Direkt ins Herz
Die tausend Teile meines HerzensEin Hoover-Buch geht bei mir einfach immer und so stürzte ich mich voller Vergnügen in dieses Buch.
Merit verliebt sich Hals über Kopf in Sagan, dabei hat sie ihn eben das erste Mal gesehen. Der Kuss, ...
Ein Hoover-Buch geht bei mir einfach immer und so stürzte ich mich voller Vergnügen in dieses Buch.
Merit verliebt sich Hals über Kopf in Sagan, dabei hat sie ihn eben das erste Mal gesehen. Der Kuss, den sie von diesem Fremden bekam, verändert von jetzt auf gleich ihr Leben. Bis herauskommt, dass Sagan sie verwechselt hatte – mit ihrer Zwillingsschwester Honor. Von diesem Kuss darf auf keinem Fall jemand erfahren. Doch dies ist nur ein weiteres Geheimnis der Familie Voss.
Ich las die ersten Seiten und wusste: Dieses Buch wird mir das Herz brechen. Verliebt in den neuen Freund der Schwester? Schrecklich. Ich konnte es kaum erwarten, mehr zu erfahren. Und dann waren ja da noch all die dunklen Geheimnisse, die immer wieder erwähnt wurden. Kein Wunder eigentlich, wenn so viele Familienmitglieder unter einem Dach wohnen.
Die Spannung war also von Anfang an hoch und ich war mittendrin.
Dazu kam, dass ich Merit einfach gern hatte. Sie ist nicht der einfachste oder netteste Charakter, aber sie wirkt echt und ich lernte sie gern immer mehr kennen mit all ihren Eigenheiten und Macken.
Ich fieberte mit ihr mit und verliebte mich zusammen mit ihr Stück für Stück mehr in Sagan.
Häufig störte mich an den Hoover-Geschichten, dass die beiden Hauptpersonen sich sehen und es schlagartig ein Feuerwerk gibt. Ich konnte diese sofortige Anziehungskraft meistens nicht nachvollziehen. Doch hier konnte ich es.
Die Schreibweise von Colleen Hoover schafft es jedes Mal wieder, dass ich durch die Seiten fliege und kaum aufhören kann – egal, wie gut ich die Story eigentlich finde.
„Die tausend Teile meines Herzens“ begeisterte mich aber mit seinem Plot, den Figuren, dem Humor, der Spannung, mit den Entwicklungen und allem drum und dran.
Doch umso weiter ich zum Ende kam, stellte sich eine leichte Ernüchterung ein. Gefühlt hörte die Spannung vor dem Höhepunkt schon abrupt auf. Kein Knall, sondern ein Abflachen war es. Nichts, was mich ernsthaft enttäuschte, aber eben doch so viel, dass dieses Buch nicht mein liebstes Hoover-Buch werden wird. Trotzdem habe ich es sehr, sehr gern gelesen. Aber eben ohne, dass mir der Mund offen stehen blieb oder ich emotional total mitgerissen wurde.
Dabei waren die Bücher von Colleen Hoover dafür bisher immer ein Garant: Ich heulte mindestens einmal, nicht selten öfter. Und gerade bei diesem Buch hier bin ich fest davon ausgegangen, dass mir mein Herz gebrochen werden wird. Dem war aber nicht so. Ich fand das alles letztlich doch nicht so emotional.
Dazu kam, dass es ein paar offene Fragen nicht geklärt wurden und es sich für mich so anfühlte, als seien einige Probleme und Geheimnisse ganz schön aufgebauscht gewesen.
Also? Ich finde, „Die tausend Teile meines Herzens“ ist ein wirklich gutes Buch, dessen Entwicklungen ich gern verfolgte und Geheimnisse ich gern entschlüsselte. Ich legte es kaum beiseite und es machte mir echt Spaß.
Und doch fehlte ein wenig, um mich vom Hocker zu reißen.