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Veröffentlicht am 06.11.2020

Umfassendes und informatives Buch über die Zusammenhänge von Ernährung und Gesundheit

Peace Food
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Bei diesem Buch handelt es sich um eine vollständig überarbeitete Neuauflage des Bestsellers von 2011. Ich kenne das damalige Buch nicht, sondern bin erst 2013 durch das gleichnamige vegane Kochbuch auf ...

Bei diesem Buch handelt es sich um eine vollständig überarbeitete Neuauflage des Bestsellers von 2011. Ich kenne das damalige Buch nicht, sondern bin erst 2013 durch das gleichnamige vegane Kochbuch auf die Arbeit von Dr. Ruediger Dahlke aufmerksam geworden. Die Rezepte aus diesem Kochbuch nutze ich seitdem gerne und regelmäßig. Hier liegt mir nun die theoretische Ergänzung vor. Das Buch ist in vier große Kapitel eingeteilt:

1. Krank durch Fleisch und Milchprodukte
2. Das Leid der Tiere
3. Das Beste für Körper und Seele
4. 30 vegane Rezepte für ein glückliches Leben

Im ersten Kapitel verweist Dr. Dahlke auf die China Study und erklärt offensichtliche Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit, die von der Wissenschaft lange ignoriert wurden. Hier geht es um unser Herz, um Autoimmunkrankheiten, um Krebs, den Bewegungsapparat und auch um Alzheimer und Demenz. Viele Krankheiten haben wir unserem modernen und oft ungesunden Lebensstil zu verdanken.
Für das zweite Kapitel sollte man starke Nerven haben, denn hier muss man beim Lesen einiges aushalten, da es um die Zustände in Schlachthöfen, bei der Massentierhaltung und in Legebatterien geht. Es ist starker Tobak, aber meines Erachtens sollten diese Tatsachen jedem bekannt sein. Nach der Lektüre dieses Buches weiß man, worauf man sich einlässt, und vielleicht kann dieser Bericht dazu führen, weniger Fleisch, Wurst, Eier und Milchprodukte zu konsumieren, denn es lohnt sich, nicht nur für die Tiere und die Umwelt, sondern auch für uns selbst, da unsere Gesundheit zu einem großen Teil davon abhängt.
Nach diesen sehr düsteren und ernsten Leseerfahrungen wird es nun, ab dem dritten Kapitel, positiv und richtiggehend sonnig. Nun erfahren wir mehr über alles, was uns gesund und glücklich macht. Dazu gehören auch die Sonne, ausreichend Schlaf, das Fasten und vor allem all das Gute, was wir in pflanzlichen Nahrungsmitteln finden. Vitamine und Mineralstoffe werden ausführlich vorgestellt, und es ist auch jeweils in einer Tabelle angegeben, in welchen Lebensmitteln man sie findet.
Im vierten Kapitel hat die bekannte, vom Gault Millau in Österreich zur Haubenköchin ernannte Dorothea Neumayr, dreißig leckere Gerichte zusammengestellt, alle vegan und wie das gesamte Buch für diese Neuauflage nach den neuesten Erkenntnissen überarbeitet. Es sind alles Rezepte, die sich unkompliziert nachkochen lassen. Die Tipps reichen vom warmen Frühstück über Salate, Suppen, Currys und andere Hauptgerichte wie beispielsweise Pizza und Pasta. Auch ein feines Dessert darf zur Abrundung nicht fehlen, und so kann man schon mit diesen dreißig Rezepten ganze vegane Menüs zusammenstellen.
Der Anhang hält eine umfangreiche Aufstellung über Quellen und weiterführende Literatur sowie die anderen Publikationen von Dr. Ruediger Dahlke bereit.
Mein Fazit: Hier hat man ein eindrucksvolles Buch, das gut verständlich wichtige Informationen zu Gesundheit und Ernährung beinhaltet und zugleich, durch die Rezepte, auch praktischen Nutzen bietet.

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Veröffentlicht am 17.10.2020

Die Welt von morgen

Die Fotografin - Die Welt von morgen
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Dieser dritte Teil der Reihe um die Wanderfotografin Mimi Reventlow spielt in den Jahren 1912 und 1913. Nach dem Tod ihres Onkels und einer privaten Enttäuschung hat Mimi Laichingen verlassen. Mit ihr ...

Dieser dritte Teil der Reihe um die Wanderfotografin Mimi Reventlow spielt in den Jahren 1912 und 1913. Nach dem Tod ihres Onkels und einer privaten Enttäuschung hat Mimi Laichingen verlassen. Mit ihr zusammen ist auch Anton gegangen, der Gastwirtssohn, der seine Chance wittert, das eingefahrene und recht trostlose Leben im Gasthaus seiner Eltern hinter sich zu lassen. Anton begleitet Mimi auf ihren Reisen und arbeitet zum Teil mit ihr zusammen. Mehr will ich an dieser Stelle gar nicht verraten, denn ich möchte niemandem die Spannung und Freude nehmen, Mimis und Antons Erlebnisse und Erfahrungen selbst zu erlesen. Nur so viel: ihr Weg führt sie unter anderem nach Berlin und nach Münsingen.
Sie begegnen alten Bekannten und lernen neue Menschen kennen, und nicht nur einmal steht Mimi an einem Scheideweg im Leben und muss sich neu orientieren. Das ist nicht immer einfach, auch nicht für eine aufgeschlossene und flexible junge Frau wie Mimi, denn die Welt verändert sich. Ich finde es sehr schön, dass Petra Durst-Benning bei ihren Charakteren immer mal wieder „alte Freunde“ auftauchen lässt, so begegnet man auch hier gleich mehreren Charakteren aus der Jahrhundertwind-Trilogie und erfährt etwas darüber, wie es ihnen ergangen ist und wie sie mittlerweile leben – für treue Durst-Benning-Fans, die so gut wie alles von der Autorin gelesen haben, ist das natürlich ein besonderes Schmankerl. Was mir auch sehr gefällt, ist, dass die weiblichen Charaktere alle stark sind und interessante Berufe ausüben. Beim Lesen erfährt man nebenbei enorm viel über altes Handwerk, in Mimis Fall ist dies eben die Fotografie und ihre Entwicklung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Auch die Probleme, die sich mit dem Fortschritt ergeben und zu einer Wandlung des Berufsbilds führen, werden angesprochen. In diesem dritten Band kommen aber auch noch viele interessante Informationen über das Druckerhandwerk und die Schäferei hinzu, die einen guten Eindruck vermitteln, was in diesen Berufszweigen damals aktuell und wichtig war.
So ist dieser Roman auch eine besondere Würdigung der Kulturlandschaft der Schwäbischen Alb und ein Ausdruck der Wertschätzung für den Beruf der Schäfer, der heutzutage vom Aussterben bedroht ist.
Wie man es von der Autorin kennt, so ist auch dieser Roman wieder sehr vielfältig und bunt. Es kommen ganz unterschiedliche, interessante Themen zur Sprache, und man erhält Einblick in verschiedene Lebensbereiche der damaligen Zeit.
Ich habe auch Band 3 sehr genossen, denn der Schreibstil der Autorin und ihre wunderbaren Geschichten fesseln mich immer wieder aufs Neue.
Da eigentlich jeder Band am Ende in gewisser Weise offen ist, macht dies natürlich neugierig auf die Fortsetzung. Auch diesmal gab es einen Cliffhanger, und ich muss gestehen, dass ich das Lesen absichtlich etwas hinausgezögert habe, um nicht allzu lange auf die Fortsetzung warten zu müssen.

Ich habe diesen Roman teils gelesen, teils als Hörbuch gehört. Beim Hörbuch handelt es sich um eine nur leicht gekürzte Lesung im MP3-Format, die im Audiobuch-Verlag erschienen ist und 665 Minuten umfasst. Gesprochen wird das Buch von Svenja Pages, und auch die gehörten Passagen haben mir ausgesprochen gut gefallen, denn die Sprecherin hat eine angenehme Stimme und trägt den Roman sehr eindrucksvoll vor. Man kann die Stimmungen in der Handlung gut nachvollziehen, und durch Veränderung der Stimmlage weiß man bei Dialogen auch stets, wer gerade spricht.

Alles in allem hat mich auch dieser Band wieder vollkommen überzeugt. Wer die Romane über die Wanderfotografin Mimi noch nicht kennt, sollte unbedingt mit dem ersten Band beginnen, da sich die Handlung fortlaufend aufbaut und Zusammenhänge verloren gehen, wenn man einzelne Bände herausgreifen würde. Aber es lohnt sich, mit der Reihe anzufangen, denn die Bücher sind überaus kurzweilig und fesselnd, so dass man quasi durch die Seiten fliegt, wenn man einmal angefangen hat.

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Veröffentlicht am 13.10.2020

Fesselnder Cosy Krimi in wunderschöner Aufmachung

Tod eines Lords
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„Tod eines Lords“ ist der Auftakt einer Krimireihe, die in alten englischen Herrenhäusern spielt. Die ungewöhnlichen Heldinnen der Reihe sind die junge Lady Christabel Mowgray und ihre Zofe Maud. Es beginnt ...

„Tod eines Lords“ ist der Auftakt einer Krimireihe, die in alten englischen Herrenhäusern spielt. Die ungewöhnlichen Heldinnen der Reihe sind die junge Lady Christabel Mowgray und ihre Zofe Maud. Es beginnt im Frühling des Jahres 1912 auf Letune Hall. Nach einer schlimmen Nachricht versinkt Lady Christabel in Trauer. Eine Einladung nach Ashburn Abbey kommt gerade recht, und Christabel tritt zusammen mit ihrer Zofe Maud die Reise dorthin an. Schon kurz nach ihrer Ankunft auf dem alten Landsitz der Willmingtons merken die beiden Frauen, dass hier nicht alles so rund und perfekt läuft wie der erste Eindruck vermitteln soll. Upstairs, bei den feinen Herrschaften, ist die Stimmung spannungsgeladen, und auch das Personal downstairs hat diverse Geheimnisse. Als es zu einem Todesfall kommt, betätigen sich Lady Christabel und Maud als Ermittlerinnen, denn sie spüren, dass an der Sache etwas faul ist und dass der junge Lord ganz sicher nicht eines natürlichen Todes gestorben ist. Es wird schnell klar, dass der verstorbene Lucian Willmington keinen besonders edlen Charakter hatte und dass die meisten Menschen auf Ashburn Abbey einen Grund hatten, ihn zu hassen und damit natürlich ein Motiv.

Ich fand es spannend und amüsant zu lesen, wie Lady Christabel und Maud vorgehen und ihre Recherchen zu dem Fall machen. Während Christabel sich upstairs bei der Herrschaft umhört, versucht Maud, downstairs beim Personal mehr in Erfahrung zu bringen. Beide stoßen dabei auf so manches Hindernis, lassen sich aber nicht so schnell entmutigen. Nicht nur einmal müssen sie ihre bisherigen Einschätzungen korrigieren oder auch völlig über den Haufen werfen, weil sie merken, dass sie sich mit ihrer bisherigen Einschätzung in eine Sackgasse manövriert haben.

Die junge Lady und ihre Zofe haben ein ganz besonderes Verhältnis, denn da ist einerseits eine gewisse Distanz, die von beiden nicht überbrückt werden kann, und doch nähern sie sich immer mehr an und werden fast so etwas wie Freundinnen. Mir sind die beiden Protagonistinnen sehr sympathisch. Auch alle anderen Personen, die im Buch eine Rolle spielen, sind sehr ausgiebig und gut charakterisiert. Aber ganz besonders hat mir die Atmosphäre der damaligen Zeit in englischen Herrenhäusern gefallen, die hier von der Autorin ganz wunderbar eingefangen wurde. Ein wenig hat mich das Flair an die Serie „Downton Abbey“ erinnert, die ich sehr liebe.

Nach Lösung des Falls gab es am Ende des Buches noch einen Cliffhanger, und ich war richtig froh, dass Band 2 schon bereit lag. Wie es aussieht, sind die Cosy-Krimis aus dem alten England als Trilogie angelegt, zumindest sind drei Bände auf dem zur Reihe gehörenden Lesezeichen zu sehen.

Schon die äußere Aufmachung der Bücher ist sehr gelungen. Auf jedem der drei Bände sieht man ein schönes altes Herrenhaus abgebildet, und das ganze Design ist wunderbar nostalgisch aufgemacht, was m. E. schon beim Betrachten Vorfreude aufkommen lässt.
C. L. Potter ist ein Pseudonym von Christiane Lind, unter dem sie diese schönen Landhauskrimis schreibt. Wer Christianes Bücher kennt, der weiß, dass auch hier ein vierbeiniger Protagonist nicht fehlen darf, denn eine Katze ist in jedem ihrer Romane auf jeden Fall immer dabei!

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Folge 13 und Beginn der zweiten Staffel - es geht spannend weiter

Stille Wasser sind auch nass
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Sehnsüchtig habe ich bereits auf den Beginn der zweiten Staffel gewartet, denn schon in zwölf Folgen von Staffel 1 hat mich die Geschichte um Janna und Markus in ihren Bann gezogen.

Wer die bisherigen ...

Sehnsüchtig habe ich bereits auf den Beginn der zweiten Staffel gewartet, denn schon in zwölf Folgen von Staffel 1 hat mich die Geschichte um Janna und Markus in ihren Bann gezogen.

Wer die bisherigen Bände noch nicht gelesen hat, dies aber noch tun möchte, dem empfehle ich, keine Rezension über die zweite Staffel vorher anzusehen und auch hier nicht weiter zu lesen, denn das würde die Spannung an den vorherigen Folgen eindeutig schmälern.

Wer jedoch mit der Vorgeschichte vertraut ist, der weiß, dass Janna und Markus dabei sind, sich ein gemeinsames Büro im Institut einzurichten.
Als ein neuer Auftrag für das Team hereinkommt, sind Markus und auch Janna der Meinung, es würde ein eher langweiliges Wochenende, denn sie sollen den Personenschutz für eine junge Wissenschaftlerin übernehmen, die auf der internationalen Konferenz zum Kriegs- und Krisenmanagement diverse Vorträge halten soll. Zumindest kann sich Janna auf den Aufenthalt in einem Luxushotel freuen und hat vor, diesen zu genießen. Doch dann kommt alles ganz anders…

Es sähe Janna und Markus gar nicht ähnlich, wenn das Wochenende wirklich so öde verlaufen würde, und über ein langweiliges Wochenende bräuchte die Autorin auch keine Geschichte zu schreiben. Was jedoch genau passiert, darüber möchte ich hier gar nichts weiter verraten, nur so viel: es wird turbulent. Wie bisher schon mit allen Folgen, so ist es mir auch diesmal ergangen, ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen! Wenn man ein Buch nicht aus der Hand legen kann, bis die Geschichte zu Ende ist, sagt das ja eigentlich schon alles. Ich finde es immer faszinierend, wie gut sich Janna inzwischen in dem Agentenjob bewährt. Das hat inzwischen auch Markus gemerkt, denn von seiner anfänglichen Gereiztheit ihr gegenüber in der ersten Staffel ist nichts mehr zu spüren. Ihr Verhältnis ist inzwischen als freundschaftlich zu bezeichnen, und sie sind ein gutes Team. Interessant ist auch, dass es immer mal wieder ganz gewaltig zwischen ihnen knistert. Man kann also gespannt sein, wie sich die Geschichte weiter entwickelt, und ich freue mich jetzt schon auf die nächste Folge, die hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt, denn diese literarische „Vorabendserie“ ist fesselnd und hat einen hohen Unterhaltungswert.

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Veröffentlicht am 30.09.2020

Zwei Frauen und die Verknüpfung ihres Schicksals über Jahrhunderte hinweg und das Geheimnis des Aloha-Spirit

Die Insel der vergessenen Träume
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Das wunderschöne Coverbild, das ein üppig grünes Tal mit einem Wasserfall zeigt, nimmt einen sofort mit in die Geschichte, die über zwei Zeitebenen berichtet, denn der gezeigte Ort spielt in beiden Handlungssträngen ...

Das wunderschöne Coverbild, das ein üppig grünes Tal mit einem Wasserfall zeigt, nimmt einen sofort mit in die Geschichte, die über zwei Zeitebenen berichtet, denn der gezeigte Ort spielt in beiden Handlungssträngen eine Rolle, und die Protagonisten sind von dem Anblick genauso hingerissen wie ich, wenn ich mir das Buch ansehe.
Der Roman spielt zum Teil Ende des 19. Jahrhunderts und dann wiederum in der Gegenwart. Die junge, unternehmungslustige Leonie reist nach Kauai, um dort eine Praktikumsstelle in einem Hotel anzutreten, denn in ihrer Heimat Hamburg hat sie schon einige Anläufe für ein Studium gemacht aber irgendwie noch nicht das Richtige für sich gefunden. Auf Kauai hat aber das Schicksal etwas anderes mit ihr vor, denn ein unglücklicher Umstand bei ihrer Anreise ist daran schuld, dass sie das Praktikum nicht antreten kann. Stattdessen hat sie einige schicksalhafte Begegnungen, die ihr den rechten Weg weisen.
Sie interessiert sich sehr für die Geschichte der Insel, denn ihr ist bekannt, dass ihre Vorfahren 1890 nach Hawaii ausgewandert waren und eine Zeitlang auf Kauai gelebt haben. Nachdem sie nun selbst auf der Insel gelandet ist, beginnt sie, nach Spuren zu suchen. Ihre ersten Nachforschungen über Clara und Paul Rautenbergen bringen Dinge zutage, die verstörend für die junge Frau sind. Aber sie lässt sich nicht beirren und forscht intensiver nach, denn sie spürt, dass da mehr ist, was sie wissen sollte. Dabei erlebt sie so manche Überraschung.
Im historischen Zeitstrang des Romans begleitet man Clara, die einer Verschwörung zum Opfer fällt und den falschen Mann heiratet. Liebe ist bei Paul Rautenbergen nicht im Spiel, wie auch Clara schnell feststellt, ganz im Gegenteil, er macht ihr das Leben zur Hölle. Eines Tages beschließt sie zu fliehen und ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. In der folgenden Zeit erlebt sie großes Glück aber auch unendlich viel Leid auf der schönsten Insel Hawaiis.
So recht kann ich es mir nicht vorstellen, wie es zwei Autorinnen zuwege bringen, einen gemeinsamen Roman zu schreiben. Aber ich kann auf jeden Fall sagen, hier ist es Christiane Lind und Julia K. Rodeit ganz wunderbar gelungen. Es gibt keine spürbaren Stiländerungen oder holprigen Stellen im Text, und die Handlungsstränge fügen sich schlüssig und nahtlos aneinander. Clara und Leonie, jede in ihrer Zeit, sind zwei sympathische junge Frauen, auch wenn sie beide anfangs etwas naiv an ihr neues Leben herangehen, denn das haben sie über die Jahrhunderte hinweg gemeinsam, dass sich auf Kauai ihre Zukunft bestimmt. Die unterschiedlichen Charaktere, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart sind feinfühlig und lebendig dargestellt. Der Roman ist nicht nur fesselnd und kurzweilig, er hat mir auch viel neues Wissen vermittelt, und ich habe vieles über Hawaii und insbesondere Kauai erfahren, denn die Autorinnen haben ihre fiktive Handlung auf ein stabiles Fundament historischer Tatsachen gestützt. Besonders gut haben mir die farbigen, plastischen Schilderungen der Natur und Schönheit des Landes gefallen, und beide Zeitstränge haben auch etwas Mystisches. Je weiter man liest, umso mehr verfällt man selbst dem Aloha-Spirit. Was das genau ist, erfährt man in diesem wundervollen Roman.

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