Für mich nicht der beste Krimi von Cay Rademacher
Stille Nacht in der ProvenceDie Stimmung zwischen Andreas und Nicola Kantor ist ebenso frostig wie das Wetter in der Provence, denn Andreas hat seine Frau zum wiederholten Male vor vollendete Tatsachen gestellt und so verbringen ...
Die Stimmung zwischen Andreas und Nicola Kantor ist ebenso frostig wie das Wetter in der Provence, denn Andreas hat seine Frau zum wiederholten Male vor vollendete Tatsachen gestellt und so verbringen die beiden die Weihnachtsfeiertage im mittelalterlichen Miramas-le-Vieux. Dort hat ein Lehrerkollege von Andreas ein Haus, dass er den beiden zur Verfügung stellt.
Gleich zu Beginn des Aufenthaltes bricht ein Stück des Innenhofes ein und legt ein mittelalterliches Kellergewölbe frei. Andreas glaubt, im dichten Schneetreiben einen Sarg zu erkennen. Verwirrt versucht er, Hilfe zu bekommen. Doch als er mit Milène Tanguy, einer Künstlerin, zurückkehrt, ist der Sarg mit seinem morbiden Inhalt verschwunden.
Niemand glaubt ihm, denn wer sollte einen Sarg im Keller verstecken? Hat er aufgrund seiner Überarbeitung Halluzinationen? Gleichzeitig macht aber das Verschwinden eines jungen Mannes vor zwei Jahren die Runde. Hat sich Andreas doch nicht getäuscht?
Während der Schneefall immer dichter wird, kommen sich Nicola und Andreas wieder näher, sprechen ihre Probleme an und beginnen auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.
Meine Meinung:
Ich kenne Cay Rademachers historische Krimis aus der unmittelbaren Nachkriegszeit in Hamburg und seine Provence-Krimis. Deshalb habe ich mich an diesen hier gewagt.
Die Idee hat mir gut gefallen. Die Atmosphäre ist stellenweise recht gruselig und passt so richtig zu den „locked room“-Krimis à la Agatha Christie. Der Schneefall, das Dorf, das retardiert wirkt und die wenigen Einwohner, die sich merkwürdig benehmen. Andreas sieht in jedem Dorfbewohner einen möglichen Täter. Aber, man sieht nur, was man sehen will.
Was ich allerdings überzogen finde, ist die Kletterpartie über schneebedeckte und rutschige Dächer sowie den Einbruch in das Haus eines potenziellen Verdächtigen. Diese Vorgehensweise passt irgendwie nicht zu einem etwas in die Jahre gekommenen Gymnasiallehrer.
Gut gelungen sind die Charaktere der Dorfbewohner, die allesamt nicht sehr freundlich wirken. Warum sie schroff daherkommen, wird im Laufe der Geschichte glaubwürdig enthüllt. Eine recht merkwürdige Figur ist der Dorfpolizist, der letztlich der Einzige ist, der sich mit Andreas auf die Suche nach dem Sarg macht. Die Auflösung ist für mich nicht ganz unerwartet gekommen.
Fazit:
Nicht der beste Krimi von Cay Rademacher. Daher kann ich nur 3 Sterne vergeben.