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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2018

Verstörend geniale Grundidee. Doch der Funke wollte nicht überspringen…

Scythe – Die Hüter des Todes
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Als ich das erste Mal den Klappentext von Neal Shustermans “Scythe” las, hat mich die Story direkt gepackt. Eine Idee, die gar nicht so weit weg von der Realität zu sein scheint.

Wir befinden uns in der ...

Als ich das erste Mal den Klappentext von Neal Shustermans “Scythe” las, hat mich die Story direkt gepackt. Eine Idee, die gar nicht so weit weg von der Realität zu sein scheint.

Wir befinden uns in der Zukunft, in einer Welt, die perfekt scheint. Armut, Kriege, Krankheiten und der natürliche Tod gehören der Vergangenheit an. Die Menschen können ewig leben, sich sogar um Jahrzehnte verjüngen lassen. Da es keine natürliche Auslese mehr gibt, müssen die sogenannten Scythe die Selektion vornehmen und entscheiden, wer leben und wer sterben soll. Gegen ihren Willen werden Citra und Rowan zur Ausbildung zum Scythe berufen. Am Ende darf nur einer diese zweifelhafte Ausbildung tatsächlich machen und die erste Aufgabe des Gewinners wird sein, den anderen nachzulesen …

Die Thematik ist verstörend und faszinierend zugleich. Natürlich hat jeder schon einmal darüber nachgedacht, wie schön es wäre, ewig zu leben. Mit den Problemen, die dadurch auftauchen würden, konfrontiert Neal Shusterman seine Leser gnadenlos. Was die Natur zuvor bestimmt hat, übernehmen nun andere Menschen und es ist heftig mitzuerleben, wenn die Scythe ihren ausgewählten Opfern gegenübertreten. Es erscheint einfach so ungerecht. Dass das System von skrupellosen und mordlustigen Scythe ausgenutzt wird, ist nur schwer zu ertragen.

Obwohl die Handlung einnehmend und sowohl der Plot als auch die Charaktere stark sind, machte es mir der nüchterne und langatmige Schreibstil von Shusterman schwer, am Lesen zu bleiben. Besonders die ersten Kapitel waren für mich eine echte Herausforderung. Ganz ehrlich, ich habe sogar an Abbruch gedacht. Doch die allgemeine Begeisterung anderer Blogger hat mich durchhalten lassen. Schließlich wollte ich selbst gerne wissen, was an dieser Geschichte so großartig ist (abgesehen vom Klappentext, der mich direkt begeistern konnte). Trotz der einnehmenden Storyline und dem ständigen Perspektivenwechsel hatte ich beim Lesen das Gefühl, die Charaktere nur oberflächlich kennenzulernen. Trotzdem geht diese düstere Fantasygeschichte unter die Haut. Den zweiten Band möchte ich allerdings nicht lesen.

Veröffentlicht am 19.01.2018

Berührte mich. Leider nicht.

Berühre mich. Nicht.
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Schon seit Jahren lese ich mich quer durch das New-Adult-Genre und bevorzuge ganz klar die übersetzten Werke ausländischer Autorinnen. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich mit „Begin Again“ von Mona ...

Schon seit Jahren lese ich mich quer durch das New-Adult-Genre und bevorzuge ganz klar die übersetzten Werke ausländischer Autorinnen. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich mit „Begin Again“ von Mona Kasten bisher nur einen einzigen New-Adult-Roman gelesen, der von einer deutschen Autorin verfasst wurde und leider hat mir die Story überhaupt nicht gefallen. Den Hype um diesen Roman kann ich immer noch nicht nachvollziehen.

Doch wie es mit Hypes immer so ist: sie machen neugierig! So hat mich die kollektive Begeisterung in den sozialen Netzwerken, die Laura Kneidls Story „Berühre mich. Nicht“ schon seit Wochen auslöst, so neugierig gemacht, dass ich ihr New-Adult-Debüt unbedingt lesen und im besten Fall auch lieben wollte.

Zu Beginn sah es auch ganz gut aus, denn Sages Geschichte nahm mich schnell gefangen und sowohl ihr Kummer als auch ihre lähmenden Ängste ließen auf eine tiefgründige und ergreifende Story hoffen.

Allerdings legte sich der gute erste Eindruck recht schnell, denn die anfangs so sympathischen Charaktere wirkten auf mich schnell weichgespült, die Lovestory wurde gefühlsduselig und die ewigen Rückblenden in die grauenvolle Vergangenheit der Hauptfigur waren mir persönlich zu viel. Hier hätten auch wenige Flashbacks ausgereicht, um die gewünschte Dramatik zu erzeugen.

Dass die Liebesgeschichte von Sage und Luca in diesem Buch nicht zu Ende erzählt wird, war natürlich vorhersehbar, da die Fortsetzung („Verliere mich. Nicht.“) bereits in den Startlöchern steht. Wenn die Handlung es hergibt, finde ich Dilogien großartig. Doch wenn die Handlung lediglich aus rein marketingtechnischen Gründen künstlich verlängert wird und ein völlig abrupter und unglaubwürdiger Cliffhanger herhalten muss, um den Lesern den zweiten Band schmackhaft zu machen, dann bin ich raus. Denn „Berühre mich. Nicht.“ hat für einen New-Adult-Roman, in dem sich für gewöhnlich die Ereignisse ständig überschlagen, einfach zu viele Längen, die der Spannung schaden.

Auf einen Einzelband komprimiert hätte diese Liebesgeschichte meiner Meinung nach viel besser funktioniert. Denn sowohl die Grundidee als auch der Schreibstil von Laura Kneidl sind großartig, nur das allgemeine Konzept und die Umsetzung selbst sind mehr als unglücklich und schaden unterm Strich der gesamten Geschichte.

Veröffentlicht am 04.10.2020

Eine gemächliche und nachdenklich machende Liebesgeschichte, die zu wenig unterhält

Weil alles jetzt beginnt
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Dieser Roman beginnt dramatisch mit einem tödlichen Verkehrsunfall, der die Protagonistin Evvie zur Witwe macht. Das Trauern fällt ihr schwer, da ihr schlechtes Gewissen alle Gefühle überlagert. Denn ...

Dieser Roman beginnt dramatisch mit einem tödlichen Verkehrsunfall, der die Protagonistin Evvie zur Witwe macht. Das Trauern fällt ihr schwer, da ihr schlechtes Gewissen alle Gefühle überlagert. Denn was keiner weiß, am Tag des Unfalls wollte sie ihren Mann verlassen, da sie sich nach einem glücklicheren Leben sehnte. Ist es falsch, sich in dieser Situation "befreit" zu fühlen, oder macht sie das zu einem schlechten Menschen?

Auf diesen innerlichen Konflikt war ich sehr gespannt und er brachte mich beim Lesen ins Grübeln, da man sich gut in die Gefühlslage der Protagonistin einfühlen kann. Trotzdem fiel es mir schwer, eine Verbindung zu ihr herzustellen, da sie auf mich zu unnahbar wirkte. Diese Distanz löst sich im Verlauf der Handlung zwar auf, trotzdem fand ich die Lesezeit mit ihr nicht immer leicht.

Kurze Zeit später begegnet sie Dean, der ihre Lage neutral bewerten kann und der neue Hoffnung in ihr weckt. Doch auch er ist auf der Flucht vor seinen inneren Dämonen und findet Kraft in ihren Gesprächen. Langsam entwickeln sich sanfte Gefühle zwischen den Beiden, die zur gemächlichen Handlung passen.

Die Grundidee der Handlung selbst hat mir gut gefallen, die Umsetzung war mir leider zu unspektakulär.
Einfühlsam und gemächlich erzählt die Autorin von großen Gewissensbissen, Trauer, Selbstzweifeln und Hoffnung. Dabei entstehen leider einige Längen, die das Leseerlebnis schmälern. Ehrlich gesagt habe ich mehr von diesem Roman erwartet...

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Veröffentlicht am 10.01.2020

Eine etwas haarsträubende und kuriose Fortsetzung

Tell Me No Lies
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Der New-Adult-Roman »FOLLOW ME BACK« war für mich ein wahrer Glücksgriff, doch so unglaublich spannend die letzten Seiten des ersten Bandes auch waren, spürt man nach den ersten gelesenen Seiten dieser ...

Der New-Adult-Roman »FOLLOW ME BACK« war für mich ein wahrer Glücksgriff, doch so unglaublich spannend die letzten Seiten des ersten Bandes auch waren, spürt man nach den ersten gelesenen Seiten dieser Fortsetzung, dass die Story nicht mehr viel Potenzial innehat.

Auf die Frage, was mit Eric Thorn passiert ist, findet man zu schnell eine Antwort und mit dieser beginnt eine kuriose Aneinanderreihung von Ereignissen, die sich an Unglaubwürdigkeit nur so überbieten.

Die von mir erhoffte Liebesgeschichte, ist für mein Empfinden so gut wie gar nicht vorhanden. Dabei hat mich der erste Band auf eine romantische Wendung hoffen lassen. Vielmehr geht es in diesem abschließenden Band um die kriminellen Ereignisse und die Aufklärung eines weiteren Verbrechens, das über Twitter und Snapshat begonnen hat. Schnell kommt man als Leser an einen Punkt, an dem man den verworrenen Gedankengänge der Charaktere nicht mehr folgen kann und das Interesse an der chaotischen Aufklärung, war bei mir schließlich auch nicht mehr vorhanden.

Zudem konnte ich mich in diesem Band nicht mehr für die Protagonistin Tessa erwärmen. So authentisch ihre Phobie am Anfang auch wirkte, kam ich mit ihren sich im Kreis drehenden Gedankengänge und ständigen psychologischen Analysen nicht gut zurecht. Glücklicherweise leide ich nicht an einer stark ausgeprägten Psychose und kann ihr Verhalten dahingehend nicht sachgemäß beurteilen. Trotzdem wage ich zu behaupten, dass sich ein Mensch mit diesem Krankheitsbild, nicht so widersprüchlich verhält, wie Tessa es in dieser Fortsetzung tut.

Fazit

Es ist erstaunlich, wie gegensätzlich diese Dilogie für mein Empfinden ist. Die Spannung, die im ersten Band auf nahezu jeder Seite zu spüren war, ist im zweiten Band einer Aneinanderreihung von kuriosen Szenarien gewichen. Von der emotionalen Liebesgeschichte war so gut wie gar nichts mehr vorhanden. Trotz der abstrusen Entwicklungen gefiel mir jedoch die kritische Sichtweise der Autorin, was das Thema “Social Media” betrifft.
Alles in allem bin ich leider von diesem Finalband ziemlich enttäuscht…

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Veröffentlicht am 04.10.2019

Man kann nicht alles mögen...

Gut gegen Nordwind
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Schon seit einigen Jahren schleiche ich um den hochgelobten Roman »GUT GEGEN NORDWIND« von Daniel Glattauer herum. Aufgrund der durchweg positiven Rezensionen habe ich eine Geschichte erwartet, die das ...

Schon seit einigen Jahren schleiche ich um den hochgelobten Roman »GUT GEGEN NORDWIND« von Daniel Glattauer herum. Aufgrund der durchweg positiven Rezensionen habe ich eine Geschichte erwartet, die das Potenzial hat, eine Herzensgeschichte zu werden.
Doch das war leider nicht der Fall, denn mich persönlich hat dieser Roman ziemlich enttäuscht zurückgelassen.

Die Grundidee, die Geschichte ausschließlich in E-Mails zu erzählen und die Protagonisten lediglich virtuell zusammenzubringen, ist durchaus interessant. Die E-Mails sind gekonnt formuliert und lassen sich schnell Weglesen. Auch die ersten kurzen Nachrichten zwischen Emmi und Leo haben einen guten Unterhaltungswert. Allerdings zeigen sich die Charaktere nach kurzer Zeit von ihrer pubertären Seite und ganz besonders die Reaktionen von Emmi waren mir zu kindisch und klischeebeladen. Die nichtigen Streitereien, die schnell einsetzen, haben mich genervt und dadurch konnte ich nur wenig Sympathien für die Protagonisten und ihre Geschichten aufbringen.

Erschwerend kommt hinzu, dass man durch das Lesen der E-Mails wenig vom wahren Seelenleben der Charaktere erfährt und nur das miterlebt, was sie einander erzählen.



FAZIT

Rückblickend betrachtet, hat »GUT GEGEN NORDWIND« meine (vielleicht zu) hohen Erwartungen nicht erfüllen können. Der in vielen Rezensionen als Lieblingsbuch glorifizierte Roman bot mir keinerlei Mehrwert und die Tändeleien der Protagonisten konnte ich leider keinen Moment ernst nehmen.