artus lässt bitten… Für mich einer der besten Bände der Reihe bislang!