Ein trockener Fortlauf der Geschichte und eine zu konstruierte Entwicklung der Charaktere
Save YouRuby ist fertig mit der Welt – noch nie hatte sie so tiefe Gefühle für jemanden wie für James und genau von ihm wurde sie verletzt. Sie wünscht sich, dass sie einfach alles vergessen kann und zurück zu ...
Ruby ist fertig mit der Welt – noch nie hatte sie so tiefe Gefühle für jemanden wie für James und genau von ihm wurde sie verletzt. Sie wünscht sich, dass sie einfach alles vergessen kann und zurück zu ihrem alten Leben kann. Aber das wird schwierig: Denn sie kann James nicht vergessen, vor allem nicht, als er alles daransetzt, sie zurückzugewinnen.
Meine Meinung
Es war ein schneller Start in die Geschichte – und auch ein verwirrender. James schien wie ausgewechselt. In meiner Rezension zu «Save Me» habe ich geschrieben, dass ich finde, dass das Ende nicht zu James’ eigentlichem Wesen passt. Hier scheint es mir, als versuche die Autorin das wiedergutzumachen, indem James (wieder mal) eine 180 Grad Wendung macht.
Ich war überrascht, als plötzlich Kapitel aus Embers und Lydias Sicht hinzukamen. Normalerweise mag ich so etwas gar nicht, wenn mitten in der Geschichte plötzlich andere Sichten hinzukommen, aber hier hat es mich überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil: Die Geschichte hat es dringend nötig gehabt. Wären nicht diese zusätzlichen Handlungsstränge hinzugekommen, dann bräuchte man wirklich keinen zweiten Band. In gewisser Weise retten diese zwei James und Rubys Geschichte.
Wie erwähnt, ging es mit Ruby und James sehr schleppend voran. Um ehrlich zu sein war ich sehr enttäuscht. Einerseits ging es mir viel zu langsam, andererseits wollte ich nicht, dass es schneller voranging. (Hier kann ich nicht mehr dazu sagen, da ich sonst spoilern würde. 😊) Spannung war hier schon mal nicht vorhanden, von einem Spannungsbogen möchte ich auch gar nicht anfangen. Es war nun mal ein typischer Mittelband wie man ihn kennt.
Der Schreibstil war flüssig, wie man ihn sich von Mona Kasten gewöhnt ist. Auch die Dialoge liessen sich meiner Meinung nach besser lesen als beim ersten Teil. Weniger ist manchmal eben mehr. Jedoch ist mir etwas ins Auge gefallen, das ich mit der Zeit nicht mehr ignorieren konnte. »Er sieht so aus wie ich mich fühle.« Dieser Satz, in verschiedenen Variationen wie zum Beispiel mit »Er klingt … « oder »Sie bewegt sich … « war mir ein Dorn im Auge, da ich ihn ungelogen zehn Mal auf diesen 370 Seiten gelesen habe.
Das Ende war voraussehbar und wirkte meiner Meinung nach wieder zu gewollt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Autorin die Charaktere steuert und nicht umgekehrt. Natürlich kann man eine gewisse Geschichte im Kopf haben, aber dann muss man sich auch passende Charaktere dazu ausdenken. Ruby und James waren mir zu widersprüchlich und taten teils Dinge, die ich nicht erwartet hätte.
Ich hoffe, dass der letzte Band wieder etwas besser wird.
Fazit
Leider wurde ich enttäuscht von diesem Buch. Es war ein typischer Zwischenband, der nicht viel Handlung beinhaltete und sich zog. Jedoch habe ich mich über die zwei neuen Sichten gefreut, die hinzukamen, da es ohne diese definitiv langweiliger gewesen wäre. Wie beim ersten Band wirkt mir einiges zu gewollt und die Charaktere manchmal etwas widersprüchlich. Der Schreibstil war wie gewohnt flüssig zu lesen. Das einzige, das mich daran gestört hat, war der immer wiederkehrende Satz »Er/Sie sieht so aus wie ich mich fühle.« …