Virtual-Reality-Mission im Jahr 2047 – unterhaltsam, mit Logikschwächen, für Jugendliche
GhostwalkerKapitelweise wechselnd nimmt man die Handlung aus der Perspektive des 17-jährigen Jonas und der 18-jährigen Blue wahr. Beide sind auf sich allein gestellt und verbuchen hohe Einnahmen als Ghostwalker, ...
Kapitelweise wechselnd nimmt man die Handlung aus der Perspektive des 17-jährigen Jonas und der 18-jährigen Blue wahr. Beide sind auf sich allein gestellt und verbuchen hohe Einnahmen als Ghostwalker, die aus Angst vor Datenspionage von Firmen in virtuellen Realitäten eingesetzt werden. Das nicht ganz schlüssige Grundkonstrukt muss man hinnehmen. Ich habe mich zwischendurch gefragt, was die Hauptfiguren vermeintlich so überlegen macht, während sie ziemlich unüberlegt und oft im Alleingang handeln. Indem Schulschwänzen und Lügen zur Tugend erhoben werden, besteht keine Vorbildfunktion.
Blendet man solche rationalen Einwände aus, ist es eine schöne Geschichte. Rainer Wekwerth beschreibt die Hauptfiguren auf einfühlsame Art, wodurch Sympathie aufgebaut wird. Von der futuristischen Welt bekommt man mit, was für die Handlung nötig ist. Der Weltenbau kann mit Erwachsenen-Literatur (z. B. Ready Player One von Ernest Cline) nicht mithalten. Das unmittelbare bunte Umfeld inklusive Anime-Einflüssen, Killerbots, Mafia usw. ist gut greifbar. Durch Lebens- und Existenzgefährdung im realen Leben ist Spannung vorhanden. Rätsel fordern Mitdenken und Kombinationsgabe. Mir gefallen die Nebenfigur Hellboy und der neckische Schlagabtausch. Das Ende ist nicht meins. Für mich war früh absehbar, wie alles ausgehen wird. Drei Sterne mit Tendenz nach oben.