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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2020

nicht so spannend wie die Vorgänger

Schuld – Emma Sköld und der tote Junge
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Detective Emma Sköld hat sich noch nicht vom Alptraum der vergangenen 2 Jahre erholt, als in ihrer Nachbarschaft ein Mord verübt wird. Durch ihre Trennung von Nyhlén ist sie noch nicht ganz auf der Höhe. ...

Detective Emma Sköld hat sich noch nicht vom Alptraum der vergangenen 2 Jahre erholt, als in ihrer Nachbarschaft ein Mord verübt wird. Durch ihre Trennung von Nyhlén ist sie noch nicht ganz auf der Höhe. Erst als ein zweiter Mord passiert sieht Emma erste Zusammenhänge und beginnt fieberhaft zu ermitteln.

Wie schön, dass Sofie Sarenbrant wieder ein Buch fertig hat und wie schön, alle bekannten Gesichter aus den Vorgängerbänden wieder zu lesen.

Der Fall Magnus ist nun aufgeklärt, aber Emma hat immer noch Angst vor seinen Nachstellungen, was im Buch sehr interessant und gut beschrieben wird. Emmas Aufregung wird gesteigert durch verschiedene Nachstellungen und den Diebstahl ihres Laptops. Sarenbrant lässt dies beinahe beiläufig einfließen, arbeitet aber meiner Meinung nach hierbei schon an der Handlung für Band 5. Emmas Angst ist gut spürbar und wird durch Baby Ines‘ Anwesenheit noch verstärkt.

Sarenbrant legt falsche Fährten und bringt den Leser zum Grübeln. Rasch entwirft sie ein Szenario, dem man gerne folgt und sich seine eigenen Gedanken macht. Doch schnell ist klar: Sarenbrant hat noch mehr auf Lager.

Denn auch Nylen hat die Ereignisse noch nicht ganz verdaut und bekommt zudem Drohbriefe.
Doch der eigentliche Fall der Handlung ist ein ganz anderer: ein junger Mann wurde bei einem Einbruch ermordert, doch wer war hier wirklich der Täter? Es steckt viel mehr dahinter als ursprünglich gedacht. Leider war die Handlung dann nicht ganz so spannend wie in den Vorgängern, weil sie für meine Ansichten etwas sehr auf der Stelle tritt. Erst als Sebastian auftaucht, gewinnt der Krimi massiv an Spannung.

Fazit: Wie immer sehr gut zu lesen, fast wieder zu schnell zu Ende und ich freue mich schon auf ein weiters Buch von Sofie Sarenbrant.

Veröffentlicht am 10.10.2020

nicht so stark wie Band 1

Als die Sehnsucht uns Flügel verlieh
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Endlich ein neues Buch von Hanni Münzer. Sehnsüchtig hatte ich erwartet, wie es mit Kathi und Franzi weitergeht. Die beiden wurden in Russland interniert und müssen gleich die volle Härte des Regimes spüren. ...

Endlich ein neues Buch von Hanni Münzer. Sehnsüchtig hatte ich erwartet, wie es mit Kathi und Franzi weitergeht. Die beiden wurden in Russland interniert und müssen gleich die volle Härte des Regimes spüren. Gleichzeitig sucht ihre Mutter nach dem in Russland verschollenen Vater – und man erfährt endlich ihr Geheimnis, auf das man in Band 1 so hin gefiebert hat.
Band 2 schließt fast nahtlos an das erste Buch an. Man sollte „Heimat ist ein Sehnsuchtsort“ gelesen haben, bevor man mit diesem Band beginnt.
Kathi und Franzi waren mir gleich wieder sympathisch, die Handlung allerdings hat mich dieses Mal nicht ganz so begeistert. Es kam viel Technik vor und Spionage in Russland. In Band 1 erleben wir Kathi und Franzi noch im Vordergrund, man bangt mit ihnen und hofft. Hier treten die beiden leider teilweise etwas in den Hintergrund und die Entwicklungen in Russland stehen vorn. Bei Familiengeschichten mag ich es immer lieber, wenn die Protagonisten mehr Raum einnehmen.
Aber natürlich gibt es sie auch im Buch: die tollen Szenen mit den beiden Schwestern. Ich mag ja Franzi sehr gerne, das Kind wird einfach toll dargestellt mit ihrem sonnigen Gemüt. Als diese dann Kathi zu „Rübezahl“ und zum „Zwerg“ bringt –einfach herrlich geschrieben. Oder Anatolis List, die Suche der Mutter nach dem Vater… Darin konnte man sich dann glatt wieder verlieren. Andere Ereignisse kamen dafür wieder zu kurz – über Nadeshda hätte ich gerne mehr gelesen, z. B.
Fazit: Leider hat das Buch für mich ein wenig unter der Entwicklung der Atombombe und der Weltraumfahrt, sowie der ausführlichen Erläuterungen zu manchen Ereignissen in der Sowjetunion gelitten. Andererseits hatte es auch total schöne Seiten und dass es vermutlich einen 3. Band geben wird, freut mich dann doch.

Veröffentlicht am 03.10.2020

Kaltes Lesevergnügen

Dein kaltes Herz
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Was ist wirklich passiert? Das fragt sich der Leser schon nach wenigen Seiten beim neuen Thriller von Sharon Bolton.
Felicity arbeitet auf einer abgelegenen Insel in der Antarktis und hat Angst vor jedem ...

Was ist wirklich passiert? Das fragt sich der Leser schon nach wenigen Seiten beim neuen Thriller von Sharon Bolton.
Felicity arbeitet auf einer abgelegenen Insel in der Antarktis und hat Angst vor jedem Schiff, das im Hafen anlegt. Als das letzte Schiff des Sommers einläuft, bewahrheiten sich Felicitys Ängst und sie läuft weg. Doch längst ist nicht alles wie es scheint.
Denn im zweiten Abschnitt lesen wir Felicitys Vorgeschichte und die ist alles andere als harmlos.
Bolton erzählt eine Geschichte, die verzwickter nicht sein könnte. Da spielt ein Psychiater, ermordete Obdachlose, Obsessionen und Ängste mit, denen man als Leser nur atemlos folgen kann. Die Zusammenhänge bauen sich erst nach und nach auf und die Autorin spielt mit den Nerven des Lesers, indem sie immer neue Wendungen einbaut, die überraschen. Ein wenig durchsichtig ist Felicitys Krankheitsbild zwar schon, aber im Grunde kann man das große Ganze erst kurz vor dem Ende erkennen.
Fazit: wieder ein spannend erzählter Thriller, mit kleineren Längen zu Beginn.

Veröffentlicht am 02.10.2020

Bewegende Geschichte

Die Bibliothekarin von Auschwitz
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Nach einer wahren Begebenheit.
„Es ist der Krieg, Edita“
So spricht Ditas Vater zu ihr als die Judenverfolgung losgeht. Dita ist 9 Jahre alt und ihre Eltern wollen noch vieles von ihr fernhalten. Doch ...

Nach einer wahren Begebenheit.
„Es ist der Krieg, Edita“
So spricht Ditas Vater zu ihr als die Judenverfolgung losgeht. Dita ist 9 Jahre alt und ihre Eltern wollen noch vieles von ihr fernhalten. Doch die Realität holt sie schneller ein, als sie denken können. Mit 14 Jahren kommen Dita und ihre Eltern ins Lager nach Auschwitz. Dita hat Glück und darf in die Familienscheune, wo ein paar Erwachsene sich um die Kinder kümmern und ihnen ein wenig Schulbildung vermitteln. Dita ist für die Bücher zuständig und kümmert sich liebevoll um sie. Immer voller Angst, dass sie erwischt wird, denn Bücher sind streng verboten in Auschwitz.
Anfangs hatte ich ein wenig Probleme, in das Buch zu finden. Auch Dita blieb mir ein wenig fremd und unnahbar. Ihre Rückblicke fand ich verwirrend. Erst allmählich nahm mich der Schrecken ihres Schicksals gefangen. Der Autor verwebt reale Geschehnisse mit etwas Fiktion, heraus kommt ein Tagebuch des Schreckens. Iturbe kannte Dita persönlich, was das ganze Buch zu etwas Besonderem macht.
Dita ist ein tapferes Mädchen und muss in jungen Jahren schon viel Leid erfahren. Doch Dita macht dies härter und hilft ihr dabei, zu überleben. Die Geschichte der Bibliothekarin nimmt im Buch gar nicht mal so viel Raum ein. Viel mehr wird dem Leser die Grausamkeit der Lager bewusst, aber auch, wie die Menschen zum Teil zusammenhalten, um einander zu helfen. Und wie sie um sich und ihre Lieben kämpfen. Berührende Szenen wechseln sich ab mit brutalen. Dieses Buch lässt niemanden kalt, auch wenn der Einstieg etwas holprig war.
Besonders schön fand ich auch den Einschub mit Anne und ihrer Schwester. Zwar kurz, aber irgendwie liebevoll.

Veröffentlicht am 29.09.2020

gut geschrieben, spannend aufgemacht

Zerrissen
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True Crime Thriller haben so ein bisschen was Besonderes: man weiß nie, was wahr ist und was erfunden.
Auch im neuen Thriller von Michael Tsokos hat Rechtsmediziner Fred Abel wieder jede Menge Fälle auf ...

True Crime Thriller haben so ein bisschen was Besonderes: man weiß nie, was wahr ist und was erfunden.
Auch im neuen Thriller von Michael Tsokos hat Rechtsmediziner Fred Abel wieder jede Menge Fälle auf seinem Tisch. Aus einem relativ harmlosen „Unfall“ mit schweren Folgen, entwickelt sich ein Szenario, das Abel so nie und nimmer erwartet hätte.
Und auch der Leser nicht. Mit Spannung verfolgt man Seite um Seite und da hat Tsokos so einige Überraschungen für den Leser bereit. Die Geschichte entwickelt irgendwann eine ganz eigene Dynamik und ohne dass viel Blut fließt, bleibt das Buch von der ersten Seite an spannend. Besonders gut fand ich auch, dass die Täter sich nicht so einfach haben überrumpeln lassen. Ein Mann gegen 10 und der eine gewinnt, ist immer so unglaubwürdig. Tsokos hat da so seine eigenen Ideen und die fand ich sehr gelungen. Allerdings war die Handlung teilweise schon sehr weit hergeholt, aber wer weiß, was nicht unter der Oberfläche in der Hauptstadt Deutschlands so brodelt.
Was aussieht wie ein schmales Bändchen „das man ja schnell durch hat“, hat es in sich. Auf 400 Seiten rast die Handlung nur so durch die Seiten und durch unterschiedliche Perspektiven bleibt es spannend.
Am Ende bekommt man als Leser noch einen kleinen Einblick in die Welt der Fälle des Autors, die ihn auch teilweise zu dieser Geschichte inspiriert haben. Man mag es teilweise kaum glauben. Sehr begeistert hat mich auch die Aussage, dass Abel und Herzfeld wiederkommen werden. Darauf freue ich mich schon sehr.