Schöner Schreibstil, aber wo bleibt der Sinn?
Der letzte SatzIn "Der letzte Satz" geht es um die letzten Stunden des Komponisten Gustav Mahler, der sich an seine wichtigsten Lebensabschnitte erinnert. Es geht um seine Familie, die Liebe, die Musik.
Das hier war ...
In "Der letzte Satz" geht es um die letzten Stunden des Komponisten Gustav Mahler, der sich an seine wichtigsten Lebensabschnitte erinnert. Es geht um seine Familie, die Liebe, die Musik.
Das hier war mein erstes Buch von Seethaler und leider bin ich nicht ganz so begeistert.
Gustav Mahler war mir vorher zwar ein Name, aber richtig viel wusste ich nicht über ihn. Ich frage mich aber schon, wieso der Autor unbedingt Gustav Mahler als Protagonist für diese Erzählung wählt.
Zunächst einmal zum Schreibstil. Dieser war wirklich toll. Seethaler kann auf jeden Fall schreiben! Es waren einige schöne Phrasen und Anekdoten zu finden, die mich wirklich begeistern konnten. Der thematische Stoff der Erinnerungen im Angesicht des Todes begünstigen dies wahrscheinlich noch.
Mich hat der Protagonist im Gesamten einfach sehr verwirrt. Er war ein großer Komponist. Und doch findet sich fast nichts über sein Komponieren und die Liebe zur Musik in diesem Buch. Seethaler erklärt das mit einem Ausdruck des Protagonisten, dass es nicht möglich sei über Musik zu schreiben ohne diese zu entwürdigen. Hier macht es sich der Autor irgendwie zu leicht. Wieso denn speziell Gustav Mahler, wenn die Musik hinten angestellt wird?
Selbst über das Leben von Mahler gab es keinen wirklichen Aufschluss. Das Werk hier ist keine Biographie. Es hat zwar biographische Züge, aber oft, wenn man mit Mahler in seine Erinnerungen zurückging, habe ich mich gefragt, was er denn nun damit sagen will! Letztendlich ging es fortwährend, um das Bewusstsein des Sterbens, um Melancholie, irgendwie blickte Mahler fast unzufrieden auf sein Leben zurück.
Und für diese Botschaft hätte es jeder andere wahllose Protagonist auch sein können. Wenn es wirklich ein biographischer Versuch zu Gustav Mahler sein sollte, dann doch auch bitte ein wenig länger als nur knappe 130 Seiten!
Der Schreibstil war schön, die Anekdoten auch, aber das buch wird mir wohl nicht lange in Erinnerung bleiben.