Profilbild von Filip2806

Filip2806

Lesejury Star
offline

Filip2806 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Filip2806 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2021

Der Kontrast zwischen Kälte und Wärme

Totenwinter
0

Im Kriminalroman „Totenwinter“ spielt der Plot im eiskalten und schneebedeckten Schweden. Die Redakteurin Tuva Moodyson kommt an der Lakritzfabrik einer bekannten Familie an. Plötzlich wird sie Zeugin ...

Im Kriminalroman „Totenwinter“ spielt der Plot im eiskalten und schneebedeckten Schweden. Die Redakteurin Tuva Moodyson kommt an der Lakritzfabrik einer bekannten Familie an. Plötzlich wird sie Zeugin eines vermeintlichen Selbstmordes. Der Besitzer der Fabrik stürzt sich von einem Turm in den Tod. Die Beerdigung wird schnell arrangiert. Tuva ahnt, dass die Familie des Fabrikanten vor irgendetwas große Angst hat. Aber vor was oder wem? Nach kurzer Zeit wird eine zweite Leiche auf dem Fabrikgelände gefunden. Ein heftiger Schneesturm erreicht das Dorf und Tuva versucht alles, den Täter zu enttarnen. Dabei ist sie sich dessen nicht bewusst, dass dieser sie schon lange sie im Visier hat.

Passend zur Jahreszeit sowie dem Schneefall der letzten Tage, ließ ich mit viel Freude diesen Kriminalroman. Dem Autor gelingt es schon am Anfang durch ausführliche Beschreibungen, das trostlose, einsame und vom schneebedeckte Dorf in Nordschweden darzustellen. Insbesondere durch das Verhalten der düsteren Charaktere sowie ihren tristen Emotionen spürt man die Kälte, die aus dem Kriminalroman hervor geht. Deswegen kann man sagen, dass der Autor einen guten Schreibstil aufweist. Doch in dieser Kälte gibt einen Funken Wärme. An der Seite der Protagonistin namens Tuva ermitteln wir in einem sehr perfiden und verschachtelten Fall. Tuva als Protagonistin hat mir gut gefallen. Sie strahlt Wärme aus und entwickelt sich zur einzigen sympathischen Figur in diesem Kriminalroman.

Durch die Ich-Perspektive befindet sich man sehr nah an der Protagonistin, sodass man ihre Gedankengänge detailliert verfolgen kann. Dies empfand ich als gut gelungen. Auch wenn der Autor sie ausführlich beschreibt, fehlte mir die Tiefe. Ich würde zum Beispiel gerne mehr ihre Vergangenheit und Einzelheiten zum ersten Fall kennenlernen, um zu erfahren, warum sie genau zu diesem Menschen geworden ist, der sie gegenwärtig ist.

Im Buch entwickeln sich viele Handlungs- bzw. Ermittlungsstränge, die gut zu überblicken sind. Leider fiel mir auf, dass dass einzelne Stränge ins Leere liefen. Aus diesem Grund war ich zum Schluss teils frustriert deswegen.

Insgesamt kann ich sagen, dass der Kriminalroman „Totenwinter“ trotz einigen Schwächen spannend zu lesen war. Ich finde, dass dem Autor sehr gut gelungen ist, den Kontrast zwischen der kalten Atmosphäre und der warmen Protagonistin gut darzustellen. Wer mehr über Tuva als Figur erfahren möchte, sollte vorher den ersten Band lesen. Dies werde ich auch tuen wollen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.12.2020

Irgendwo in Montana.

SMOKE
0

Cinder und Ivy wollen nur ihren Roadtrip-Urlaub genießen und besuchen im Bundesstaat Montana einen altmodischen Saloon. Dabei fällt den beiden Mädchen der Cowboy namens Smoke direkt auf. Nach einem kleinen ...

Cinder und Ivy wollen nur ihren Roadtrip-Urlaub genießen und besuchen im Bundesstaat Montana einen altmodischen Saloon. Dabei fällt den beiden Mädchen der Cowboy namens Smoke direkt auf. Nach einem kleinen Disput zwischen den Freundinnen küsst Cinder den Cowboy. Ivy fühlt sich hintergangen und haut ab. Nun ist Cinder auf die Hilfe von Smoke angewiesen. Sie steigt bei ihm ins Auto ein und dann wacht sie auf… Gefesselt ans Bett. Der Albtraum darf beginnen!

Nachdem mich J.S. Wonda mit der Catching Beauty – Reihe sehr überzeugt hat, habe ich mich sehr gefreut die neue Reihe um Smoke und Cinder kennenzulernen. Wie angedeutet, begeben wir uns in diesem Buch in den Bundesstaat Montana. Wer sich unter Montana nichts vorstellen kann: Nationalparks, Ödland, Cowboys, viele Tiere und Gefahr. So entwirft die Autorin ein grandioses Setting, welches man sich problemlos sowie detailliert vorstellen kann. Folglich war ich von Anfang an in der Geschichte sowie im Handlungsort drinnen.
Mit Cinder entwirft die Autorin eine sehr naive Protagonistin, bei der ihre Gedankengänge nicht zu ihren Handlungsentscheidungen gepasst haben. Insbesondere habe ich mich mit dem Anfang der Geschichte schwierig getan, da ich Cinder in keiner Weise verstehen konnte… Außerdem wirkte sie an vielen Stellen unsympathisch, wodurch ich mich auch an sie nicht binden konnte. So zeigte sich Smoke auch unsympathisch. Dennoch muss ich hier sagen, dass dies sehr gut zu ihm und zum ganzen Buch gepasst hat. Obwohl er an manchen Stellen eine nette bzw. hilfsbereite Seite offenbart hat, zeigte er sich wieder nach paar Seiten von seiner dreckigen und arroganten Art. Dadurch konnte man Smoke nicht durchblicken, wodurch man auch den weiteren Verlauf der Handlung in keiner Weise vorausahnen konnte, weil man nicht wusste, was er anstellen wird.
So war die Handlung im Ganzen gut konzipiert und der Anteil an prickelnden Szenen erweist sich als gut. Diese sind, wie man es von der Autorin kennt, gut dargestellt worden. Wie man es auch von der CB-Reihe kennt, wird der erste Band mit einem miesen Cliffhanger beendet. Deswegen bin ich sehr auf die Fortsetzung gespannt.

Insgesamt kann ich sagen, dass der erste Band von Smoke und Cinder an manchen Stellen schwächelt. Dennoch überzeugt mich das Buch hinsichtlich des Settings. Ich freue mich auf den zweiten Band.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.11.2020

Lügen, Lügen - überall Lügen

The First Lie
0

Wer kennt das Sprichwort nicht: Lügen haben kurze Beine? Im Thriller „The First Lie“ sind Lügen von essentieller Bedeutung. Paul und Alice führten bisher eine glückliche Ehe. Paul befindet sich auf dem ...

Wer kennt das Sprichwort nicht: Lügen haben kurze Beine? Im Thriller „The First Lie“ sind Lügen von essentieller Bedeutung. Paul und Alice führten bisher eine glückliche Ehe. Paul befindet sich auf dem großen Sprung in die Richtung seiner Anwaltskarriere und Alice führt ein friedliches Leben mit ihm, indem sie ihn voll und ganz unterstützt. Doch eines Abends als Paul nach Hause kommt, findet er seine Frau Alice blutüberströmt vor. Alice hat mit einem Brieföffner einen Einbrecher in ihrem Bad getötet. Sie behauptet dabei, dass es sich hier um Notwehr handelte. Paul sieht seine Karriere in höchster Gefahr und beschließt einen waghalsigen Schritt zu gehen. Mit Alice will er die Leiche aus dem Haus schaffen. Ihr Leben basiert nun auf einer großen Lüge, nicht der ersten und letzten. Auf einmal steht die Polizei vor ihrer Tür. Kann man nun der Person trauen, die man am meisten liebt?

Lügen, überall Lügen. Diesem Prinzip liegt dieser Thriller von A.J. Park zugrunde. Paul und Alice entscheiden sich einen fatalen Fehler zu begehen, indem sie die Leiche des Einbrechers verschwinden lassen. Ob das eine gute Entscheidung war?
Der Thriller konnte mich von Anfang an fesseln. Ein Katz- und Mausspiel wurde gespielt und man wusste nicht, in welche Richtung der Plot sich entwickeln würde. Die Story dreht sich hauptsächlich um Paul und Alice. Während man Paul eher als vernünftig beschreiben kann, hat Alice einen sehr anstrengenden Charakter. Sie dreht völlig durch. Natürlich kann man nach deren Aktion verstehen, dass man psychisch am Ende ist. Aber an manchen Stellen war es einfach zu viel. Sie hinterfragt durchgehend jede Situation und leidet unter extremen Wahnvorstellungen – Sie ist kurzgesagt psychisch labil.
Schön fand ich in diesem Buch, die unterschiedlichen Perspektiven. Neben der Erzählung aus Pauls und Alices Sichtweise, verfolgen wir zwei Ermittler die einen Fall zu versuchen lösen. Dadurch entwickeln sich zwei unabhängige Plots, die nach und nach ineinander übergreifen. Sehr gelungen!
Im letzten Drittel bis zum Showdown ist die Spannung in diesem Thriller gesunken. Es traten viel zu viele Zufälle auf, welche der Geschichte einen Hauch an Un-Plausibilität gaben. Dies ist schade, da die ersten zwei Drittel in meinen Augen von der Story recht stark waren! A.J. Park hat einen starken Schreibstil, wodurch man leicht durch die Seiten fliegen kann.

Insgesamt bleibt mir zu sagen, dass ich die Geschichte gut fand. Wer keine Probleme mit anstrengenden Charakteren hat, der wird sich auf diesen Plot einlassen können, da ein spannender Fall im Buch aufgegriffen wird.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.10.2020

Überwachung oder Chaos ?

Final Control
0


Im politischen Thriller „Final Control“ stehen die zwei Supermächte Europa und China in einem Kampf. Dabei geht es, wie immer, um Geld, digitale Überwachung und Macht. Nun begegnen wir am Anfang dem Start-Up ...


Im politischen Thriller „Final Control“ stehen die zwei Supermächte Europa und China in einem Kampf. Dabei geht es, wie immer, um Geld, digitale Überwachung und Macht. Nun begegnen wir am Anfang dem Start-Up Gründer Tom Bayne, der zurzeit in China lebt. Auf der Suche nach einem Investor, stößt Tom auf den Miliardär Dairon Arakis. Dabei kommt er Dairon auf die Schliche und erfährt, dass er einen Krieg in Europa anzetteln möchte, indem er Banken manipuliert. So steht nun Europa vor einer Wahl. Entweder nimmt Europa die totale Überwachung an und kann in Frieden weiterleben, oder entsteht das totale Chaos, was dazu führen wird, dass Europa bald untergehen wird. Also was wählst du: Totales Chaos oder die totale digitale Überwachung ?

Mit dem Buch „Final Control“ konzipiert Etzold einen neuen Thriller, der die digitale Überwachung und den Machtkampf zweiter Mächte in den Mittelpunkt der Story stellt. Direkt beim Lesen ist mir aufgefallen, dass der Autor uns einen informativen Input gibt, indem er viele Details zur Überwachung, Informatik und der Arbeitsweise der Finanzwelt gibt. Dadurch erhält man einen informativen Input und kann somit was mit einzelnen Begriffen in der Geschichte anfangen. Die Menge an Informationen ist nicht zu viel, sondern ausreichend. Wir entfliehen in eine rasante Geschichte in der Macht und Geld eine wichtige Rolle spielt. Der rasante Verlauf der Handlung wird insbesondere durch die kurzen Kapitel verstärkt. Einfach gut ! Beim Lesen staunt man über die Möglichkeiten der Mächte und man möchte nur verhindern, dass diese Vision der Welt irgendwann der Realität entsprechen wird. Leider hat mich das Pensum an Charakteren gestört, wodurch ich Schwierigkeiten mit der Zuordnung zum jeweiligen Handlungsstrang hatte.

Insgesamt ist der Thriller „Final Control“ ein sehr belehrender Thriller, der abseits einer guten Handlung uns auch viel Input auf dem Weg gibt. Wer komplexe Bücher mag, ist hier auf jeden Fall richtig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.10.2020

Schonungslos und brutal.

Rattenflut
0

Kiras Hallstein dritter Fall steht an, obwohl sie von ihren Diensten beurlaubt worden ist. Sie macht sich zusammen mit einer Sonderheit des Europol auf den Weg, um eine Menschenhandelsgesellschaft namens ...

Kiras Hallstein dritter Fall steht an, obwohl sie von ihren Diensten beurlaubt worden ist. Sie macht sich zusammen mit einer Sonderheit des Europol auf den Weg, um eine Menschenhandelsgesellschaft namens „Die Bruderschaft“ zum Fall zu bringen. Die Bruderschaft ist verantwortlich für Versklavung, Entführung, Folter und Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Dabei stoßt Kira und ihr Team auf eine Krebsklinik in Berlin, wobei sie vermutet, dass die Klinik zum Bund der Bruderschaft angehört. Mit großem Glück gelingt es ihr Kontakt zu einem Pfleger der Klinik aufzubauen. Doch bevor sie entscheidende Informationen über die Klinik vom Pfleger erfahren kann, wird der Pfleger bei einem Raubüberfall kaltblütig ermordet. Reiner Zufall oder Absicht?

Der Thriller „Rattenflut“ bildet den letzten Teil der Hallstein-Trilogie und ist meiner Meinung nach nichts für schwache Nerven. Mir war vorher bekannt, worum es in diesem Thriller geht, aber ich dachte mir, dass ich bisher jeden Psychothriller meistern konnte – dann warum nicht diesen?
Der Autor stützt sich bei seiner Handlung auf einem Skandal aus Großbritannien und lässt ihn in seinem Buch wiedererleben. Dabei geht es um einen Showmaster, der jahrelang Kinder und Jugendliche in Hospizen und Krankenhäusern missbraucht hat. Nur wird dieser Skandal auf Berlin mit neuen fiktiven Charakteren übertragen. Ich muss ehrlich sagen, dass ich bei diesem Buch an meine Grenzen kam. Der Autor beschreibt einzelne Vorfälle vom Missbrauch bis zu Morden ohne Gnade, sodass ich an manchen Stellen schwer schlucken musste. Dazu kommen die verschiedenen Perspektiven, auch aus der Sicht des Täters, die das Szenario noch schrecklicher machen. Der Autor zeichnet insbesondere beim Täter einen brutalen, abstoßenden Charakter, den man einfach nur hassen kann. Hier hat man gesehen, wie zerstört eine Welt eines Menschen sein kann. Die Story an sich im Großen und Ganzen spannend. Dennoch fand ich viele Szenen im Buch irreführend und unpassend, wodurch man das Buch an manchen Stellen kürzen könnte. Dadurch würde man einen leichteren Lesefluss haben. Positiv hervorzuheben wären zum Schluss die Nebencharaktere, die eine tolle Rolle in diesem Thriller einnehmen.

Zusammengefasst kann ich sagen, dass „Rattenflut“ ein schonungsloser und brutaler Thriller ist, der mich an meine Grenzen geführt hat. Es wäre sicher vorteilhaft, die beiden Vorbänder gelesen zu haben, um mehr über Kira Hallstein herauszufinden und um sie besser zu verstehen. Demnach wäre hier aufgrund des Themas eine klare Triggerwarnung auszusprechen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere