Ein Meisterwerk!
Cassardim 2: Jenseits der Schwarzen TreppeDa es sich um den zweiten Band einer Reihe handelt, sind Spoiler zum ersten Teil enthalten.
Nachdem „Cassardim- Jenseits der goldenen Brücke" mein Jahreshighlight 2019 war, konnte ich es kaum erwarten, ...
Da es sich um den zweiten Band einer Reihe handelt, sind Spoiler zum ersten Teil enthalten.
Nachdem „Cassardim- Jenseits der goldenen Brücke" mein Jahreshighlight 2019 war, konnte ich es kaum erwarten, wieder in die Geschichte einzutauchen und zu erwarten, wie es mit der Goldenen Erbin Amaia und dem Schattenprinzen Noar weitergeht.
Die Handlung setzte auch fast nahtlos an der Stelle an, wo Band 1 endete, und schon mit der ersten Seite hatte es Julia Dippel erneut geschafft, dass ich wieder alles um mich herum vergaß. Die Welt Cassardim wird weiter erkundet, neue Völker werden vorgestellt und die erstaunlichsten Kreaturen tauchen auf. Unter anderem ein flauschiger, kleiner Fellball mit Flügeln namens Flummel. Ist das nicht goldig? Auch die anderen liebgewonnen Charaktere aus Band 1 tauchen wieder auf und tragen das ihre zu dieser wunderbaren Geschichte bei. Außerdem gibt es natürlich die titelgebende Schwarze Treppe, die alles andere als gewöhnlich ist und sich durchaus mit den skurrilen Treppenhäusern in Hogwarts messen lassen kann. Zur Handlung sei nicht viel verraten, nur: Die Hochzeitsglocken läuten. Und Amaia muss sich in der schwarzen Festung Noars Familie stellen, die so düster ist wie ihr Heim und ihre Titel.
Die Geschicht war durchweg spannend, romantisch und sehr unterhaltsam. Amaias Schlagfertigkeit ist beeindruckend und ihre Dialoge mit Noar haben mich regelmäßig laut lachen lassen. Andererseits führen sie auch tiefgründige Gespräche, die das eigene Herz schneller schlagen lassen, ohne dabei kitschig zu werden. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, dass mit diesem Band die Reihe zu Ende ist und las die letzten Seiten mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Alles war nahezu perfekt, aber ich wollte Cassardim auch noch nicht verlassen. Und dann kam der letzte Satz. Ein Satz der es in sich hat, denn er wirkt erstmal unschuldig, aber… Das ist er nicht. Nachdem der erste Schock sich gelegt hatte suchte ich nach Hinweisen im Buch, ich las sogar den ersten Band erneut um herauszufinden, wie es nach diesem Satz weitergehen kann. Das Gute ist, dachte ich mir schließlich, es wird einen 3. Teil geben. Das schlechte ist, er kommt frühestens Ende 2021 heraus.
Insgesamt gelingt es Julia Dippel, Lyrik und Leichtigkeit meisterhaft zu kombinieren, sodass ihr unverwechselbarer Schreibstil allein schon lesenswert ist. Da aber auch die Figuren wunderbar herausgearbeitet sind und mir nahegehen wie sonst nur bei Sarah J. Maas, die Welt fantasievoll bis zum kleinsten Flummel erdacht ist wie wir es von J. K. Rowling kennen und die Handlung von vorne bis hinten fesselnd ist, kann ich diese Buchreihe jedem ans Herz legen, der auch nur ein bisschen was für Fantasy übrig hat. Und wenn nicht, dann kann man die Bücher trotzdem lesen, lieben und dann etwas für Fantasy übrig haben.