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Veröffentlicht am 29.03.2021

Schöner Friesenkrimi

Nasses Grab (Zwischen Mord und Ostsee, Küstenkrimi 1)
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„Nasses Grab“ ist der 1. Teil der neuen Krimireihe „Zwischen Mord und Ostsee“. Ich habe ihn als ebook mit 277 Seiten gelesen, die in 51 Kapitel eingeteilt sind. Im Anschluss findet man eine Leseprobe des ...

„Nasses Grab“ ist der 1. Teil der neuen Krimireihe „Zwischen Mord und Ostsee“. Ich habe ihn als ebook mit 277 Seiten gelesen, die in 51 Kapitel eingeteilt sind. Im Anschluss findet man eine Leseprobe des 2. Teils ‚Grünes Grab‘.
Am Strand der Halbinsel Holnis wird die Leiche eines Mannes gefunden. Schnell kann dieser einem Fischkutter zugeordnet werden.
Jetzt beginnen für Ina Drews und Jörn Appel die Ermittlungen. Es ergeben sich interessante persönliche Konstellationen. Die beiden haben einen holprigen Start, da sie sich schon lange kennen und so ihre Probleme miteinander haben. Aber sie raufen sich sehr schnell zusammen und werden bald zu einem guten und eingespielten Team. Die humorvollen verbalen Schlagabtausche der beiden haben mir gefallen.
Auch der Kriminaldirektor ist für Ina kein Unbekannter, was sich zwischendurch als schwierig herausstellt.
Die Ermittler verfolgen einige Spuren, die allerdings zu Beginn ins Leere führen und die Sache gestaltet sich schwieriger als gedacht.
Einige Kapitel sind aus der Perspektive eines afrikanischen Flüchtlings geschrieben. Das ist sehr bewegend.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es war nicht super spannend, ließ sich aber sehr gut lesen, die Kapitel waren relativ kurz. Mit den schön beschriebenen Landschaften war es ein friesisch ruhiger Krimi. Die Charaktere waren gut herausgearbeitet und authentisch.
Das Cover mit dem Leuchtturm, der Möwe, dem dunklen Himmel und der düsteren See passt gut und hat mir gefallen.

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Veröffentlicht am 31.12.2020

Mafiaverbrechen

Schneenacht
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„Schneenacht“ von Helene Tursten habe ich als ebook mit 293 Seiten gelesen. Es ist der 3. Teil der Embla-Nyström-Serie.

Embla wird immer noch von Albträumen geplagt. Als Kind verlor sie ihre Freundin ...

„Schneenacht“ von Helene Tursten habe ich als ebook mit 293 Seiten gelesen. Es ist der 3. Teil der Embla-Nyström-Serie.

Embla wird immer noch von Albträumen geplagt. Als Kind verlor sie ihre Freundin Lollo, die entführt wurde und nicht wieder auftauchte. Sie fährt mit dem Sohn ihres Ex-Freundes zu ihrem Onkel Nisse ins ländliche Dalsland. Eines Morgens wird unweit in einer Hütte, die Nisse’s Cousin vermietet, ein Toter mit Kopfschuss gefunden, den Embla kennt. Sie ruft ihren ehemaligen Chef, Kriminalkommissar Göran Krantz an, zu dem sie großes Vertrauen hat und der als einziger von ihrer Vergangenheit weiß. Es soll nicht der einzige Tote bleiben, mit dem sie es zu tun bekommen. Der starke Schneefall macht die Ermittlungen in dieser einsamen Gegend nicht einfacher, da er auch wichtige Spuren verwischt.
Embla lernt Olle Tillmann kennen, den Polizeiinspektor vor Ort, der eigentlich in einer anderen Sache ermittelt. Ein Jugendlicher wurde erstochen. Die beiden befragen zusammen das nähere Umfeld des Jungen und Embla versucht Zeugen in ihrem Mordfall zu finden.

Es ist eine sehr interessante und spannende Geschichte. Die Gegend ist recht abgelegen und einsam. Man merkt, dass die Menschen dort auch von einem anderen Schlag sind. Sie sind maulfaul und benehmen sich auch teilweise komisch. Vielleicht haben sie auch alle etwas zu verbergen?
Die Ermittlungen gehen in unterschiedliche Richtungen und bei dem Familienclan rund um den Toten muss man aufpassen, dass man alles mitbekommt. Da sind alle irgendwie verwandt und verschwägert.
Die Charaktere sind alle sehr authentisch dargestellt und auch die Beschreibung der Handlungsorte war sehr gut und bildhaft.

Embla und Olle sind ein sehr sympathisches Ermittlerpaar und sie verstehen sich auch sonst super. Wer weiß, ob sich da noch mehr ergibt.
Durch den guten Schreibstil und den Spannungsaufbau konnte ich sehr zügig lesen. Auf jeden Fall kann ich das Buch empfehlen. Es kann unabhängig von den ersten beiden Büchern gelesen werden. Aber ich denke, es lohnt sich, auch diese zu lesen.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Ein eiskalter Fall

Kaltes Gold
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„Kaltes Gold“ von Cilla & Rolf Börjlind habe ich als ebook mit 309 Seiten gelesen, diese sind in 5 Kapitel eingeteilt und mit dem Ort der Handlung überschrieben. Es ist der 6. Teil der Rönning/Stilton-Serie.
Für ...

„Kaltes Gold“ von Cilla & Rolf Börjlind habe ich als ebook mit 309 Seiten gelesen, diese sind in 5 Kapitel eingeteilt und mit dem Ort der Handlung überschrieben. Es ist der 6. Teil der Rönning/Stilton-Serie.
Für mich ist es das erste Buch dieser Reihe.

1999 verschwindet Kaldma und wird nicht gefunden. Damals saß die 12jährige Olivia Rönning bei ihrem Vater auf dem Revier, als die Meldung kam. 20 Jahre später wird nach der Schneeschmelze in Lappland die Leiche eines Mannes gefunden. Ist es der seit damals Vermisste? Wer hat ihn erschossen und warum? Nun ist es an Olivia, den Fall zu klären. Frisch verliebt aus dem Mexiko-Urlaub ins Präsidium zurückgekehrt, muss sie schon wieder los nach Lappland. Auf dem Weg zur Fundstelle gerät ihr Hubschrauber in einen Sturm und stürzt ab. Sie überlebt und findet ein verlassenes Camp. Doch sie ist nicht allein in dieser einsamen Gegend. Anscheinend will jemand die Aufklärung des Falles mit allen Mitteln verhindern, was für Olivia lebensgefährlich wird. Der Fall ruft auch Tom Stilton aus Thailand zurück, ein Kollege und Freund ihres Vaters. Zusammen mit der ehemaligen Chefin Mette, Tom, Lisa und Bosse leitet Olivia nun die Ermittlungen und will den Fall aufklären.

Der Fall spielt hauptsächlich in Stockholm und in Arjeplog in Schwedisch-Lappland. Gleichzeitig ermittelt Tom in Gambia, was eine Nebenhandlung der eigentlichen Geschichte ist. Solche Nebenhandlungen gibt es einige im Buch. Einen relativ großen Raum nimmt dabei Olivia’s Beziehung mit Lukas ein. Dieser leidet an einer dissoziativen Identitätsstörung, was nicht einfach für beide ist.
Mit Olivia bin ich auch nicht so recht warm geworden. Sie ist oft unbeherrscht, meistens ungeduldig, auch ihren engsten Mitarbeitern gegenüber, lässt sie kaum zu Wort kommen und stürmt immer voran. Sie macht den damaligen Ermittlern indirekt Vorwürfe, dass sie nicht mehr herausgefunden haben. In Lappland war sie zu den Kollegen auch wortkarg und unfreundlich, außerdem fast krankhaft eifersüchtig. Sie wirkt nicht sonderlich sympathisch.

Auch andere Gespräche mit verschiedenen Menschen gestalteten sich sehr einsilbig. Wahrscheinlich liegt das aber auch an der Mentalität der Menschen im hohen Norden.

Die Geschichte begann mit dem Fund der Leiche und dem Absturz sehr spannend, im Mittelfeld hing sie dann ein bisschen. Es wurde eben in unterschiedliche Richtungen ermittelt und mit unterschiedlichen Personen gesprochen. Gegen Ende wurde es dann noch einmal rasant und spannend. Und die Aufklärung war dann doch eine andere, als zu Beginn vermutet.

Es gab sehr schöne Naturbeschreibungen, gerade von Eis und Schnee in Lappland. Aber auch kritische Aspekte zum Klimawandel und den Veränderungen der Natur in den letzten Jahren.

Das Cover gefällt mir sehr und es passt gut zu der Geschichte.

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Unterhaltsame Zeitreise

Still ruft der See
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„Still ruft der See“ von Michael Wagner habe ich als Taschenbuch mit 240 Seiten gelesen, die in 17 Kapitel eingeteilt sind.

Die Handlung spielt im Jahr 1975. Theo Kettling ist mit seinen 43 Jahren bereits ...

„Still ruft der See“ von Michael Wagner habe ich als Taschenbuch mit 240 Seiten gelesen, die in 17 Kapitel eingeteilt sind.

Die Handlung spielt im Jahr 1975. Theo Kettling ist mit seinen 43 Jahren bereits Frührentner und versucht, eine sinnvolle Beschäftigung zu finden. Also fährt er als Roadie mit den Hill Cats und Sabine, der Sängerin, an den Chiemsee. Am nächsten Morgen wird eine tote Frau aus dem See gefischt. Sie litt wohl unter Depressionen und hat sich umgebracht. Wieder zu Hause in Lüdenscheid erzählen die beiden die Geschichte ihrer Bekannten Lieselotte Larisch, einer pensionierten Schulrektorin und Hobbydetektiven. Die ahnt sofort, dass da etwas nicht stimmt und stiftet Sabine und Theo zu Ermittlungen an. Und so nehmen die Dinge ihren Lauf und Geheimnisse werden aufgedeckt, die eigentlich in einem gefluteten Ort versteckt bleiben sollten.
Die Geschichte hat mir gut gefallen. Das Flair der 70er Jahre konnte man sich bildhaft vorstellen. Überall wurde geraucht und man musste Akten noch per Hand durchsuchen, statt mit Computer. Auch mit dem Telefonieren war es nicht so einfach. Da fühlte man sich geradezu zurückversetzt in die Zeit.
Theo, Sabine und Lieselotte sind ein gutes Team, wobei Letztere die Chefin ist. Lieselotte ist sehr resolut in ihrem Auftreten, typisch Rektorin eben. Sie stiftet die anderen zu zweifelhaften Handlungen an. Und beide machen mit. Theo ist eher ein inaktiver Typ, der macht, was man ihm sagt, wenn auch manchmal widerwillig. Die ‚Traktoranschaffung‘ nahm etwas viel Platz ein und ich weiß nicht, ob es normal war, dass man mit dem Traktor als eigenes Beförderungsmittel durch die Gegend fuhr. Aber amüsant war es schon.
Es war nicht der super spannende Krimi, aber durchaus ein unterhaltsames und kurzweiliges Buch, was gut geschrieben ist und auch durch einigen Wortwitz punkten kann.
Das Cover hat mir gefallen, es passt gut in die 70er Jahre.

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Ein Totengräber und ein Dönerdealer ermitteln

Totengräbertal: Englischer Tanz
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„Totengräbertal – Englischer Tanz“ von Marcus Emmes habe ich als Taschenbuch mit 490 Seiten gelesen, diese sind in 28 Kapitel eingeteilt.

Totengräber Eddi und seine schöne Floristin Gisela bekommen Besuch ...

„Totengräbertal – Englischer Tanz“ von Marcus Emmes habe ich als Taschenbuch mit 490 Seiten gelesen, diese sind in 28 Kapitel eingeteilt.

Totengräber Eddi und seine schöne Floristin Gisela bekommen Besuch von deren Eltern. Die Bauers sind sehr interessiert an Kultur und Landschaft und wollen die schöne fränkische Kleinstadt Ochsenfurt und Umgebung erkunden. Doch gleich beim Kirchenbesuch findet Helga Bauer den toten Vertretungspfarrer. Dann fällt ein Engländer beim Besuch des Rathauses die Treppe herunter und ein weiterer Todesfall überschattet den Besuch. Auch spielt der Dönerdealer Mesut wieder mit. Alle zusammen sind ein unschlagbares Team, was den Ereignissen zielstrebig auf die Spur geht. Diese führt weit in das Mittelalter zurück und zu König Richard Löwenherz. Dazu gibt es zwischendurch Kapitel, wie dieser in Gefangenschaft gerät, Lösegeld gezahlt wird und er versucht, ein unermesslich wertvolles Relikt zu verstecken. Sein Weg führt ihn auch nach Franken.
Was die Polizei inzwischen ermittelt, erfährt man nicht wirklich, das ist aber auch nicht so wichtig. Interessant sind die Nachforschungen des Teams. Dabei stellen sie sich gar nicht so dumm an. Mesut ist eher der unterhaltsame Typ mit seinem türkisch-deutschen Kauderwelsch und seinen verrückten Ideen.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Die Geschichte ist auf jeden Fall sehr interessant und gut recherchiert.
Allerdings fand ich den Schreibstil etwas anstrengend, ohne dass ich genauer sagen könnte, warum. Ich konnte jedenfalls nicht sehr zügig lesen. Zwischendurch gab es auch immer mal wieder kurze ‚Durststrecken‘ und es war dann etwas langatmig mit vielen Wiederholungen der Handlungen oder Unterhaltungen.
Die Charaktere und auch die Örtlichkeiten waren sehr gut und bildhaft beschrieben.
Das Lesen lohnt sich auch vor dem geschichtlichen Hintergrund auf jeden Fall.

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