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Veröffentlicht am 29.12.2020

Ein Buch mit nicht ausgeschöpften Potenzial

Ein Meer aus Tinte und Gold (Das Buch von Kelanna 1)
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MEINE MEINUNG



Noch ein Titel den ich im Rahmen meiner SuB- Abbau-Challenge gelesen habe. Viele fanden das Buch gut und damals war es überall auf Bookstagram zu sehen, deshalb habe ich mir auch das Buch ...

MEINE MEINUNG



Noch ein Titel den ich im Rahmen meiner SuB- Abbau-Challenge gelesen habe. Viele fanden das Buch gut und damals war es überall auf Bookstagram zu sehen, deshalb habe ich mir auch das Buch zugelegt. Leider hat mir die Geschichte von Sefia und Archer nicht so gut gefallen. Warum verrate ich dir jetzt.



Schreibstil



Der Schreibstil war für mich ok. Zu Beginn war es sehr spannend, dann aber wurde es sehr langamtig und dadurch langweilig. Ich hatte das Gefühl nicht voran zu kommen. Es gibt viele verschiedene Sichten aus denen erzählt wird, aber meist lesen wir aus der Sicht der Hauptfigur Sefia. Für mich waren es am Ende zu viele verschiedene Leben in die ich durch die Wechsel blicken durfte. Das Buch an sich ist wunderschön gestaltet, sowohl außen wie innen. Die Idee der Geschichte hat mich wirklich angesprochen aber die Umsetzung war nicht nach meinem Geschmack.



Handlung



In dieser Buchwelt wurde nie das Alphabet erfunden, niemand kann lesen oder schreiben. Einzig die Mitglieder einer Vereinigung wurden auserwählt um diese Fähigkeit zu erlernen. Die Vereinigung hat den Frieden des Landes als Hauptziel seit vielen endlosen Jahren. Sie setzen alle Mittel ein, um ihrem Ziel näherzukommen. Sie gehen über Leichen. So lebt unsere Protagonistin Sefia zusammen mit ihrer Tante Nin auf der Flucht vor diesen Leuten, denn sie haben etwas, was aus den Fängen der Vereinigung gestohlen wurde: ein Buch. Und dieses Buch soll unter allen Umstände zurück an seinen Platz. Sefias Eltern sind bereits tot, die Mutter wurde krank und der Vater umgebracht. Nur das Buch haben sie hinterlassen. Sefia weiß nichts damit anzufangen, da sie weder lesen noch schreiben kann wie es eben üblich ist. Als ihre Tante erwischt, misshandelt und verschleppt wird ist Sefia auf sich alleine gestellt. Über ein Jahr lernt sie das Kämpfen, Töten und auch das Lesen in Eigenregie. Auf ihrer Suche nach Tante Nin trifft sie auf eine Bande die im ganzen Land Jungs kidnappt und diese zu Kampfmaschinen drillt. Die Kinder werden schwer misshandelt und müssen bis zum Tod gegen andere Kinder kämpfen. Sefia befreit einen Jungen und gemeinsam verschwinden sie. Eigentlich will sie alleine weiter nach ihrer Tante suchen aber der Junge kann nichts alleine außer töten. Er bekommt keine alltäglichen Dinge gebacken und sprechen kann er auch nicht. So beschließt Sefia ihn mitreisen zu lassen. Das stellt sich als richtige Entscheidung raus denn eben diese Bande, die die Kinder einsammelt, steht in Verbindung zu den Leuten die ihre Tante entführt haben. Es wird eine lange, blutige Reise.



Charaktere



Es gibt eine Vielzahl an Figuren, die für mich nicht genug ausgearbeitet wurden obwohl das Buch genug Seiten dafür geboten hat. Sie alle sind sehr interessant aber außer Sefia hat niemand tief blicken lassen. Bei den restlichen Charakteren hatte ich das Gefühl, dass nur an der Oberfläche gekratzt wurde.

Wie ich zu Sefia stehe weiß ich ehrlich gesagt nicht genau. Ihr Leben ist schwer und das tut mir sehr leid für sie aber eine besondere Beziehung oder Sympathie habe ich nicht zu ihr aufgebaut. Sefia ist ziemlich schlau, kann zeitgleich aber auch naiv sein, sie handelt oft impulsiv.



FAZIT



"Ein Meer aus Tinte und Gold" konnte mich nicht wirklich von sich überzeugen. Die Geschichte war gut und hatte viel Potenzial, das für mich nicht ausgeschöpft wurde. Der Schreibstil hätte spannender sein können und weniger Sichtwechsel vertragen können. Außerdem hatten die Figuren mehr Tiefe vertragen können. Dazu kommt noch, dass das Ende dann für meinen Geschmack Knall auf Fall verlief und etwas verwirrend war. Ich habe beschlossen die Reihe nicht weiter zu verfolgen und gebe dem Auftakt der Reihe 3 von 5 Sterne aber keine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Leider eine Enttäuschung

Ascheherz
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MEINE MEINUNG



"Ascheherz" lag schon ewig in meinem Regal und wartete darauf endlich gelesen zu werden. Im Zuge meiner 20 Bücher für 2020 SuB Abbau Challenge habe ich nun zum Buch gegriffen. Das Cover ...

MEINE MEINUNG



"Ascheherz" lag schon ewig in meinem Regal und wartete darauf endlich gelesen zu werden. Im Zuge meiner 20 Bücher für 2020 SuB Abbau Challenge habe ich nun zum Buch gegriffen. Das Cover gefällt mir persönlich leider überhaupt nicht. Was ich von der Geschichte halte sage ich dir jetzt.



Schreibstil



Am Anfang kam ich sehr schlecht in die Geschichte rein. Summer, ihre Gedanken und ihr Handeln verwirrt mich zunehmend. Leider empfand ich ihre Geschichte auch lange nicht spannend. So richtig interessant wurde es für mich nämlich erst als wir im Nordland und bei den Zoryas ankamen. Die Welt wurde für meine Geschmack sehr gut beschrieben. Es wurde nicht alles bis ins kleinste Detail dargestellt, sodass noch genug Platz für die eigenen Fantasie blieb.



Handlung



Summer leidet unter Gedächtnisverlust, was in den letzten Jahren passiert ist weiß sie nicht mehr. Nur eines weiß sie ganz genau: sie wird verfolgt und dieser jemand will sie töten. Summer lebt sehr zurückgezogen den Kontakt zu anderen Menschen möchte sie weitestgehend meiden. Sie reist von einer Stadt in die nächste, versucht ihren Verfolger abzuschütteln, keine Beziehungen aufzubauen und unauffällig zu bleiben. In einer Nacht gelingt ihr nichts von alledem. Sie ist mit einem jungen Arbeitskollegen, Finn, unterwegs. Er mag sie mehr als gut für ihn ist aber auch Summer findet ihn echt nett. Gerade als sie sich küssen wollten werden die beiden angegriffen. Von wem? Dem Blutmann, Summers Verfolger. Beide kommen mehr oder weniger gut davon, Summer lässt Finn allerdings zurück. Kurz darauf trifft sie auf den schönen und stillen Anzje. Ohne es zu wollen werden die beiden Weggefährten und flüchten von nun an gemeinsam. Ihr Ziel ist das Nordland denn dort sollen beide sicher sein aber stimmt das wirklich? Kann Summer Anzje so einfach blind vertrauen? Gibt es tatsächlich einen Ort an dem sie dem Blutmann dauerhaft entkommen kann? Und wird sie etwas über ihre Vergangenheit erfahren können? All das müsst ihr selbst herausfinden.





Charaktere



Summer ist ein verschrobener Mensch mit vielen Ecken und Kanten. Ich konnte sie bis zum Schluss nicht einordnen oder mich entscheiden, ob ich sie mag oder nicht. Ein wenig tat sie mir auch leid, da sie nirgendwo dazuzugehören zu schien. Außerdem hat sie seit einem Unfall keine Erinnerungen mehr an ihre Vergangenheit. Einzig ihre Albträume scheint sie behalten zu haben. Summer wird sowohl in ihren Träumen als auch in der Realität von einem Mann verfolgt der sich selbst Blutmann nennt. Das und ihre Unfähigkeit Beziehungen zu anderen aufzubauen, egal ob freundschaftlich oder mehr, treibt sie von einem Ort zum anderen. Immer wenn es zu ernst wird verschwindet sie spurlos und nimmt einen neue Identität in einer neuen Stadt an.



Loved, Anzje und all die anderen Figuren fand ich sehr interessant auch wenn sie nicht viel Handlungsraum bekommen haben. Hier hätte ich mir ruhig noch mehr Tiefe gewünscht.



FAZIT



"Ascheherz" lässt mich mit gemischten Gefühlen zurück. Die Idee der Zoryas und all die mystische Welt um die Todesbringer herum ist wahnsinnig interessant aber es war für mich ein langer Weg bis zum Zeitpunkt wo die Geschichte Fahrt aufgenommen hat. Außerdem finde ich Summer nicht sehr sympatisch und die anderen Figuren sind eher blass geblieben. Trotzdem gebe ich dem Buch 3 von 5 Sterne eben weil die Grundidee für mich neu und wirklich interessant ist. Ich habe noch ein weitetes Buch von Nina Blazon in meinem Regal und bin gespannt wie dieses sein wird.

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Es ging in eine andere Richtung als erwartet

In ewiger Schuld
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MEINE MEINUNG

In der Bibliothek bin ich letztens auf dieses Buch gestoßen. Das Cover finde ich nach wie vor wahnsinnig ansprechend und der Klappentext hörte sich interessant an. Leider habe ich mir vom ...

MEINE MEINUNG

In der Bibliothek bin ich letztens auf dieses Buch gestoßen. Das Cover finde ich nach wie vor wahnsinnig ansprechend und der Klappentext hörte sich interessant an. Leider habe ich mir vom Buch mehr versprochen als ich bekommen habe. Was ich damit meine sage ich dir jetzt.

Schreibstil

Der Schreibstil ist anders als ich erwartet hatte. Ich hätte ihn mir um einiges spannender gewünscht. Generell habe ich wohl was anderes von der Geschichte erwartet. Ich habe nicht gedacht das der Krieg so eine zentrale Rolle spielen wird. Ich dachte eher das die Geheimnisse der Burkett Familie und diese aufzudecken mehr Raum einnehmen würde, dies war nicht so. Außerdem waren die Kapitel etwas zu lang für meinen Geschmack. Ansonsten hat mir der Stil von Harlan Coben gefallen. Es gab einige unerwartete Wendungen und auch das Ende konnte mich positiv überraschen.

Handlung

Als Maya mehr oder weniger unehrenhaft aus ihrer Dienstzeit im Krieg zurückkehrt ist vieles nicht mehr wie vorher. Ihre Schwester wurde gefoltert und getötet, der Täter ist noch auf freiem Fuß. Bald darauf wird auch ihr Ehemann vor ihren Augen getötet und der Täter entkommt auch diesmal. Nun ist sie eine alleinerziehende Mutter mit heftigen psychischen Problemen als Mitbringsel aus ihrer Dienstzeit. Die Polizei arbeitet ihr zu langsam, zu schlampig und generell kann sie denen nicht trauen. Das sind Gründe warum sie die Ermittlung in beiden Mordfällen alleine aufnimmt, was der Polizei sauer aufstößt und prompt wird sie genauer unter die Lupe genommen. Bei ihren Recherchen gerät Maya sehr tief in die Familiengeheimnisse ihres verstorbenen Mannes. Sie stößt auf einige dunkle Geheimnisse die nicht an die Öffentlichkeit geraten sollen. Durch das Gewühle in alten Geschichten ist Maya außerdem nicht mehr willkommen bei der Familie ihres Mannes. Wie das alles zusammenhängt musst du selbst rausfinden.

Charaktere

Maya ist unsere Protagonistin. Sie war früher als Pilotin im Krieg bevor sie suspendiert wurde. Die Gründe dafür haben einen großen Wirbel verursacht - obwohl fast alle nur die halbe Wahrheit kennen. Maya hat aus dem Krieg eine heftige posttraumatische Belastungsstörung mitgebracht. Sie vertraut niemanden daher geht sie auch nicht zur Therapie obwohl sie die dringend nötig hat. Maya hat viele Geheimnisse, sie ist kämpferisch und sehr gerissen. Der Tod ihrer Schwester und auch der ihres Mannes hat ihr den Wind aus den Segeln genommen. Sie lebt nur noch für ihre Tochter weiter.

Maya wurde sehr gut ausgearbeitet. Ich kann sie nicht ganz einschätzen und weiß auch nicht ob ich sie sympatisch finden soll aber was sie auf jeden Fall ist, ist mutig und schlau. In meinen Augen gibt sie keine gute Mutter ab weil ich einfach keine Liebe zu ihrer Tochter spüren konnte aber das stand in der Geschichte auch nicht im Vordergrund.

Die Familie Burkett wurde ebenfalls wunderbar ausgearbeitet. Alle haben eine gewisse Tiefe, manche Mitglieder mehr als andere.

Die restlichen Nebenfiguren sind dagegen blass gehalten und mir nicht wirklich in Erinnerung geblieben.

FAZIT

> In ewiger Schuld < hat mir gefallen. Ich habe mir aufgrund des Klappentextes etwas anderes vorgestellt und war etwas enttäuscht als die Geschichte in eine andere Richtung ging. Die Spannung hat mir leider fast gänzlich gefehlt, deshalb würde ich das Buch auch nicht als Thriller einstufen. Die Figuren wurden allerdings super ausgearbeitet. Ich gebe dem Buch daher 3 von 5 Tatzen und eine Leseempfehlung für Leser*innen die es nicht zu hart mögen.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Gutes Buch aber da geht noch mehr

Marta schläft
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MEINE MEINUNG

Nachdem mir "Liebes Kind" von Romy Hausmann so gut gefallen hat, habe ich ohne lange zu zögern nach dem nächsten Buch von ihr gegriffen. Das Cover passt super zu dem des anderen Buches. ...

MEINE MEINUNG

Nachdem mir "Liebes Kind" von Romy Hausmann so gut gefallen hat, habe ich ohne lange zu zögern nach dem nächsten Buch von ihr gegriffen. Das Cover passt super zu dem des anderen Buches. Ich bin gespannt ob zukünftige Werke die gleiche Aufmachung haben werden. Ich würde mich freuen, da ich es ganz cool finde. Was ich vom Buch halte sage ich dir jetzt.

Schreibstil

Der Schreibstil ist nach wie vor ungemein angenehm und flüssig zu lesen. Die Sichten wechseln sich immer wieder ab, was mir gut gefallen hat. Zwischendurch gibt es kleine Briefe die Nadja an eine zuerst unbekannte Person schreibt. Diese waren sehr bittersüß, warum musst du selbst herausfinden. Trotzdem fand ich den Schreibstil allgemein nicht so spannend wie erhofft.

Handlung

Nadjas Kindheit war furchtbar. Ihre Mutter konnte sich nicht um die Kinder kümmern, daher verwahrlosten Nadja und ihr jüngerer Bruder immer mehr mit den Jahren. Der größte Halt der Kinder sind sie selbst. Die Familie wird eines Tages auseinadergerissen, durch einen schlimmen Vorfall für den Nadja, damals 15 Jahre, verantwortlich gemacht wird. So werden die Kinder getrennt und wachsen ohne einander auf. Ihre Leben kreuzen sich danach gar nicht mehr. Für Nadja ist die Zeit nach dem Jugendgefängnis nicht mehr dieselbe. Freiheit empfinde sie keine, nur Einsamkeit. Die traut sich nicht auf andere Menschen zu zugehen wodurch sie mutterseelenalleine ist. Nur auf Arbeit hat sie Kontakt zu anderen Menschen. Ihre einzige Freundin ist Laura, seitdem diese mit dem Junior Chef liiert ist herrscht bei den beiden allerdings Funkstille. Das ist schon mehrere Jahre her, deshalb ist Nadja so verblüfft und wie vorm Bug gestoßen als Laura plötzlich eines frühen Abends auf ihrer Arbeit erscheint. Laura ist völlig aufgelöst und bittet Nadja um Hilfe bei einem großen Problem. In Lauras Haus liegt eine Leiche. Die muss irgendwie weggeschafft werden, ohne Spuren zu hinterlassen. Gemeinsam machen sich die Frauen ans Werk doch dann stößt jemand anderes dazu und zwingt die beiden ein perfides Spiel mitzuspielen.

Charaktere

Unsere Protagonistin ist Nadja. Sie hatte es nicht leicht im Leben. Ihre Mutter war ganz furchtbar, die Familie hatte kein Geld und lebte in einer armen Region in Polen. Seit der Zeit im Knast ist nichts mehr wie es war. Sie hat nicht nur ihre Mutter sondern auch ihren geliebten Bruder verloren. Dabei hatten die beiden eine sehr innige Bindung. Nadja fällt es sehr schwer auf Menschen einzugehen weswegen sie sehr einsam ist. Deshalb hilft sie sofort wenn jemand eine Bitte äußert auch wenn sie das in ungute Situationen bringt, nur um etwas zwischenmenschlichen Kontakt zu bekommen. Außerdem hat sie noch nicht mit ihrer Vergangenheit abschließen können, jenes ändert sich im Laufe des Buches. Ihre Handlungen ließen mich jedoch oft mit dem Kopf schütteln. So viel Naivität gehört verboten.

FAZIT

>Marta schläft< ist ein Thriller den ich mir packender vorgestellt habe. Der Schreibstil ist gut allerdings fehlt es für mich an Spannung. Die Handlung und die Schicksale der verschiedenen Figuren sind sehr eng miteinander verstrickt. Alles wurde zum Ende hin aufgeklärt und hat Sinn ergeben, das hat mir sehr gut gefallen. Jedoch ist für mich das aktive 'Gericht spielen' wie es im Klappentext heißt zu kurz gekommen. Daher gebe ich diesem Thriller von Romy Hausmann 3 von 5 Tatzen.

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Veröffentlicht am 04.10.2020

Ein Buch mit wichtigem Thema und miesen Charakteren

Mein Bruder heißt Jessica
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MEINE MEINUNG

Ich habe das Buch vor ein paar Wochen oder Monaten in der englischen Ausgabe auf Bookstagram gesehen und mir war sofort klar, dass ich es lesen muss. Auch wenn ich selbst bisher nicht mit ...

MEINE MEINUNG

Ich habe das Buch vor ein paar Wochen oder Monaten in der englischen Ausgabe auf Bookstagram gesehen und mir war sofort klar, dass ich es lesen muss. Auch wenn ich selbst bisher nicht mit einem Trans-Menschen in Berührung kam interessiert mich das Thema sehr. Wie ich die Geschichte von Sam und Jessica fand, sag ich dir jetzt.

Schreibstil

Der Schreibstil ist überaus angenehm, schön flüssig und emotional. Die Kapitel waren für meinen Geschmack etwas zu lang, was aber nicht weiter schlimm ist. Wir lesen die ganze Zeit aus der Sicht von Sam, Jessicas kleinen Bruder. Ich fand es sehr interessant und mega aufwühlend die Geschichte von Jessica aus der Sicht einer ihr nahe stehenden Person zu lesen.

Handlung

Die Familie von Sam ist nach außen hin die Vorzeigefamilie: schönes Haus, erfolgreiche Eltern, brave Kinder. Doch eigentlich ist das alles nur schein. Seine Eltern arbeitet hart für den Job seiner Mutter in der Politik. Ihr Ziel ist der Topjob, Premierministerin von England. Für diesen Job geben seine Eltern 110%. Leider bleibt das Familienleben total auf der Strecke. Seine Eltern haben kaum bis gar keine Zeit für ihn und seinen älteren Bruder Jason. Deshalb ist das Band zwischen den Brüdern besonders eng. Jason kümmert sich um alles. Er hilft Sam sogar bei seinem größten Problem. Sam hat nämlich eine Leseschwäche weswegen er oft gemobbt wird und keine Freunde hat. Jason dagegen ist bei allen in der Schule beliebt. Er kann super Fußballspielen und hat das schönste Mädchen der Schule zur Freundin. Darauf ist Sam sehr stolz. Sein Bruder ist sein größtes Vorbild, er vergöttert ihn regelrecht. Deshalb ist der eine Abend ganz besonders aufwühlend für ihn. Jason nimmt allen Mut zusammen und erzählt seiner Familie wie er sich schon seit frühster Kindheit fühlt. Er ist kein Junge sondern ein Mädchen, das ist ihm schon lange klar aber er hatte Angst vor der Reaktion der anderen. Seine Familie reagiert anders als erhofft. Sie akzeptieren es nicht, tun es als Hirngespinste und sogar als Krankheit ab. Sie schneiden ihn wo sie nur können und unterbinden jegliche Form der äußeren Umwandlung in sein wahres Geschlecht. (zum Beispiel das tragen eines Schals oder das Frisieren der Haare) Dadurch das die Eltern so anti sind zeigt auch Sam kein Verständnis. Allgemein kann er das alles nicht ganz verstehen mit seinen 13 Jahren. Die Eltern haben Angst das die Neuigkeiten an die Presse kommen und so die Wahl negativ beeinflussen. Jason geht es sehr schlecht und weil das Familienleben gar keines mehr ist verlässt er dieses und zieht zu seiner Tante. Dort wird er als das angenommen was er ist und kann endlich das sein was er schon immer war: ein Mädchen, von nun an Jessica. Wie der Zufall es will bekommt die Presse natürlich doch Wind davon, gerade zur heißen Phase der Wahlen. Wie und ob das die Wahl beeinflusst, wie die Familie dazu steht und wie es allgemein mit Jessica und ihrer Familie weiter geht musst zu selbst herausfinden.

Charaktere

Die Eltern waren mir von der ersten Seite an unsympathisch. Selbst wenn sie cool mit dem Outing umgegangen wären, hätte sie das für mich nicht besser gemacht. Ich finde es einfach ganz schlimm wie sie mit ihren Kindern umgehen, wo sie ihre Prioritäten setzen.

Sam wollte ich mögen aber er hat es mir echt schwer gemacht. Zu Beginn wurde die innige Beziehung der beiden Kinder so schön beschrieben, was mich ein Stück weit an meine Schwestern und mich erinnert hat. Aber als Jessica sich geoutet hat und Sam so blöd reagiert hat, habe ich die Welt nicht mehr verstanden. Sam ist noch jung und konnte vielleicht nicht alles verstehen aber trotzdem hält man zu seinen Geschwistern. Das hat ihn leider ihn meinen Augen ziemlich schlecht dastehen lassen, auch Dinge die er getan und gemacht hat gehen gar nicht klar. Als ich klein war, sogar noch ein paar Jahre jünger als Sam, hat meine Schwester sich als lesbisch geoutet. Ich habe das auch nicht ganz verstanden bzw. war es mir egal ob sie nun einen Jungen oder ein Mädchen als Partner hat, deshalb habe ich nicht verstanden wie andere darauf negativ reagieren konnten. Meine Schwester war nach wie vor derselbe Mensch. Es hat sich nichts geändert. Ich musste mir auch ein paar Hänseleien in der Schule antun obwohl ich eigentlich recht beliebt in meiner Klasse war. Deshalb kann ich die Situation von Sam gut nachvollziehen aber sein Handeln bleibt trotzdem scheiße.

Jessica fand ich ganz toll und ich hätte mich sehr gefreut wenn wir noch etwas mehr von ihre erfahren hätten oder wenn ein paar Kapitel im Buch aus ihrer Sicht erzählt worden wären. Sie tat mir sehr leid. Ich wollte am liebsten ins Buch steigen und sie in den Arm nehmen oder alle anderen verprügeln.

FAZIT

> Mein Bruder heißt Jessica < war für mich ein sehr aufwühlendes Buch. Ich habe selbst Erfahrungen damit, wie es ist wenn sich ein Familienmitglied outet. Zufällig war ich fast in derselben Situation wie Sam. Deshalb konnte ich ihn und seine Familie auch überhaupt nicht verstehen. Sie waren mir alle so unsympathisch. Für mich wäre das Buch sehr gut als Schullektüre geeignet um auf die Akzeptanz - und Toleranzprobleme in der heutigen Gesellschaft hinzuweisen, die leider immer noch bestehen. Weil ich die Menschen im Buch so mies fand gebe ich dem Buch 3 von 5 Tatzen. Das Ende hat es für mich dann auch nicht mehr rausholen können. Ich empfehle das Buch jedem!

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