Profilbild von buchwurm05

buchwurm05

Lesejury Star
offline

buchwurm05 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit buchwurm05 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2020

Zauberhafte Reise

Juno und die Reise zu den Wundern
0

Juno hat nicht gerade eine glückliche Kindheit. Unverstanden von ihrer Mutter. Ignoriert von ihrem Vater. So träumt sie sich immer öfter weg. Stellt sich vor, mit dem Haus bis zu den Wolken davon zu fliegen. ...

Juno hat nicht gerade eine glückliche Kindheit. Unverstanden von ihrer Mutter. Ignoriert von ihrem Vater. So träumt sie sich immer öfter weg. Stellt sich vor, mit dem Haus bis zu den Wolken davon zu fliegen. Als junge Frau wagt sie den Schritt in die große Stadt und trifft dort auf Mr. James. Der ermutigt sie ihren Träumen zu folgen. Und so begibt sich Juno auf eine Reise in die Welt, um ihr Glück zu suchen.....

"Juno und die Reise zu den Wundern" ist ein Märchen für Erwachsene. Es beginnt ziemlich traurig und emotional. Von Anfang an hat es die Autorin geschafft, mich durch ihren bildhaften und fast poetischen Schreibstil, in den Bann zu ziehen. Mir kam es fast so vor als höre ich eine Stimme, die mich auf Junos Reise begleitet. Mit Begeisterung habe ich ihre Entwicklung vom Kind zur jungen Frau erlebt. Habe mit Juno gefühlt. Mich für sie gefreut, wenn sie eine neue Lektion gelernt hat. Von diesen gab es einige bei ihren Besuchen in ferne Länder. Dabei habe ich gerätselt wo sie sich befindet. Denn das besondere ist, kein Land wird mit dem richtigen Namen erwähnt. Vielmehr gibt es eine Umschreibung von einem markanten Merkmal des Landes. Während des Lesens habe ich mich öfter gefragt: träumt Juno oder erlebt sie es wirklich? Geschickt verschmelzen in der Geschichte Traumwelt und Wirklichkeit. Am Ende hat Juno einige Weisheiten für sich gelernt, die auch mich zum Nachdenken angeregt haben. Jeder ist seines Glückes Schmied. Man hat es selbst in der Hand.

Fazit: Ein zauberhaft geschriebenes Märchen für Erwachsene. Ich bin tief in die Geschichte eingetaucht und hatte faszinierende Lesestunden. Am Ende hat nicht nur Juno einiges für ihr Leben gelernt, sondern auch ich konnte etwas mitnehmen. Empfehle ich gerne weiter an alle, die nichts dagegen haben, sich in eine Traumwelt entführen zu lassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.10.2020

Angenehm leicht und spannend geschrieben

Die Tote in der Sommerfrische
0

1912. Der Journalist Christian Hinrichs reist nach Norderney, um einen Bericht über die Sommerfrische zu schreiben. Auf der Suche nach geeigneten Fotomotiven verschlägt es ihn an den Strand. Dabei entdeckt ...

1912. Der Journalist Christian Hinrichs reist nach Norderney, um einen Bericht über die Sommerfrische zu schreiben. Auf der Suche nach geeigneten Fotomotiven verschlägt es ihn an den Strand. Dabei entdeckt er eine Frauenleiche im Meer und zieht sie an Land. Beobachtet wird er von Viktoria Berg, Tochter eines Staatsanwaltes. Diese ist ganz entsetzt. Kannte sie doch die junge Frau. Während die Polizei an Selbstmord glaubt, sind Viktoria und Christian davon überzeugt, dass sie ermordet wurde und beginnen eigene Nachforschungen anzustellen.......

"Die Tote in der Sommerfrische" ist ein historischer Krimi und der erste Fall für Viktoria Berg und Christian Hinrichs. Auffallend ist der angenehm leichte Schreibstil, passend zur Leichtigkeit der Sommerfrische. So konnte ich mich gut ins Jahr 1912 hineinversetzen. Die Autorin hat es geschafft, die damaligen Begebenheiten durch ihre Protagonisten, die überschaubar sind, gut darzustellen. Mit Viktoria und Christian hat sie ein ungleiches Paar geschaffen, welches ich schnell in mein Herz geschlossen habe. Viktoria, modern denkend für ihre Zeit. Christian, der in der Vergangenheit eine große Dummheit begangen hat und aus ärmeren Verhältnissen stammt. Die Kapitel, die angenehm kurz sind, sind aus Sicht von Viktoria und Christian geschrieben. Mehr als einmal musste ich Schmunzeln, wenn beide ganz Miss Marple ähnllich und mit doch recht unkonventionellen Methoden ihre Nachforschungen angestellt haben. Spannung baut sich von Anfang an langsam auf. Kleinere Cliffhanger am Ende eines Abschnittes haben mich immer wieder zum Weiterlesen animiert. Geschickt werden etliche Verdächtige präsentiert. Ich habe Theorien angestellt, wieder verworfen und war mir bald sicher den wahren Mörder zu kennen. Doch ich wurde eines besseren belehrt.

Fazit: Ein toller Auftakt der historischen Krimireihe. Ich habe mich prima und kurzweilig unterhalten gefühlt. Zudem hat mir der Krimi noch einmal vor Augen geführt, dass Frauen früher kaum Rechte hatten. Weshalb mir Viktoria, die allen Widerständen zum Trotz ihr Leben eigenständig führen möchte, gut gefallen hat. Ich bin gespannt wie es mit ihr und Christan weitergeht und empfehle das Buch gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.10.2020

Die Pfalz wie sie leibt und lebt

Rebenopfer
0

Nadine Strobel beauftragt den Privatermittler Carlos Herb ihren Mann Hans, der seit geraumer Zeit spurlos verschwunden ist, zu finden. Lieber tot als lebendig. Möchte sie doch dessen Vermögen erben. Carlos ...

Nadine Strobel beauftragt den Privatermittler Carlos Herb ihren Mann Hans, der seit geraumer Zeit spurlos verschwunden ist, zu finden. Lieber tot als lebendig. Möchte sie doch dessen Vermögen erben. Carlos begibt sich in die Pfalz an die Weinstraße. Dort wurde Hans zuletzt gesehen. Aber was hatte er ausgerechnet in der Provinz zu suchen? Durch Zufall entdeckt Carlos das kleine Dörfchen Elwenfels. Die Bewohner sind sehr gastfreundlich, aber er wird einfach das Gefühl nicht los, dass sie etwas verschweigen......

"Rebenopfer" ist der erste Band einer Reihe um den fiktive Ort Elwenfels. Dieser war bereits 2014 unter anderem Namen erschienen und wurde nun vom Piper Verlag neu aufgelegt. Ich bin immer auf der Suche nach einer besonderen Geschichte. Bei diesem Krimi, der neben Spannung auch mit Humor glänzt, wurde ich nicht enttäuscht. Gleich von Anfang an war ich mitten im Geschehen und konnte wie Carlos die Pfälzer Gemütlichkeit kennenlernen. Die Dialoge sind größtenteils in Dialekt gehalten. Britta und Christian Habekost spielen förmlich damit. So konnte ich eine lustige Szene nach der anderen erleben. Habe herzhaft gelacht. Die Bewohner von Elwenfels sind mir gleich ans Herz gewachsen. Haben lebendig die Pfälzer Mentalität herüber gebracht. Selbst Carlos kann ihnen bald nicht widerstehen. Gleichzeitig hat etwas mystisches in der Luft gelegen. Was nach und nach für Spannung gesorgt hat. Gut gefallen hat mir auch, dass je weiter die Geschichte fortschreitet und der Ton ernster wird, man das auch am Schreibstil gemerkt hat. Am Ende kommt auf Carlos und die Bewohner von Elwenfels noch einiges zu.

Fazit: Ein Krimi, der die Pfälzer Gemütlichkeit durch seine Bewohner lebendig werden lässt und mir vergnügliche Lesestunden bereitet hat. Aber auch die Spannung kam nicht zu kurz. Schade, dass ich Elwenfels schon wieder verlassen muss. Aber nicht mehr lange und Band 2 erscheint. Ich freue mich schon. Für mich ein Highlight, das ich gerne weiter empfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.09.2020

Satirisch und gesellschaftskritisch

Grantlkatz
0

Nicht nur dass Steinböck mit dem Mord an einem dubiosen Bauunternehmer zu tun hat. Nein. Ihn erreicht auch noch der Hilferuf seines Freundes, dem Polizeipsychologen Horst Schmalzl. In Horstis Armen wurde ...

Nicht nur dass Steinböck mit dem Mord an einem dubiosen Bauunternehmer zu tun hat. Nein. Ihn erreicht auch noch der Hilferuf seines Freundes, dem Polizeipsychologen Horst Schmalzl. In Horstis Armen wurde seine Internetbekanntschaft mit durchgeschnittener Kehle gefunden. Die Tatwaffe noch in seiner Hand. Es sieht nicht gut für ihn aus. Ehrensache, dass Steinböck und Team ihr Möglichstes tun, um ihm zu helfen. Mit von der Partie natürlich auch Steinböcks Katze Frau Merkel, die kurzerhand als Babysitter für Horstis Dackel abgestellt wird....

"Grantlkatz" ist Band 5 einer Reihe mit Kommissar Steinböck und seiner Katze Frau Merkel. Diese macht dem Titel mal wieder alle Ehre. Hat zu allem etwas zu sagen. Die Seitenhiebe sitzen. Herrlich satirisch und gesellschaftskritisch. Ich habe mich köstlich amüsiert. Ach ja. Wer die Bücher noch nicht kennt. Frau Merkel kommuniziert mit ihrem Dosenöffner Steinböck. Das ist das besondere an dieser Reihe. Beide für mich ein Dreamteam. Die Figuren haben alle ihre Eigenarten. Nehmen sich selbst auf die Schippe. Tragen dadurch zum Gelingen der Geschichte bei. Lustig, wenn sie selbst über den Autor lästern. Gut gefallen mir dabei die Dialoge in bayrischem Dialekt. Das wirkt authentisch und ist auch für Nichtbayern verständlich. Lange habe ich gerätselt, wie beide Fälle zusammenhängen. Ob sie überhaupt zusammenhängen. Konnte mir das kaum Vorstellen. Hier hat es der Autor geschafft eine schlüssige Lösung zu bieten, die gleichzeitig in vielerlei Hinsicht überrascht hat. Der Epilog am Ende kommt dann ziemlich harmonisch daher und hat für mich das Ganze perfekt abgerundet.

Fazit: Ein Krimi, der herrlich satirisch und gesellschaftskritisch ist. Der dabei aber auch Spannung bietet und noch einige Überraschungen parat hat. Steinböck, sein Team und nicht zu vergessen seine Katze Frau Merkel laufen jedes Mal wieder zur Höchstform auf. Gerne mehr davon und eine Leseempfehlung von mir.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.09.2020

Ungewöhnlicher Schreibstil

Belgische Finsternis
0

In Raaffburg, einer Kleinstadt im deutschsprachigen Raum Belgiens, tauchen neue Erkenntnisse zu einem Cold Case auf. Damals verschwand ein Jugendlicher spurlos. Piet Donker, Ermittler aus Brüssel und zur ...

In Raaffburg, einer Kleinstadt im deutschsprachigen Raum Belgiens, tauchen neue Erkenntnisse zu einem Cold Case auf. Damals verschwand ein Jugendlicher spurlos. Piet Donker, Ermittler aus Brüssel und zur Zeit beurlaubt, wird für diesen Fall abkommandiert. Er ist alles andere als begeistert. Hat er doch noch mit den Folgen seiner letzten Ermittlungen zu kämpfen und auch Privat läuft es nicht gut. Schweren Herzens ergibt er sich seinem Schicksal und merkt bald, dass viel mehr in dem Fall steckt.......

"Belgische Finsternis" ist das Debüt von Stephan Haas. Gleichzeitig mein erster Krimi mit Belgien als Setting. Weshalb ich sehr gespannt war. Ich wurde nicht enttäuscht. Als erstes fällt der ungewöhnliche Schreibstil auf. Dieser ist in Ich-Form aus Sicht von Piet Donker geschrieben. Dabei konnte ich tiefe Einblicke in seine Gedankenwelt erhalten. Man erfährt einiges über seinen alten Fall und was passiert ist. Auch über sein Privatleben erzählt er. Was mir auch gut gefallen hat, Lokalkolorit fließt wie nebenbei ein. Nicht zu viel. Nicht zu wenig. Genau das richtige Maß. Auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Einige wenige Kapitel sind aus Sicht von Ella Weeber geschrieben, die damals ihre Mutter und den Bruder verloren hat. Hier wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie etwas verschweigt. So habe ich ein paar Theorien entwickelt. Durch geschickte Wendungen musste ich sie aber wieder verwerfen. Da blieb es nicht aus, dass mich der Schluss komplett überraschen konnte.

Fazit: Ein Debüt, das mich in vielerlei Hinsicht überrascht hat. Besonders herausstechend ist der Schreibstil. Durch die Ich-Form hat es sich als eine Art Erzählung angefühlt. Konnte mich von Anfang an faszinieren und hat mich dadurch die Protagonisten gut verstehen lassen. Belgien als Setting fand ich erfrischend anders. Ein tolles und lesenswertes Gesamtpaket, das ich sehr gerne weiter empfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere