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Veröffentlicht am 06.10.2020

Beziehungsratgeber für Ärzte und Patienten

Wir müssen reden, Frau Doktor!
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Die Beziehung zwischen Patient und Arzt ist eine ganz besondere, und schnell kann dabei etwas schiefgehen und alles Vertrauen zueinander ist hin – falls überhaupt erst welches entsteht. Yael Adler ist ...

Die Beziehung zwischen Patient und Arzt ist eine ganz besondere, und schnell kann dabei etwas schiefgehen und alles Vertrauen zueinander ist hin – falls überhaupt erst welches entsteht. Yael Adler ist selbst Ärztin mit eigener Praxis und kann ein Lied davon singen – bzw. ein Buch davon schreiben.

Die Autorin stellt zunächst einmal die verschiedenen Arzt- bzw. Patiententypen vor, und mancher wird sich oder seine Ärzte wiedererkennen. Doch nicht nur an nicht kompatiblen Partnern kann eine Beziehung scheitern, sondern auch an der Art der Kommunikation untereinander, schnell redet man aneinander vorbei oder lässt den anderen nicht zu Wort kommen, weil man selbst so viel zu sagen hat. Auch Vertrauen zueinander ist wichtig, sowohl darauf, dass der andere (der Patient) ehrlich ist, als auch darauf, dass das Gegenüber (der Arzt) kompetent ist. Stimmt etwas nicht im Verhältnis, kann es zu gravierenden Schäden führen.

Ihre Ausführungen belegt Yael Adler mit vielen Fallbeispielen, die, leider, oft negativer Art sind. Dennoch hat sie auch eine ganze Reihe Anekdoten auf Lager, die den Leser schmunzeln lassen und das Lesen vergnüglich machen. Nett anzusehen sind auch die Illustrationen.

Natürlich gibt die Autorin auch, vor allem dem Patienten-Leser Tipps, wie er seine Arzt-Beziehungen besser gestalten kann bzw. was er tun kann, wenn einmal etwas nicht so läuft, wie es sollte oder wo er sich informieren kann, wenn ihm etwas fraglich erscheint (z. B. Stichwort IGeL). Aber auch Ärzte, so sie diesen Ratgeber überhaupt lesen, können einiges für ihre Arzt-Patienten-Beziehung mitnehmen.

Ich wollte mich eigentlich nach und nach mit dem Buch beschäftigen, aber einmal hineingelesen, entwickelte es schnell eine Sogwirkung, so dass ich es nach wenigen Tagen durchgelesen hatte. Wer aus gesundheitlichen Gründen gezwungenermaßen viel Zeit mit Ärzten verbringt, wird vieles schon aus Erfahrung wissen, dennoch kann dieser Ratgeber auch neue Erkenntnisse vermitteln, denn hier schreibt eine Ärztin, also jemand „von der anderen Seite“. Menschen mit weniger Erfahrung sollten sich nicht abschrecken lassen, zum Arzt zu gehen, bekommen hier aber Hinweise und Ratschläge an die Hand, die ihnen vielleicht schlechte Erfahrungen ersparen bzw. helfen, damit umzugehen.

Wahrscheinlich hätte ich mir so einen Ratgeber nicht selbst gekauft, ich hatte aber die Chance, ihn dennoch zu lesen. Hatte ich zunächst noch das Gefühl, nichts Neues zu erfahren, hat sich das später geändert. Der lockere Schreibstil der Autorin und der Verzicht auf Fachsprache macht das Ganze gut lesbar. Ich kann den Ratgeber empfehlen. Wer unsicher ist, kann einfach mal hineinlesen. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Der Doctor geht immer ...

Doctor Who - Der zwölfte Doctor
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Der zwölfte Doctor ist mit Clara Oswald unterwegs, die beiden wollen eigentlich einen Eisplaneten besuchen, Clara ist voll auf Skilaufen eingestellt. Als sie die TARDIS verlassen, landen sie überraschenderweise ...


Der zwölfte Doctor ist mit Clara Oswald unterwegs, die beiden wollen eigentlich einen Eisplaneten besuchen, Clara ist voll auf Skilaufen eingestellt. Als sie die TARDIS verlassen, landen sie überraschenderweise in einem Dschungel.

Danach geht es weiter nach Indien, wo sich die beiden der Göttin Kali stellen müssen und der Doctor alte Bekannte wiedertrifft.

Der erste Band des zwölften Doctors hat zwei interessante und spannende Geschichten zu bieten, die ich sehr gerne gelesen habe. Leider kann ich die Zeichnungen nicht so positiv bewerten. Ich mag es, wenn ich die bekannten Charaktere auch erkennen kann. Wenn ich nicht wüsste, wer es sein soll, käme ich hier von alleine nicht darauf. Erkennt man den Doctor wenigstens noch ansatzweise, vor allem an seiner Kleidung, kann man das von Clara nicht behaupten, sie könnte jede x-beliebige Person sein und hat mit Clara optisch nahe zu nichts gemein. Das finde ich sehr schade, denn so fehlt es mir doch sehr an Clara-und-Doctor-Atmosphäre.

Die beiden Geschichten dieses Bandes sind interessant, leider finde ich in den Zeichnungen weder den Doctor noch seine Begleiterin Clara Oswald wieder. Dennoch vergebe ich eine Leseempfehlung für Whovians und knapp 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.09.2020

Süffiger historischer Roman

Der erste König
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Britannien, 8. Jahrhundert: Der junge Krieger Offa ist Gefolgsmann des Königs von Mercia, wird dessen Nachfolger und schließlich der erste König Britanniens.

Drida ist eine illegitime Cousine der fränkischen ...

Britannien, 8. Jahrhundert: Der junge Krieger Offa ist Gefolgsmann des Königs von Mercia, wird dessen Nachfolger und schließlich der erste König Britanniens.

Drida ist eine illegitime Cousine der fränkischen Königssöhne Karl und Karlmann und mit diesen aufgewachsen. Sie versucht zwischen den Brüdern zu vermitteln, auch noch, als beide selbst Könige sind.

Zwei eher weniger bekannten historischen Persönlichkeiten widmet sich die Autorin hier, was ich sehr spannend finde. Karl und Karlmann kennen natürlich viele, aber Drida? Auch von Offa hatte ich vorher bewusst noch nichts gehört, oder kann mich zumindest nicht erinnern. Im Nachwort erklärt die Autorin über Fiktion und Wahrheit auf. In mancher Hinsicht hatte sie die Möglichkeit, ihre künstlerische Freiheit zu nutzen, natürlich jeweils vor dem Hintergrund der tatsächlichen Ereignisse. Mir war es letztlich zu viel Persönliches und zu wenig politischer Hintergrund.

Die Geschichte wird aus Sicht der beiden Protagonisten erzählt, wobei Offas im Jahr 747, Dridas im Jahr 768 beginnt. So lernt man die beiden wirklich gut kennen, auch wenn man nicht immer alles nachvollziehen kann, was sie tun. Ich hatte z. B. meine Schwierigkeiten damit, wie lange Drida noch an der Vergangenheit hängt. Neben den beiden gibt es noch eine weitere Perspektive, die Hildas, die im selben Dorf wie Offa aufwächst und später einen unglücklichen Weg geht.

Die Charaktere gefallen mir gut, auch die Nebenfiguren sind gut gelungen und wirken authentisch. Leider nervt mich ausgerechnet Drida gegen Ende etwas zu viel, manchmal möchte ich sie schütteln. Ihre Ambitionen in Bezug auf ihr Herkunftsland (manchmal gar nicht so einfach, nicht zu spoilern) halte ich für übertrieben und deren Auflösung für eher unrealistisch. Aber Drida hat natürlich auch positive Eigenschaften, die ich sehr schätze. Offa dagegen mochte ich von Anfang sehr gerne.

Der Roman lässt sich sehr gut lesen, er packte mich von Anfang an. Am Ende ist Offas Herrscherzeit nur zum Teil erzählt, ich hoffe daher sehr auf eine Fortsetzung.

Wie ich es von historischen Romanen mag, hat auch dieser mich zum „Googeln“ angeregt, so habe ich insgesamt einiges Neue erfahren. Neben dem bereits erwähnten interessanten Nachwort gibt es ein Personenverzeichnis, Karten und eine knappe Übersicht der angelsächsischen und der fränkischen Herrscherlinie.

„Der erste König“ ist ein packender, süffiger historischer Roman, der sich eine weniger bekannte Zeit der britischen Geschichte vornimmt und dem Leser zwei interessante Protagonisten vorstellt. Meiner Meinung nach wird das Persönliche allerdings zu sehr in den Mittelpunkt gestellt, ich hätte gerne mehr über den historischen Hintergrund gelesen. Dennoch kann ich ihn allen Freunden historischer Romane empfehlen und vergebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Spannender und etwas gruseliger Jugendroman

Herz aus Kristall
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Lynn lebt mit ihren Eltern am Stechlinsee und fühlt sich dort sehr wohl – sie liebt das Wasser und den See. Kurz vor den Sommerferien beginnen regelmäßige Alpträume, und kaum haben die Ferien begonnen, ...

Lynn lebt mit ihren Eltern am Stechlinsee und fühlt sich dort sehr wohl – sie liebt das Wasser und den See. Kurz vor den Sommerferien beginnen regelmäßige Alpträume, und kaum haben die Ferien begonnen, muss sie sich mit Wesen auseinandersetzen, die sie bisher im Reich der Mythologie wähnte – doch sie lernt auch viel über sich selbst.

Der Roman ist ganz klar ein Jugendbuch, nicht nur wegen der jugendlichen Protagonstin, auch die Geschichte selbst wird vor allem diese Zielgruppe ansprechen. Doch auch ältere Leser, die gerne in den Jugendbuchsektor hineinschnuppern, wie ich, können sich gut unterhalten fühlen. Mich hat vor allem der Fantasy-/Mythologieanteil angesprochen, außerdem habe ich von Juliane Seidel schon andere Romane gelesen, die mir gefallen haben. Und, um es vorweg zu nehmen: Am Ende fühlte ich mich gut unterhalten.

Die Geschichte ist sehr spannend, und auch ziemlich gruselig, wofür vor allem Niamh, die Antagonistin, sorgt. Gegen ihre bösartigen Motive kommt niemand an, der Hintergrund, den man im Laufe des Romans erfährt, ist zwar durchaus nachvollziehbar, doch Niamh hat sich so hineingesteigert, dass davon im Grunde kaum etwas geblieben ist außer Bösartigkeit.

Lynn, die Protagonistin, ist in meinem Augen ein eher schwieriger Charakter, aber sie steckt altersgemäß auch noch in der Pubertät. Ich konnte nicht jede ihrer Emotionen nachempfinden, konnte sie aber dennoch meist verstehen. Was ich dagegen nicht verstehen kann, ist, warum man Lynn nicht frühzeitig vorbereitet hat, denn die Situation hätte sie nicht überrumpeln müssen.

Lynn hat einen kleinen Otter, der im Roman eine wichtige Rolle spielt. Die Autorin ist selbst ein Otterfan, und hat im Anhang des Romans noch einiges über Otter zusagen. Gut gefallen hat mir, dass ein Teil des Erlöses des Romans an den Otterschutz geht.

Neben den beiden oben genannten Charakteren spielt Daja eine große Rolle. Sie ist kein Mensch und spielt zunächst auch kaum eine Rolle. Erst später tritt sie mit Wucht in Lynns Leben. Daja blieb mir ein bisschen zu blass, ich konnte sie nicht so recht fassen, was gerade wegen ihrer Herkunft schade ist. Weitere Charaktere bleiben Nebenrollen und sind wenig ausgearbeitet – müssen sie aber auch nicht.

Wie meistens hätte der Roman wegen mir komplett ohne Liebesgeschichte auskommen können, das hätte in meinen Augen auch durchaus funktionieren können. Mich hat sie eher gestört, und ich konnte die Gefühle nicht so recht nachvollziehen. Ich denke aber, dass die Zielgruppe sie gut finden wird. Wer die Autorin kennt, wird sich auch nicht wundern, dass es keine heterosexuelle Beziehung ist. Ein bisschen schade ist, dass die Protagonistin sich Gedanken darüber machen muss, ob ihre Freundinnen das akzeptieren können, schöner hätte ich es gefunden, es einfach als normal hinzustellen, was es ja auch sein sollte.

Jugendlichen, aber auch älteren Lesern, die Fantasyromane mögen, die auch gruselig sein dürfen, kann ich den Roman empfehlen und vergebe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.09.2020

Humorvolles Kinderbuch mit skurrilen Charakteren und einer ebensolchen Geschichte

Onkel Stan und Dan und das ungeheuerlich ungewöhnliche Abenteuer
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In Pandrumdroochit taucht ein sonderbarer Mann auf, Dr. P'Krall der alles Ungewöhnliche ausmerzen möchte. Onkel Stan, Dan und die Lamas sind dabei nicht die einzigen, die dem – angeblichen – Doktor ins ...

In Pandrumdroochit taucht ein sonderbarer Mann auf, Dr. P'Krall der alles Ungewöhnliche ausmerzen möchte. Onkel Stan, Dan und die Lamas sind dabei nicht die einzigen, die dem – angeblichen – Doktor ins Auge fallen, und so füllt sich dessen Institut für Hochsicherheit und Heilung von Ungewöhnlichkeit schnell.

Doch es gibt Hoffnung, denn weder Onkel Stan noch seine Tiere lassen sich das gefallen.

Schon das Cover ist entzückend und macht Lust auf mehr. Dazu kommt, dass mir die britische Autorin Hoffnung auf viel Skurriles und Humorvolles machte – ich liebe britischen Humor. Die Geschichte ist auch ziemlich abgefahren, die Lamas, die sprechen können und ihre Eigenarten haben, Dan der Dachs, der wie ein Mensch agiert und Onkel Stan, der schon optisch zeigt, dass er viel Spaß haben kann. Dazu ein Antagonist, der sehr böse, aber auch sehr eigenartig ist. Die herrlichen Zeichnungen tragen das ihre dazu bei, dass man sich amüsiert, auch als Erwachsener, denn der Roman ist immerhin für Kinder gedacht.

Trotzdem konnte er mich nicht so richtig packen. Es kam zwar Spannung auf, aber teilweise war es mir etwas zu langatmig. Am liebsten mag ich die Lamas, der ängstliche Bert, die schöne Ginalollobrigida und Carlos und Jennifer die sich immer streiten, mit ihnen hatte ich viel Spaß. Dan und Stan sind mir tatsächlich ein bisschen zu langweilig geraten, die beiden, die immerhin im Titel vorkommen, und die Protagonisten sein sollten, bleiben in meinen Augen eher blass.

Der Antagonist dagegen ist gut gelungen, seine ständigen Versuche, Ungewöhnliches zu finden (wobei in seinen Augen so ziemlich alles ungewöhnlich ist), die Art, wie er es ausmerzen will, und auch, wie er alle in seine Hände bekommt (bis auf unsere Helden natürlich – und noch ein paar wenige andere), ist ganz schön böse und gibt dem Roman unterm Strich einiges an schwarzem Humor (aber durchaus kindgerecht, wenn es auch wohl nicht für jedes Kind geeignet ist). Und auch die Versuche, den Antagonisten von seinem Tun abzuhalten, sind witzig, wobei sich auch hier die Lamas in meinen Augen besonders hervortun.

Unterm Strich hatte ich wohl zu viel erwartet, so dass mich der Roman ein bisschen enttäuscht und nicht so gut unterhalten hat, wie erwartet. Schlecht ist er dennoch nicht, und wird vielen Freude bereiten, die es gerne humorvoll und skurril mögen. Ich vergebe daher 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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