Verstörend geniale Grundidee. Doch der Funke wollte nicht überspringen…
Scythe – Die Hüter des TodesAls ich das erste Mal den Klappentext von Neal Shustermans “Scythe” las, hat mich die Story direkt gepackt. Eine Idee, die gar nicht so weit weg von der Realität zu sein scheint.
Wir befinden uns in der ...
Als ich das erste Mal den Klappentext von Neal Shustermans “Scythe” las, hat mich die Story direkt gepackt. Eine Idee, die gar nicht so weit weg von der Realität zu sein scheint.
Wir befinden uns in der Zukunft, in einer Welt, die perfekt scheint. Armut, Kriege, Krankheiten und der natürliche Tod gehören der Vergangenheit an. Die Menschen können ewig leben, sich sogar um Jahrzehnte verjüngen lassen. Da es keine natürliche Auslese mehr gibt, müssen die sogenannten Scythe die Selektion vornehmen und entscheiden, wer leben und wer sterben soll. Gegen ihren Willen werden Citra und Rowan zur Ausbildung zum Scythe berufen. Am Ende darf nur einer diese zweifelhafte Ausbildung tatsächlich machen und die erste Aufgabe des Gewinners wird sein, den anderen nachzulesen …
Die Thematik ist verstörend und faszinierend zugleich. Natürlich hat jeder schon einmal darüber nachgedacht, wie schön es wäre, ewig zu leben. Mit den Problemen, die dadurch auftauchen würden, konfrontiert Neal Shusterman seine Leser gnadenlos. Was die Natur zuvor bestimmt hat, übernehmen nun andere Menschen und es ist heftig mitzuerleben, wenn die Scythe ihren ausgewählten Opfern gegenübertreten. Es erscheint einfach so ungerecht. Dass das System von skrupellosen und mordlustigen Scythe ausgenutzt wird, ist nur schwer zu ertragen.
Obwohl die Handlung einnehmend und sowohl der Plot als auch die Charaktere stark sind, machte es mir der nüchterne und langatmige Schreibstil von Shusterman schwer, am Lesen zu bleiben. Besonders die ersten Kapitel waren für mich eine echte Herausforderung. Ganz ehrlich, ich habe sogar an Abbruch gedacht. Doch die allgemeine Begeisterung anderer Blogger hat mich durchhalten lassen. Schließlich wollte ich selbst gerne wissen, was an dieser Geschichte so großartig ist (abgesehen vom Klappentext, der mich direkt begeistern konnte). Trotz der einnehmenden Storyline und dem ständigen Perspektivenwechsel hatte ich beim Lesen das Gefühl, die Charaktere nur oberflächlich kennenzulernen. Trotzdem geht diese düstere Fantasygeschichte unter die Haut. Den zweiten Band möchte ich allerdings nicht lesen.