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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.10.2020

Süffiges Lesevergnügen

Barbarotti und der schwermütige Busfahrer
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Ein Wiedersehen mit Barbarotti und Eva.
Und ein Fall, der lange zurückliegt, aber Wellen bis in die Gegenwart schlägt.
Gleich nach den ersten Zeilen war ich mitten in der Handlung gefangen. Nesser erzählt ...

Ein Wiedersehen mit Barbarotti und Eva.
Und ein Fall, der lange zurückliegt, aber Wellen bis in die Gegenwart schlägt.
Gleich nach den ersten Zeilen war ich mitten in der Handlung gefangen. Nesser erzählt so anschaulich und flüssig, dass man sich gleich heimisch fühlt. Ich mochte den Umgang von Eva und Barbarotti sehr gerne. Man merkt den beiden an, wie gerne sie sich haben und das strahlt auch auf das ganze Buch aus.
Der Busfahrer, der 18 Menschen getötet hat. Zwar war es ein Unfall, aber Jahre später erhält er Drohbriefe und versucht der Morddrohung durch Flucht zu entgehen. Eva und Barbarotti versuchen, das Verschwinden von Albin Runge aufzuklären, scheitern jedoch. Erst Jahre später, als die beiden sich eine Auszeit nehmen, kommt etwas Licht in die Sache.
Die Handlung wird auf mehreren Zeitebenen erzählt, wobei sich Gegenwart und die Zeit des Verschwindens von Albin relativ die Waage halten. Albins Geschichte wird in Form eines Tagebuchs erzählt, dem jede Menge Brisanz innewohnt. Aber das erkennen Bakmann und Barbarotti erst viel später und der Leser somit mit ihnen. Nesser lässt den Leser hier schön lange im Unklaren, teilweise spielt er auch durch Verzögerungen mit den Nerven des Lesers, der doch nur noch wissen möchte, wie die Geschichte nun endet.
Fazit: Ein toller Krimi mit einer sehr lesenswerten, wenn auch etwas anspruchsvolleren Handlung, die einige Überraschungen für den Leser bereithält.

Veröffentlicht am 23.09.2020

Spannender Thriller

Die App – Sie kennen dich. Sie wissen, wo du wohnst.
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Als Hendrik vom Nachtdienst nach Hause kommt ist seine Verlobte Linda verschwunden. Die beiden standen kurz vor der Hochzeit und so ist Hendrik klar: Linda wurde entführt. Doch die Polizei glaubt ihm nicht. ...

Als Hendrik vom Nachtdienst nach Hause kommt ist seine Verlobte Linda verschwunden. Die beiden standen kurz vor der Hochzeit und so ist Hendrik klar: Linda wurde entführt. Doch die Polizei glaubt ihm nicht. So geht Hendrik eigene Wege und die sind ganz schön gefährlich!

Das Buch startet schon sehr spannend und zieht den Leser in seinen Bann. Durch das Verschwinden von Linda bekommt die Handlung gleich viel Brisanz und durch den Einschub eines anderen Opfers auch das nötige Gänsehautfeeling. Zugegeben: zwischendurch fand ich das Buch etwas übertrieben und abgefahren und auf die Kombination, die Strobel dann eingeht, wäre ich auch nie gekommen.

Eine App, die alles was du tust, beobachtet. Beunruhigend. Leider wird am Anfang kaum auf das System eingegangen, hier hätte ich mir noch ein wenig mehr Hintergrund erhofft, aber nichtsdestotrotz: es bleibt spannend. Besonders gelungen fand ich immer die kleinen Zwischenhandlungen, in denen die Angst der Opfer dargestellt wird und der für so manchen Schocker sorgt.

Fazit: Strobels Schreibweise hat mich wieder begeistert und Fitzeks Aussage „Bei Strobels Büchern braucht man kein Lesezeichen, man kann sie eh nicht aus der Hand legen“ unterschreibe ich gerne.

Veröffentlicht am 15.08.2020

Neues von den Hebammen

Schicksalhafte Zeiten
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Ich habe mich sehr über einen weiteren Teil der Hebammen-Saga gefreut. Es macht sehr viel Spaß, Edith, Margot, Christa und Luise auf ihren Wegen zu begleiten. Allerdings ist Edith in diesem Band fast nur ...

Ich habe mich sehr über einen weiteren Teil der Hebammen-Saga gefreut. Es macht sehr viel Spaß, Edith, Margot, Christa und Luise auf ihren Wegen zu begleiten. Allerdings ist Edith in diesem Band fast nur in Briefen zu finden, denn sie floh ja am Ende des letzten Bandes mit ihrem Mann in die Schweiz.
Die Hebammen im Ausnahmezustand. Mitten im 2. Weltkrieg haben die Frauen jede Menge zu tun. Die Atmosphäre im Buch ist sehr dicht und teilweise mehr als dramatisch, wenn die Hebammen mitten im Bombenangriff Babys zur Welt bringen.
Der Einstieg ins Buch war wieder mühelos und ich habe mich regelrecht an den Seiten festgelesen. Die Frauen sind sehr sympathisch dargestellt und ihre Schicksale sehr interessant. Auch wenn sich die Wege der 4 Frauen leicht trennen, wenn es gilt, sind sie immer füreinander da.
Allerdings hat mir am Ende gefehlt, dass man nicht erfährt, wie es Margot in Plötzensee ergangen ist, bzw. die Vorgeschichte so kurz ausgefallen ist. Stattdessen las man von der 35. Geburt im Buch, hier wäre Margots Geschichte sicher interessanter gewesen als die ständige Wiederholung schwieriger Geburten.
Sonst gibt es nichts zu meckern. Anrührende Szenen überwiegen im Buch. Unsere Hebammen helfen durch kleine, aber wirksame Gesten, nur um teilweise dann doch wieder zu scheitern. Diese Tatsache habe ich als sehr realistisch empfungen.
Fazit: Man sollte die ersten beiden Bände gelesen haben für das volle Lesevergnügen dieses Buches. Dann mag man es nicht mehr aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 08.08.2020

irre spannend

Der Mondscheinmann
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Was für ein irres Tempo dieses Buch hat. Ich war irgendwie viel zu schnell durch.
Nils Trojan ist ausgebrannt und würde gerne eine Auszeit nehmen. Doch dann wird er zu einem Mordfall gerufen, und das ...

Was für ein irres Tempo dieses Buch hat. Ich war irgendwie viel zu schnell durch.
Nils Trojan ist ausgebrannt und würde gerne eine Auszeit nehmen. Doch dann wird er zu einem Mordfall gerufen, und das bleibt nicht der Einzige. Nils und seine Kollegin Steffi geben alles, um den irren Mörder zu finden, doch der ist ihnen immer einen Schritt voraus und lässt sie an der langen Leine zappeln. Aber Nils wäre nicht Nils, wenn er nicht doch noch eine kleine Spur finden würde…
Ich verfolge die Serie mit Nils Trojan schon vom ersten Buch an und bin immer wieder begeistert, wie toll er seine Bücher aufbaut und mit den Nerven der Leser spielt. Mit „Der Mondscheinmann“ knüpft er an seine früheren Erfolgsbücher an und auch dieses Mal macht er den Leser atemlos. Keine Verschnaufpause wird uns gegönnt, bis zum Ende.
Ein weiterer Gruselfaktor sind die Schnecken. Kein anderer beschreibt so eine Szene besser als Max Bentow. Man ekelt sich förmlich mit den Opfern mit und ist versucht, die eine oder andere Schleimspur vom eigenen Körper zu wischen. Sehr schön gestreut waren auch wieder die falschen Fährten und Wendungen, die das Buch nahm.
Ich bin sehr gespannt, ob Nils nun eine längere Pause bekommt, hoffe es aber nicht, denn ich fiebere schon dem nächsten Band entgegen.
Fazit: wieder ein tolles Buch aus Max Bentows Feder. Einmal begonnen kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Veröffentlicht am 08.08.2020

spannend

Zwei fremde Leben
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Ein Albtraum! Ricardas Baby stirbt bei der Geburt. Doch Ricarda glaubt nicht daran und versucht viele Jahre, ihre Tochter zu finden. Anzeichen, dass ihr Kind noch lebt, gibt es viele. Doch was tun, wenn ...

Ein Albtraum! Ricardas Baby stirbt bei der Geburt. Doch Ricarda glaubt nicht daran und versucht viele Jahre, ihre Tochter zu finden. Anzeichen, dass ihr Kind noch lebt, gibt es viele. Doch was tun, wenn alle mauern und ihr keine Auskunft geben?
Auch Polizist Thomas Rust, der zufällig vor Ort war, möchte wissen, was es mit dem schicksalhaften Tod des Kindes auf sich hat. Bei seinen Recherchen begibt er sich schließlich selbst in Gefahr.
Ich mag Goldammers Reihe mit Max Heller und wollte deshalb auch unbedingt dieses Stand-Alone lesen. Und ich wurde nicht enttäuscht. Was sich zuerst wie ein Schicksalsroman liest, wird bald zu einem richtig heftigen Kriminalfall. Vor dem wahren Hintergrund, dass in der DDR Kinder ihren Eltern entzogen und weitervermittelt wurden, entwickelt Goldammer eine Story, bei der es einem kalt den Rücken hinunterläuft. Man merkt, dass ihn diese Geschichte selbst sehr beschäftigt hat.

Seine Protagonisten sind authentisch, wenn mir auch Ricardas Manie teilweise etwas nervig erschien. Auch Rusts Handlungsweise in der Gegenwart war etwas fragwürdig. Der Schluss wartet noch mit einer gut platzierten Wendung auf, die ich sehr gelungen fand.
Die Geschichte wird in mehreren Zeitebenen erzählt, in der Vergangenheit begleiten wir hauptsächlich Thomas Rust auf seiner Suche nach der Wahrheit, in der Gegenwart kämpft Ricarda immer noch mit den Dämonen aus ihrer Vergangenheit.

Fazit: Goldammer kann nicht nur Heller. In seinen Romanen merkt man ihm seine Heimatverbundenheit und seine Liebe zu Dresden an.