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Veröffentlicht am 08.01.2021

Liebe verjährt nicht...

Als die Nacht begann
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Hat ein Heckenschütze die junge Studentin auf der Friedrichsstrasse erschossen? Wenn ja, warum? Jan Tommen und sein Ermittlerteam ermitteln fieberhaft und dennoch treten sie auf der Stelle bis ein weiteres, ...

Hat ein Heckenschütze die junge Studentin auf der Friedrichsstrasse erschossen? Wenn ja, warum? Jan Tommen und sein Ermittlerteam ermitteln fieberhaft und dennoch treten sie auf der Stelle bis ein weiteres, aus der Ferne erschossenes Opfer aufgefunden wird. Doch wo liegt die Verbindung?
Das Buch liest sich sehr flüssig und man ist rasch im Geschehen. Alexander Hartung gelingt es hervorragend den Leser auf falsche Fährten zu lenken. Auch das Motiv überzeugt. Auf mich wirkt die Story gut durchdacht und ich kann dieses Buch weiter empfehlen.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Warum aus ihm wurde wie er wahr…

Caligula
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Simon Turney lässt Caligulas jüngste Schwester Livilla in diesem Buch seinen Werdegang schildern – für mich eine sehr interessante Perspektive. Bisher kannte ich Caligula nur als tyrannischen Herrscher, ...

Simon Turney lässt Caligulas jüngste Schwester Livilla in diesem Buch seinen Werdegang schildern – für mich eine sehr interessante Perspektive. Bisher kannte ich Caligula nur als tyrannischen Herrscher, der vor allem durch kaltblütige Grausamkeit sowie inzestöse Beziehungen zu seinen Schwestern von sich reden machte. Die Schilderungen aus Livilla‘s Sicht relativieren dieses Bild, vor allem wird deutlich, was für diese (spätere) Verhaltensausprägung verantwortlich war. Vorerst formte vor allem das Leben bei der Urgroßmutter, als auch Vielzahl der Intrigen gegen seine Familie den jungen Gaius stark, dessen Verhalten letztendlich bis dahin nur vom Überlebensgedanken beseelt war. Als Kaiser gelang es ihm später immer weniger, die Maske der Beherrschung vor den Ausbruch seiner Gefühle zu heben. Auch weitere Schicksalsschläge wie der Ehebruch seiner Frau als auch der Tod seiner Lieblingsschwester Drusilla setzten ihm Zusehens zu. Fast wird es verständlich, warum aus ihm wurde, als was er letztendlich in die Geschichte einging. Sicher kann dies nicht als Entschuldigung für sein Verhalten gelten, jedoch versucht dieses Buch Erklärungen dazu zu geben.
Auch wenn ich anfänglich einige Einstiegsschwierigkeiten hatte, zog mich das Buch zunehmend in seinem Bann. Fiktion und historische Begebenheiten wie Personen wurden sehr gelungen zu einer stimmigen Geschichte verwoben, die den Leser mit Livillas beobachtender Erzählweise regelrecht in der Zeit versetzt. Geschichtlich interessierten Lesern kann ich dieses Buch nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Clara's Schicksal

Die Pianistin
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Meiner Meinung nach ist Beate Rygiert wie beabsichtigt hervorragend gelungen, Clara’s Schicksal „…fühl- und erlebbar zu machen.“ (Nachwort, Seite 363)
Als Leipzigerin kam ich bereits sehr früh mit Clara ...

Meiner Meinung nach ist Beate Rygiert wie beabsichtigt hervorragend gelungen, Clara’s Schicksal „…fühl- und erlebbar zu machen.“ (Nachwort, Seite 363)
Als Leipzigerin kam ich bereits sehr früh mit Clara und Robert Schumann in Verbindung. Von ihrem strengen Vater sowie Robert’s Leiden wusste ich, umso beeindruckender ist diese Geschichte, die teils biografisch, teils mit Fiktion verknüpft ein Bild dieser starken und kämpferischen Frau aufzeigt.
Nach dem langen und harten Streit mit dem Vater um ihr Liebesglück versucht sie desillusioniert den Spagat zwischen Ehefrau, Mutter und Künstlerin zu meistern, was zu Lasten ihrer Karriere und auch Gesundheit geht. So ist es eine Erlösung als sich dieses Kapitel mit einer Versöhnung mit sich selbst an Robert’s Sterbebett schließt und sie diese Chance nutzt an ihre Karriere als Pianistin anzuknüpfen.
Es ist somit nicht nur die Geschichte einer romantischen Liebe, sondern auch die, einer Liebe in schwierigen Zeiten als auch einer großartigen Künstlerin, die die Autorin sehr sensibel zeichnet.
Dieses Buch ist eine geglückte Hommage an eine starke Frau, das ich sehr gern weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 05.10.2020

Wer nur ein einziges Leben rettet...

Wer ein einziges Leben rettet, rettet die ganze Welt
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Nachdem das Deutsche Reich große Teile Mitteleuropas besetzt hatte, sahen die Flüchtlinge nur noch Zuflucht in Portugal. Jedoch wurde dazu ein portugiesisches Visum benötigt, um von Frankreich via Spanien ...

Nachdem das Deutsche Reich große Teile Mitteleuropas besetzt hatte, sahen die Flüchtlinge nur noch Zuflucht in Portugal. Jedoch wurde dazu ein portugiesisches Visum benötigt, um von Frankreich via Spanien nach Portugal ausreisen zu können. Aristides de Sousa Mendes ist zur Zeit dieser Flüchtlingswelle Generalkonsul in Bordeaux. Er widersetzt sich allen Anweisen des portugiesischen Ministerpräsidenten Salazar und stellt trotz anderslautender Anordnungen die dringend benötigten Visa aus. Darüber hinaus wies er ihm untergeordneten Beamten an, ebenfalls diese Visa auszustellen. Als Salazar davon erfuhr, enthob er Mendes seines Amtes. In dem darauffolgenden Disziplinarverfahren gelang es Mendes nicht sich zu rehabilitieren, was den sozialen Abstieg seiner Familie zur Folge hatte. Nach mehreren Schlaganfällen verstarb er verarmt 1954 in Portugal.
Dagmar Fohl gelingt es hervorragend, Mendes Beweggründe sowie die sich damit drastisch veränderten Lebensumstände darzulegen. Dabei bedient sie sich der Ich-Form, wodurch der Leser Mendes sehr nah kommt. So hervorzuheben wie Mendes Engagement bei der Unterstützung der Flüchtlinge war, umso leichtsinniger erscheint dies jedoch für ihn und vor allem seine große Familie. Manchmal hatte man den Eindruck, ein großes Kind tut nur das, was es will. Dies wird auch besonders in der Beziehung zu Andree deutlich. Das Angenehme mitnehmen, aber sich der Verantwortung nicht stellen. Für unzählige Flüchtlinge war jedoch aber genau dieses Nicht-Nachdenken über die Verantwortung der Rettungsanker.
Ein sehr lesenswertes Buch!

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Interessante Einblicke in ein eher unbekanntes Thema

Das Buch Alice
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Dieses Buch behandelt neben Ausführungen zu der spannenden Lebensgeschichte der Familie Urbach auch die bisher eher unbeachtete Thematik des geistigen Diebstahls Werke jüdischer Autoren und gibt gleichzeitig ...

Dieses Buch behandelt neben Ausführungen zu der spannenden Lebensgeschichte der Familie Urbach auch die bisher eher unbeachtete Thematik des geistigen Diebstahls Werke jüdischer Autoren und gibt gleichzeitig tiefe Einblicke in das Schicksal jüdischer Menschen in Österreich.
Der Autorin Dr. Karina Urbach ist es wunderbar gelungen Erinnerungen und Zitate wie „aus einem Guss“ in einem flüssig zu lesenden Text zusammenzufassen. Dabei wird die Quelle der Zitate durch kleine Kopfnoten markiert und am Ende des Buches zusammengefasst.
Vieles im Buch war für mich sehr informativ und ergänzt damit unvollständige Kenntnisse.
Beeindruckend sind auch der unbeugsame Mut sowie die niedergeschrieben gestochen scharfen Beobachtungen. Eben diese Berichte ergänzen die Handlung und machen die Schilderungen sehr authentisch.
Abgerundet durch Übersicht zu den Quellen der Zitate, sowie Fotos und Karten ist es ein
lesenswertes Buch, welches ich sehr gern weiterempfehle!

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