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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.09.2022

Nett, aber wenig Spektakulär.

Die Türen dazwischen
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„Die Türen dazwischen“ ist ein Buch, das ich vor allem Jugendlichen ans Herz legen möchte, beschäftigt sich der Roman von Sarah Scherber doch mit Zukunftsängsten und dem Gedankenkarussell, was nach der ...

„Die Türen dazwischen“ ist ein Buch, das ich vor allem Jugendlichen ans Herz legen möchte, beschäftigt sich der Roman von Sarah Scherber doch mit Zukunftsängsten und dem Gedankenkarussell, was nach der Schulzeit kommt, welche Richtung für den Einzelnen passt, welches Ziel gesetzt wird.

„Wie wollte ich mein Leben denn gestalten? Wie sollte ich jemals eine endgültige Antwort auf so eine entscheidende Frage finden?“

Vorrangig erleben wir Emmas Zwiespalt, die scheinbar als einzige ihres Freundeskreises nicht weiß, wohin mit sich, wenn die Zeit des Lernens vorbei ist. In Gesprächen erfahren wir die Pläne und Träume ihrer kleinen Clique sowie weise, wahre Sprüche ihres Vaters und streifen weitere wichtige Punkte.

Neben Teenager-Problemen, manche alltäglich, manche nicht, wirft Eli — der Fremde im Baumhaus — Fragen auf, treibt die Geschichte in ungeahnte Sphären. Seine Offenbarungen und Hintergründe waren schlicht eingebracht, nicht greifbar, ebenso wie Emmas Akzeptanz. Zudem fehlt es der, deutlich zu glatten, Handlung an Tiefe, was bei einem Kurzroman zwar kein Kritikpunkt ist, aber der hier gegebene Umfang reicht weder für die Themen, an die sich die Autorin wagte, noch den zusätzlichen paranormalen Aspekt. Auch wird von Liebe gesprochen, die ich zu keiner Zeit fühlte, blieb der Raum für eine Entwicklung aus.
Der Schreibstil ist einfach, sodass die Seiten dahin fliegen, die Formulierung der Dialoge wirkte aufgesetzt, doch dies tut dem unvorhersehbaren Verlauf letztendlich keinen Abbruch.

Hervorheben möchte ich die schönen, stimmigen Zeichnungen zwischen den Kapiteln sowie die deutliche Botschaft, dass man sich manchmal einfach fallen lassen, auf seine innere Stimme hören und auf sich selbst vertrauen muss.

♡Du kannst die Richtung, die Du heute einschlägst, morgen ändern und übermorgen wieder. Du kannst Deine Ziele verschieben — egal, wie Du Dich entscheidest, wie oft Du Dich umentscheidest: Der Sinn Deines Lebens ist es, dieses zu leben, mutig und offen.♡

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Roman trifft auf Technik-Thriller in einem faszinierenden Setting.

Das Gottesspiel
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Eine Story voller jugendlicher Nerds und Hacker, denen von G.O.T.T. persönlich die elfte Plage in Form eines Computerspiels geschickt wurde.
Der Vollstrecker: eine allwissende künstliche Intelligenz.

Danny ...

Eine Story voller jugendlicher Nerds und Hacker, denen von G.O.T.T. persönlich die elfte Plage in Form eines Computerspiels geschickt wurde.
Der Vollstrecker: eine allwissende künstliche Intelligenz.

Danny Tobey hat mit seinem ausgeklügelten „GOTTESSPIEL“ eine großteils flüssig lesbare Geschichte in einem authentischen, an das Alter der Protagonisten angepassten Stil entworfen. Durch die Komplexität, die Vielzahl der Charaktere und einzelnen Handlungen, die jedoch immer wieder im Verlauf zusammentreffen und sich ergänzen, möchte ich mir nicht vorstellen, wie viel Zeit der Autor in die 560 Seiten investierte.

Die Kapitel sind recht kurz, was dazu führte, dass ich, trotz etlicher uninteressanter Details, die den Roman deutlich in die Länge ziehen, an einem Tag gemeinsam mit den "Vindicators" die mysteriöse Virtual-Reality ergründet habe. Vor allem zu Anfang lernt man die fünf Jugendlichen, ihre Probleme und Wünsche kennen, bekommt Einblicke in ihre Vergangenheit und Gedanken, sodass man im späteren Verlauf ihre Entwicklung wie auch ihre Entscheidungen nachvollziehen kann. Dass die Erzählperspektive jedoch ohne Kennzeichnung wechselt und zusätzlich durch andere Mitschüler ergänzt wird, war nicht nur des Öfteren verwirrend und anstrengend, sondern wirkte in dieser verwobenen, vielschichtigen Handlung übertrieben.

Charlie, Peter, Alex, Kenny und Vanhi sind (überdurchschnittlich) intelligente Schüler, doch sind sie auch intelligent genug, um sich der Verlockung »Wenn Du gewinnst, werden all Deine Träume wahr.« , die das harmlose Game zischelt, zu entziehen?
Die Hauptcharaktere sowie die Handlungsorte waren bildlich und ausführlich gezeichnet, durch die einfache Schreibweise konnte ich den großteils spannenden, erschreckenden Verlauf leicht folgen, selbst wenn Realität mit Virtualität verschwamm. Grade nach den ersten zweihundert Seiten nahm das Spiel Fahrt auf, wurde interessant und die Neugier auf die Reaktionen, die Konsequenzen ließen mich kaum los. Auch wenn Danny Tobey nicht auf langatmig ausgeführte Ausschweifungen verzichten konnte, kreierte er in diesem Reality-Game absurde Szenen, brachte Kreativität und Einfallsreichtum ein, während geschickt viele wichtige Themen in das Cyber-Netz geflochten waren.
Misshandlung, Drogen und Mobbing finden neben Politik, Glauben und der Frage nach Moral, Richtig und Falsch einen entscheidenden, unübersehbaren Platz.
Was wäre wenn...? Wie würdest Du Dich entscheiden...? Was ist real und besitzen wir tatsächlich einen freien Willen?
Mir selbst kam der Gedanke, ob es wahr sein könnte, dass sich unzählige Menschen jetzt grade durch ein willkürliches Spiel so verhalten, entscheiden, reagieren (...) wie sie es tun?! Gänsehaut...
(An-)Gespannt verfolgte ich die jungen Genies und das Spiel, dass längst keines mehr war; fühlte mit den fünf Nerds mit und wurde ständig genauso erschüttert wie sie selbst: denn die Entwicklung des Verlaufes ist nicht vorhersehbar, sondern voller ungeahnter Überraschungen und Wendungen, während sich die Ereignisse grade auf den letzten 200 Seiten überschlagen, die Handlung rasant fortschreitet und Wahrheiten aufgedeckt werden, mit denen niemand gerechnet hat.

Die Vorstellung, einer eigenständig denkenden KI wird für mich mit jedem Buch zu dem Thema beängstigender, grade, weil es immer realer, greifbarer wird.
Trotz Längen und meinem Gefühl, dass der Autor einfach ZU VIEL wollte, ist der Sci Fi-Thriller-Roman von Danny Tobey empfehlenswert und bietet zudem ausreichend Stoff, sich und die Gesellschaft zu hinterfragen.

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Veröffentlicht am 15.06.2020

Ein ruhiger, gefühlvoller Roman, der überrascht, zum schmunzeln & schwer schlucken bringt.

Farbenblind-Reihe / Farbenblind
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"FarbenBlind" haucht zwei jungen Menschen auf gefühlvolle Weise Einschränkungen des Sehens ein:
Der neunzehnjährige Milan ist von Geburt an in Dunkelheit gehüllt, während sich Leyla oftmals genau danach ...


"FarbenBlind" haucht zwei jungen Menschen auf gefühlvolle Weise Einschränkungen des Sehens ein:
Der neunzehnjährige Milan ist von Geburt an in Dunkelheit gehüllt, während sich Leyla oftmals genau danach sehnt; denn die Schülerin leidet an Synästhesie. Sie kann Töne sehen.

Neben diesen Hinderungen tragen die Hauptcharaktere familiäre Probleme, erlittene Verluste, Unsicherheiten & Zweifel auf ihren Seelen. Beider Leben ist von Einsamkeit durchtränkt, von schweren Schicksalen geprägt & Müttern, die manchmal keine sein können.
Gewohnheit im Gleichspiel mit Zufall & ein neugieriger Vierbeiner führen Milan & Leyla zusammen - & eine unumstrittene Verbindung wird mit dem ersten Wort geknüpft. Beide sahen, fanden in dem anderen das, was sie jahrelang verzweifelt, insgeheim suchten: jemanden, der versteht; der akzeptiert. Bedingungslos.
Maike gelang es Gefühle & Emotionen in die Kapitel zu legen, berührte mich mit ihren Worten, regte zum nachdenken & einem stummen Verständnis an.
Sie erschuf Protagonisten mit Geheimnissen, die nicht von Beginn an ersichtlich sind, gab Andeutungen, die vermuten & verwerfen ließen.

Ich habe "FarbenBlind" in kurzer Zeit gelesen, da die junge Schriftstellerin flüssig & unkompliziert schreibt. Durch viele Schachtel - oder Nebensätze, in denen manches, oft wiederholt, geschildert wird, & den, meiner Meinung nach der Thematik nicht gänzlich entsprechenden, zu einfachen Schreibstil geht jedoch eine gewisse Intensität, Eindringlichkeit verloren.
In der zweiten Hälfte dieser bildlich dargelegten Handlung vermisste ich leider das Kernthema. Gerne hätte ich mehr von der Synästhesie erfahren, mehr von dem Versuch gelesen, einem Blinden dank dieser seltenen Sonderbarkeit Farben in's Herz zu zeichnen. Leider ging dies durch andere eingebrachte Probleme unter.
Ich vermute, dass Maike zu viel wollte, dabei hätte "FarbenBlind" mit seiner außergewöhnlichen Thematik, der unbegreiflichen & doch präsenten, innigen Verbindung von Leyla, Milan & Alpha, dem zutraulichen Schäferhund, der so viel mehr wurde, als nur ein Haustier, genügt, um eine berührende Geschichte zu kreieren, die lange nachhallt. Sowohl in den Szenen, in der ich die Beiden erleben durfte, wie auch in denen, in denen sich jeder Einzeln seinen Gedanken hingibt zerschnitt eine tiefe Verletzlichkeit die Atmosphäre, Ehrlichkeit, greifbare Zerissen - & Unsicherheit, Zweifel. Ja, Maike schafft es Gefühle aus den Sätzen direkt in die Seele des Lesers zu werfen.
Manche Sequenzen tönen laut, überraschen durch Unvorhersehbarkeiten. Verwundern durch plötzliche Gefahr & gestandene Geheimnisse. Andere tränen stumm vor Einfühlsamkeit.
Dieses Buch ist Leise & gleichzeitig dröhnend.
Mit einem Ende, das mir minutenlang den Atem verschlug.

Auf den 464 Seiten ihres zweiten Romans schwingen viele wichtige Botschaften mit ...
erst wenn Du die Augen schließt, erkennst Du das Beste & die wirkliche Schönheit in einem Menschen.
Tiere können Löcher füllen, Seelen heilen & verstehen, was Menschen niemals verstehen können; geben, was Menschen niemals geben könnten.
ein erster Blick, ein kleines Lächeln reichen manchmal, damit ein Fremder zu einem Freund wird, sich die Seelen erkennen.
Nichts ist wie es scheint & es gibt so vieles, von dem wir keine Ahnung haben; das wir nicht sehen können.

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Veröffentlicht am 30.07.2024

Ich mag die Bücher der Autorin sehr, aber dieses leider nicht.

Funkenmagie
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„Funkenmagie“ war eine der ersten Veröffentlichungen von Liane Mars und bekam nun eine äußerliche Auffrischung.
Obwohl ich bisher jedes einzelne Buch der Autorin – egal, in welchem Genre es angesiedelt ...

„Funkenmagie“ war eine der ersten Veröffentlichungen von Liane Mars und bekam nun eine äußerliche Auffrischung.
Obwohl ich bisher jedes einzelne Buch der Autorin – egal, in welchem Genre es angesiedelt oder unter welchem Pseudonym es veröffentlicht wurde – sehr genossen und gerne empfohlen habe, bin ich mit Ineas und Eamons Story nicht warm geworden.

Inea, aus deren Sicht wir die Geschehnisse verfolgen, ist eine taffe, eigensinnige und manches Mal vorlaute Frau, die selbst in der gegenwärtigen Situation einen gewissen Optimismus und Kampfeswillen aufweist. Im Verlauf muss die Arven einiges einstecken und Verluste verkraften, Niederlagen akzeptieren und Opfer bringen. Alles, weil der Mann, den sie liebt, nicht nur für die Feinde ein Dorn im Auge ist. Auch für ihr Volk könnte der neue Fy-Riad das Ende bedeuten.
Dabei war Eamon, trotz seiner gewaltigen Macht und seiner Position innerhalb einer veralteten Hierarchie, anders als seine Vorgänger: Er will seine begrenzte Amtszeit nutzen – sich der Konsequenzen und Gefahren bewusst –, um Veränderungen herbeizuführen. Gerechtigkeit, Gleichgewicht und ein Leben ohne Tyrannei. Aber Misstrauen in den eigenen Reihen, Krieg im Nacken sowie unbändige Magie und Brutalität in sich lassen sein Vorhaben in weite Ferne rücken.
Einzig die Liebe schafft es, den Kriegsfürsten zu erden. Doch diese macht ihn angreifbar – und Inea damit zum perfekten Ziel…

Theoretisch liebe ich High-Fantasy/Romantasy; mag es, komplexe, neue Welten und (Magie)Systeme zu ergründen, jedoch fehlten mir hier im Worldbuilding greifbare Details. Die unterschiedlichen Völker, diverse Fähigkeiten und die Bürde, die mit Eamons Stellung einhergeht, wurden erwähnt und angerissen, doch so wirklich schlüssig, ausreichend und zuletzt auch stimmig empfand ich diese Ausarbeitung nicht.
Hingegen warten in der Storyline zahlreiche Nebensächlichkeiten – Kapitel, in denen geputzt, geschlafen, gewartet und nachgedacht wird, ziehen das Buch unnötig in die Länge und sorgen gemeinsam mit zahlreichen Nebenfiguren und immer wiederkehrenden, ausufernden Diskussionen dafür, dass die Handlung auf der Stelle tritt.

Liane schlägt einen deutlich ernsteren Ton an als gewohnt und unterstreicht damit den Fokus des Romans – der Krieg zwischen Tul Dalla und Tul Curragh, Politik inkl. Intrigen und dem Wandel einer festgefahrenen Struktur. Dennoch gab es Dialoge und Monologe, die überraschend modern und humorvoll waren und ein wenig Leichtigkeit brachten.
Leider fand die zwischenmenschliche Komponente bei mir keinerlei Anklang, was an dem Insta-Love-Trope lag – weder gab es zu Beginn eine Basis, die etwaige Empfindungen rechtfertigt, noch im Verlauf Raum für ein wirkliches Kennenlernen oder sich Verlieben. Bis zum Schluss blieben Szenen, die die intensiven Gefühle zumindest authentisch darlegen könnten, aus.

Abgesehen von der obigen Kritik beinhaltet „Funkenmagie“ spannende, blutige Sequenzen, tragische Twists und den einen oder anderen intimen Augenblick. Mars griff verschiedene Wesenheiten und Magieformen auf, sorgte für brisante Themen – bspw. Unterdrückung und Ausbeutung von Minderheiten –, und untermalte ihre Fantasy-Geschichte – der kriegerischen Situation des Landes entsprechend – mit einer bedrohlichen Stimmung. Armut, Angst und Wut waren ebenso allgegenwärtig wie Misstrauen, Unsicherheit und Anspannung. Es brodelt – und mehr als einmal schien alle Hoffnung verloren, Verzweiflung auf dem Vormarsch. In den letzten Kapiteln steigt die Ereignisrate samt dem Tempo, bevor die Story zu einem guten Abschluss kommt.

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Veröffentlicht am 26.07.2024

Wichtige Themen in einer oberflächlichen Handlung.

Warum willst du jetzt schon gehen?
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„Warum willst Du jetzt schon gehen“ ist ein wärmendes Jugendbuch über die erste Liebe und die eigenen Grenzen. Garbiella Santos de Lima erzählt davon, dass die Realität selten ist, wie im Buch, und nicht ...

„Warum willst Du jetzt schon gehen“ ist ein wärmendes Jugendbuch über die erste Liebe und die eigenen Grenzen. Garbiella Santos de Lima erzählt davon, dass die Realität selten ist, wie im Buch, und nicht alle Geschichten mit einem Happy End ausklingen.

Als Helena (Leni) ihre vertraute Umgebung, ihr zu Hause und somit auch ihre beiden besten Freundinnen verlässt, um an einem renommierten Künstlerinternat ihren Träumen zu folgen, sind da leise Zweifel. Doch schon beim Betreten des Busses, der sie zu ihrem Ziel bringen soll, ist da einer dieser Momente, die es doch nur in ihren geliebten Romanen gibt: Sie begegnet Arthur zum ersten Mal und die Welt hält den Atem an.
Auch in Sankt Zanders scheint alles unglaublich perfekt, eingeschlossen Lenis Zimmergenossin Amber. Doch je näher sich Helena und Art kommen, umso stärker scheint sich die unsichere, verträumte junge Frau zu verlieren.

Wir haben hier einen klassischen Bad Boy inkl. schlechtem Ruf, dessen mysteriöse Ausstrahlung die unschuldige Neue anzieht. An sich zwar eine typische, jedoch keine schlechte Ausgangslage. Leider muss ich sagen, dass ich den Raum, in dem Gefühle entstanden oder sich eine „Beziehung“ entwickelt hat, verpasst habe?! Hier hätte es mehr Tiefe und Zeit gebraucht, um das Ausmaß von Lenis Empfindungen, der geteilten Zweisamkeit und Arts Verfehlungen greifbar werden zu lassen. Auch das Internat selbst, Helenas Probleme mit ihren Äußerlichkeiten oder Amber, die definitiv auch unter etwas leidet, wurden nur oberflächlich thematisiert. Dabei entstand zwischen den beiden Mädchen eine echte Freundschaft.
Wirklich wunderbar und wichtig waren die sexuellen Grenzen, die Helena setzte, und die Art, wie die Autorin den Stress einer toxischen Liebe/Verliebtheit körperlich dargestellt hat.
Wenn mir die Protagonistin oftmals naiv, auf sich selbst bezogen und zu sehr in ihren eigenen Vorstellungen gefangen erschien, hat sie in den richtigen Situationen stark und selbstbewusst gehandelt. Und wer könnte es ihr verübeln, sich an einen Jungen zu klammern, wie Arthur einer ist?!

Garbiella Santos de Limas Stil ist sehr einfühlsam, bildlich und sanft. Die Geschichte beinhaltet sensible Themen, die für diese Zielgruppe nicht oft genug angesprochen werden können. Vor allem die letzten Kapitel fand ich eindrucksvoll und bilden für mich ein perfektes, authentisches Ende.

„Warum willst Du jetzt schon gehen?“ ist ein Buch über Selbstzweifel, das Erwachsenwerden, über Freundschaft und die ersten, sachten Erfahrungen. Diese Geschichte erzählt von dem Mut, Grenzen zu setzen und zu gehen, wie weh sie auch tun.
Ich denke, dass Helena vielen erwachsenen Frauen weit voraus ist.

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