Das einst mächtige Elfenreich verfällt immer mehr. Tag für Tag werden Elfen für einen sinnlosen Krieg geopfert und es scheint kein Ende in Sicht. Der Krieger Lass weigert sich seine Untergebenen in eine sinnlose Schlacht zu schicken und wird dafür zum Tode verurteilt. Wie durch ein Wunder entkommt er und wird fortan von einer Elfen-Elitetruppe verfolgt. Doch auf seiner spektakulären Flucht lernt er ein neues Leben kennen, gewinnt neue Freunde und gerät in ein noch viel größeres Abenteuer.
Alexey Pehov hat in dem Roman ,,Dunkeljäger“ eine detailreiche Welt erschaffen. Die Welt verzauberte mich einerseits durch altbekanntes und überraschte mich anderseits durch neue und innovative Ideen.
Ich habe erst erwartet, dass es sich bei ,,Dunkeljäger“ um die typische Geschichte Gut gegen Böse handelt, doch der Roman hat so viel mehr zu bieten.
Schon auf der ersten Seite wird man mitten in das Geschehen geworfen und man steigt gleich mit einer rasanten Verfolgungsjagd am Himmel ein. Schnell wird klar, dass Fliegen ein zentraler Aspekt des Romans ist. Die Flugobjekte dieser Welt sind detailliert und gut ausgearbeitet. Die Flugschiffe oder auch Aeroplans gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sich in Größe und Aussehen unterscheiden. Das besondere an den Aeroplans ist, dass sie nur mithilfe von eingefangenen und eingesperrten Dämonen fliegen können, die Dämonen sind wie Treibstoff und ohne einen Dämon können die Flugschiffe nicht fliegen.
Alexey Pehov spielt geschickt mit gängigen Fantasy Klischees. Die Figuren haben Vorurteile gegenüber den anderen Völkern. Jedoch lassen sie sich alle auf die verschiedenen Wesen ein und erkennen auch, dass die Vorurteile nicht immer zutreffen. Alexey Pehov stellt z.B. nicht alle Orks als leicht dümmlich da, sondern als durchaus intelligente Wesen, die auch Wert auf Umgangsformen legen. Und so kommt es, dass ein buntgemischter Haufen aus Elfen, Zwerge, Gnome, Orks etc. zusammen arbeiten und einiges erleben.
Die humorvollen Dialoge und Wortgefechte lockern die Geschichte auf und verleihen dem Roman stellenweise eine wirklich witzige Atmosphäre. Zudem gelingt es dem Autor durch die verschiedenen Wettrennen Spannung zu erzeugen und diese durch gekonnt eingesetzte Beschreibungen zu unterstützen.
Alle Figuren haben einen witzigen Zug und stechen aus der Masse heraus.Die Geschichte wird aus der Ich- Perspektive von Lass geschildert und so konnte ich sehr schnell Lass und seine Entscheidungen nachvollziehen. Lass hat Ecken und Kanten und ist kein strahlender Held. Ihm sind seine eigenen Prinzipien wichtig und er weigert sich standhaft gegen diese zu verstoßen. Vor allem seinen plüschigen Begleiteter Dreipfot habe ich ins Herz geschlossen, denn das kleine Fellknäuel ist ein kleiner Rabauke und ein richtiger Vielfrass.
Alles in allem konnte mich vor allem die neuen Ideen begeistern und auch das Spiel mit den gängigen Fantasy Klischees hat mir gefallen. Wer also mal einen etwas anderen Elfenroman lesen möchte sollte sich ,,Dunkeljäger“ einmal genauer ansehen. Ich muss auch noch erwähnen, dass ich das Cover wirklich gelungen finde und es perfekt zu der Stimmung des Romans passt.