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Veröffentlicht am 15.10.2020

Über den Wert von Freundschaft ...

Requiem für einen Freund
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Endlich Neues von Joachim Vernau und den vielen anderen liebgewonnenen Figuren dieser Reihe: schon zum sechsten Mal schickt Elisabeth Herrmann die sympathische Berliner Truppe in ein spannendes Abenteuer. ...

Endlich Neues von Joachim Vernau und den vielen anderen liebgewonnenen Figuren dieser Reihe: schon zum sechsten Mal schickt Elisabeth Herrmann die sympathische Berliner Truppe in ein spannendes Abenteuer.
An vielen Stellen hat die Geschichte eher Thrillercharakter, denn es geht schon ganz schön heftig zur Sache und Joe steckt einfach immer mittendrin. Ist er einmal auf der Spur eines Verbrechens, so bringt ihn eben nichts mehr davon ab, egal wie bedroht sein eigenes Leben sein mag.
Eigentlich beginnt alles noch recht harmlos und lediglich etwas lästig mit einer steuerlichen Betriebsprüfung. Doch als der Finanzbeamte nach einem seltsamen Telefonat mit Joachim plötzlich erschossen in dessen Büro liegt, ändert sich die Situation schlagartig.
Zusammen mit Marie-Luise begibt er sich auf Spurensuche und stößt auf den angeblichen Selbstmord einer Staatsanwältin vor einigen Jahren. Auch sein alter Studienfreund Marquardt soll etwas mit der Sache zu tun haben – und reagiert ungewohnt unfreundlich auf Nachfragen.
In welches Wespennest Joachim da wieder gestochen hat, wird ihm bald bewusst – und ebenso die internationale Tragweite der Geschichte.

Es ist ein weiterer spannender, fesselnder Teil aus dem Leben des Rechtsanwalts Joachim Vernau und seiner Kanzleipartnerin Marie-Luise, der sich fast nahtlos an den letzten Fall anschließt. Der gewohnt lebendig-atmosphärische Schreibstil der Autorin lässt uns hautnah teilhaben und mitfiebern.
Auch die Schauplätze werden wieder sehr eindrucksvoll beschrieben, wobei wir auch hier einmal mehr in die Ferne reisen dürfen.
Das Wiedersehen mit Joe, seiner Mutter, Hüthchen und den vielen anderen liebgewonnenen Figuren hat mich sehr gefreut. Durch die gelungenen Verfilmungen hat man auch inzwischen noch lebendigere Bilder vor Augen beim Lesen.
Wenn ihr die Reihe noch nicht kennt: lest oder schaut sie von Anfang an, denn es lohnt sich wirklich.
Dieses Mal ist die Thematik eher zeitlos bis sehr aktuell, während in den vorherigen Teilen oft eine Brücke in die Vergangenheit geschlagen wurde.
Das Buch kann ich nur empfehlen, denn es liest sich spannend, fesselnd und fast wie ein Thriller. Und über allem liegt eine sehr emotionale Decke, denn Freundschaft und Zusammenhalt werden in diesem Buch groß geschrieben – trotz aller Widrigkeiten.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Wer ist Freund und wer ist Feind?

Dein kaltes Herz
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Sharon Bolton gehört mit ihren immer extrem fesselnden und spannenden Thrillern zu meinen Lieblingsautorinnen und auch von ihrem neuesten Buch wurde ich nicht enttäuscht. In zwei Tagen fertig gelesen, ...

Sharon Bolton gehört mit ihren immer extrem fesselnden und spannenden Thrillern zu meinen Lieblingsautorinnen und auch von ihrem neuesten Buch wurde ich nicht enttäuscht. In zwei Tagen fertig gelesen, das sagt schon vieles aus. Hat man einmal begonnen, mag man es nicht mehr aus der Hand legen.
Die Rezension zu schreiben, ist aber nicht so einfach, denn man möchte ja nicht zu viel verraten. Das wäre bei dieser ausgeklügelten Geschichte nicht so gut, denn sie ist hochspannend, was nicht zuletzt an den vielen Überraschungen und Wendungen liegt.
So möchte ich nur so viel sagen, dass es um Felicity geht, eine starke junge Frau mit einem ungewöhnlichen Beruf: sie erforscht Gletscher. Dazu ist sie quasi ans Ende der Welt gereist auf eine sehr unwirtliche Insel, auf der früher die Walfänger ihre blutige Arbeit verrichtet haben. Felicity hat furchtbare Angst vor einem Mann ... und dieser ist gerade auf dem Weg zu ihr.
Dann machen wir einen Sprung in die nähere Vergangenheit und wir erfahren, was vor Felicitys Abreise in Cambridge geschehen ist. Dies bringt einiges Licht ins Dunkel, aber auch gleichzeitig neuerliche Schatten ... nichts scheint klar in dieser Geschichte.
Es handelt sich um einen atemlosen Thriller, der oft in die Psychothrillerrichtung tendiert. Eine Story, bei der man nie wirklich weiß, wer gut und böse ist. Eine komplexe, gut erdachte Geschichte, die gegen Ende sogar noch mit einer Prise Humor aufwarten kann.
Ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen und fand es sehr spannend. Blutige Szenen halten sich in Grenzen, so dass auch Fans von Psychothrillern gerne zugreifen dürfen.

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Veröffentlicht am 10.10.2020

Wem kannst du noch vertrauen?

Das Tartarus-Projekt
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Eingefleischte Schilddorfer-Fans werden sich erst einmal über die geringe Dicke wundern, denn normalerweise liefert der Autor Wälzer jenseits der 700 Seiten ab, von denen tatsächlich auch keine einzige ...

Eingefleischte Schilddorfer-Fans werden sich erst einmal über die geringe Dicke wundern, denn normalerweise liefert der Autor Wälzer jenseits der 700 Seiten ab, von denen tatsächlich auch keine einzige zu viel ist.
Doch auch auf 300 Seiten bringt er hier eine sehr spannende, fesselnde Geschichte unter, die für Gänsehautmomente sorgt.
Alles beginnt eher gemächlich auf einer Party der Münchner Schickeria, auf der sich der Schriftsteller Michael Landorff doch recht deplatziert vorkommt, zumal er den Gastgeber nicht einmal kennt. Dass jener noch am selben Abend gefoltert und tot an einem Heizkörper endet, macht die Sache im Nachhinein nicht gerade besser für Michael, stachelt aber seine journalistische Neugier enorm an.
Er beschließt zusammen mit seiner sehr geschäftstüchtigen Agentin, dass er diesen Fall im Alleingang recherchieren wird, um ein exklusives Buch darüber zu schreiben. Ganz alleine ist Michael dann aber doch nicht, denn es stellt sich schnell heraus, dass der Gastgeber eine weitere ihm unbekannte Person eingeladen hatte, die zur Aufklärung seines Todes beitragen könnte: Alexandra Buschmann, eine Pokerspielerin.

Die beiden begeben sich auf Spurensuche und wie man sprichwörtlich so schön sagt: Leichen pflastern ihren Weg.
Es gibt immer mehr Tote und Michael und Alexandra entkommen oft nur mit sehr viel Glück diversen Anschlägen. Schnell begreifen sie, dass hinter der Sache etwas sehr Großes steckt … was ist das geheimnisvolle „Tartarus-Projekt“?

Im gewohnt humorvollen, lockeren, mitreißenden Schreibstil nimmt uns Gerd Schilddorfer auch in seinem neusten Buch mit auf eine Spurensuche der besonderen Art. Mit Michael als Hauptperson musste ich erst mal ein paar Seiten „warm werden“, aber dann war er mir sehr sympathisch, genau wie auch Alex.
Es sind aber nicht nur die gut gezeichneten Figuren, die das Lesen zum Vergnügen machen, sondern ebenso die wechselnden Schauplätze, über die man meist auch einige wahre Fakten vermittelt bekommt, die neugierig machen auf mehr. Ebenso viel echtes Wissen packt der Autor auch in den Rest der Story, in diesem Fall geht es um Drohnentechnologie. Er gibt dem Leser spannende Stichpunkte, die anregen zum eigenen Weitersuchen, wenn man Wert auf mehr Informationen legt. Das ist eine Besonderheit seiner Bücher und ich liebe das sehr.

Nach einem eher gemütlichen, wenig spektakulären Beginn nimmt die Story sehr schnell Fahrt auf, um dann in einem echt rasanten Katz-und-Maus-Spiel zu gipfeln, bei dem die Protagonisten kaum noch zum Luft holen kommen. Es kommt noch hinzu, dass sie nie wissen, wem sie noch trauen können. Eine fatale Kombination, die den Leser bis zum großen Showdown fesselt und bestens unterhält.
Bis zur letzten Seite hält das Buch Überraschungen bereit und ich kann es allen begeisterten Thrillerlesern nur empfehlen. Die blutigen Szenen werden auch nicht übermäßig ausgeschlachtet, so dass das Buch auch von Menschen mit schwächerem Magen gut gelesen werden kann.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Brutaler als die vorherigen Teile?

Die Knochennadel
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Da ich ja bisher alle Thriller von Andreas Gruber gelesen und für sehr gut befunden habe, musste ich unbedingt auch sofort den neuen Teil der Hogart-Reihe verschlingen. Trotz der beachtlichen Dicke von ...

Da ich ja bisher alle Thriller von Andreas Gruber gelesen und für sehr gut befunden habe, musste ich unbedingt auch sofort den neuen Teil der Hogart-Reihe verschlingen. Trotz der beachtlichen Dicke von 600 Seiten hat dies nicht lange gedauert, denn es ist mal wieder sehr fesselnd und spannend gewesen.

Peter Hogart ist ein Wiener Privatdetektiv, der in den Diensten einer Versicherungsgesellschaft sehr knifflige Fälle löst. Dabei begibt er sich nicht selten in große Gefahr und vom offiziellen Dienstweg mit Polizei etc. hält er auch nicht unbedingt besonders viel.
In "Die Knochennadel" will Peter eigentlich nur ein paar schöne Tage Urlaub in Paris verbringen mit seiner Lebensgefährtin Elisabeth und seiner 19-jährigen Nichte Tatjana (im Umschlagtext ist sie irrtümlicherweise noch 16).
Doch alles endet in einer echten Tragödie ... Elisabeth verschwindet spurlos, genau so wie das über 7 Millionen teure Exponat, dessen Auktion sie kurz zuvor noch abgewickelt hat.
Leider glaubt die Polizei eher daran, dass Hogarts Freundin sich mit der "Knochennadel" abgesetzt hat, während für Peter alles auf eine Entführung hindeutet. So bleibt ihm nichts anderes, als einmal mehr auf eigene Faust zu ermitteln.
An seiner Seite hat er aber ja noch seine sehr clevere Nichte Tatjana, die unbedingt in seine detektivischen Fußstapfen treten möchte. Gemeinsam begeben sie sich auf eine extrem gefährliche Spurensuche, auf der sie leider viel zu vielen Leichen begegnen.
Der große Showdown nach einer spannenden Jagd mit diversen Verbrechern, Spezialeinheiten und Polizei findet in meiner absoluten Lieblingsgegend statt: an der wunderschönen Côte d'Azur.

Andreas Gruber schreibt sehr eindrücklich und mitreißend, man ist immer mitten im Geschehen und fiebert mit den Figuren mit. Super finde ich als Tierfreund immer, dass diese bei ihm eigentlich immer gut wegkommen, was man hier von vielen Menschen allerdings nicht behaupten kann. Die vielen Toten und teils echt grausamen Szenen und Morde haben mich fast etwas geschockt. Ich weiß nicht, ob ich gerade eine sehr emotionale Phase habe oder ob das in den vorherigen Büchern schon ähnlich heftig war. Für zartbesaitete Leser ist es aber wohl eher weniger geeignet.

Der Thriller war wieder extrem fesselnd und absolut spannend von Anfang bis zum Ende. Ich freue mich schon auf den nächsten Teil, wobei ich über das Ende ja schon etwas erschrocken war.

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Urlaub für Zuhause ...

Dunkles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 6)
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Die Reihe um den Gerichtsmediziner Leon Ritter gehört zu meinen absoluten Favoriten, denn sie handelt in einer der schönsten Gegenden, die ich kenne: Südfrankreich.
Es ist einfach besonders, wenn man die ...

Die Reihe um den Gerichtsmediziner Leon Ritter gehört zu meinen absoluten Favoriten, denn sie handelt in einer der schönsten Gegenden, die ich kenne: Südfrankreich.
Es ist einfach besonders, wenn man die Handlungsschauplätze bereits selbst schon erlebt hat, für mich ist das Lesen somit ein lebendiges Stück Urlaub.

Natürlich sind nicht nur die wunderschön beschriebenen Schauplätze ein Highlight an diesen Büchern, sondern auch die sympathischen Handelnden, allen voran Leon Ritter. Er hat sich aus Frankfurt in die Provence versetzen lassen und genießt sein Leben dort sehr nach einem Schicksalsschlag.
Inzwischen ist er auch nicht mehr alleine, denn er hat in der Polizistin Isabelle seine große Liebe gefunden.
Sehr viele weitere liebenswürdige Figuren machen das Lesen zu einem echten Vergnügen ... jeder weitere Teil der Reihe ist ein Wiedersehen mit alten Freunden.

Die Fälle, die Leon und Isabelle zu lösen haben, sind allerdings nicht für schwache Mägen geeignet. Hier geht es durchaus blutig und immer recht brutal zur Sache. Der Autor schlachtet die Details zwar nicht unnötig aus, aber er überlässt manchmal auch nicht viel der Fantasie des Lesers.

Über mangelnde Spannung kann man sich nicht beklagen. Der Schreibstil von Remy Eyssen ist mitreißend und fesselnd. Am Ende fügt sich alles zusammen und man freut sich bereits auf den nächsten Teil ... hoffentlich bald!

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