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Veröffentlicht am 14.11.2020

Keine leichte Kost

Das Erbe der Vogelmenschen
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Schon als Kind habe ich die Bücher von Federico de Cesco verschlungen. Ihr gelang es immer spielend, mich mit ihren Geschichten zu faszinieren und in andere Welten zu entführen. „Das Erbe der Vogelmenschen“ ...

Schon als Kind habe ich die Bücher von Federico de Cesco verschlungen. Ihr gelang es immer spielend, mich mit ihren Geschichten zu faszinieren und in andere Welten zu entführen. „Das Erbe der Vogelmenschen“ weckt unzählige Gedankengänge in meinem Kopf und ich starte mit einigen Erwartungen in die Story.

Zur Handlung:
Leo erfährt auf unorthodoxe Manier von ihrer Herkunft und der hierdurch einhergehenden Bestimmung. Damit kann sie zunächst nicht umgehen und wozu gewisse Fähigkeiten in der heutigen Zeit nutze sein sollen und wie diese aussehen, hat sie keinen Schimmer.

Die Figuren:
Leo wohnt mit ihrem Vater am Genfer See. Sie studiert in Lausanne Archäologie. Ihr Vater ist ebenfalls Archäologe. Leo ist fokussiert und hinterfragt ihr Leben lang alles. Blitzgescheit und mit der Weisheit eines alten Menschen ausgestattet, wirkt sie auf ihr Umfeld oft befremdlich.

Neben Leo sind alle weiteren Figuren wichtige Nebenfiguren. Da ist Kenan, ein britischer Student der Panflöte spielt und eine Begabung fürs Malen besitzt. Leos Großmutter, Katja, erinnert mich an Vics Urgroßmutter, Poupette, aus La Boum. Sie ist mindestens so exaltiert wie diese alte Dame und schenkt mir einige Lacher.

Zur Umsetzung:
Die Handlung setzt an Leos 20. Geburtstag ein und nimmt mich mit. Leo bekommt von ihrer Großmutter einen Türkis geschenkt, dem sie einen Namen geben muss. Ich habe lange überlegt, welchen er bekommen wird. Am Ende benennt sie ihn und ich habe einen Kloß im Hals und wünsche mir, es hätte ein anderer sein dürfen. Doch alles kommt, wie es kommen muss.

Das Sprachbild ist überwiegend distinguiert und der Schreibstil wechselt von passiv zu aktiv, was sich prima ergänzt. In diesem Buch steckt alles, was ich nicht eine Sekunde erwartet habe. Die Liebesgeschichte, die sich zart zwischen Kenan und Leo anbahnt, steht dabei in hinterer Reihe. Den Vordergrund nehmen Fakten grausamer Schicksale, erdachte Vergangenheiten und Weisheiten ein. Es liest sich rau, direkt, poetisch, prägnant und ohne einen Hauch von Kitsch. Die Erzählform ist von einer Eloquenz geprägt, die es mir manchmal schwer macht, ihr zu lauschen. Es ist zu authentisch und ich fühle mich nicht immer wohl dabei.

Ausgrabungen finde ich schon immer aufregend und hier komme ich voll auf meine Kosten. Ich habe Geschichtsunterricht auf spannungsvolle Art erhalten und jedes Wort davon verschlungen. Philosophische Gedanken über Religionen fließen ebenso hinein, wie die Verbrechen, die im Namen verschiedenster Glaubensrichtungen verübt wurden und immer noch werden.

Schwere Kost auf hohem Niveau umgesetzt. Alles ist erstklassig recherchiert und de Cesco schickt mir immer wieder eine Gänsehaut über den Rücken.

Was mir weniger gefällt:
Eindeutig zu kurz kommen mir die Emotionen zwischen den Figuren. Sie sind alle zu abgeklärt und geben keinen Zentimeter mehr als nötig von sich preis. In manchen Momenten distanziert sich de Cesco mit ihrer Erzählstimme, was unter Umständen der Schwere der Thematik geschuldet ist.

Mein Fazit:
„Das Erbe der Vogelmenschen“ behandelt brandheiße Themen über unterdrückte Minderheiten, den Gräueltaten an ihnen und die latente Gefahr von Islamisten, die gegenwärtiger denn je ist. Mittendrin steckt Leo, eine junge Frau, auf der Suche nach ihren Wurzeln. Federico de Cesco verpackt eine kleine Lovestory in jeder Menge historischer Geschichte, aktuellem Zeitgeschehen und kostbaren Erkenntnissen. Der Spagat zwischen Vergangenem und dem Jetzt ist ihr prima gelungen.

Von mir erhält das Buch 4 markante Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Humorvoll und temporeich

His Treat – Sündiger Genuss
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Das Buch ist ein verflixt knackiger und verführerischer Snack für zwischendurch, der ideal zur jeder Tages- und Nachtzeit verschlungen werden kann, weil er leicht verdaulich und ohne jede Nebenwirkung ...

Das Buch ist ein verflixt knackiger und verführerischer Snack für zwischendurch, der ideal zur jeder Tages- und Nachtzeit verschlungen werden kann, weil er leicht verdaulich und ohne jede Nebenwirkung daher kommt. Zartschmelzend, mit dem richtigen Topping und der extra Portion Knusprigkeit, zergeht er reizvoll im Mund.

Zur Handlung:
Emily steht kurz vor einem Neubeginn. Die Kunstakademie in Paris hat sie angenommen und so wird sie in wenigen Monaten New York verlassen. Verlieben steht deshalb nicht auf ihrer Aufgabenliste, doch wen schert schon so eine Liste? Amor jedenfalls nicht und so folge ich den beiden in eine verführerische Story.

Zu den Figuren:
Emily White liebt ihre Arbeit, bei der sie ihre Kreativität ausleben kann. Sie ist ein Mensch, der mit beiden Füßen auf dem Boden steht, Horrorfilme in Dauerschleife schaut und die wohl schrägste Freundin an ihrer Seite hat, von der ich je gelesen habe. Lilith verdient unbedingt ihre eigene Geschichte.

Ryan Pearson ist der Inhaber der Bubbly Baker in New York und Emilys früherer Highschool Schwarm. Nachdem sein Herz mehrfach gebrochen wurde, hat er sein Liebesleben auf Eis gelegt. Im Grunde hat er es in der Arktis versenkt. Ryan ist ein liebenswerter Charakter, den ich gerne persönlich kennenlernen würde. Hach, ein Mann zum Träumen. Seine Freunde, Steve und William, erfüllen jedes Klischee – getreu dem Motto: Bei diesen Freunden brauchst du keine Feinde mehr. Sie sind überzeichnet, aber geben der Story ihren Humor.

Zur Umsetzung:
Die Story entwickelt sich temporeich und ich fühle mich beim Lesen total wohl. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm. Bloom verwöhnt mich wie gewohnt mit einer üppigen Portion Humor. Die explizite Szene ist toll und wunderbar prickelnd geschrieben. Von Beginn bis zum Ende liegt der Fokus auf Ryan uns Emily, was ich total liebe. Im Seniorenwohnheim habe ich mich einige Male vor Lachen verschluckt. Was für witzige Szenen und so bildhaft geschildert. Ich bin bei allem dicht dabei.

„His Treat – Sündiger Genuss“, wird zu 99% abwechselnd aus den Ich-Perspektiven von Emily und Ryan in der Vergangenheit erzählt. Die Annäherung der beiden ist unterhaltsam und mit Sogwirkung ausgestattet, und ich fliege nur so durch die Seiten.

Was mir weniger gefällt:
Da die Geschichte recht kurz ist, wird zwar einiges angerissen, aber findet nicht ausreichend Ausarbeitung, was schade ist. So fehlt mir die Tiefe im Buch.

Mein Fazit:
„His Treat - Sündiger Genuss“ ist eine leichte und flotte Story, die zwar oberflächlich bleibt, mir aber aufgrund des geballten Humors und ihrem Fokus jede Menge Lesespaß beschert. Ich sause nur so durch die Seiten und es gibt keine langatmigen Passagen. Die oft doppeldeutigen und witzigen Dialoge lesen sich lebendig und ich stecke mittendrin. Dazu finde ich Romantik und exzentrische Charaktere, die die Story raffiniert würzen. Kurzum: eine herzige Leckerei, die man ohne jedes schlechte Gewissen genießen darf.

Von mir erhält das Buch 4 humorvolle Sterne von 5 und auf jeden Fall eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.10.2020

Humorvoll und warmherzig

Winter in Bloomsbury
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Weihnachten rückt näher und es wird heimelig in den Seiten. Der Zauber von Bloomsbury ist im Winter noch präsenter, als ohnehin schon. Ich liebe diese romantische Buchhandlung mit ihren eindrucksvollen ...

Weihnachten rückt näher und es wird heimelig in den Seiten. Der Zauber von Bloomsbury ist im Winter noch präsenter, als ohnehin schon. Ich liebe diese romantische Buchhandlung mit ihren eindrucksvollen Charakteren, wo jeder seinen Platz hat. Ich lache, bange, staune und liebe mit. Es ist ein verrückter Haufen, und ich habe jeden Einzelnen liebgewonnen.

Zur Handlung:
Weihnachten hat sich wieder hinterrücks angeschlichen und liegt Mattie quer im Magen. Wenn diese Zeit doch nur schon vorbei wäre. Obendrein kollidiert sie immer wieder mit Tom. Einem ausgesprochen attraktiven Mitarbeiter aus der Happy-Ends Buchhandlung, gleich neben ihrem Tearoom, der Weihnachten ebenso sehr verabscheut wie sie selbst. Die beiden ziehen mich magisch an und schwupp stecke ich knietief in der Story drin.

Zu den Figuren:
Mathilda Smith, genannt Mattie, ist 28 Jahre alt und arbeitet in der Teestube neben der Buchhandlung Happy Ends. Matties Lieblingsbücher sind Kochbücher. Sie braucht keine romantischen Liebesromane in ihrem Leben. Nein, dort ist alles hübsch aufgeräumt und weggepackt, denn an die Liebe glaubt sie eh nicht mehr. Nicht mehr seid ihr vor zwei Jahren das Herz aus der Brust gerissen und gemein zertrampelt wurde.

Tom Greer ist mysteriös. Er arbeitet nun seit 5 Jahren als Teilzeitkraft im Happy Ends, aber niemand dort weiß etwas über sein Privatleben, seine Vorlieben, oder ob seine Eltern noch am Leben sind. Nichts, einfach nichts. Kann eine Figur interessanter angelegt sein? Ich finde nicht und so sauge ich jedes bisschen Info über ihn begierig auf und als Mattie seine Doktorarbeit entdeckt, tauchen wir beide darin ein und kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Sämtliche Nebenfiguren sind hinlänglich bekannt und geben auch in diesem Teil wieder ihr Bestes und tragen so zu einer gelungenen Unterhaltung bei.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil ist flüssig, warmherzig, atmosphärisch und bildhaft. Er zieht mich sofort in die Story hinein und mein Gott, Darling macht mich megaglücklich, weil sie Strumpet kurz mitspielen lässt. Ich habe Tränen gelacht. Was liebe ich dieses übergewichtige Katzentier. Die hochschwangere Posy bereitet mir ebenso viel Vergnügen wie Verity und die unvergleichliche Nina. Es ist herrlich wieder bei ihnen zu sein. Indes lassen sich Mattie und Tom Zeit mit ihrer Entwicklung in Liebesangelegenheiten und ich frage mich mehr als einmal, wie Darling hier eine Lovestory hinbekommen möchte.

Doch zack ändert sich alles und ich klebe an den Buchstaben und will kein Wort verpassen. Kein Zwinkern, kein Lächeln, kein Streitgespräch, einfach nichts. Die beiden machen Fehler und auch vieles richtig, sie streiten sich und sie versöhnen sich und ich bin mittendrin und habe so viel Spaß in den Backen. Der Humor, der immer wieder durch die Seiten fließt, ist toll. Die Geschichte wird aus der Sicht von Mattie in der 3. Person geschildert. In diesem Buch werden alle meine Sinne angesprochen und mir läuft mehr als einmal das Wasser im Mund zusammen.

Was mir weniger gefällt:
Es gibt immer wieder kleine Längen, bei denen sich der Fokus zwischen Mattie und Tom verliert. Ihre Schamhaftigkeit im Umgang miteinander ist an manchen Stellen etwas drüber. Es sind einige Schreibfehler im Buch.

Mein Fazit:
„Winter in Bloomsbury“ ist ein absolutes Wohlfühlbuch, das mir wunderbare Lesestunden schenkt. Diese charmanten fiesen kleinen Spitzen, die Mattie und Tom zielsicher aufeinander abfeuern, treffen alle ins Schwarze. Darling würzt alles mit der genau richtigen Prise an Humor, Romantik und Überraschungen, denen ich begeistert nachlese. Am Ende erwartet mich ein leckeres Rezept über Lebkuchen Cupcakes mit Zimthäubchen, welche ich sicher nachbacken werde.

Von mir erhält das Buch 4 glückliche Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 02.10.2020

Die Story raubt mir den Atem

Wie die Luft zum Atmen
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Trauer umtost uns mit der Kraft des Meeres und wir treiben wie ein manövrierunfähiges Boot umher, das den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert ist. by lesehungrig

Mit diesem Buch greift Cherry ein schweres ...

Trauer umtost uns mit der Kraft des Meeres und wir treiben wie ein manövrierunfähiges Boot umher, das den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert ist. by lesehungrig

Mit diesem Buch greift Cherry ein schweres Thema auf, was mich mehr als einmal schlucken lässt. Doch bevor mich der Schmerz komplett einhüllt, holt mich Cherry mit viel Humor wieder zurück ins Licht, wofür ich ihr unendlich dankbar bin.

Zur Handlung:
Liz atmet. Sie lebt, aber zu welchem Preis. Ihre Tochter Emma ist ihr einziger Sonnenstrahl und alles was sie nach vorne treibt und sie von Dummheiten abhält. In diesem Zustand trifft sie auf Tristan, der ebenfalls atmet. Er lebt und er hat keinen Sonnenstrahl, der ihn ins Licht holt. Kann Liz die Sonne für ihn sein, die die Dunkelheit um ihn herum verscheucht, oder werden sie beide darin untergehen?

Zu den Figuren:
Elizabeth Bailey ist 28 Jahre alt und mit ihrer fünfjährigen Tochter Emma nach einem schweren Verlust nach Meadows Creek zurückgekehrt. Sie hat Innenarchitektur studiert, aber findet damit keinen Job. Deshalb bedient sie in einem Café, wo auch ihre beste Freundin Faye arbeitet. Liz ist tapfer, zäh, hat ihre schwachen Momente und ich mag sie sofort. Für Emma ist sie die beste Mutter, die dieses bezaubernde Kind haben kann.

Tristan Cole ist mit 33 Jahren in den Untiefen des Lebens angekommen und lebt mit Hund Zeus, einem Golden Retriever, in der unmittelbaren Nachbarschaft von Elizabeth. Tristan eilen verletzende Vorurteile in der Kleinstadt voraus. Die meisten Bewohner halten ihn für ein Monster und dichten ihm die wildesten Geschichten an. Keiner macht sich die Mühe, ihn zu sehen und den wunderbaren Menschen zu erkennen, der in ihm steckt.

Als Nebenfigur möchte ich unbedingt auf Faye eingehen. Du meine Güte, sie ist kaum in den Zeilen aufgetaucht, da lache ich Tränen und das bleibt bis zum Ende so. Was für eine Frau. Sie hat mich im Sturm erobert.

Die Entwicklung der Figuren ist eindrücklich und ich habe beide tief in mein Herz geschlossen.

Zur Umsetzung:
Das Buch beginnt mit einem schmerzvollen Prolog und Cherry hält die emotionalen Rückblenden bei, die geschickt bis zum Ende in die Story einfließen. Der Schreibstil ist großartig und verschwendet dabei keine Zeile an überflüssige leere Texte. Feinfühlig nimmt sie mich mit und lässt mich alles spüren. Jeder Schmerz kriecht heftig in meinen Körper und macht mir das Herz schwer. Trauer ist das große Thema und wie Cherry sie auf mich einprasseln lässt, mich bricht und dann wieder heilt, ist erstaunlich.

Cherry versteht es, tiefe Gefühle in poetische Worte zu fassen und dabei nicht kitschig zu wirken. Atmosphärisch dicht und wahnsinnig bildhaft führt sie mir alles gestochen scharf vor Augen. Die Geschichte wird aus den abwechselnden Ich-Perspektiven von Tristan und Liz im Präsens erzählt, die einige überraschende Wendungen parat hält. Die Liebe und Romantik kommen natürlich auch nicht zu kurz, ebenso wenig wie der fantastische Humor, der mich so manche Träne gekostet hat. Und mit Emma schenkt sie mir so rührende Momente, dass mir der Atem wegbleibt.

Was mir weniger gefällt:
Nicht alle Fäden, die hier zusammenlaufen, lesen sich für mich authentisch. Das sind mir in der Summe zu viele und unwahrscheinliche Zufälle, die konstruiert wirken.

Mein Fazit:
„Wie die Luft zum Atmen“ ist eine gefühlvolle und berührende Lovestory, die unter die Haut geht. Cherry holt mich ab und zieht mich im Nu durch die Geschichte. Dabei kommen mir die Charaktere unheimlich nahe und ich fühle mich trotz aller Schwere beim Lesen wohl. Cherry gelingt die Balance zwischen Absturz und aufgefangen werden, ohne in Kitsch abzudriften, und schenkt mir emotionale Lesestunden.

Von mir erhält das Buch 4 beeindruckende Sterne von 5 und eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Romantisch und leidenschaftlich

King of London
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Dies ist mein zweites Buch von Louise Bay und wieder ist es ihr gelungen, ein heftiges Prickeln in mir zu erzeugen. Mein Kopfkino ist auf Hochtouren gelaufen.

Zur Handlung:
Avery ist in ihrem Job als ...

Dies ist mein zweites Buch von Louise Bay und wieder ist es ihr gelungen, ein heftiges Prickeln in mir zu erzeugen. Mein Kopfkino ist auf Hochtouren gelaufen.

Zur Handlung:
Avery ist in ihrem Job als Chef-Stewardess auf Luxusjachten immer professionell, bestens auf alles vorbereitet und perfekt indem, was sie macht. Doch das, was Hayden Wolf in ihr auslöst, erwischt sie kochend heiß und so begleite ich die beiden erwartungsvoll auf die Jacht Athena, die in Saint-Tropez vor Anker liegt.

Zu den Figuren:
Avery Walkers ist 26 Jahre alt und lebt in der wenigen Freizeit, die ihr bleibt, bei ihrer Familie in Sacramento. Sie arbeitet seit sieben Jahren auf luxuriösen Jachten als Chef-Stewardess. Jeden Cent, den sie entbehren kann, gibt sie ihrer Familie. Ihre eigenen Träume hat sie immer hinten angestellt. Avery ist loyal, verflixt ehrgeizig und eine ehrliche Haut. Mit ihr lassen sich jede Menge Pferde stehlen und die leisen Töne des Lebens ebenso feiern, wie die Lauten.

Hayden Wolf ist 32 Jahre alt, Brite und lebt in London. Er ist erfolgsverwöhnt, aber kämpft momentan um das Überleben seines Imperiums Wolf Enterprises; ein Finanzdienstleistungsunternehmen. Seinen Reichtum hat er sich hart erarbeitet, denn er wurde nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren. Hayden ist ein Womanizer, was er gerne nutzt, um die Frauen zu bekommen, die er begehrt. Bei seinem Arbeitspensum kommt der Genuss des Lebens, besonders der Genuss kleiner Momente, die die ganze Welt bedeuten können, für ihn zu kurz.

In der Story mischen einige Nebenfiguren mit, die mich alle begeistern.

Die Umsetzung:
Der Schreibstil ist flüssig und warm. Bay zeigt unverfälscht, wie rasch große Gefühle entstehen, doch einiges entwickelte sich mir zu schnell. Ich erlebe die Nähe, das tolle Setting (die Jacht dümpelt schließlich nicht auf einem Baggersee vor sich hin) und unwiderstehliche Charaktere aus erster Reihe mit. Hier lese ich das volle Paket über Romantik und Leidenschaft und befinde mich mittendrin. Es wird emotional, es wird heiß und ich durchlebe prickelnde explizite Szenen, von denen jede ein Volltreffer ist: mitten ins Herz. Die Dialoge sprühen vor Lebendigkeit und Bay lässt mich glückliche Momente mit den beiden erleben, verschont mich aber auch nicht vor Herzschmerz.

Was mir weniger gefällt:
Ich stolpere über winzige, nicht schlüssige Details. Die Entwicklung zwischen Avery und Hayden schreitet mir zu rasch voran. Stellenweise empfinde ich beim Lesen eine Beklemmung. Ich fühle mich nicht von Beginn an wohl auf dem Schiff. Für mich gibt es nicht genug Raum und ich kämpfe mit einer imaginären Seekrankheit, von der mir klar ist, dass sie mich auf einem Boot dieser Größe hundertprozentig ereilen würde.

Bay schreibt verdammt authentisch (was bei mir in diesen Szenen leider nicht von Vorteil ist) und so stecke ich mittendrin. Drücke mich in den engen Gängen an den Protagonisten vorbei und quetsche mich in der Messe ebenso auf die Bank, wie die restlichen Crew-Mitglieder. Sobald wir aber an Deck sind, und uns allen die Meeresbrise um die Nase weht, ist es wieder besser. Nach einer Weile verschwinden die Probleme, die ich beim Lesen mit der Jacht habe.

Mein Fazit:
„King of London“ ist ein gefühlvoller und unterhaltsamer Liebesroman, der mich trotz kleiner Schwierigkeiten gepackt hat. Leider bin ich beim Lesen nicht so seefest, wie ich angenommen habe. Die Entwicklung zwischen Avery und Hayden ist explosiv, romantisch, aufwühlend und fesselnd, aber es schreitet mir etwas zu schnell voran und nicht jeder Funke hat mich erreicht. Ich freue mich auf den Folgeband, indem Haydens Bruder Landon und Skylar die Zeilen füllen. Beides spannende Charaktere, weshalb ich mich total darauf freue.

Von mir erhält „King of London“ 4 tolle Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.

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