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Veröffentlicht am 03.10.2020

Audrey forever

Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne (Ikonen ihrer Zeit 2)
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Audrey Hepburn erlebt in den Niederlanden während des Krieges was es bedeutet hungern zu müssen.
Und sie erlebt nach Beendigung des Krieges welch beeindruckende Arbeit die UN in Krisengebieten leistet, ...

Audrey Hepburn erlebt in den Niederlanden während des Krieges was es bedeutet hungern zu müssen.
Und sie erlebt nach Beendigung des Krieges welch beeindruckende Arbeit die UN in Krisengebieten leistet, als u.a. Mitarbeiter an sie kostenlos Lebensmittel verteilen.
Diese Erfahrungen beeinflussen ihr ganzes, weiteres Leben.
Aber auch die traurige Tatsache, dass ihr Vater die Familie ohne Abschied verlässt und die Mutter nicht fähig ist ihre Liebe zu Audrey in Worten oder schlichten Umarmungen auszudrücken, prägen sie nachhaltig.
Audrey Hepburn ist Zeit ihres Lebens voller Zweifel an ihrem Aussehen, ihrem Talent, ihren Fähigkeiten.

Über Audrey Hepburn, von Millionen Menschen geliebt und verehrt, wurden schon viele Bücher geschrieben.
Hier begleiten die Leser(innen) die kleine Audrey auf dem Weg zum großen Filmstar!
Aber Audrey Hepburn, die nie ein Star sein wollte, hatte eigentlich nur ein Ziel vor Augen: Eine Familie zu gründen und ein einfaches, glückliches Leben zu führen. Eines, wie sie es als Kind nicht hatte, sich aber immer danach gesehnt hat!
Dieser Traumvorstellung von einem perfekten Lebens ordnet sie vieles unter. Auch teilweise sich selbst.
Audrey Hepburn verliebt sich z.B. in William Holden, trennt sich aber von ihm, als sie erfährt, dass er zeugungsunfähig ist. Ist es ihr wichtiger Kinder und eine "perfekte" Familie zu haben, als einen geliebten Mann an ihrer Seite?
Dieser Aspekt passt nicht ins schöne Bild der Hollywood-Elfe und wird auch hier leider komplett ausgespart...

Filme zu drehen wird Audrey irgendwann immer mehr zur lästigen Pflicht, hält es sie doch von Ehemann Mel Ferrer und Sohn Sean fern. Trotzdem erwirbt sie sich den Ruf am Set zuverlässig und professionell zu sein. Sie ist überall unglaublich beliebt und ihre Filmpartner werden nicht selten zu echten Freunden!
In Liebesdingen scheitert sie jedoch leider grandios. Audrey Hepburn ist zweimal verheiratet, bekommt von beiden Männern je einen Sohn, aber wirklich glücklich ist sie nie für länger. Und wenn, dann nur zusammen mit ihren Söhnen Sean und Luca!
Ruhe findet Audrey Hepburn in ihrem Haus in der Schweiz.
Als Fels in jeder Brandung und als Freund über Jahrzehnte immer an ihrer Seite: Hubert de Givenchy, der sie als seine Muse bezeichnet.
„Das Wichtigste ist, dein Leben zu genießen, glücklich zu sein, das ist alles, was zählt.“
Diese Zitat von ihr sagt viel über sie aus!

Erst nach dem freiwilligen Ende ihrer Filmkarriere aber scheint Audrey Hepburn endlich im Leben angekommen zu sein.
Mit Robert Wolders, ihrem letzten Lebensgefährten, findet sie anscheinend einen Seelenverwandten.
Und zusammen mit ihm widmet sie sich einem echten Herzensprojekt: Sie wird Sonderbotschafterin der Unicef und lenkt die weltweite, öffentliche Aufmerksamkeit auf hungernde Kinder, besonders in Kriegsgebieten. Ein Kreis scheint sich zu schließen.
Ihr viel zu früher Tod mit 63 Jahren ist in vielerlei Hinsicht erschütternd.
Wie sehr hätten Millionen von Fans ihr noch viele glückliche Jahre gewünscht.

Im Verlauf der Handlung wird auf verschiedene Filme und die Dreharbeiten eingegangen. Ich hatte mehrfach den Wunsch die Lektüre zu unterbrechen und mir diese quasi parallel dazu anzuschauen. Ich werde das aber jetzt definitiv nachholen

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Und bald ist Weihnachten...

Die Weihnachtsvilla
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Zu dieser Sammlung haben vier, in Deutschland ausgesprochen beliebte Autorinnen, mit je einer Kurzgeschichte mit weihnachtlichen Anklängen beigetragen.
Auch wenn es, passend zum doch eher friedvollen Thema, ...

Zu dieser Sammlung haben vier, in Deutschland ausgesprochen beliebte Autorinnen, mit je einer Kurzgeschichte mit weihnachtlichen Anklängen beigetragen.
Auch wenn es, passend zum doch eher friedvollen Thema, eher ruhiger anmutende Geschichten sind, hat jede auch einen spannenden Aspekt.
Obwohl alle unterschiedlich sind, ist von Beginn an klar - sie werden ganz sicher positiv, versöhnlich enden.
Und dies ist gelungen ohne jemals ins kitschige abzugleiten. Im Gegenteil: Das Buch liest sich sehr angenehm und man kann jede einzelne Geschichte mit einem Lächeln beenden.
Zur Einstimmung auf die Adventszeit eine zauberhafte kleine literarische Auszeit und vielleicht auch eine gute Idee für ein Weihnachtsgeschenk?!

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Marie, die Große

Madame Curie und die Kraft zu träumen (Ikonen ihrer Zeit 1)
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„Träume dir dein Leben schön, und mach aus diesen Träumen eine Realität.“
Dieses Zitat von Marie Curie beschreibt ihr Leben, genau wie der Titel dieses Buches, nahezu perfekt.

Zu Beginn der Handlung lebt ...

„Träume dir dein Leben schön, und mach aus diesen Träumen eine Realität.“
Dieses Zitat von Marie Curie beschreibt ihr Leben, genau wie der Titel dieses Buches, nahezu perfekt.

Zu Beginn der Handlung lebt die kleine Maria Skłodowska zusammen mit ihrer Familie im vom Russischen Zarenreich besetzten Teil Polens.
Die Unterdrückung der Polen und die Beschneidung ihrer Rechte prägen Marie Curie ihr Leben lang.
Was sich aber nie unterdrücken lässt, das ist der Wunsch, nein der Hunger nach Wissen. Ihr Interesse an den Naturwissenschaften entdeckt Marie schon als kleines Kind - und lässt sie nie wieder los!

In kurzen Zwischenkapiteln erzählt die 59jährige Marie rückblickend aus ihrem Leben und unterteilt das Buch so in drei Abschnitte.
Der erste Abschnitt behandelt die Kindheit der späteren Nobelpreisträgerin. Die enge Bindung der Familie, besonders der Schwestern zueinander.
Im zweiten Teil geht es verstärkt um Maries Kampf um Bildung und die Möglichkeit studieren zu dürfen. Hier wird der brennende Ehrgeiz sich, trotz vieler Hindernisse, Wissen anzueignen immer deutlicher.
Den dritten Teil, den ich als besonders spannend empfunden habe, legt den Fokus auf die Forscherin Marie Curie und ihre große Liebe, Ehemann Pierre Curie.

Vieles ist über das berühmte Paar bekannt. Aber zumeist sind dies trockene Fakten.
Die Autorin schafft es, den Menschen Marie hinter der Wissenschaftlerin Curie hervortreten zu lassen.
Ihre Besessenheit ein neues Element im Periodensystem als erste zu entdecken, empfand ich manchmal als erschreckend, allerdings die tiefe Liebe zu Pierre als gleichfalls unglaublich stark und intensiv.
Diese beiden haben sich sehr geliebt, sich immer unterstützt und zu Höchstleistungen angetrieben. Ein echtes Power-Couple!
Was mir beim lesen aber regelmäßig feuchte Hände bereitet hat, das waren die Beschreibungen der Forschung mit Uran und Pechblende oder den von den Curies entdeckten Elementen Radium und Polonium.
Das Marie das "so schön leuchtende" Radium teilweise in einer einfachen Phiole in der Hosentasche mit sich trug, hat mich regelrecht gegruselt.
Spätestens bei den Selbstversuchen möchte man ihnen zurufen "Lasst es sein, es tötet euch!"
Vieles könnte man aus diesem spannenden Buch über eine außergewöhnliche Frau hervorheben. Ihre Kraft, ihre Energie, ihr unerschütterlicher Wille ihren Lebenstraum zu erfüllen.
Ich glaube Marie hat irgendwann gewusst, dass die Handhabung mit den radioaktiven Stoffen den Körper von ihr und Pierre irgendwann zerstören würde.
Aber ich glaube auch, sie hat keinen Tag, keine Entscheidung bereut.

Ein außergewöhnliches Buch über eine große Frau und eine große Wissenschaftlerin!

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Hebammen-Trilogie Teil 3

Schicksalhafte Zeiten
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Nach "Aufbruch in ein neues Leben" und "Jahre der Veränderung" jetzt der dritte Teil der Hebammen-Saga von Linda Winterberg. 

Band 1 startete 1919 als die recht unterschiedlichen jungen Frauen Margot, ...

Nach "Aufbruch in ein neues Leben" und "Jahre der Veränderung" jetzt der dritte Teil der Hebammen-Saga von Linda Winterberg. 

Band 1 startete 1919 als die recht unterschiedlichen jungen Frauen Margot, Luise und Edith ihre Ausbildung zur Hebamme beginnen.
In Band 2 haben die drei Freundinnen ihre Ausbildung beendet, arbeiten gemeinsam im Krankenhaus und wohnen zusammen in einer kleiner Wohnung. Der Alltag bestimmt ihr Leben.

Band 3 "Schicksalhafte Zeiten" startet 1942.

Die jungen Freundinnen sind endgültig erwachsen geworden.
Der Krieg hat nicht nur in der Stadt, sondern auch in ihrem Leben Spuren hinterlassen.
Auch wenn sie beruflich auf verschiedenen Wegen unterwegs sind, eint sie der Wille zu helfen und Unrecht zu bekämpfen. Auch wenn sie dadurch selbst in Gefahr geraten.

Die Beschreibungen des Alltags in Berlin während des Krieges und dem täglichen Horror des Naziregimes, sind der Autorin wieder hervorragend gelungen!
Der historische Rahmen wird authentisch und bildhaft vermittelt.
Ich habe schon allein beim lesen die allgemeine Lage, besonders bei den medizinischen Belangen, als beklemmend empfunden!
Das menschenverachtende Gebaren der damaligen Machthaber und ihrer Handlager hat bei mir regelrechtes Entsetzen ausgelöst.
Das Schicksal der unterschiedlichen Protagonist(inn)en zeichnet dann auch leider ein allzu realistisches Bild der damaligen, dunklen Zeit.
Aber auch der kleine Funke Hoffnung ist Teil der Handlung und lässt die Leser(innen) an der Seite von Margot, Luise und Edith ausharren.

Ich liebe den Schreibstil von Linda Winterberg und ich freue mich auf den angekündigten Band 4 der Reihe!

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Veröffentlicht am 18.08.2020

Das Salz in der Suppe

Die Tochter des Zauberers - Erika Mann und ihre Flucht ins Leben
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Sie war Tochter von, Schwester von, Ehefrau von.
Wann immer man von Erika Mann liest, geschieht dies im Zusammenhang mit einem der Männer in ihrem Leben.
Aber wer war Erika Mann wirklich? Was für ein Typ ...

Sie war Tochter von, Schwester von, Ehefrau von.
Wann immer man von Erika Mann liest, geschieht dies im Zusammenhang mit einem der Männer in ihrem Leben.
Aber wer war Erika Mann wirklich? Was für ein Typ Mensch war sie?
Heidi Rehn versucht hier, diese außergewöhnlich Frau, anhand von nur 15 Monaten ihres Lebens, aus dem Schatten zu holen.
Und das gelingt ihr ausgesprochen gut!

Der Zeitraum der Handlung von "Die Tochter des Zauberers" umfasst die ersten Monate nach ihrer Flucht aus Europa in die USA.
Man erlebt eine charismatische, willensstarke, aber auch empfindsame Frau, die politisch weitsichtiger war als so mancher männliche Zeitgenosse.
Und zeitgleich kommt einem auch die private Seite sehr nah.
Sie hatte Liebschaften mit Männern und Frauen, war mit Gustaf Gründgens verheiratet, hatte eine langjährige Beziehung zu Therese Giehse, heiratet erneut.
Queer würde man es heute nennen.
Der wichtigste "Herzensmensch" war aber zeitlebens ihr Bruder Klaus Mann. Ihm war sie Schwester, Freundin, Managerin, Seelenverwandte!

Erika war es auch, die die ganze Familie Mann zusammengehalten hat. "Sie hat für uns alle die Suppe gesalzen" wird ihr Bruder Golo Mann später über sie sagen.
Und als "Tochter-Adjudantin" kümmert sie sich um Werk und Nachlass des Übervaters Thomas Mann. So wie sie sich immer zuerst um andere gekümmert und gesorgt hat.

Ich habe nach der Lektüre des Buches ein ganz neues Bild von Erika Mann. Das, einer selbstbewussten, engagierten, leider nie genügend gewürdigten Frau, die ihrer Zeit in mancherlei Weise voraus war.

Das auch im Titel dieses Buches die Worte "Tochter des Zauberers" deutlich größer geschrieben sind als ihr Name, zeigt die Tragik ihres Lebens. Denn man weiß sofort um wen es sich handelt, noch bevor man das deutlich kleinere "Erika Mann und ihre Flucht ins Leben" gelesen hat....

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