Spiegel der Gesellschaft
In den 1930er und 40er Jahren waren es afroamerikanische Frauen, die mit ihren mathematischen Kenntnissen den Weg zum Mond ebneten. Doch die Rassentrennung machte ihnen ihre Arbeit bei der NASA schwer. ...
In den 1930er und 40er Jahren waren es afroamerikanische Frauen, die mit ihren mathematischen Kenntnissen den Weg zum Mond ebneten. Doch die Rassentrennung machte ihnen ihre Arbeit bei der NASA schwer. Die Autorin dieses Buches, Margot Lee Shetterly, hörte von ihrem Vater, der zu dieser Zeit als Ingenieur dort arbeitete, von Dorothy Vaughan, Mary Jackson, Katherine Johnson und Christine Darden. In ihrem Buch "Im Kernschatten des Mondes" berichtet sie nun von deren Geschichte.
Dieses Buch ist absolut lesenswert. Man erlebt die Schwierigkeiten der Frauen so hautnah, daß man manchmal einfach nur den Kopf schütteln kann. Die Frauen waren hochintelligent - und kamen nie an den Ruhm der Männer heran. Sie wurden unterdrückt, ihr Zutun zum Erfolg der Mondmissionen verheimlicht. Diese Ungerechtigkeit wird von der Autorin eindringlich thematisiert. Man bekommt ein Gefühl für die damalige Zeit und wie die Menschen damals handelten. Durch die der Zeit angepaßte Sprache, die oft sehr derb klingt, wirkt dies alles noch authentischer. Manche Ausdrücke lassen beim Lesen die Nackenhaare hoch stehen. Aber - das war damals so und es ist gut, daß dies nicht beschönigt wird. Die Frauen lernt man hier nicht nur in ihrem Berufsleben kennen. Man erfährt ebenfalls über ihre private Seite und feiert mit ihnen ihre familiären Erfolge. Dieses Buch empfinde ich als sehr wichtig, denn die Apollo-Helden hätten ohne diese Frauen nicht in die Geschichte eingehen können!