Leider etwas unrealistisch
Mit Zorn sie zu strafenIn der Silvesternacht wird eine ganze Familie mit einem Bolzenschussgerät niedergemetzelt bis auf den jüngsten Sohn, der wurde vermutlich entführt.
Doch warum entführt der Täter das Kind?
Tom Wolfe und ...
In der Silvesternacht wird eine ganze Familie mit einem Bolzenschussgerät niedergemetzelt bis auf den jüngsten Sohn, der wurde vermutlich entführt.
Doch warum entführt der Täter das Kind?
Tom Wolfe und sein Team ermitteln fieberhaft, da die meisten vermissten Kinder nach 48 Stunden nicht mehr lebend aufgefunden werden.
In den Fokus der Ermittlungen gelangt Peter Hawkins, da er vor zig Jahren eine Familie mit einem Bolzenschussgerät ermordet hat. Inzwischen ist er frei, aber totkrank.
Positiv:
Die Anfangsszene in der Silvesternacht ist sehr spannend und man fiebert mit dem Jungen mit, der versucht sich zu retten.
Die verfallenen Geisterhäuser mitten im Millionenviertel in London wurden ausdrucksvoll dargestellt.
„Mörder sind dumm. Und Leichen verwesen“ Interessanter Satz und wieder ein neues Wort gelernt: Putrifaktion (Verwesung, Fäulnis). Anschaulich wurde hier auch die Verwesung der Leichen dargestellt, da lief mir schon ein kleiner Schauer den Rücken hinunter.
Die Beziehung zwischen Wolfe, seiner Tochter Scout und dem Hund Stan werden sehr schön vermittelt, man fühlt richtig die Verbundenheit der drei.
Negativ:
Die Polizei verhält sich mehrmals total unprofessionell, wartet nicht auf Verstärkung, etc.
Das war für mich nicht nachvollziehbar und hat mich auch ziemlich geärgert.
Einige Stellen hätten besser ausgearbeitet werden müssen, die waren recht kurz und abgehackt. Dafür gab es Stellen, die hätten gar nicht ins Buch reingehört (ein Einsatz in der Stadt bei dem es zu einem Schusswechsel kam und überhaupt nichts mit dem Thema zu tun hatte).
Und dann sind Szenen dabei, wo Max Wolfe ja der reinste Superman ist. Etwas weniger Dramatik, dafür mehr Glaubwürdigkeit hätte dem Buch sicher nicht geschadet.
An sich war das Motiv plausibel, aber der Mörder hätte davon eigentlich nichts wissen können, sprich in dem Fall auch kein Motiv gehabt.
Ich habe das Buch in einer Leserunde gelesen, aufgeteilt in drei Teile.
Der erste Teil war spitzenmäßig, spannend und packend geschrieben. Der Autor hat sich vom Schreibstil her sehr verbessert zu seinem ersten Thriller, da hätte das Buch von mir die absoluten 5 Sterne bekommen.
In Teil 2 wurde das Lesevergnügen schon sehr getrübt, durch das dumme Verhalten der Polizisten.
Aber im dritten Teil musste der Autor ja unbedingt noch eins draufsetzen mit dem heroischen Überleben von Tom Wolfe und das Motiv wurde auch nicht so richtig plausibel dargestellt, das hat mich sehr enttäuscht.
Fazit: Vom Schreibstil her ein super Thriller, leider teilweise zu unrealistisch, daher nur 4 von 5 Sternen.