Romantisch, winterliche Liebesgeschichte
Worum geht es?
Das Letzte, was Erica Sheraton gebrauchen kann, sind freie Tage. Als Ärztin im Alaska General Hospital in Anchorage bleibt ihr kaum Zeit zu schlafen - geschweige denn, sich über ihr verkorkstes ...
Worum geht es?
Das Letzte, was Erica Sheraton gebrauchen kann, sind freie Tage. Als Ärztin im Alaska General Hospital in Anchorage bleibt ihr kaum Zeit zu schlafen - geschweige denn, sich über ihr verkorkstes Liebesleben Gedanken zu machen. Doch ausgerechnet über Weihnachten wird sie in den Zwangsurlaub geschickt. Bei ihrer besten Freundin, die in dem kleinen Städtchen Wild River ein Outdoor-Unternehmen führt, will sie die Tage mit Skifahren und Schneetouren verbringen. Statt auf der Piste findet sie sich jedoch bald als Teil des Search-and-Rescue-Teams wieder, das dringend auf eine Medizinerin angewiesen ist. Bei den Einsätzen gerät sie immer wieder mit Reed Reynolds aneinander, der das Team führt - und der ihr Herz bei jeder Begegnung schneller schlagen lässt. Doch wie soll es eine Zukunft für den rauen Bergretter aus Wild River und die erfolgreiche Ärztin aus der großen Stadt geben?
Es ist der erste Band einer Reihe und im Mittelpunkt steht ein Paar.
"Ihre kalte Fassade war ein Schild, den sie so lange mit sich herumgetragen hatte, und sie fragte sich, wie viele fantastische Küsse sie deswegen verpasst hatte."
Gestaltung und Schreibstil
Das Cover lässt mich sabbern. Der Typ verkörpert Reed, so wie ich ihn mir vorstelle und damit komme ich voll auf meine Kosten. Zudem ist die malerische Landschaft ein Sinnbild für den Inhalt des Buches.
Die Geschichte wird wechselweise aus Erikas und Reeds Sicht erzählt, allerdings nicht wie gewöhnlich aus der Ich-Perspektive, sondern von einem auktorialen Erzähler, der sich immer auf einen der Protagonisten konzentriert. Ich weiß, dass einige das nicht mögen, aber ich bin es von Jennifer Snow bin ich nicht anders gewohnt, deswegen liebe ich es wieder in ihre Welt hinzutauchen. Denn obwohl man denken könnte, dass in dem Fall die Transportation von Gefühlen geringer ist, da man durch die Erzählweise eine gewisse Distanz zu den Charakteren aufbaut, ist es hier nicht der Fall.
Der Schreibstil ist bewegend, locker und gleichzeitig unterhaltend. Es gibt einige Szenen, die einen zum Schmunzeln bringen, aber auch sehr heiße Passagen, die einen zum Glühen bringen (wenn ihr versteht, was ich meine).
Charaktere
Erika Sheraton ist eine anerkannte Chirurgin im General Hospital Anchorage und damit eine absolute Workaholikerin. Sie liebt ihren Beruf, da sie nicht nur in seine Fußstapfen tritt, sondern auch gemeinsam ein Forschungsprojekt mit ihm leitet, was ihr ganz besonders am Herzen liegt. Doch Erika hatte schon immer das Gefühl ihrem Vater etwas beweisen zu müssen, dass er ihre Arbeit nicht würdigt, weshalb sie alles in ihrer Macht stehende tut, um seine Anerkennung zu gewinnen. Privat kommen sie gar nicht miteinander über ein, weshalb deren Leben nur um das Krankenhaus und die Forschung dreht. Allerdings wird sie in Zwangsurlaub geschickt, da sie sich überarbeitet. Sie hat Schwierigkeiten ihre Gefühle zu zeigen, weshalb sie zunächst unnahbar scheint, doch im Urlaub – in ihrer Heimat Wild River – taucht sie wieder auf. Cassie, ihre beste Freundin, und Reed, der Bruder von Cassie, kennen sich noch aus der Schulzeit. Erika merkt schnell das Reed sich verändert hat und kann nichts gegen die aufkeimende Hitze tun. Sie versucht ihre kalte Schulter zu zeigen, auch wenn viele gemischte Gefühle in ihr aufkommen.
Reed Reynolds ist der Bruder von Cassie und kennt dadurch Erika seit der Kindheit, doch seitdem seine Schwester und sie sich aus den Augen verloren haben. Er arbeitet in einer Bar und nebenbei leitet er das Search-and-Rescue-Team. Seit Erikas Auftreten in Wild River kann er seinen Blick nicht von ihr reißen. Auch wenn sie ihn mit ihrer Art auf die Nerven geht, fühlt er sich zu ihr hingezogen. Er lässt sie unmissverständlich wissen, dass er sie attraktiv findet. Sein Leben findet in Wild River statt und nachdem dem Team beigetreten ist, erfüllt ihn die Arbeit. Hinter seiner Fassade steckt viel mehr, als man anfangs denkt, besonders weil seine eigene Familie seit Jahren mit Problemen zu kämpfen hat.
Meine Meinung
Ein grandioser Auftakt in der Wildnis von Alaska.
Die Geschichte hatte mich von der ersten Seite. Die Colorado-on-Ice-Reihe der Autorin konnte mich bereits überzeugen, aber selbst hier hat mich Geschichte gefesselt. Mit prickelnder Liebe, hitziger Erotik und actionreichen Abenteuern. Die Charaktere sind nicht alle aalglatt, sondern haben ihre Ecken und Kanten, was es Authentisch macht. Der Wandel hat es interessant gemacht. Denn während Erika am Anfang eher gefühlskalt war, schlüpfte sie zum Ende hin aus ihrer Haut und zeigte uns ihre verborgenden Gefühle. Mir hat gefallen, dass Reed Erika mit auf Missionen des Rescue-and-Search-Teams genommen hat, denn sie erwies sich mit ihrem medizinischen Fachwissen und der Praxiserfahrung als wahrer Goldschatz. Bei jedem Einsatz hat man gehofft, dass sie die vermissten Personen finden.
Die Natur, die ein Nebencharakter darstellt, wird mit alle seinen Facetten beschrieben und rundet das Buch noch mehr ab. Denn gäbe es da noch Cassie, die irgendwie ein verrückter Vogel ist, aber mir auf Anhieb sympathisch war. Mit ihrer lockeren Art und den Sprüchen, habe ich sie ins Herz geschlossen. Sie hat mich neugierig gemacht und jetzt möchte ich umso mehr den nächsten Teil lesen, wo es um sie und Tack geht.
Ich gebe dem Buch 4,5/5 Sternen, da es die perfekte Mischung aus Liebe, Abenteuer und Verlust. Ein winterliches Setting und eine weihnachtliche Atmosphäre, ein Muss für einen gemütlichen Leseabend in der kalten Jahreszeit.