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Veröffentlicht am 29.10.2020

Gelungener Auftakt der spannenden Reihe mit einer erfrischend frechen & cleveren Protagonistin in einer ausbaufähigen Detektivgeschichte. 

Der Fall des verschwundenen Lords
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Inhalt:

Ausgerechnet an ihrem vierzehnten Geburtstag verschwindet Enolas Mutter spurlos.

Ist ihr etwas passiert? Wurde sie entführt? Oder ist sie durchgebrannt?

Ihre großen Brüder Mycroft und Sherlock ...

Inhalt:

Ausgerechnet an ihrem vierzehnten Geburtstag verschwindet Enolas Mutter spurlos.

Ist ihr etwas passiert? Wurde sie entführt? Oder ist sie durchgebrannt?

Ihre großen Brüder Mycroft und Sherlock sind Enola keine große Hilfe. Zu ihrem Entsetzen wollen sie sie in ein Internat abschieben und aus dem Wildfang eine salonfähige Dame machen, damit sie der Familie keine Schande macht.

Enola allerdings flüchtet und ermittelt fortan auf eigene Faust. Hierbei findet sie nicht nur ihren ersten Fall, den es aufzuklären gilt, sondern gerät auch in große Gefahr.


Altersempfehlung:

ab 12 Jahre


Mein Eindruck:

Das Abenteuer ist im Präsens und in der Ich-Form aus Enolas Sicht geschrieben. Der Schreibstil ist mitreißend und trotz Handlung im Jahr 1888 modern und gut verständlich.

Die Protagonistin dient zudem aufgrund ihres Alters dem Leser als Identifikationsfigur.

Enola (rückwärts gelesen Alone = allein) ist mit ihren 14 Jahren das jüngstes Kind und ein Nachzügler.

Ihr Vater starb als sie vier Jahre alt war und seitdem lebt sie mit ihrer Mutter und zwei Hausangestellten von der Außenwelt beinahe abgeschirmt im Anwesen der Familie Holmes.

Auch zum Rest der Verwandtschaft besteht kein Kontakt. Ihre älteren Brüder Mycroft und Sherlock hat Enola seit zehn Jahren nicht mehr gesehen.

Während Mycroft für die Regierung arbeitet und Sherlock der berühmteste Detektiv schlechthin ist, kommt sich Enola klein und unbedeutend vor.

Dabei hat sie gar keinen Grund dazu. Enola ist clever und mutig, aufgeschlossen und hat einen großen Vorteil: Sie kennt sich aus mit den Eigenarten der (für Männer völlig unverständlichen und mysteriösen) Welt der weiblichen Mode und Verhaltensweisen (Podexpolster, Figurformer/Korsett, Sprache der Blumen und Geheimcodes).

"Mit dem Rad zu fahren, [...] erlaubt einem nachzudenken, ohne dass man sich sorgen müsste, von anderen dabei genauer beobachtet zu werden." (vgl. S. 29)


Das Setting ist atemberaubend und detailreich geschildert - besonders im viktorianischen London - und die Atmosphäre sehr gelungen.

Man fiebert mit, ob es Enola gelingt, ihre Mutter zu finden, unerkannt zu bleiben und den verschwundenen Lord zu retten.

Der Fall ist altersentsprechend und die logischen Schlüsse des Enolas und des Meisterdetektivs ermuntern den Leser zum Mitdenken und Mitkombinieren. Die Codes sind auch für jüngere Leser leicht zu entschlüsseln.


Leider rückt aufgrund der langen Einleitung (Darstellung der Hintergründe, Einführung der Charaktere sowie Enolas Entwicklung) der eigentliche Fall sehr in den Hintergrund. Zudem ist er recht einfach gestrickt. Das Ende lässt aber auf eine spannende Reihe weiterer Detektivgeschichten hoffen.


Ich freue mich daher auf die nächsten Fälle von Enola Holmes! Bisher wurden in Deutschland vier davon veröffentlicht.


Fazit:

Ein atmosphärisch und sprachlich gelungenes Abenteuer mit einer starken und mutigen Protagonistin.

Die Detektivgeschichte enthält Geheimcodes und gleich zwei spurlos verschwundene Figuren und läd zum Miträtseln ein. Im Hinblick auf den eigentlichen Fall gibt es noch ausreichend Luft nach oben.

Der solide Auftakt einer spannenden und erfrischend anderen Jugend-Krimi-Reihe.


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Rezensiertes Buch "Ein Enola Holmes Krimi - Der Fall des verschwundenen Lords" aus dem Jahr 2019

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2020

Lustig und unterhaltsam. Die farbenfrohen und herbstlichen Zeichnungen laden zum Basteln ein!

Die Waldlinge
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Inhalt:

Aus Kastanien und Tannenzapfen lassen sich wunderbare Gestalten basteln. Doch was passiert, wenn diese Waldlinge fertiggestellt sind?

Im Wald erwachen sie zum Leben und erhalten Hilfe von den ...

Inhalt:

Aus Kastanien und Tannenzapfen lassen sich wunderbare Gestalten basteln. Doch was passiert, wenn diese Waldlinge fertiggestellt sind?

Im Wald erwachen sie zum Leben und erhalten Hilfe von den anderen Bewohnern des Waldes.

Die Waldlinge streiten und zanken beim Versuch, ihr Lager zu errichten, aber irgendwie raufen sie sich zusammen.


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Illustrationen:

Den Vorsatz des Buches schmücken Kinderzeichnungen von den Waldlingen.

Große und detailreiche Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Handlung perfekt. Die farbenfrohen Zeichnungen nehmen viel Raum ein, man entdeckt immer neue Kleinigkeiten und die kurzen Texte fügen sich optisch sehr gut ein.

Allerdings kam der Zeichenstil bzw. die Mimik der Waldlinge nicht ganz so gut an.


Mein Eindruck:

Der Schreibstil und die Geschichte sind altersgerecht und einfach gehalten.

Zu Beginn kamen viele Fragen auf, da man direkt mitten im Abenteuer startet und zunächst unklar ist, wer mit wem spricht.

Die selbstgebastelte Figuren/Tiere aus Kastanien, Nüssen, Holzstücken, Zweigen oder Tannenzapfen sind lebendig und - wie auch der Leser - noch etwas orientierungslos.

Da kommt die Hilfe des Eichhörnchens, der Mäuse und des Rotkehlchens gerade Recht. Ein schützendes Dach und Essensvorräte für den Winter müssen her. Beim Bau des Unterschlupfes jedoch wird das große Brett zum Auslöser eines Streites unter den Waldlingen.

Die Geschichte ist sehr kurz und natürlich gibt es nach dem Zwist ein Happy End.

Ein unterhaltsames Bilderbuch über Hilfsbereitschaft, Streit und Versöhnung und eine Inspiration für Herbstbastelei mit Naturmaterialien.


Fazit:

Eine unterhaltsame und lustige Herbst-Geschichte mit farbenfrohen Zeichnungen.

Ein Bilderbuch, dass zum Nüsse- und Kastaniensammeln und anschließendem Nachbasteln einläd!


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Rezensiertes Buch: "Die Waldlinge" aus dem Jahr 2020

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Zauberhafte Geschichte zur guten Nacht. Wunderschön illustriert.

Schlaf gut, Max!
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Inhalt:

Der kleine schwarze Kater Max ist sehr müde und sollte schon längst im Bett liegen.

Er hat seine Milch getrunken, sich gewaschen und Zähne geputzt. Sogar allen "Gute Nacht" gesagt hat er bereits.

Allen, ...

Inhalt:

Der kleine schwarze Kater Max ist sehr müde und sollte schon längst im Bett liegen.

Er hat seine Milch getrunken, sich gewaschen und Zähne geputzt. Sogar allen "Gute Nacht" gesagt hat er bereits.

Allen, außer dem Mond. Wo der bloß steckt?

Und so macht sich Max auf die Suche, um auch dem Mond eine gute Nacht zu wünschen.


Altersempfehlung:

ab 3 Jahre


Illustrationen:

Wunderschöne sowohl farbenfrohe wie auch passend zur Nacht dunkelgraue oder dunkelblaue Illustrationen ergänzen und unterstreichen die Handlung. Den Zeichnungen wird viel Raum gegeben und die kurzen (Vor-) Lesetexte fügen sich sehr gut ein.

Wenn aber dunkelgrauer Hintergrund auf schwarze Schrift trifft, wird das Lesen schwierig.

Der abstrakte und auf das Wesentliche reduzierte Zeichenstil gefällt sehr. Besonders die Vielseitigkeit von Max' Mimik ist herrlich lustig. Dank seiner großen, hellen Augen, gibt es immer einen Lichtblick.


Mein Eindruck:
Der Schreibstil ist kindgerecht und der Text kurz und knapp.

Der Vorleser und der müde Zuhörer begleiten den kleinen Kater Max auf seiner Suche nach dem Mond. Es geht über Stock und Stein und Häuserdächer bis Max endlich den Mond findet, um gute Nacht zu sagen.

Etwas verwundert, dass der Mond ihn auch von zu Hause aus bestens hören kann, tritt der kleine müde Kater den Heimweg an. Hier trifft er wieder auf alle/alles, was ihm vorher begegnet ist. Eine wunderschöne Art den Kreis zu schließen.

Am Ende schläft Max tief und fest und hoffentlich auch der müde Zuhörer.

Eine süße Geschichte, die man immer wieder lesen kann.
Auch wenn inhaltlich nicht ganz stimmig: Warum hat der Mond nicht sofort geantwortet? Das hätte Max den weiteren Weg erspart


Fazit:

Eine humorvolle und unterhaltsame Geschichte zur guten Nacht mit wundervollen, nächtlichen Illustrationen.


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Rezensiertes Buch: "Schlaf gut, Max" aus dem Jahr 2018

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Ein spannendes Sach-Abenteuer und viele Infos über das Mittelalter und den Alltag der Ritter. Für große und kleine Hörer.

Alles klar! Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Ritter
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Inhalt:"Alles klar! Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Ritter" ist das fünfte Sachabenteuer mit Kokosnuss und seinen Freunden Matilda und Oskar.

Bei ihrem Abenteuer finden sie auch Antworten auf ...

Inhalt:"Alles klar! Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Ritter" ist das fünfte Sachabenteuer mit Kokosnuss und seinen Freunden Matilda und Oskar.

Bei ihrem Abenteuer finden sie auch Antworten auf viele Fragen:- Wie haben die Ritter gelebt? - Welche Tugenden und welche Ausrüstung benötigt ein Ritter?- Wie ist eine Ritterburg gestaltet?- Wie sah der Alltag der Burgbewohner aus?- Gab es bei den Rittern Kindergärten? Wie lebten und spielten die Kinder?
Altersempfehlung:

ab 5 Jahre 
Cover/Booklet:Das Cover ist ansprechend gestaltet und durch einen orangefarbenen Balken am seitlichen Rand als "Sachhörbuch" sofort zu erkennen.

Der CD liegt ein kleines Booklet bei. In "Matildas Notizbuch" findet man nicht nur die Titelliste sondern auch die Liedtexte zum Mitsingen und verschiedene farbenfrohe Zeichnungen (Walthers Ritterburg mit Hinweisen zu deren Aufteilung, Ritter mit Bezeichnungen und Erklärungen zur Rüstung uvm.).


Mein Eindruck:Das Hörbuch ist lehrreich und informativ und trotzdem spannend. Es beinhaltet eine ausgewogene Mischung aus Sachwissen und Abenteuer.
Das Hörspiel eignet sich sowohl für eingefleischte Ritterfans wie auch für Neulinge, da es spielerisch durch die Vielzahl an Infos führt. Beim Hören kann man immer wieder in Matildas Notizbuch blättern und die Illustrationen bestaunen.Das Abenteuer ist nicht mit Informationen überladen, der Alltag der Burgbewohner ist altersgerecht und anschaulich beschrieben.
Zudem lockern drei Ritter-Lieder das Abenteuer auf und sind unterhaltsam. Wobei uns musikalisch dieses Mal die Lieder nicht so gut gefallen haben.

Wir freuen uns schon auf weitere spannende Sachbuch-Abenteuer mit Kokosnuss, Oskar und Matilda!



Fazit:Ein spannendes und gleichzeitig lehrreiches Abenteuer dank zahlreicher Informationen. Eine gelungene Mischung aus Sachbuch und Geschichte, kurzweilig gestaltet und ergänzt durch tolle Lieder und ein passendes Booklet mit vielen farbenfrohen Illustrationen.



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Rezensiertes Hör-Buch: "Alles klar! Der kleine Drache Kokosnuss erforscht die Ritter" aus dem Jahr 2020

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Kurzweilig und unterhaltsam. Eine Mischung aus Spannung und ein wenig fürs Herz.

Der kleine Buchsalon am anderen Ende der Welt
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Inhalt:

1987 verschwindet Madeleine während ihres Auslandspraktikums spurlos.

Als nach dreißig Jahren ihrer Schwester Patricia anonym ein Schmuckstück der jungen Frau zugesandt wird, reist sie voller ...

Inhalt:

1987 verschwindet Madeleine während ihres Auslandspraktikums spurlos.

Als nach dreißig Jahren ihrer Schwester Patricia anonym ein Schmuckstück der jungen Frau zugesandt wird, reist sie voller Hoffnung ans andere Ende der Welt, um im schwedischen Küstendorf Ljusskär nach Spuren zu suchen.

Patricia mietet sich ein Zimmer in der gemütlichen Pension, die gleichzeitig ein Buchsalon und Treffpunkt der Damen des Dorfes ist.

Einige Bewohner scheinen mehr über das Verschwinden von Madeleine zu wissen und Patricia ist fest entschlossen, endlich die Wahrheit zu finden.


Mein Eindruck:

Aufgrund der Buchbeschreibung habe ich auf ein spannendes Familiengeheimnis gehofft und wurde diesbezüglich nicht enttäuscht: die Schwester begibt sich nach Jahrzehnten erneut auf Spurensuche und parallel dazu erhält der Leser Einblicke in die Monate vor Madeleines Verschwinden im Jahr 1987. Auf diese Weise lernt man beide Frauen sehr gut kennen.

Die verschiedenen Handlungsstränge wechseln sich immer wieder ab, was für einen guten Lesefluss sorgt.

Vor allem die Rückblenden (alle im Präsens geschrieben) sind spannend und oft düster und bedrückend, denn sie berichten von den tragischen Ereignissen, die zum Verschwinden des jungen Mädchens geführt haben. Der Leser erhält kaum einen Wissensvorsprung und trotzdem oder gerade deswegen möchte man immer weiter lesen, um endlich das Geheimnis um das Verschwinden von Madeleine zu lüften. Eine Mischung aus Krimi und Cold Case.

Nebenher versuchen die Damen der Pension, diese vor dem Ruin zu bewahren, denn das Hotel ist renovierungsbedürftig, der Besitzerin - eigentlich schon in einem Alter, in dem sich andere zur Ruhe setzen - fehlt aber das nötige Geld.
Die anderen Damen des Buchsalons haben mit eigenen Problemen und Schicksalsschlägen zu kämpfen.
Ein wenig Liebesglück - nicht zu kitschig - kommt aber für die Nebencharaktere hinzu und somit auch etwas für's Herz.

Es ist aber im Rückblick gesehen kein Wohlfühlroman, denn viele Schicksale sind auch traurig und bedrückend und die Grundstimmung ist eher spannend. Das etwas zu perfekte und zu glatte Happy End zieht die Stimmung zum Schluss wieder nach oben.

3,5 von 5 Sternen


Fazit:

Eine spannende Reise in die Vergangenheit und eine interessante Spurensuche.

Ein unterhaltsames Lesevergnügen dank lockerem Schreibstil und viel Atmosphäre: mal traurig, mal düster und nervenaufreibend und dann wieder herzerwärmend und humorvoll.


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Rezensiertes Buch: "Der kleine Buchsalon am anderen Ende der Welt" aus dem Jahr 2020

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