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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2020

spannende Aufrollung

Auf kalter Spur
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Meine Meinung zum Buch:
Tracy ist nach der Geburt ihrer kleinen Tochter wieder an den Ort ihrer Kindheit zurückgekehrt und versucht nun den Spagat zwischen Berufsalltag und Kinderbetreuung hinzubekommen. ...

Meine Meinung zum Buch:
Tracy ist nach der Geburt ihrer kleinen Tochter wieder an den Ort ihrer Kindheit zurückgekehrt und versucht nun den Spagat zwischen Berufsalltag und Kinderbetreuung hinzubekommen. Ihr Ehemann ist nicht begeistert, dass sie so schnell wieder arbeiten möchte, noch dazu in einem gefährlichen Beruf und er hat nicht ganz unrecht, wie man im Nachhinein betrachtet zugeben muss. Schnell gerät Tracy samt ihrer Familie in den Fokus einer gefährlichen Person, die sich von Tracy und dem Ermittlungsteam in die Enge getrieben fühlt. Interessant finde ich an diesem Thriller, dass die Geschehnisse aus der Vergangenheit einen ziemlich großen Part einnehmen und dass nach so langer Zeit endlich wieder neue Ermittlungen durchgeführt werden. Ich wundere mich immer wieder, wie Menschen nach 20 Jahren noch wissen, was sie an besagtem Tag in der Vergangenheit gemacht haben, glaube nicht, dass ich das noch wüsste, außer dieser Tag hätte für mich eine besondere Bedeutung. Der Thriller zeigt, dass auch eine Aufrollung eines alten Falles, angeregt durch neue Ereignisse, richtig spannend sein kann.

Veröffentlicht am 11.10.2020

eine tiefgreifende Geschichte

Unter uns das Meer
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Meine Meinung zum Buch:
Im Roman werden die Erlebnisse der vierköpfigen Familie, die mit einer Segelyacht am offenen Meer unterwegs ist, hauptsächlich aus zwei Perspektiven erzählt (Juliet und Michael), ...

Meine Meinung zum Buch:
Im Roman werden die Erlebnisse der vierköpfigen Familie, die mit einer Segelyacht am offenen Meer unterwegs ist, hauptsächlich aus zwei Perspektiven erzählt (Juliet und Michael), im letzten Drittel erfahren wir dann auch noch Eindrücke der Tochter. Was ich sehr gut nachvollziehen kann, ist, dass man auf engem Raum sich selbst und auch seine Mitbewohner viel besser kennenlernt und dass es auch viel schneller zu Konflikten kommen kann. Man hat praktisch keine Rückzugsmöglichkeiten und auch kaum Kontakt zu anderen Menschen. Dafür entwickelt man seinen eigenen Rhythmus, macht viele schöne Erfahrungen und muss sich schwierigen Situationen stellen und entwickelt sich dadurch auch enorm weiter. Mutig finde ich, dass Juliet Michael zuliebe zu dieser abenteuerlichen Reise zugestimmt hat, noch dazu mit zwei kleinen Kindern und auch aufgrund ihrer psychischen Probleme und Depressionen. So stürmisch wie das Meer teilweise war, so brodelnd war auch die Stimmung auf dem Schiff und man hat als LeserIn schon gespürt, dass sich bald eine entscheidende Situation anbahnt. Das Ende des Buches sowie die Aufarbeitung der psychischen Probleme, habe ich nicht ganz so gelungen und spannend gefunden wie die Tage auf dem offenen Meer sowie die Schilderungen über die Landausflüge oder raren Kontakte zu anderen Seglerfamilien.

Veröffentlicht am 10.10.2020

Wie weit würdest du für ein eigenes Kind gehen?

Ihre letzte Hoffnung
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Meine Meinung zum Buch:
Kat wünscht sich so sehnsüchtig ein Kind, dass sie dafür nicht nur fast alles, sondern wirklich alles tun würde. Nachdem auch mehrere Adoptionsversuche geplatzt sind, ist sie mit ...

Meine Meinung zum Buch:
Kat wünscht sich so sehnsüchtig ein Kind, dass sie dafür nicht nur fast alles, sondern wirklich alles tun würde. Nachdem auch mehrere Adoptionsversuche geplatzt sind, ist sie mit ihren Nerven am Ende und versucht es mittels Leihmutterschaft, zu der sich ihre ehemalige beste Freundin bereit erklärt. Das wirklich spannende an diesem Thriller sind die Hintergründe aus der Vergangenheit aller Beteiligter, die nach und nach einfließen. Außerdem misstraut Kat mit der Zeit jedem und ist nervlich sehr angespannt, sodass man nicht genau weiß, ob man ihr und ihren Beobachtungen uneingeschränkt trauen kann oder ob sie sich etwas zusammenreimt. Mit der Zeit werden allerdings die Bedrohungen und Beziehungsgefüge von damals immer verworrener und am Ende ein klein wenig überdramatisiert, dafür einen kleinen Punkteabzug. Ansonsten hat mich der Thriller sehr gut unterhalten und auch die nötige Spannung geboten.

Veröffentlicht am 09.10.2020

Vermischung von Gut und Böse

Das dunkle Haus am Meer
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Meine Meinung zum Buch:
Helen und Paul nehmen sich eine Auszeit vom beruflichen und privaten Stress in einem alten, abgelegenen Steinhaus in einem Küstendorf in Frankreich. Das Haus und auch der Schreibstil ...

Meine Meinung zum Buch:
Helen und Paul nehmen sich eine Auszeit vom beruflichen und privaten Stress in einem alten, abgelegenen Steinhaus in einem Küstendorf in Frankreich. Das Haus und auch der Schreibstil der Autorin strahlen von Beginn an eine düstere, unheilvolle Atmosphäre aus. Zudem sind die Dorfbewohner eigenartig wortkarg und abweisend zu Helen, Paul lässt sich sowieso kaum im Ort blicken. Mit der Zeit kommen auch die dunklen Seiten von Helen und Paul zum Vorschein und als dann noch weitere Personen ins Spiel kommen, wird der Krimi so richtig spannend. Man kann als LeserIn nicht mehr genau zuordnen, wer zu den Guten und wer zu den Bösen gehört. So mag ich einen guten Krimi!

Veröffentlicht am 04.10.2020

ausdrucksstark und kontrastreich

Das lügenhafte Leben der Erwachsenen
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Meine Meinung zum Buch:
In diesem Roman begleiten wir die zu Beginn 13jährige Giovanna durch ihre Teenagerjahre bis zur Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit. Die Autorin beschreibt auf sehr anschauliche ...

Meine Meinung zum Buch:
In diesem Roman begleiten wir die zu Beginn 13jährige Giovanna durch ihre Teenagerjahre bis zur Entwicklung ihrer eigenen Persönlichkeit. Die Autorin beschreibt auf sehr anschauliche Weise die diversen italienischen Schauplätze, besonders Neapel, sodass man den Eindruck hat, mitten im Geschehen dabei zu sein, auch wenn man noch nie in Neapel war.
Sehr gut gefallen mir die unterschiedlichen Charaktere mit ihren unterschiedlichsten Weltvorstellungen, mit denen die junge Giovanna in Kontakt ist und die auf sie einwirken. Zu Beginn hält Giovanna noch alles für richtig, was ihre Eltern, vor allem ihr Vater, meint und vorgibt, aber mit der Zeit bekommt sie auch zusätzliche Einflüsse von anderen Personen und lernt deren Sichtweisen kennen. Als LeserIn kann man sehr gut mitverfolgen, wie Giovanna sich entwickelt, wie sie rebelliert und wie sie am Ende ihre eigene Persönlichkeit entwickelt. Sie macht ihre eigenen Erfahrungen, positive, wie negative und versucht sich von der gängigen Norm zu distanzieren. Ein interessanter Aspekt ist auch der Blick auf ihre eigenen Eltern und Verwandten, zuerst noch die kindliche Vergötterung und am Ende Ablehnung und Durchschauen der Lügen- und Liebeskonstrukte.
Die sprachliche Ausdrucksweise ist teilweise poetisch, teilweise sehr vulgär und zeigt ebenfalls den Kontrast und das Wechselbad der Gefühle der heranwachsenden Giovanna dar.

Mein Fazit:
Elene Ferrante ist wieder einmal ein sehr ausdrucksstarker und kontrastreicher Roman gelungen. Ich freue mich auf viele weitere!